02.01.2013

Lugnasad - Smell Of A Grey Sore | 2012 | Art Of Propaganda | CD | Black Metal

LUGNASAD ist eine 2010 gegründete, französische Gruppe, die mit dem jüngst veröffentlichten Album Smell Of A Grey Sore debütiert. Als Sänger fungiert Vestal, der seit 2010 auch bei MERRIMACK singt. Die restlichen Musiker dürften hierzulande eher unbekannt sein. Das macht aber nichts, denn LUGNASAD offenbaren sich als ein vielversprechender Neuling.

Die Fünf spielen stark skandinavisch geprägten Black Metal mit abwechslungsreichen Strukturen. Im ersten Stück Four In The Fifth Finger erinnert die Gitarre phasenweise stark an DISSECTION, klingt melodisch aber zugleich auch dunkel und bedrohlich. Ansonsten ist das Lied sehr vielseitig, langsame aber kraftvolle Passagen wechseln sich mit riffbetonten und melodischen oder schnelleren, harten Parts ab. Das Album beginnt kraftvoll und abwechslungsreich, kombiniert dabei Härte und Schnelligkeit mit dunklen Harmonien und Melodien. Ganz anders ist da das Titellied, welches zumeist langsam aber durchaus auch treibend ist und eher eine düstere und melancholische, schmerzerfüllte Atmosphäre hat, was vor allem dem leidvollen Gesang Vestals geschuldet ist.

Für ein Debüt, eine Demo gibt es nicht, macht Smell Of A Grey Sore ein verdammt stimmigen und runden Eindruck. Der Klang ist sehr gut, da kraftvoll und differenziert und die Lieder wurden sehr gut eingespielt. Das Riffing ist stimmungsvoll und präzise, dabei abwechslungsreich aber nicht verspielt und auch das Schlagwerk kommt lebendig und reichhaltig zur Geltung. Es ist ein kraftvolles Album das Härte und Melodik miteinander verbindet, ohne das jedoch ein spezielles Element die Oberhand behält. Es gibt Passagen wo sich der Black Metal sehr geradlinig und orthodox anhört, andernorts aber dunkelharmonisch und riffbetont wie bei den alten Sachen von DISSECTION. Durch diese gut gespielte und abwechslungsreiche Mischung klingen LUGNASAD sehr eigenständig, und die kraftvolle Klangproduktion tut ihr übriges, damit das Album ein sehr ansprechendes und überzeugendes Debüt wird. Mir persönlich gefallen dabei die beiden Gitarren am besten, es gibt sehr viele, sehr gute Riffs und Melodien, die zum Teil sehr unauffällig im Hintergrund zu hören sind, aber aber auch enorm stimmungsvoll sind.

Obwohl es LUGNASAD noch nicht lange gibt und man über die Musiker nicht viel weiß, wirkt die Musik sehr stimmig und routiniert, so als würden die Fünf schon lange zusammen spielen und sich bestens aufeinander abgestimmt haben. Wer skandinavischen Black Metal mit guten melodischen Riffs als auch direkter und geradliniger Härte mag, sollte unbedingt rein hören. Für ein Debüt ist Smell Of A Grey Sore eine überaus beachtliche Leistung, man darf also noch einiges erwarten.

01. Four in the fifth finger
02. Xerolagnia
03. Smell of a grey sore
04. Frigid feast
05. The veiled whore
06. Novus ordo seclorum
07. Scarified

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