THE WAKEDEAD GATHERING ist das Soloprojekt von Andrew Lampe aus Ohio, der nach einer Demo und dem raren Debütalbum Tenements Of Ephemera nun mit der neuen EP Dark Circles
einem breiteren Publikum bekannt gemacht werden dürfte. THE WAKEDEAD
GATHERING spielt old school Death Metal der sich thematisch mit H. P.
Lovecraft befasst.
Andrew Lampe macht von Anfang an eine gute Figur, man hört es dem
Material nicht an, es hier mit einer Einmanngruppe zu tun zu haben,
stattdessen klingen die düsteren Riffs, der tiefe und kehlige Gesang
sowie das Schlagwerk old school und authentisch. Das Tempo ist zumeist
mittelschnell, manchmal auch schleppend, teilweise ins Doomige gehend,
aber auch mal rasend, während der Klang eher etwas roh ausgefallen ist,
was zu der düsteren Thematik der EP passt. Obwohl man auf
atmosphärische Elemente wie etwa Keyboards verzichtet, schafft man es
dennoch mittels düsterer und obskurer Riffs sowie einem variablen
Gesang, eine düstere und teils mysteriöse Atmosphäre zu erzeugen.
Dark Circles ist eine gute EP, auf Vergleiche mit
anderen Bands gehe ich gar nicht erst ein, da es unzählige Gruppen
gibt, an die man sich erinnert fühlen kann. Trotzdem ist Dark Circles
empfehlenswert, die EP ist stimmig, hat eine gute Atmosphäre und dürfte
wohl jedem gefallen, der düsteren old school Death Metal mag.
01. Lexicon transudæ / Conjuring the altered void
02. Dark circles
03. In the midst of the tranquil spheres
04. Mortuus maculae
05. Inhale the eclipse
30.11.2012
Melencolia Estatica - Hël | 2012 | Temple Of Torturous | CD | Black Metal
Ich war ziemlich überrascht als ich kürzlich Hel im Briefkasten vorfand. Ich hatte schon seit längerer Zeit, eigentlich seit dem 2008 erschienenem Album Letum
nichts Neues mehr von MELENCOLIA ESTATICA gehört, und wusste nicht
mal, ob die Gruppe um Climaxia überhaupt noch existiert. Wie man sieht,
MELENCOLIA ESTATICA sind noch da und melden sich nun mit dem dritten
Album zurück. Ich war vom selbstbetitelten Debütalbum sehr angetan, ich mochte die Kombination aus Climaxias harschem Gesang und den ungewöhnlichen, atmosphärischen Harmonien. Letum war ein würdiger Nachfolger, unterschied sich aber schon in einigen Punkten sehr vom Debüt.
Hel ist ein dunkelatmosphärisches Album das von Fritz Langs „Metropolis“ inspiriert wurde, was man auch schon allein von der Aufmachung des Digipaks und Bootleks herleiten kann. Hel ist atmosphärisch und abwechslungsreich, dabei immer aber auch düster und bisweilen auch obskur und bizarr. Es gibt gegenüber Letum einige Veränderungen, zunächst nimmt sich Climaxia gesanglich zurück und auch strukturell ist das Album weniger hart und direkt wie der Vorgänger. Ich finde es schade dass man Climaxia kaum noch hört, ich fand, ihr ausdrucksstarker verzerrter Gesang hat der Musik stets etwas Besonderes verliehen. Nun ist sie nur noch unverzerrt als atmosphärische Hintergrundstimme zu hören.
Mit Hel I beginnt das Album sehr stark, da es sich hierbei um ein düsteres und sphärisches Lied handelt, in dem Climaxias unverzerrte Stimme und einige dezente und angenehme Ambienteinlagen zu hören sind. Das Lied funktioniert sehr gut, da es, auch rifftechnisch, fesselnd und düster ist. Die Mischung aus dem mittelschnellen aber treibenden Rhythmus, Afthenktos‘ männlichem verzerrten Gesang und der sphärischen Klarstimme Climaxias erzeugen eine spezielle, finstere Atmosphäre, die mich durchaus ans Debüt erinnert. Auch Hel II überzeugt, vor allem der überaus düsteren und atmosphärischen Ambientleinlagen in der zweiten Hälfte wegen. Den schnellen Black Metal der ersten Hälfte hingegen kann ich nicht so viel abgewinnen, woran auch Afthenktos‘ statischer und monotoner Gesang schuld ist.
