HARAKIRI FOR THE SKY ist die neue Band von J.J. von KARG und M.S. von
BIFRÖST. Für die Beiden dürfte die musikalische Entfaltung in HARAKIRI
FOR THE SKY etwas Neues bedeuten, denn auf dem selbstbetitelten
Debütalbum spielen sie melodischen Black Metal mit Anleihen des
Post-Rocks. Man könnte das aber auch einfach als melodischen sowie
gefühlsbetonten und melancholischen Black Metal bezeichnen. Denn der
Anteil des Post-Rocks hält sich doch in Grenzen, was ich persönlich
sehr begrüße.
Die fünf Lieder des Albums zeugen von einer latenten Tristesse
und Melancholie, dabei kommt es aber zu keinerlei Zuspitzung. HARAKIRI
FOR THE SKY erzeugen die gefühlaufgeladene Grundatmosphäre durch eine
bedachte, ruhige Spielweise und Strukturierung, die einer ernsthaften
inneren Einkehr gleich kommt. Weder der melodische Aspekt noch das
Depressive werden übertrieben inszeniert. Stattdessen dominiert auf
eine sehr subtile Art und Weise eine desolate Grundstimmung, die von
Anfang bis Ende anhält.
Die melodische Gitarre ist dabei zwar durchaus ein zentrales
Stilmittel, jedoch halten sich die Melodieführungen eher bedeckt und
wurden dezent arrangiert. Es gibt einerseits also viel Melodik, doch
unaufdringlich und dadurch eben so wirkungsvoll und bestimmend. Zu
verträumten und verschwurbelten Gitarrenmelodien, wie man sie in diesem
Genre oft zu Gehör bekommt, lassen sich HARAKIRI FOR THE SKY kaum
verleiten, und wenn, dann relativ dezent. Die Stärken des Werkes liegen
also in seiner dezenten und deshalb sehr eindringlichen und
bestimmenden Komposition. Man muss sehr genau hinhören um die feinen
Nuancen in den unterschiedlichen Stimmungen und Facetten wahrzunehmen.
Die Grundatmosphäre ist zwar grau und melancholisch, aber in
Abstufungen, die sich in leichten Veränderungen der Harmonien äußern.
Im Bereich des mit Post-Rock vermischten Black Metals sind
HARAKIRI FOR THE SKY mit ihrem Erstling sicherlich einer der besseren
Vertreter. Jedenfalls wenn man es eher dezent und nachhaltig mag. Die
beiden Österreicher wirken weder aufgesetzt noch verstellt, weshalb das
Album ein idealer Begleiter für graue Wintertage sein kann. Für
Freunde subtiler Arrangements und latenter Melancholie also eine
empfehlenswerte Scheibe.
01. Lungs filled with water
02. 02:19 AM, psychosis
03. From yesterday to ashes
04. Drown in my nihilism
05. Dancing on debris
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen