HATEFUL
METAL: Grüß Dich, Stefan.
Licht- und
Schattensaiten wurde von Dir im Jahre 2000 gegründet. Seitdem hast Du unter dem
Bandnamen alleine vier Werke veröffentlicht - zuletzt die CD
"Winter". Wieso ist kein weiterer Musiker zu Dir gestoßen?
LICHT- UND SCHATTENSAITEN: Ich habe sogar mal
eine Musikersuchanzeige in ein paar Musikgeschäften hier in meiner Nähe
aufgegeben, auf die sich aber niemand gemeldet hat. Es gab ja auf dem Album
"Der Sturm vor der Ruhe" schon mal zwei Gastsänger und auf
"Geschichten vom Tag" ist auch ein Cellist vertreten.
Da ich aber meine Musik nicht mehr aufschreibe
und sie oftmals noch während der Aufnahme ihre Feinausarbeitung erfährt, ist es
nahezu unmöglich, weitere Musiker an den Aufnahmen zu beteiligen. Es müsste ein
vollkommen harmonisches Verhältnis zwischen mir und den weiteren Musikern
bestehen, damit es der Musik nicht schadete, - da ich aber eher empfindlich bin
und es nicht mag, meine Vorstellungen mit Druck durchsetzen zu müssen, ist es
eben unwahrscheinlich, dass aus Licht- und Schattensaiten mal eine
"richtige" Band wird - .
Du
schreibst Deine Musik nicht auf. Dann behältst Du alles im Kopf?
Na ja, also ich würde mal so sagen: ich vertiefe
das Gefühl zu dem jeweiligen Lied so stark, bis ich es so weit auch im Kopf
habe, dass ich es aufnehmen kann. Oft vergesse ich aber dann auch sehr schnell
wieder verschiedene Einzelheiten, Abschnitte oder auch die Spielweise
kompletter Lieder ;-) (nicht immer, aber auch nicht immer öfter ;-) , manches
begleitet mich nun auch schon seit mehreren Jahren!).
Sind dann
in Deiner Musik auch einmalige Momentaufnahmen enthalten, die Du so kaum oder
gar nicht mehr ein zweites Mal aufnehmen könntest?
Ja, das ist des Öfteren der Fall, das reicht von
besonderen Schlagzeugwirbeln bis hin zu ungewöhnlichen Gitarrenmelodien u.s.w…
z.B. habe ich das Keyboard zu "Sterben" auf "Geschichten vom
Tag" auch nur nachträglich während den Aufnahmen einfach eingespielt…
…nach meinem Gefühl… …ich denke mal, dass, wenn man nach irgendwelchen
normalen, harmonisch-musikalischen Gesetzen Musik machen würde, man überhaupt
nicht derartige Melodien erschaffen könnte ;-) . Ich finde es überhaupt sehr
spannend, in der Musik Vorkomponiertes mit Improvisationen zu verbinden!
Du spielst
ja sämtliche Instrumente selbst ein, schreibst Lied- und Textgut, produzierst
die CDs mit allem, was dazu gehört, in Eigenregie. In mir hat das den Eindruck
erweckt, dass Du voll und ganz darauf bedacht bist, dem Hörer nicht nur etwas
für das Ohr zu bieten, sondern ihm ein Werk "schenken" bzw. geben
möchtest, das in all seinen Facetten einen tiefen Ausdruck von Dir reflektiert.
Auf der "Winter" CD befinden sich ja auch zur Jahreszeit passende
Photographien.
Ja, da gibt es immer wieder unterschiedliche
Meinungen, so wird man auch durchaus als egoistisch betrachtet, wenn man alles
alleine macht… …aber ich finde, Kunst sollte die maximale Aussagekraft dessen
erreichen, was eben dem jeweiligen Hintergrund entspricht. Wenn man nicht
zufällig Musiker zur Hand hat, die gefühls- und gedankenmäßig auf der gleichen
Ebene sind, so ist es schon sehr unwahrscheinlich, dass es das wird, was ich
erreichen möchte, da nützt es auch nichts, wenn diese Musiker noch so
professionell ihre Instrumente beherrschen.
Hmm, ich
vermute fast, das jene die einen als egoistisch betrachten im Grunde nur
neidisch sind, da ihnen die nötige Begabung fehlt und sie so spüren, dass es
auch ohne sie sehr gut funktioniert. Wenn man "Winter" zum ersten Mal
hört, fällt einem schnell die untypische Spielweise des Schlagzeugs auf. Ich
habe es insgesamt zunächst ein wenig disharmonisch und eigenwillig in der
Rhythmik empfunden. Ist diese ungewöhnliche Spielweise von Dir beabsichtigt
oder ist es einfach Deine Art, die Lieder so zu schreiben und die Instrumente
eben entsprechend zu spielen?