Hel ist insgesamt betrachtet ein sehr abwechslungsreiches Album. Es gibt in jedem Lied unterschiedliche Passagen, geradlinige Parts aber auch komplexe und schon recht technische Parts. Besonders gut gefällt mir Hel immer dann, wenn MELENCOLIA ESTATICA zu düsteren atmosphärischen Elementen greifen. Diese sind nicht nur einfach düster sondern auch makaber und passen demzufolge auch wunderbar zum Thema. Da ist es wohl auch kein Zufall, dass der werte Herr Mories (GNAW THEIR TONGUES, DE MAGIA VETERUM) als besonderer Gastmusiker seine Finger mit im Spiel hatte.
Für mich wird das Debütalbum die beste Veröffentlichung von MELENCOLIA ESTATICA bleiben. Trotz der Unterschiedlichkeiten haben aber alle drei Alben etwas gemeinsam: Sie sind eigenständig, düster und in jedem Fall hörenswert. Climaxia versteht es, wie man stimmungsvollen, melancholischen und obskuren Black Metal macht. Hätte sie einen größeren Anteil am Gesang, würde mir Hel sicherlich noch besser gefallen. Kurzum: Hel ist ein gutes, düsteres, atmosphärisches und eigenwilliges Album. Es gibt für meinen Geschmack zwar die genannte, kleiner Schwäche den Gesang betreffend, aber das ändert nichts daran, dass man es hier mit einer ungewöhnlichen und außergewöhnlichen Band zu tun hat, die einen eigenen Stil und eine Vision hat, was man auch auf Hel wiederfindet. In diesem Sinne ist Hel ein gelungenes Werk.
01. Hel I
02. Hel II
03. Hel III
04. Hel IV
05. Hel V
06. Hel VI
Hel ist ein dunkelatmosphärisches Album das von Fritz Langs „Metropolis“ inspiriert wurde, was man auch schon allein von der Aufmachung des Digipaks und Bootleks herleiten kann. Hel ist atmosphärisch und abwechslungsreich, dabei immer aber auch düster und bisweilen auch obskur und bizarr. Es gibt gegenüber Letum einige Veränderungen, zunächst nimmt sich Climaxia gesanglich zurück und auch strukturell ist das Album weniger hart und direkt wie der Vorgänger. Ich finde es schade dass man Climaxia kaum noch hört, ich fand, ihr ausdrucksstarker verzerrter Gesang hat der Musik stets etwas Besonderes verliehen. Nun ist sie nur noch unverzerrt als atmosphärische Hintergrundstimme zu hören.
Mit Hel I beginnt das Album sehr stark, da es sich hierbei um ein düsteres und sphärisches Lied handelt, in dem Climaxias unverzerrte Stimme und einige dezente und angenehme Ambienteinlagen zu hören sind. Das Lied funktioniert sehr gut, da es, auch rifftechnisch, fesselnd und düster ist. Die Mischung aus dem mittelschnellen aber treibenden Rhythmus, Afthenktos‘ männlichem verzerrten Gesang und der sphärischen Klarstimme Climaxias erzeugen eine spezielle, finstere Atmosphäre, die mich durchaus ans Debüt erinnert. Auch Hel II überzeugt, vor allem der überaus düsteren und atmosphärischen Ambientleinlagen in der zweiten Hälfte wegen. Den schnellen Black Metal der ersten Hälfte hingegen kann ich nicht so viel abgewinnen, woran auch Afthenktos‘ statischer und monotoner Gesang schuld ist.
