Das Debütalbum von Todeskult trägt den schönen Namen Als die Farben älter wurden. Weniger positiv und träumerisch ist der musikalische Inhalt, der schlicht aber vortrefflich als „BlackArt“ beschrieben wird.
Todeskult hält sich nicht lange mit einleitendem und einstimmendem Geplänkel auf. Foreboding suicide wird mit einer kurz währenden und sanften akustischen Gitarrenmelodie eingeläutet, bevor Todeskult
dann prompt und überaus energisch, bestimmt durch das heftige und
qualvolle Schreien, loslegt. Der Rhythmus wankt zwischen antreibend
polterndem Spiel und schleppenden Passagen. Vor allem die zügig
gespielten Strecken entwickeln eine druckvolle und zuweilen sehr
unheilvolle Atmosphäre, da der Gesang bisweilen sehr extrem ist und von
äußerster Tortur zu künden scheint.
Mit Fäulnis dräut, sinister sank die Sonne geht es
zunächst dezidiert schnell und treibend weiter. Dieser aggressive Part
währt jedoch nicht lange und es folgt eine lange, schleppende Passage,
die mittels Gitarrenarbeit etwas melodisch aufbereitet wurde. Die
Melodien sind von einer einfachen Beschaffenheit, im Klang etwas grell
und auf die Dauer eingängig. Doch dies passt gut zum schleppenden aber
stampfenden Rhythmus und dem Gesang. Im Verlauf des Liedes gibt es
natürlich Variationen, sowohl rhythmisch als auch melodisch. Im letzten
Drittel des Liedes wiederholt sich der schnelle Schub mit dem das Stück
anfing und der Gesang wirkt wütend, sauer und ein wenig keifend.
Das Titellied, welches das längste Stück des Albums ist, ist in
den ersten Minuten durch eingängiges, schleppendes bis mittelschnelles
Spiel gekennzeichnet. Vor allem die sich wiederholenden, melodischen
Riffs tragen zum eingängigen und monotonen Charakter bei. Nach knapp
dreieinhalb Minuten kommt es zu einem Wechsel und die Monotonie geht in
einen langsamen Part über, der durch eine wunderbare, grell klingende,
Melodie bestimmt wird, die melancholische und sehnsüchtige Züge trägt.
Diese Melodie wird jedoch recht bald von einem klaren und ruhigen
Abschnitt abgelöst, in dem lediglich die sehr leise gespielte
Akustikgitarre und das Schreien, Stöhnen und Ächzen des Sängers zu hören
sind. Irgendwann verstummt die Stimme und es setzt das Schlagzeug ein.
Diese Momente sind sehr stimmungsvoll und behutsam und so ist es schon
wenig bedauerlich, als der Part endet und das Lied wieder in die
ursprüngliche schleppende Eingängigkeit zurückkehrt.
Dunkel und melodisch nimmt Ruinenland seinen Lauf. Nach
guten 90 Sekunden wird der Rhythmus dann schnell und schön antreibend,
das Riffing steht ruhig und kalt glänzend im Hintergrund. In diesen
Momenten stimmt alles: die Musik ist eingängig dabei aber sehr
kraftvoll, die Atmosphäre ist kalt aber ergreifend. Angeheizt wird das
alles durch den keifenden Gesang, der entweder wütend und aggressiv oder
qualvoll intoniert ist.
Vom ersten Augenblick an, fegt A weak step beyond
unerbittlich über einen weg. Die ersten fünf Minuten des Liedes sind
sehr schnell und eingängig. Dann folgt eine ruhige Passage, die erst
langsam, dann zunehmend schleppender wird bevor die letzten Minuten
wieder schnell und energisch werden. Allerdings etwas gemäßigter und
facettenreicher als am Anfang.
Zu guter letzt folgt mit Carving my veins ein Bonustitel, welcher bereits auf dem 2006er Demo Mental self-destruction enthalten war. Es ist ein kraftvolles Lied mit dichten Gitarrenwänden und einer schleppenden, aber stets antreibenden Rhythmik.
Todeskult ist ein wahrlich gelungenes Debütalbum
gelungen, das sich in jeder Hinsicht sehen und hören lassen kann. Es
enthält sehr intensives Material - vor allem Foreboding suicide und Ruinenland
haben es in sich -, das über weite Strecken zwar eingängig ist, aber
abwechslungsreiche und eben auch sehr stimmungsvolle bzw. atmosphärische
Facetten besitzt. Die Klangproduktion ist gleichfalls ansprechend. Sie
ist druckvoll aber dennoch grell und rau ausgefallen.
01. Foreboding suicide
02. Fäulnis dräut, sinister sank die Sonne
03. Als die Farben älter wurden
04. Ruinenland
05. A weak step beyond
06. Carving my veins
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