Tatsache ist, dass ich, technisch betrachtet,
nicht der beste Schlagzeuger bin ;-) , aber ich habe schon meine Vorstellungen,
wie ich die Lieder mit dem Schlagzeug begleiten, ausbauen oder intensivieren
möchte. Besonders bei der CD "Geschichten vom Tag", die mein bislang
experimentellstes Album darstellt, ist das Schlagzeug sehr schlagzeuguntypisch
angewandt, was manchem MP3-Hörer schnell die Überlegung eines CD-Kaufs aus dem
Kopf geschlagen zu haben scheint ;-) . Ich halte auch wenig von technischer
Perfektion ohne Eigenständigkeit, wo letztlich das einzig Beeindruckende die
Sauberkeit des Spiels ist.
Deine
Stimme setzt Du auch ungewöhnlich ein, klanglich wie auch von der Art und
Weise, wie Du sie erklingen lässt. Auf "Winter" ist es ja eher ein
dunkles Sprechen, als ein Singen. Wieso eigentlich?
Wieso eigentlich… …das ist eine gute Frage ;-)
das hat sich einfach so entwickelt. Ich bin, was den Gesang betrifft, bei Musik
im Allgemeinen sehr kritisch. So wie meine Musik sehr vielseitig ist, möchte
ich auch aus meiner Stimme alles herausholen, was ich für passend empfinde,
meine Musik zu verstärken, wobei ich die Lautstärke des Gesangs nicht nach dem
Gesichtspunkt der akustischen "Verständlichkeit" abmische, sondern
so, dass der Gesang zusammen mit allem Weiteren die jeweilige Stimmung verstärkt,
das kann ebenso bedeuten, dass man meine Stimme nur im Hintergrund erahnen
kann, oder dass sie auch mal fast alleine im Raume ist.
Du
beschreibst den Stil von Licht- und Schattensaiten selbst als experimentell.
Einfach nur deshalb, weil Du noch keinen Stil hast finden können, in den Du
Dich musikalisch vertiefen möchtest oder möchtest Du einfach die Freiheiten des
Experimentellen genießen?
Hier trifft Deine zweite Vermutung zu. Ich halte
überhaupt nichts von künstlichen Grenzen, die nicht irgendwie tiefere Begründungen
haben, so lasse ich mich eben auch in meiner Musik auf keine bestimmte Richtung
festlegen. Dass Metal für mich einen hohen Stellenwert hat, ist klar, doch ist
das eben nur ein Bestandteil meiner Musik, der mehr oder weniger stark zum
Tragen kommt. In erster Linie komponiere ich ohne irgendwelche Festlegungen,
und schaue nur, was entsteht. Daraus ergibt sich letztlich auch, welche
Instrumente Verwendung finden können, wie der Gesang werden soll u.s.w....
Deine
Texte sind sehr lyrisch. Für mich haben sie auch einen tiefen Blick, der
denjenigen berühren kann, der sich mit ihnen auf seine Weise beschäftigen
möchte. Sie zeigen auch immer etwas Dunkles, doch gerade - so finde ich - gibt
es in Deiner Musik auch einige Momente, die hell sind und eine angenehme
Schönheit haben. Ist es Absicht, mit solchen Gegensätzen zu arbeiten oder ist
das lediglich mein persönlicher Eindruck, der mit Deiner Intention wenig zu tun
hat?
Ich möchte mit meiner Musik nicht einseitig
sein. Ich möchte größtmögliche Dichte und gleichzeitig feinste Klanggebilde
entstehen lassen. Wenn ein Nicht-Metaler meine Musik hört, so sagt er meist,
"die ruhigen Lieder gefallen mir gut, aber das andere ist ja sooo
schlimm…", und wenn ein Metaler meine Musik hört, so fragt er sich
bestimmt, was die ruhigen Lieder auf meinen CDs verloren haben *g*. Für mich
gehören eben eindeutig diese beiden Seiten zusammen, und ich fände es sehr
schade, einfach eine Seite auszuschließen. Die Texte handeln meist von sehr
essentiellen Dingen, die mich beschäftigen oder beschäftigt haben und sind
deshalb auch oft sehr düster (bei "Winter" sogar ausschließlich),
aber es gibt auch verschiedenste Texte, die sich mehr der glückerfüllten Seite
des Lebens zuwenden.
