PSYCHOMANTUM hat mich mit diesem Album ganz schön überrascht, denn mit dem 2010 erschienenen Album Genius Loci oder der Split mit NACHTMAHR lässt sich ein Requiem
gar nicht vergleichen. Das Album entstand aus persönlichen
Beweggründen und behandelt musikalisch das Thema Tod und Sterben, es
ist ein Abschied von bestimmten Personen.
Der Name des Werkes ist Programm. Es ist ein ruhiges und
stimmungsvolles, weitgehend instrumentales Album, welches mit Black
Metal oder Metal überhaupt nichts zu tun hat. Inhaltlich und
musikalisch ist das Album am originalen Requiem angelehnt und entfaltet
eine sehr dichte und andächtige Atmosphäre. Das Spektrum der
(synthetischen) Instrumente ist breit gefächert und beinhaltet unter
anderem Orgel, Streich- und Blasinstrumente sowie zarte Chorgesänge. Es
gelingt PSYCHOMANTUM tatsächlich, so etwas wie eine
kirchenmusikalische Grundstimmung zu erzeugen. Obwohl ich mich privat
nicht mit solcher Musik auseinandersetze, wirkt ein Requiem auf mich auf Anhieb stimmig und es gelingt, mich sofort an die Musik zu fesseln.
Obgleich die Stücke zum Teil sehr lang und per definitionem ruhig
sind, entsteht zu keinem Zeitpunkt so etwas wie Langeweile oder
Langatmigkeit. Ich empfinde die Arrangements als sehr stimmig und
gefühlvoll und überhaupt nicht kitschig, was womöglich gar nicht so
einfach war und ist. Die Atmosphäre die ein Requiem für mich
hat, ist zwar durchaus ernsthaft und in gewisser Weise auch schwer,
aber niemals wirklich bedrückend oder beklemmend, viel eher gelingt es
PSYCHOMANTUM, die Ernsthaftigkeit und Endgültigkeit des Themas mit
einer erhebenden aber bestimmenden Leichtigkeit vorzutragen.
ein Requiem ist ein persönliches und deshalb auch
spezielles Werk. Das Anliegen von Sargath geht meiner Meinung nach voll
und ganz auf, demzufolge ist es hinsichtlich seiner Intention auch ein
überaus gelungenes Werk. Mich spricht es an, es berührt mich und es ist
ein prächtiges Album für das Jahresende. Das Album ist als Digipak am
Totensonntag erschienen und auf 100 Stück limitiert, allzu lange sollte
man also nicht warten.
01. Introitus
02. Kyrie in drei Teilen
03. Übergang I - dem weißen Licht entgegen
04. Sequenz in vier Teilen
05. Übergang II - einst noch von Dauer
06. Offertorium
07. Übergang III
08. Zum letzten Geleit
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