12.12.2012

Frangar - Bulloni Granate Bastoni | 2011 | Lo-Fi Creatures | CD | Black Metal / Hardcore

Als mich diese Promo ereilte und ich mir das farbenprächtige Booklet anschaute, war ich mir nicht sicher, ob es sich hierbei um die selbe Gruppe namens Frangar handelt, die vor einigen Jahren das Album Totalitarian War veröffentlicht hatte. Orangene Farbtöne herrschen vor und das erste Photo zeigt einen Herren im orangen Shirt mit kurzem Haar und Seitenscheitel, der in ein Megaphon schreit. Sieht für mich nach Hardcore aus. Aber es ist tatsächlich die selbe Band. Vier Jahre sind seit dem Debütalbum vergangen und man hat sich auch besetzungstechnisch verändert. Il Colonnello und Il Reverendo sind noch immer dabei, aber zwei neue Mitstreiter sind für Schlagwerk und Bassgitarre zuständig.

So überraschend die Aufmachung zunächst wirkt, so vielfältig ist auch das Album an sich. Der kompromisslose Black Metal ist zwar noch im Detail vorhanden, aber nicht Alleinstellungsmerkmal des Werkes. Frangar scheinen sich grunderneuert zu haben und veröffentlichten ein zweites Album, welches neben totalitärem Black Metal in der Tat auch viele Anleihen aus Punk, Hardcore und etwas Blackthrash enthält. Der Klang ist modern, da er klar und differenziert aber bei weitem nicht hochglanzpoliert ist. Die Lieder sind sehr gitarrenbetont, stellenweise ziemlich technisch, aber sehr oft auch locker und flüssig. Trockene und eher harte Riffs wechseln sich mit flotten, eher melodisch eingefärbten Riffs ab. Rhythmisch ist Bulloni Granate Bastoni gleichfalls sehr vielseitig, ständig sind Tempowechsel zu vernehmen. Raserei wechselt sich mit mittelschnellen oder auch langsamen, zum Teil auch schwungvollen Parts ab. Zudem verwenden Frangar viele Samples, etwa Stimmen oder auch Sirenen. Der Kreischgesang von Il Connoello ist nicht mehr so extrem wie auf dem Debüt, dafür aber irgendwie steriler und auch verständlicher.

Bulloni Granate Bastoni ist eine insgesamt recht flotte Scheibe, die eine aufrührerische Atmosphäre hat. Die italienischen Texte verstehe ich nicht, aber auf mich machen Frangar hier einen Eindruck, als würden sie zum Aufstand (gegen was auch immer) aufrufen. Jedenfalls vermittelt die Musik diesen Eindruck, da Punk und Hardcore in vielen Riffs klar durchschimmern. Mir gefällt diese Vermischung sehr gut, da dadurch sehr gute Harmonien und eine packende Dynamik entstehen, die zudem spielerisch sehr gut umgesetzt worden sind. Es ist eine lebendige Scheibe, die mit dem langen Sol Invictvs gar ein wenig an die neueren Sachen von Darkthrone erinnert. Frangars Stil gefällt mir aber wesentlich besser, da ich ihn atmosphärisch viel authentischer finde. Es kann gut sein, dass diese Platte bei einigen Leuten auf wenig Gegenliebe stoßen wird, doch mir sagt diese aufständische Mischung aus Black Metal, Punk und Hardcore zu.


8/10
Aceust

01. Conquistatori del sole
02. Gioventù di ferro
03. Nero settembre
04. Legionario
05. Rinascita
06. Alla frontiera
07. Legionari
08. Solstizio di sangue
09. Trieste chiama
10. Sol invictvs

https://www.facebook.com/pages/FRANGAR-official/108372512541964

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