Hel ist insgesamt betrachtet ein sehr abwechslungsreiches Album. Es gibt in jedem Lied unterschiedliche Passagen, geradlinige Parts aber auch komplexe und schon recht technische Parts. Besonders gut gefällt mir Hel immer dann, wenn MELENCOLIA ESTATICA zu düsteren atmosphärischen Elementen greifen. Diese sind nicht nur einfach düster sondern auch makaber und passen demzufolge auch wunderbar zum Thema. Da ist es wohl auch kein Zufall, dass der werte Herr Mories (GNAW THEIR TONGUES, DE MAGIA VETERUM) als besonderer Gastmusiker seine Finger mit im Spiel hatte.
Für mich wird das Debütalbum die beste Veröffentlichung von MELENCOLIA ESTATICA bleiben. Trotz der Unterschiedlichkeiten haben aber alle drei Alben etwas gemeinsam: Sie sind eigenständig, düster und in jedem Fall hörenswert. Climaxia versteht es, wie man stimmungsvollen, melancholischen und obskuren Black Metal macht. Hätte sie einen größeren Anteil am Gesang, würde mir Hel sicherlich noch besser gefallen. Kurzum: Hel ist ein gutes, düsteres, atmosphärisches und eigenwilliges Album. Es gibt für meinen Geschmack zwar die genannte, kleiner Schwäche den Gesang betreffend, aber das ändert nichts daran, dass man es hier mit einer ungewöhnlichen und außergewöhnlichen Band zu tun hat, die einen eigenen Stil und eine Vision hat, was man auch auf Hel wiederfindet. In diesem Sinne ist Hel ein gelungenes Werk.
01. Hel I
02. Hel II
03. Hel III
04. Hel IV
05. Hel V
06. Hel VI
Heimdalls Wacht - Ekte Westfäölske Svatte Metal | 2012 | Heidens Hart | CD | Black Pagan Metal
Die Westfalen HEIMDALLS WACHT sind
schon länger keine Unbekannten mehr, auch jenseits der Landesgrenzen
kennt man sie und hat wohl sehnsüchtig auf das neue Album gewartet. Das
Warten hat ein Ende, mit Ekte Westfäölske Svatte Metal ist nun
das fünfte Album veröffentlicht worden. Enttäuscht sein wird wohl
niemand, HEIMDALLS WACHT knüpfen dort an, wo der Vorgänger Nichtorte endete.
Ekte Westfäölske Svatte Metal ist ein langes, kraftvolles sowie eindringliches Album auf dem es viel Abwechslung gibt. HEIMDALLS WACHT kombinieren rigorose Härte und Hässlichkeit mit sanfter Schönheit und bezaubernder Melodik. Die Lieder sind zupackend und fesselnd, überzeugen durch gute Riffs und einem klaren, druckvollen Klang, der vor allem die atmosphärischen und melodischen Passagen sehr gut inszeniert. Wer HEIMDALLS WACHT bereits kennt und mag, wird sich das neue Album vermutlich ohnehin kaufen, doch wer die Gruppe bisher versäumt hat und guten Black Pagan Metal schätzt, sollte diesmal die Gelegenheit nutzen. Denn wenn man Black Metal und Pagan Metal kombiniert wird das ganz schnell ganz nervig und peinlich, doch HEIMDALLS WACHT machen es besser und demonstrieren, wie man die beiden Stile wunderbar zusammenfügt. Obwohl es auf Ekte Westfäölske Svatte Metal sehr melodische Arrangements, zum Teil auch Chorgesang, gibt, bleibt es ein Werk, das dennoch kraftvoll und energisch, dunkel und hart ist. Überdies besitzen HEIMDALLS WACHT ein feines Gespür für stimmungsvolle und gute Melodien. Die immer wieder mal eingestreuten Akustikgitarren wurden wunderbar arrangiert und auch die anderen atmosphärischen Einsprengsel sind passend und genau richtig. Der extrem verzerrte Kreischgesang mag für den Einen und Anderen gewöhnungsbedürftig sein, doch mir gefällt er, ich mochte Narhemoths Gesang schon zu Zeiten von THE MARYRIUM. Er ist hasserfüllt und barbarisch und stellt manchmal einen Kontrast zur nicht ganz so heftigen instrumentalen Begleitung dar.
