Obwohl sich an der Zusammensetzung von CHADENN kaum etwas verändert
hat, lediglich einer der beiden Gitarristen wurde ausgetauscht, hat man
sich in den zwei Jahren seit dem Erscheinen von Aux Portes De La Mort
ganz schön weiterentwickelt. Diese Entwicklung betrifft sowohl das
Spielerische als auch die Produktion. Das neue, zweite Album Pour Redevenir Poussière ist wesentlich härter und klanglich sauberer sowie druckvoller ausgefallen.
Dabei spielen CHADENN nach wie vor kompromisslosen und rohen
Black Metal, doch die neuen Stücke haben viel mehr Härte und
Aggressivität als die alten Lieder. Der Gesang von Yell hört sich jetzt
ganz anders an, es fehlt der Hall und er ist jetzt um ein Vielfaches
dunkler und tiefer sowie kehliger. Diese Neuerung zieht zwei Effekte
nach sich: Auf der einen Seite wirken Gesang und Musik dadurch bissiger
und härter, aber andererseits eben auch weniger roh, wüst und
hässlich. Dies gilt aber für die gesamte Produktion, denn das neue
Album ist klanglich viel druckvoller und sauberer produziert worden.
Über weite Teile wirken und spielen CHADENN rigoros, hart und brutal.
Es gibt sehr viele schnelle Parts, die sich brachial und nachdrücklich
im Raum ausbreiten. Die tiefen Töne bringen regelrecht sämtliches
Material zum beben.
Ob aller Härte und Aggressivität vergessen CHADENN jedoch nicht
die Abwechslung und Melodik. Die Lieder sind rhythmisch sehr wohl
facettenreich, es gibt jede Menge Wechsel, Verschiebungen und langsame
sowie mittelschnelle Passagen. Zudem ist das Spiel an den Gitarren
vielfältig und lebendig. Das Riffing setzt sich aus harten, schnellen
Riffs und leicht- und dunkelmelodischen Akkorden zusammen. Letzteres
schlägt sich vor allem in den langsamen und mittelschnellen Passagen
nieder, während die aggressiven Parts nur bedingt melodisch sind und
vor allem durch kompromisslose Geradlinigkeit auffallen.
Ich bin ziemlich überrascht wie sehr sich CHADENN verändert haben. Pour Redevenir Poussière
ist erst das zweite Album und es unterscheidet sich vom Debüt enorm.
Dabei weiß ich natürlich nicht ob diese Entwicklung auf Unzufriedenheit
oder natürliche Evolution zurückzuführen ist. Mir gefällt das neue
Album besser, da es stimmiger und runder ausgefallen ist, die Riffs und
Harmonien besser sind. Allerdings vermisse ich im direkten Vergleich
ein wenig den rohen und extremen Charme des Gesangs und der grellen
Gitarren des Debüts, was einen Democharakter hatte. Davon findet sich
auf dem neuen Werk nichts mehr wieder, denn es ist wesentlich stimmiger
und professioneller ausgefallen. Pour Redevenir Poussière ist
aggressiver und brutaler Black Metal mit riffbetonter aber nicht
verspielter Komponente. Als Abschluss gibt es einen neuen Mix des
Liedes Funeste Passage, welches im Original auf dem Debüt zu
hören war. Die neue Version klingt wesentlich druckvoller und wärmer
und dies lässt vermuten, dass CHADENN vielleicht tatsächlich mit der
Produktion von Aux Portes De La Mort unzufrieden waren, obwohl ich persönlich den rohen Klang mochte.
01. Sic Luceat Lux
02. L'Art de la Guerre
03. La Charge des Cavaliers
04. Pour Redevenir Poussière
05. Sous l'Arbre Eternel
06. Entends l'Appel
07. Mes Propres Lois
08. Face à l'Ennemi
09. Funeste Passage (Remix)
http://www.hassweg-prod.com/
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