LUGNASAD ist eine 2010 gegründete, französische Gruppe, die mit dem jüngst veröffentlichten Album Smell Of A Grey Sore
debütiert. Als Sänger fungiert Vestal, der seit 2010 auch bei
MERRIMACK singt. Die restlichen Musiker dürften hierzulande eher
unbekannt sein. Das macht aber nichts, denn LUGNASAD offenbaren sich
als ein vielversprechender Neuling.
Die Fünf spielen stark skandinavisch geprägten Black Metal mit abwechslungsreichen Strukturen. Im ersten Stück Four In The Fifth Finger
erinnert die Gitarre phasenweise stark an DISSECTION, klingt melodisch
aber zugleich auch dunkel und bedrohlich. Ansonsten ist das Lied sehr
vielseitig, langsame aber kraftvolle Passagen wechseln sich mit
riffbetonten und melodischen oder schnelleren, harten Parts ab. Das
Album beginnt kraftvoll und abwechslungsreich, kombiniert dabei Härte
und Schnelligkeit mit dunklen Harmonien und Melodien. Ganz anders ist da
das Titellied, welches zumeist langsam aber durchaus auch treibend ist
und eher eine düstere und melancholische, schmerzerfüllte Atmosphäre
hat, was vor allem dem leidvollen Gesang Vestals geschuldet ist.
Für ein Debüt, eine Demo gibt es nicht, macht Smell Of A Grey Sore
ein verdammt stimmigen und runden Eindruck. Der Klang ist sehr gut, da
kraftvoll und differenziert und die Lieder wurden sehr gut
eingespielt. Das Riffing ist stimmungsvoll und präzise, dabei
abwechslungsreich aber nicht verspielt und auch das Schlagwerk kommt
lebendig und reichhaltig zur Geltung. Es ist ein kraftvolles Album das
Härte und Melodik miteinander verbindet, ohne das jedoch ein spezielles
Element die Oberhand behält. Es gibt Passagen wo sich der Black Metal
sehr geradlinig und orthodox anhört, andernorts aber dunkelharmonisch
und riffbetont wie bei den alten Sachen von DISSECTION. Durch diese gut
gespielte und abwechslungsreiche Mischung klingen LUGNASAD sehr
eigenständig, und die kraftvolle Klangproduktion tut ihr übriges, damit
das Album ein sehr ansprechendes und überzeugendes Debüt wird. Mir
persönlich gefallen dabei die beiden Gitarren am besten, es gibt sehr
viele, sehr gute Riffs und Melodien, die zum Teil sehr unauffällig im
Hintergrund zu hören sind, aber aber auch enorm stimmungsvoll sind.
Obwohl es LUGNASAD noch nicht lange gibt und man über die Musiker
nicht viel weiß, wirkt die Musik sehr stimmig und routiniert, so als
würden die Fünf schon lange zusammen spielen und sich bestens
aufeinander abgestimmt haben. Wer skandinavischen Black Metal mit guten
melodischen Riffs als auch direkter und geradliniger Härte mag, sollte
unbedingt rein hören. Für ein Debüt ist Smell Of A Grey Sore eine überaus beachtliche Leistung, man darf also noch einiges erwarten.
01. Four in the fifth finger
02. Xerolagnia
03. Smell of a grey sore
04. Frigid feast
05. The veiled whore
06. Novus ordo seclorum
07. Scarified
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