Ekte Westfäölske Svatte Metal ist ein wunderbares Black Pagan Album ohne Lagerfeuerromantik oder Schunkelgedöns. HEIMDALLS WACHT machen vor, wie solche Musik zu sein hat. Also nicht lange warten und unbedingt kaufen!
01. Seelenkrieg
02. Ekte Westfäölske Svatte Metal
03. Unsiälige Kiär
04. Ich bin der Wiedersacher
05. Geheimbund
06. Der verschüttete Grubenmann
07. Tiwaz - entflammt
08. Die Forumulierung des Unformulierten
09. Das Martyrium
10. Ein Ächzen im verlassenen Stollen
11. Exil
12. Alles ist grau
http://heimdallswacht.de/
Ekte Westfäölske Svatte Metal ist ein langes, kraftvolles sowie eindringliches Album auf dem es viel Abwechslung gibt. HEIMDALLS WACHT kombinieren rigorose Härte und Hässlichkeit mit sanfter Schönheit und bezaubernder Melodik. Die Lieder sind zupackend und fesselnd, überzeugen durch gute Riffs und einem klaren, druckvollen Klang, der vor allem die atmosphärischen und melodischen Passagen sehr gut inszeniert. Wer HEIMDALLS WACHT bereits kennt und mag, wird sich das neue Album vermutlich ohnehin kaufen, doch wer die Gruppe bisher versäumt hat und guten Black Pagan Metal schätzt, sollte diesmal die Gelegenheit nutzen. Denn wenn man Black Metal und Pagan Metal kombiniert wird das ganz schnell ganz nervig und peinlich, doch HEIMDALLS WACHT machen es besser und demonstrieren, wie man die beiden Stile wunderbar zusammenfügt. Obwohl es auf Ekte Westfäölske Svatte Metal sehr melodische Arrangements, zum Teil auch Chorgesang, gibt, bleibt es ein Werk, das dennoch kraftvoll und energisch, dunkel und hart ist. Überdies besitzen HEIMDALLS WACHT ein feines Gespür für stimmungsvolle und gute Melodien. Die immer wieder mal eingestreuten Akustikgitarren wurden wunderbar arrangiert und auch die anderen atmosphärischen Einsprengsel sind passend und genau richtig. Der extrem verzerrte Kreischgesang mag für den Einen und Anderen gewöhnungsbedürftig sein, doch mir gefällt er, ich mochte Narhemoths Gesang schon zu Zeiten von THE MARYRIUM. Er ist hasserfüllt und barbarisch und stellt manchmal einen Kontrast zur nicht ganz so heftigen instrumentalen Begleitung dar.
Ekte Westfäölske Svatte Metal ist ein wunderbares Black Pagan Album ohne Lagerfeuerromantik oder Schunkelgedöns. HEIMDALLS WACHT machen vor, wie solche Musik zu sein hat. Also nicht lange warten und unbedingt kaufen!
01. Seelenkrieg
02. Ekte Westfäölske Svatte Metal
03. Unsiälige Kiär
04. Ich bin der Wiedersacher
05. Geheimbund
06. Der verschüttete Grubenmann
07. Tiwaz - entflammt
08. Die Forumulierung des Unformulierten
09. Das Martyrium
10. Ein Ächzen im verlassenen Stollen
11. Exil
12. Alles ist grau
http://heimdallswacht.de/
26.11.2012
Inner Sanctvm - Christi Testamenta | 2012 | I, Voidhanger Records | CD | Death Metal
Bereits 1989 wurde INNER SANCTVM in Montevideo, der Hauptstadt
Uruguays, gegründet. 1991 gab es eine Demo, 1994 folgte das Debütalbum Frozen Souls
und man spielte eine Tour durch Südamerika bis die Band dann auf Eis
gelegt wurde. 2009 wurde INNER SANCTVM wiederbelebt und das Resultat
kann man jetzt in der Form des zweiten Albums Christi Testamenta hören.
Der Südamerikanische Vierer spielt auf Christi Testamenta riffbetonten, nicht unmelodischen Death Metal. Die Lieder sind abwechslungsreich und vorwiegend mittelschnell gehalten, wobei das Hauptaugenmerk ganz klar auf den Gitarren liegt. Es gibt zahllose Riffs, hart oder melodisch, und immer hören sie sich sehr gut an. Ab und zu bekommt das Ganze auch eine leicht thrashige Note, wobei diese aber wirklich nur sehr dezent und partiell ist. Und obwohl es INNER SANCTVM schon lange gibt, hört sich das Album gar nicht so oldschool an, wie man denken könnte. Der Klang ist gut und die Lieder wirken frisch, obwohl es sich hierbei aber definitiv nicht um eine moderne Variante des Death Metals handelt. Eher würde ich Christi Testamenta als zeitlos umschreiben, gerade was das Riffing angeht. Das Album macht auf Anhieb und von Anfang an, einen sehr stimmigen und runden Eindruck, man hört die langjährige Erfahrung der Musiker mit jeder Sekunde. Auch das von CELTIC FROST nachgespielte Return To The Eve oder Heaven On Their Minds aus dem Soundtrack des Spielfilms Jesus Christ Superstar sind gut und runden das Album ab.
Obwohl Christi Testamenta kein besonderes Album ist, schaffen es INNER SANCTVM mich damit dennoch zu überzeugen. Es gibt sehr gute Riffs und Soli, das Material ist abwechslungsreich und flüssig, womit das Album ein mehr als grundsolides Werk ist. Wer gitarrenbetonten und flüssigen Death Metal mag, sollte dem Album mal eine Chance geben.
01. Machines
02. Hemoblobin
03. Waking the dead
04. The emperor wears no clothes
05. Trial by fire
06. The good shepherd
07. Myths of creation
08. Wisdom's call
09. Dark frozen mud
10. And the truth shall make you free
11. Return to the eve (Celtic Frost Cover)
12. Heaven in their minds (Jesus Christ Superstar)
http://www.innersanctvm.net/
Der Südamerikanische Vierer spielt auf Christi Testamenta riffbetonten, nicht unmelodischen Death Metal. Die Lieder sind abwechslungsreich und vorwiegend mittelschnell gehalten, wobei das Hauptaugenmerk ganz klar auf den Gitarren liegt. Es gibt zahllose Riffs, hart oder melodisch, und immer hören sie sich sehr gut an. Ab und zu bekommt das Ganze auch eine leicht thrashige Note, wobei diese aber wirklich nur sehr dezent und partiell ist. Und obwohl es INNER SANCTVM schon lange gibt, hört sich das Album gar nicht so oldschool an, wie man denken könnte. Der Klang ist gut und die Lieder wirken frisch, obwohl es sich hierbei aber definitiv nicht um eine moderne Variante des Death Metals handelt. Eher würde ich Christi Testamenta als zeitlos umschreiben, gerade was das Riffing angeht. Das Album macht auf Anhieb und von Anfang an, einen sehr stimmigen und runden Eindruck, man hört die langjährige Erfahrung der Musiker mit jeder Sekunde. Auch das von CELTIC FROST nachgespielte Return To The Eve oder Heaven On Their Minds aus dem Soundtrack des Spielfilms Jesus Christ Superstar sind gut und runden das Album ab.
Obwohl Christi Testamenta kein besonderes Album ist, schaffen es INNER SANCTVM mich damit dennoch zu überzeugen. Es gibt sehr gute Riffs und Soli, das Material ist abwechslungsreich und flüssig, womit das Album ein mehr als grundsolides Werk ist. Wer gitarrenbetonten und flüssigen Death Metal mag, sollte dem Album mal eine Chance geben.
