17.12.2012

Uruk-Hai - Cirith Ungol | 2012 | Nordsturm Productions / Kristallblut Records | CD | Ambient

Obwohl es URUK-HAI schon eine ganze Weile gibt bin ich bisher erst ein einziges Mal musikalisch auf das österreichische Projekt gestoßen. Ich fand die Musik damals nicht gut, das weiß ich noch. Seitdem sind einige Jahre vergangen und URUK-HAI hat unzählige Tonträger veröffentlicht. Es ist gar nicht zu glauben, dass ein einzelner Musiker in der Lage ist, so viel Musik in so kurzen Zeitabständen zu produzieren, wie es URUK-HAI vormacht. Ich habe keine Lust die Diskographie durchzuzählen, doch pro Jahr gibt es sicherlich mehr als zehn Veröffentlichungen, nur mit URUK-HAI. Andere Projekte wie EISMOND gibt es ja auch noch.

Das mir vorliegende Album Cirith Ungol gibt es in unterschiedlichen Versionen. Bei meiner Ausführung handelt es sich um die „Special Extended Edition“, die auf sagenhafte 78 Minuten und 30 Sekunden kommt, bei einem einzigen Lied wohlgemerkt! Vermutlich ist URUK-HAI ein Phänomen, welches man großartig findet oder eben nicht. Dazwischen gibt es wohl nur wenig. Cirith Ungol ist jedenfalls Ambient, der einerseits sphärisch und langgezogen ist, andererseits aber auch einen lauten und stark verzerrten Gesang, der in Intervallen wiederkehrt, sowie phasenweise leise Riffs beinhaltet. Immer wenn ich diesen Gesang, der sehr gelungen ist, höre, muss ich unweigerlich an SHAVA SADHANA denken. SHAVA SADHANA hat ein Lied in dem Industrial mit Ambient und Folk vermischt wird, was sich ähnlich, wenn auch ungleich härter und heftiger anhört.
Das Lied bleibt stimmungstechnisch recht gleich, obwohl es natürlich eine gewisse Abwechslung gibt und sich einzelne Passagen durchaus unterscheiden. Mal gibt es Piano, mal gibt es diese Riffs, irgendwo im Dickicht kann man auch mal einen dezenten Beat wahrnehmen. Zwischendurch gibt es auch mal kurze, aufbrechende Parts, in denen das Schlagwerk für einen eigenwilligen Break sorgt.

Es gelingt URUK-HAI nicht, mich über die gesamte Spielzeit zu fesseln. Da ist mir EISMOND schon wesentlich lieber. Cirith Ungol ist nicht schlecht, den Gesang mag ich sogar gut leiden, nur ist mir das Lied einfach viel zu lang. Dabei finde ich die Idee, groteske Breaks einzustreuen sogar sehr gut. Nur sind diese bei einer Gesamtspielzeit von über 78 Minuten zu selten. Ich hätte mir mehr bizarres und gestörtes gewünscht. Cirith Ungol ist wohl nur für jene Hörer von Interesse, die sich durch und durch dem Ambient verschrieben haben. Für mich ist diese Veröffentlichung einfach zu viel des Guten.


Aceust

01. Cirith Ungol (Special Extended Edition)

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