Die schwedische Einmanngruppe VANHELGA existiert bereits seit 2003 und mit Höst
wurde vor kurzem das zweite Album veröffentlicht. Zuvor gab es zwei
EPs, eine Split, zwei Demos und das 2010 erschienene Debütalbum Mortem Illuminate Mea.
Für VANHELGA ist ein gewisser 145188 alleinverantwortlich, der sich
inzwischen aber 1853 von LIFELOVER mit ins Boot geholt hat, welcher ihn
künftig musikalisch begleiten und unterstützen wird. Obwohl 1853 auf Höst noch nicht mitwirkte, geht der Stil von VANHELGA aber durchaus in die Richtung LIFELOVER.
Höst ist düsterer und depressiver Black Metal mit einer
verträumten, melodischen und leicht experimentellen bzw. abgefahrenen
Komponente. Die Musik ist vielfältig arrangiert, die stets dunklen und
drückenden Harmonien, die sich überwiegend aus Gitarre sowie Piano
speisen, legen sich wie ein schweres, lichtverzehrendes Tuch über
einen. Dies geschieht auf eine sehr abwechslungsreiche Art und Weise,
die Lieder sind sehr unterschiedlich ausgefallen, es gibt zahlreiche
Instrumentalstücke - die das Album angenehm auflockern. Das
Gitarrenspiel ist oft sehr melodisch, dabei wechseln sich verzerrte und
klare Gitarren ab, so dass die Riffs zuweilen auch recht rockige Züge
tragen können. Andernorts kann es aber durchaus auch garstig werden,
wie in Desperation, wenn VANHELGA das Tempo dann mal anzieht
und es kurzzeitig richtig hässlich wird. Aber nicht nur die Melodik ist
vielfältig, gleiches gilt auch für den Gesang. Oftmals ist er verzerrt
und verstörend zu hören, wobei 145188 nicht wirklich giftig und
innbrünstig kreischt sondern eher tief und kehlig gurgelt. Zudem gibt es
viele gesprochene Passagen mit unverzerrter Stimme sowie kurze
elektronische Parts in den Instrumentalstücken, die das Experimentelle
und Abgefahrene unterstreichen. Manchmal klingt VANHELGA auf Höst
für mich wie eine verstörte Mischung aus LIFELOVER, WOODS OF INFINITY,
DE ARMA und WHIRLING. Es ist also ein düsteres und schweres Gemenge
aus Rock, Depression und Black Metal mit experimentellen Elementen.
Wer die genannten Bands mag, wird ganz sicher auch Höst
mögen. Es ist düstere, schwere und melodisch akzentuierte Kost mit viel
Abwechslung. Für meinen persönlichen Geschmack könnte VANHELGA den
experimentellen, abgefahrenen und bizarren Faktor durchaus noch
erhöhen.
01. A sinister longing
02. Lugn
03. Desperation
04. Underbart sant
05. Overklighet
06. Udda tankar
07. Sorg
08. Pessimist
09. Vilsen
10. Armageddon
11. Hopplös
12. Livets bittehert
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