In der
Danksagung zu "Winter" bedankst Du Dich bei Leuten, die Dir offenbar
nicht wohlgesinnt waren. Liegt das in der Andersartigkeit von Licht- und
Schattensaiten begründet, darin, dass es Stimmen gibt, die meinen, was Du
machst, sei gelinde gesagt, Schrott? So etwas erfährt und hört man ja leider
des Öfteren, wenn man seine ganz eigenen Vorstellungen verwirklicht.
Ja und nein… …diese Danksagung ist auf meine
Schulzeit bezogen, in der ich noch gar nicht Musik gemacht habe. Aber auch in
der damaligen Zeit hatte ich eigene Interessen, die so gut wie niemand
nachvollziehen konnte. Wir sind leider öfter umgezogen, was für mich stets
einen Schulwechsel mit sich brachte, außerdem war ich immer der körperlich
Kleinste in den Klassen und durfte auf diese Weise 12 schreckliche Schuljahre
erleben. Darauf bezieht sich eigentlich meine gesamte Winter-CD und auch die
Danksagung. Ich war von dieser Zeit noch so stark belastet, dass ich regelmäßig
Albträume hatte! Da ich aber nicht einfach zu den jeweiligen Leuten hingehen
kann, mich mit ihnen unterhalten und ihnen sagen, dass wir eine gemeinsame
Vergangenheit haben, die mich so belastet, dass wir sie gemeinsam klären müssen
(ich denke mal, ich würde als nachtragend abgestempelt werden), habe ich mir
eine andere Möglichkeit ausgedacht, mich zu befreien: "Winter"! Auf
diese Weise habe ich mich noch mal so ausführlich mit diesem Thema befasst,
dass ich nun wirklich sagen kann, dass es funktioniert hat! Mir geht es
wirklich seit dem Erschaffen dieser CD, welche ich ja innerhalb von 7 Wochen
komponiert, aufgenommen und veröffentlicht habe, viel besser, es gab keine
Albträume mehr… …im Gegenteil, ich habe sogar mal einen schönen Traum gehabt,
der von der Schulzeit handelte ;-) !
Jetzt möchte ich doch noch sagen, dass die
Danksagung nicht böse gemeint ist, sondern einfach nur klipp und klar sagen
soll, was ich in diesem Zusammenhang zu sagen hatte, - ohne Sarkasmus!
Wie ist
denn das allgemeine Feedback zu Deinen Werken?
Meist sind die Lauschenden sehr fasziniert,
einige auch verzaubert, und ein paar Menschen haben mir sogar richtig
ausführlich für die Musik gedankt, mir gesagt, wie einzigartig sie ist. Das
sind teils so schöne Momente für mich, - es würde schwer fallen, diese in Worte
zu fassen. Aber es gab auch ein paar wenige Leute (allerdings waren es welche,
die nur MP3s angehört hatten), die meine technische Unzulänglichkeit
bemängelten, oder eben mit der Musik überhaupt nichts anfangen konnten (weil
Harmonien, Rhythmen ungewöhnlich sind), einmal schrieb mir sogar jemand ins
Gästebuch, dass meine Texte zwar gut seien, ich aber das Komponieren um Himmels
Willen anderen überlassen sollte, die davon eine Ahnung hätten ;-) …das hat
mich schon etwas gekränkt, aber so was kommt eben vor.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass Menschen,
die nicht dem Vergleichszwang unterliegen, meist sogar viel mit meiner Musik
anfangen können, während Leute, die immer einen Fuß im bekannten Bereich lassen
müssen, sich nicht in meine Musik hineinhören können.
Wie kam es
zu dem Namen "Licht- und Schattensaiten"? Ist die Schreibweise
"ai" vielleicht ein Hinweis auf Deine Vorliebe oder Zuneigung für
Saiteninstrumente?
Es hat nicht unbedingt etwas mit einer Vorliebe
zu tun, sondern eher einfach mit der Tatsache, dass die meisten Klänge in
meiner Musik von Gitarren und Bässen stammen. "Licht- und Schattenseiten"
ist an sich ja einfach etwas Ernstes, "Weiß und Schwarz", aber für
mich hat auch die Albernheit einen großen Stellenwert, so dass das
"ai" auch einfach aus Freude am Wortspiel entstanden ist, was für
mich nichts von der Tiefgründigkeit der Namensbedeutung wegnimmt, sondern eher
wie eine Verbindung zwischen Licht und Schatten mit hineinspielt.
