Bei THE EARTH KING handelt es sich um ein sehr eigenwilliges Projekt
aus Belgien von Bart Piette, der vor allem mit DEAD MAN’S HILL, einem
Industrial/Ambient Projekt, unterwegs ist. Cycling Between Sun And Moon
ist das Debütalbum, auf dem es rituellen und atmosphärischen sowie
auch experimentellen Black Metal zu hören gibt. Die Musik ist sehr
speziell, da es auf der einen Seite häufig Orgel zu hören gibt und es
sich hier um eine spezielle Gesangstechnik handelt. Es wird Kargyraa
(Untertongesang) gesungen, wie man ihn in der Mongolei oder Tibet hören
kann. Auch wenn sich das zunächst ungewöhnlich liest, ist der Gesang
gar nicht so ungewöhnlich, da er mich ein wenig an BLOOD OF KINGU oder
auch entfernt an INQUISITION erinnert. Der Gesang ist sehr tief und
kehlig, dabei aber überaus monoton, was einen rituellen Effekt mit sich
bringt.
Das Album ist in zwei Hälften geteilt. Die erste Hälfte umfasst
drei Lieder, in denen THE EARTH KING Black Metal mit atmosphärischen
Arrangements, die aus Orgel, Keyboard und Flöte bestehen, spielt. Die
Arrangements sind häufig aber sehr eigenwillig und können punktuell
auch disharmonisch werden. In Entering The Black Hole Of Infinity
gibt es einige solcher Disharmonien, die ich ziemlich interessant
finde. An anderen Stellen wirken die Arrangements dann fast schon
bombastisch. Wiederum an anderen Stellen ist es sehr melodisch,
verspielt und verträumt, wobei dieser spezielle Untertongesang stets
für das Besondere sorgt.
Die zweite Hälfte besteht ebenfalls aus drei Liedern, doch gibt
es hier viel weniger Black Metal und stattdessen mehr Ambient, der wie
in The End Of Salve Mater sehr düster, minimalistisch und
beklemmend ausfällt. Das Titellied hingegen fällt durch sphärische
Chorgesänge und harmonische Klanglandschaften auf.
Cycling Between Sun And Moon ist ein sehr spezielles Werk
und man muss in jedem Fall eine Neigung für sonderbare,
stilübergreifende sowie dunkelatmosphärische Musik mitbringen. Der
Anteil des Black Metals ist relativ gering, atmosphärische und skurrile
Arrangements sowie Düsterambient überwiegen. Obwohl ich das Album schon
sonderbar finde und mir auch nicht alles vollständig zusagt, hat das
Album einen Charme, der mir gefällt. Es ist eigenwillige, düstere und
vielleicht auch etwas schräge Musik, die man so nicht immer und überall
zu hören bekommt, und das gefällt mir. Man sollte aber nach
Möglichkeit mal probehören, denn es wird sicherlich viele geben, die
mit diesem Werk nicht viel anfangen werden können.
01. House of shadows
02. Autumn temple
03. Entering the black hole of infinity
04. Doodstrotseerder
05. The end of salve mater
06. Cycling between sun and moon
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