01. Machines
02. Hemoblobin
03. Waking the dead
04. The emperor wears no clothes
05. Trial by fire
06. The good shepherd
07. Myths of creation
08. Wisdom's call
09. Dark frozen mud
10. And the truth shall make you free
11. Return to the eve (Celtic Frost Cover)
12. Heaven in their minds (Jesus Christ Superstar)
http://www.innersanctvm.net/
Nar Mattaru - Enuma Elish | 2012 | I, Voidhanger Records | CD | Death Metal
NAR MATTARU ist ein Trio aus Chiles Hauptstadt Santiago, die mit Enuma Elish
ihr Debütalbum feiern. Ende 2011 erschien das Album bereits in
Südamerika und nun ist es auch offiziell in Europa über I, Voidhanger
herausgekommen. NAR MATTARU spielen Death Metal der alten Schule, wie
auch schon die nachgespielten Lieder von AUTOPSY und INCANTATION
vermuten lassen. Enuma Elish ist rund 63 Minuten lang und enthält die komplette 2009er Demo In The Spheres Of Time.
NAR MATTARU spielen klanglich recht rohen und düsteren Death Metal mit einem sehr tiefen und kehligen, teils gutturalen, Gesang. Gleich das Anfangslied Uttuk Xul ist ein langes Stück, welches überwiegend schleppend bis mittelschnell aber dennoch treibend ist und mich gesanglich stark an INCANTATION erinnert. Ansonsten lässt sich das Ganze aber unter anderem auch mit DISMA vergleichen, wobei NAR MATTARU aber klanglich wesentlich roher und dünner ausgefallen sind. Die einzelnen Lieder sind relativ lang und kommen im Schnitt auf eine Spielzeit von etwa sieben Minuten. Der Rhythmus, ist wie erwähnt, zumeist mittelschnell, mal mehr antreibend und schneller oder auch schleppend und zäh, während das Spiel an den Gitarren tief tönende und düstere Melodien zum Besten gibt. Überhaupt ist das komplette Album sehr reichhaltig an tiefen und dunklen Tönen, was dem Werk eine düstere und unheilvolle Atmosphäre verleiht.
Enuma Elish ist nicht schlecht, aber das alles hat man irgendwie schon öfters gehört, was an sich kein Problem wäre, doch missfällt mir der Klang ein wenig. Obwohl die tiefen Töne und Bässe den Klang dominieren, fehlt es NAR MATTARU an Durchschlagskraft und klanglicher Härte. Und da die Lieder auch alle recht lang sind, kann es trotz Abwechslung und schnellen Einlagen etwas langatmig werden. Auf die Dauer fehlen mir Besonderheiten und Höhepunkte, die eine Spannung erzeugen würden. Enuma Elish ist unterm Strich düsterer und tieftönender Death Metal der mittelschnellen Klasse. Wer alten Stoff wie INCANTATION mag, kann ENUMA ELISH antesten, ich finde das Album nicht schlecht aber eben auch nicht besonders, da fehlt mir das gewisse Etwas.
01. Uttuk Xul
02. Eternal night dominion
03. In the abyss of time
04. Tirano constrictor (Kratherion Cover)
05. Twisted mass of burnt decay (Autopsy Cover)
06. Nar mattaru
07. Under endless spheres
08. Enslaved to the inferior universe
09. Abolishment of immaculate serenity (Incantation Cover)
NAR MATTARU spielen klanglich recht rohen und düsteren Death Metal mit einem sehr tiefen und kehligen, teils gutturalen, Gesang. Gleich das Anfangslied Uttuk Xul ist ein langes Stück, welches überwiegend schleppend bis mittelschnell aber dennoch treibend ist und mich gesanglich stark an INCANTATION erinnert. Ansonsten lässt sich das Ganze aber unter anderem auch mit DISMA vergleichen, wobei NAR MATTARU aber klanglich wesentlich roher und dünner ausgefallen sind. Die einzelnen Lieder sind relativ lang und kommen im Schnitt auf eine Spielzeit von etwa sieben Minuten. Der Rhythmus, ist wie erwähnt, zumeist mittelschnell, mal mehr antreibend und schneller oder auch schleppend und zäh, während das Spiel an den Gitarren tief tönende und düstere Melodien zum Besten gibt. Überhaupt ist das komplette Album sehr reichhaltig an tiefen und dunklen Tönen, was dem Werk eine düstere und unheilvolle Atmosphäre verleiht.