Du
verkaufst Deine CDs zum Selbstkostenpreis - da Du der Meinung bist, Musik
sollte nicht kommerzialisiert werden - gibst dem Käufer aber die Möglichkeit,
nach eigenem Ermessen auch mehr zu bezahlen. Ich finde dieses Vorgehen sehr
gelungen, denn oft liest man in den Informationen zu einem Tonträger, dass der
maximale Verkaufspreis nicht über soviel Euro liegen darf. Ich konnte mich mit
dieser Handhabe nie wirklich anfreunden, da mir etwas auferlegt wird, das ich
so nicht unbedingt möchte. Allerdings muss ich fragen, ob beispielsweise drei
Euro für "Winter" nicht etwas großzügig kalkuliert sind?
...ähm, wie meinst Du "großzügig"? Zu
wenig oder zu viel? Es sind ja eigentlich 2,- Euro + 1,- Euro für den Versand.
Die 2,- Euro sind ein wenig aufgerundet, weil´s praktischer ist und weil
weniger schon sehr wenig wäre. Ich finde halt Regeln einfach dumm, denn es gibt
so viele Situationen, die einzigartig sind, dass Vorabfestlegungen fast niemals
stimmig sein können. Ich finde eigentlich, dass Kunst im allgemeinen (also
nicht nur Musik), nichts mit Kommerz zu tun haben sollte, da sie ja eigentlich
ein Gegengewicht zu Selbigem darstellen sollte, meiner Meinung nach.
Mit
"großzügig" meine ich, dass die drei Euro vielleicht zu wenig sind.
Ganz einfach deshalb, weil ich - vielleicht irrtümlicher Weise - denke, das die
Produktionskosten doch mehr als zwei Euro betragen? Aber ich Stimme Dir bei
Deiner Meinung schon zu. Da gibt es ja gerade in Berlin eine Diskussion um die
Kunstausstellung des "Museum of Modern Art" aus New York, inwieweit
diese Ausstellung schon zu sehr kommerzialisiert ist.
Bei diesen Kosten ist z.B. das Sprit-Geld nicht
enthalten (ich wohne mitten am Land und muss weit fahren, um überhaupt die
Materialien für die CDs zu bekommen), außerdem ist auch nicht dabei, dass es
sehr viel Arbeitszeit benötigt, die einzelnen CDs zu "basteln", dass
ich zuerst einen Drucker, PC u.s.w. kaufen muss, um das alles bewerkstelligen
zu können, Stromkosten sind auch nicht berechnet… Vielleicht sollte ich einfach
pro CD noch 1,- Euro, zur Reduzierung meiner Gesamtkosten, mehr verlangen. Es
ist aber wirklich schwer zu vermitteln, dass diese Eigenproduktionen viel Geld
kosten, noch schwieriger, dass es sich hierbei nicht nur um irgendein
Konsumprodukt handelt, sondern um Kunst! So habe ich mir früher öfter anhören
müssen, dass meine CDs zu teuer seien (auch wenn ich dies nicht fand),
tatsächlich kaufte auch fast niemand welche! Ich bin inzwischen auch am
Überlegen, einen Richtpreis anzugeben, den man, wenn man möchte, überschreiten darf,
und den man, wenn man finanziell in schlechter Lage ist, auch bis zum Erreichen
der reinen Materialkosten, unterschreiten kann.
Wenn Du
die Musik schreibst, wovon lässt Du Dich dabei inspirieren? Musikalisch fallen
mir keine wirklichen Ähnlichkeiten zu mir bekannten Bands ein. Gibt es Bands,
die Dir bei der Komposition behilflich sind?
Es sind mir sicherlich viele Bands
"behilflich", auch solche, die mir gar nicht gefallen, denn es gibt
doch fast immer etwas, was man lernen kann, doch letztlich denke ich beim
Komponieren nicht an irgendwelche anderen Bands, sondern lausche auf meine
inneren Stimmungen, oder ich mache einen Spaziergang und nehme eine Gitarre
mit, dann fallen mir Lieder ein, die zu der Landschaft, dem Wetter oder dem
Vogelgesang passen. Das ist sehr verschieden. Oder ich bin mal sehr traurig
oder sehr froh… …daraus kann immer schnell ein Lied werden ;-) So habe ich z.B.
gerade ca. 20 Liedideen, die ich leider nur zu einem kleinen Teil zu Liedern
werden lassen kann, weil mir einfach die Zeit fehlt und jeden Tag eine neue
Idee hinzukommen könnte. So muss ich einen Großteil der Liedideen von mir
streifen, um frei zu sein, wenigstens ein paar Lieder auszuarbeiten und auch
dann wieder aktuelleren Ideen nachgehen zu können.
