Haruc ist eine Trierer Gruppe, die mittlerweile seit 1998 existiert und mit der MCD Nastrand die dritte Veröffentlichung verbucht. Im Schreiben zu Nastrand erklärt Haruc, dass sich die Musik schwer einordnen lässt. So ist es auch. Nastrand ist ein stilübergreifendes Werk, in dem Elemente des Death-, Doom-, Black- und Heavy Metals vorzufinden sind.
Mit dem Titellied Nastrand beginnt die MCD ein wenig so,
wie „For whom the the bell tolls“ von Metallica. Diese Ähnlichkeit
resultiert aus dem Glockenläuten, welches zunächst alleine, dann mit
langsamer aber kraftvoller instrumentaler Begleitung, zu hören ist. Nach
dieser Einleitung verflüchtigt sich jedoch jedwede Ähnlichkeit und ein
kraftvoll sowie schleppend arrangiertes Lied baut sich auf. Die
rhythmische Gitarre wird phasenweise sehr melodisch gespielt und es sind
zwei Gesangsstimmen zu hören. Diese finden in allen Liedern Verwendung.
Die eine ist tief und dunkel, am Doom / Death Metal orientiert, die
andere, verzerrt und mehr gekreischt, geht in den Black Metal.
Zart und schön klingt in den ersten Momenten kraftvoll,
stampfend und ein wenig schrummig. Doch mit dem Einsetzen der ersten
Strophe wird es zunehmend melodischer. Überhaupt spielt die melodisch
gespielte Gitarre eine wesentliche Rolle in der Musik von Haruc. Das Gitarrenspiel ist selten eingängig beschaffen, wodurch die Musik einen sehr lebendigen Anstrich bekommt.
Die erste Hälfte von Verhängnis der Götter ist so eine
Ausnahme, in dem die Gitarrenarbeit härter und eingängiger, zum Teil
schön dunkel und bedrohlich ist. Doch trotz energischer Arrangements
wird es niemals schnell oder brutal. Haruc bewegt sich unentwegt in mittleren Geschwindigkeiten, die entweder mehr schleppend oder etwas antreibender sind.
Nastrand ist musikalisch betrachtet ein sehr
interessantes Werk, welches mir jedoch einen Tick zu melodisch
ausgefallen ist. Denn die dunklen, kraftvollen Passagen mit dem tiefen
Gesang klingen wirklich gut und sind mitreißend. Doch statt darauf
weiter aufzubauen, wird immer wieder die melodische Gitarre eingestreut.
Die Riffs und Melodien kommen meistens zwar gut rüber, zumal einige
davon schön altbacken sind und eine entsprechend angenehme Atmosphäre
haben, doch auf Dauer geht dadurch das Kraftvolle verloren. Etwas
weniger Melodie, dafür mehr hartes Riffing würde der Musik gut tun.
Dessen ungeachtet ist Haruc eine Gruppe, die musikalisch ihr eigenes Ding umzusetzen versucht und das gelingt auch, da Nastrand sehr eigenständiges Material enthält.
01. Nastrand
02. Zart und schön
03. Verhängnis der Götter
04. Asgards Tore
05. ...der Sonne fern
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen