BLODSRIT existieren nun auch schon eine ganze Weile, nämlich 14 lange
Jahre und bringen in einer Regelmäßigkeit neue Alben raus. Diktat Deliberi
ist nun das sechste Album und BLODSRIT machen das, was sie, soweit ich
das beurteilen kann, schon immer getan haben. Kennengelernt habe ich
die Schweden auf der Split Storm Of Immolation
mit RITUAL ORCHESTRA, das war 2000. Mich hat die Split damals sehr
beeindruckt, ich mochte den rohen und primitiven, vom Drumcomputer
geprägten Black Metal. Vier Jahre später konnten mich BLODSRIT mit
ihrem dritten Album Helveteshymner
nicht so richtig begeistern, obgleich das Album an sich gar nicht mal
schlecht war. Das war 2004. Inzwischen schreiben wir das Jahr 2012 und
Album #6 steht in den Startlöchern.
BLODSRIT sind sich treu geblieben. Es wird immer noch
schwedischer bzw. skandinavischer Black Metal mit gutem Klang und
Gitarrenbetonung gespielt. Diktat Deliberi ist ein stimmiges,
rundes und flüssiges Album. Es wirkt professionell, was ja angesichts
der langen Zeit auch völlig normal ist. Das Album ist rund 42 Minuten
lang und kommt überwiegend mittelschnell daher, was das Gitarrenspiel
in den Fokus rückt. Die stets leicht melodischen Riffs sind gut,
vereinzelt wurden auch wirklich gut gespielte Akustikgitarren
eingestreut. Dies sind aber auch schon die Glanzlichter des Albums, mir
geht es mit Diktat Deliberi ähnlich wie damals mit Heveteshymner.
Es ist gut gespielter Black Metal, der klanglich druckvoll und
dynamisch ist, es aber nicht schafft, mich über die volle Laufzeit zu
fesseln. Dabei sind einige Riffs wirklich gut und stimmungsvoll,
erreichen für mich die atmosphärische Klasse wie einst KAMPFAR. Auch
gibt es Abechslung, wie etwa Blod Och Aska beweist. Hier gibt
es Klargesang, Choral, Raserei und Breaks. Handwerklich ist alles
einwandfrei, es gibt auch kurze Momente die kraftvoll und bombastisch
sind, aber unterm Strich ermangelt es dem Album an einer gewissen
Garstigkeit oder Hässlichkeit. Irgendwie ist mir das Album ob aller
Qualitäten zu glatt, aber so ergeht es mir oft mit neuen Platten aus dem
Norden.
Man kann es gut finden oder auch nicht, doch BLODSRIT bleiben
sich treu, spielen ihren Stil konsequent und das machen sie auch gut.
Insofern hat das Album durchaus seine Daseinsberechtigung. Wer
schwedischen Black Metal mit wirklich gutem Gitarrenspiel mag, sollte Diktat Deliberi eine
Chance geben. Es ist ein abwechslungsreiches, gut gespieltes und gut
produziertes Album. Für meinen Geschmack fehlt der Scheibe aber das
Besondere, und ich finde es melodisch besser als Helveteshymner, welches allerdings andererseits mehr Härte und Hässlichkeit besaß.
01. Livsbesmittad
02. Skapelseförfall
03. Blod och aska
04. Vit skit
05. Ulvens tid
06. Evangeli
07. I evighet
08. Ritual
http://www.blodsrit.org/
http://www.unexplodedrecords.com/
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