Auf der CD
"Geschichten vom Tag" hast Du ein Lied, "Es war einmal...",
bei dem Du sehr ruhig und klar singst. Weshalb ist diese Gesangsform auf Deinen
letzten beiden Werken nur ein einziges Mal zugegen?
Es ist natürlich von meiner Stimmung abhängig,
wie harmonische Lieder ich machen kann. Es könnte auch sein, dass ich mal eine
CD mache, die fast nur aus klarem Gesang und ruhigen Liedern besteht, aber
bisher war das für mich immer nur so ein Ausgleich, der, auch wenn er
mengenmäßig eher geringe Anteile an den Gesamtwerken besaß, wie ein Beispiel
dessen zu verstehen ist, was ich mir gesellschaftlich, menschlich, und auch auf
die ganze Welt bezogen wünschen würde.
Ebenfalls
auf "Geschichten vom Tag" befindet sich das Lied
"Nachklang", ein Instrumentalstück. Ich finde, es hat eine enorm
tiefe und berührende Stimmung. "Festung" ist auch ein instrumentales
Stück das ich nicht weniger berührend finde. Empfindest Du diese Stücke auch
mit einem besonderen Gefühl oder macht es für Dich keinen Unterschied, ob ein
Lied von Dir mit oder ohne Gesang ist?
Diese Lieder sind vielleicht noch etwas
unzugänglicher, haben aber letztlich noch mehr Tiefe als die, in welchen Gesang
vorkommt, sind vielleicht auch etwas mystischer, verzaubernder, weil nichts da
ist, was die Stimmung in unpassender Weise beeinflussen könnte. Ich höre die
Lieder eigentlich nicht anders als meine anderen Lieder. Während manchen Leuten
bei Instrumentals etwas fehlt, sind das für mich auch einfach vollwertige
Lieder, da es ja auf den Klang, die Melodien und Stimmungen und nicht unbedingt
auf irgendeinen Text ankommt, in dem Moment, in dem ich die Musik höre.
Hmm, dass
jemand bei solch einem Instrumental den Eindruck hat, etwas würde fehlen, kann
ich gar nicht nachvollziehen - oftmals finde ich gerade rein instrumentale
Stücke tiefer und aussagekräftiger als die "gewöhnlichen" Titel einer
Band.
Nachdem
nun vier Veröffentlichungen hinter Dir liegen. Bist Du zufrieden mit dem, was
Du bisher erreicht hast? Und wie geht es mit Licht- und Schattensaiten weiter,
schon etwas im Auge oder lässt Du Dich einfach treiben?
Mit meinen Werken, und damit, wie diese
aufgenommen werden, bin ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden, ich höre auch
meine Musik selbst sehr gerne. Was mir noch etwas zu schaffen macht, ist die
Öffentlichkeitsarbeit.
Alleine die Umsetzung meiner Ideen erfordert
schon sehr viel Aufwand und Krafteinsatz von mir, doch das Werben für meine
Musik fällt mir wirklich schwer und kostet mich viel an Überwindung. Da ich
aber die Musik nicht für mich behalten will, sondern Menschen damit erreichen
möchte, muss ich eben auch diesen Schritt wagen!
Wie es mit Licht- und Schattensaiten weitergehen
wird, wird sich zeigen… …momentan habe ich bereits 5 komplett fertige Lieder
für das kommende Album, bei einem weiteren fehlt nur noch der Text, alles in
allem wird es wesentlich melodischer als "Winter", es gibt wieder
Keyboards und es klingt sehr interessant, würde ich sagen ;-) , auch gibt es
wieder einige ungewöhnliche Harmonien zu entdecken!
Stefan,
ich danke Dir, dass Du Dir die Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten.
Abschließend überlasse ich Dir das letzte Wort.
Idealismus lässt sich mit der Realität
verbinden, man muss nur jeden Tag aufs Neue wagen, das zu tun, was man für
richtig hält, was man sich wünscht! Das ist ein Lebensgrund für mich, und
solange nicht ausgeschlossen ist, dass sich irgendwann alles bessert, werde ich
mich einbringen, meinen Teil dazu beitragen, diese Welt zu verbessern! Schon
wenn einige ihren Beitrag dazu leisten, kann sehr viel geschehen! In diesem
Sinne wünsche ich euch allen größtmögliche Unvoreingenommenheit und so viel
guten Willen und Mut, dass ihr euer Leben leben könnt!
Vielen Dank an Dich, Kai, für die guten Fragen!
Zu guter Letzt noch einen Gruß an die Leser, die bis zum Schluss gekommen sind
;-)
Stefan.