Als mich diese Promo ereilte und ich mir das farbenprächtige Booklet
anschaute, war ich mir nicht sicher, ob es sich hierbei um die selbe
Gruppe namens Frangar handelt, die vor einigen Jahren das Album Totalitarian War
veröffentlicht hatte. Orangene Farbtöne herrschen vor und das erste
Photo zeigt einen Herren im orangen Shirt mit kurzem Haar und
Seitenscheitel, der in ein Megaphon schreit. Sieht für mich nach
Hardcore aus. Aber es ist tatsächlich die selbe Band. Vier Jahre sind
seit dem Debütalbum vergangen und man hat sich auch besetzungstechnisch
verändert. Il Colonnello und Il Reverendo sind noch immer dabei, aber
zwei neue Mitstreiter sind für Schlagwerk und Bassgitarre zuständig.
So überraschend die Aufmachung zunächst wirkt, so vielfältig ist
auch das Album an sich. Der kompromisslose Black Metal ist zwar noch im
Detail vorhanden, aber nicht Alleinstellungsmerkmal des Werkes. Frangar
scheinen sich grunderneuert zu haben und veröffentlichten ein zweites
Album, welches neben totalitärem Black Metal in der Tat auch viele
Anleihen aus Punk, Hardcore und etwas Blackthrash enthält. Der Klang
ist modern, da er klar und differenziert aber bei weitem nicht
hochglanzpoliert ist. Die Lieder sind sehr gitarrenbetont, stellenweise
ziemlich technisch, aber sehr oft auch locker und flüssig. Trockene und
eher harte Riffs wechseln sich mit flotten, eher melodisch
eingefärbten Riffs ab. Rhythmisch ist Bulloni Granate Bastoni
gleichfalls sehr vielseitig, ständig sind Tempowechsel zu vernehmen.
Raserei wechselt sich mit mittelschnellen oder auch langsamen, zum Teil
auch schwungvollen Parts ab. Zudem verwenden Frangar
viele Samples, etwa Stimmen oder auch Sirenen. Der Kreischgesang von Il
Connoello ist nicht mehr so extrem wie auf dem Debüt, dafür aber
irgendwie steriler und auch verständlicher.
Bulloni Granate Bastoni ist eine insgesamt recht flotte
Scheibe, die eine aufrührerische Atmosphäre hat. Die italienischen
Texte verstehe ich nicht, aber auf mich machen Frangar
hier einen Eindruck, als würden sie zum Aufstand (gegen was auch immer)
aufrufen. Jedenfalls vermittelt die Musik diesen Eindruck, da Punk und
Hardcore in vielen Riffs klar durchschimmern. Mir gefällt diese
Vermischung sehr gut, da dadurch sehr gute Harmonien und eine packende
Dynamik entstehen, die zudem spielerisch sehr gut umgesetzt worden
sind. Es ist eine lebendige Scheibe, die mit dem langen Sol Invictvs gar ein wenig an die neueren Sachen von Darkthrone erinnert. Frangars
Stil gefällt mir aber wesentlich besser, da ich ihn atmosphärisch viel
authentischer finde. Es kann gut sein, dass diese Platte bei einigen
Leuten auf wenig Gegenliebe stoßen wird, doch mir sagt diese
aufständische Mischung aus Black Metal, Punk und Hardcore zu.
8/10
Aceust
01. Conquistatori del sole
02. Gioventù di ferro
03. Nero settembre
04. Legionario
05. Rinascita
06. Alla frontiera
07. Legionari
08. Solstizio di sangue
09. Trieste chiama
10. Sol invictvs
https://www.facebook.com/pages/FRANGAR-official/108372512541964
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