Enuma Elish ist nicht schlecht, aber das alles hat man irgendwie schon öfters gehört, was an sich kein Problem wäre, doch missfällt mir der Klang ein wenig. Obwohl die tiefen Töne und Bässe den Klang dominieren, fehlt es NAR MATTARU an Durchschlagskraft und klanglicher Härte. Und da die Lieder auch alle recht lang sind, kann es trotz Abwechslung und schnellen Einlagen etwas langatmig werden. Auf die Dauer fehlen mir Besonderheiten und Höhepunkte, die eine Spannung erzeugen würden. Enuma Elish ist unterm Strich düsterer und tieftönender Death Metal der mittelschnellen Klasse. Wer alten Stoff wie INCANTATION mag, kann ENUMA ELISH antesten, ich finde das Album nicht schlecht aber eben auch nicht besonders, da fehlt mir das gewisse Etwas.
01. Uttuk Xul
02. Eternal night dominion
03. In the abyss of time
04. Tirano constrictor (Kratherion Cover)
05. Twisted mass of burnt decay (Autopsy Cover)
06. Nar mattaru
07. Under endless spheres
08. Enslaved to the inferior universe
09. Abolishment of immaculate serenity (Incantation Cover)
20.11.2012
Fistula - Northern Aggression | 2012| Patac Records | CD / Vinyl | Sludge/Hardcore
Northern Aggression ist die neuste Veröffentlichung des
amerikanischen Sludge Monsters FISTULA. Am liebsten bringen sie Splits
und EPs raus und um eine EP handelt es sich auch bei Northern Aggression, die, je nach dem um welche Version es sich handelt, sieben oder acht derbe Sludge/Hardcore Stücke beinhaltet. Northern Aggression ist kurz und intensiv.
FISTUALA können schon doomig, also krachend und schleppend oder aber auch harsch, bissig und hochgradig aggressiv aufspielen. Immer wenn es laut und schnell wird, der Kreischgesang mörderisch geschrien wird, kommt auch ein wenig Hardcore mit ins Spiel, während die schleppenden Passagen extrem schwung- und kraftvoll, drückend und tieftönend eingespielt wurden. Mir gefällt dieses Wechselspiel von langsam und schnell gut, zumal FISTULA mit beidem überzeugen. In dem Lied Black Sunday erinnern mich FISTULA sogar ein wenig an die erstehn Alben von SUICIDAL TENDENCIES, da hier der Gesang etwas weniger verzerrt und anders intoniert wurde.
Northern Aggression ist nichts für schwache Nerven, die harten und aggressiven Stücke können mit ihrem wüsten und punkigen Hardcoreanstrich sehr energisch und heftig sein. Ich finde die EP jedenfalls klasse, vor allem der sprichwörtlichen Aggression wegen! Wie erwähnt gibt es unterschiedliche Versionen, sowohl auf CD als auch auf Vinyl, mit und ohne Patch, mit und ohne Bonuslied, also Augen auf beim Kauf.
FISTUALA können schon doomig, also krachend und schleppend oder aber auch harsch, bissig und hochgradig aggressiv aufspielen. Immer wenn es laut und schnell wird, der Kreischgesang mörderisch geschrien wird, kommt auch ein wenig Hardcore mit ins Spiel, während die schleppenden Passagen extrem schwung- und kraftvoll, drückend und tieftönend eingespielt wurden. Mir gefällt dieses Wechselspiel von langsam und schnell gut, zumal FISTULA mit beidem überzeugen. In dem Lied Black Sunday erinnern mich FISTULA sogar ein wenig an die erstehn Alben von SUICIDAL TENDENCIES, da hier der Gesang etwas weniger verzerrt und anders intoniert wurde.
Northern Aggression ist nichts für schwache Nerven, die harten und aggressiven Stücke können mit ihrem wüsten und punkigen Hardcoreanstrich sehr energisch und heftig sein. Ich finde die EP jedenfalls klasse, vor allem der sprichwörtlichen Aggression wegen! Wie erwähnt gibt es unterschiedliche Versionen, sowohl auf CD als auch auf Vinyl, mit und ohne Patch, mit und ohne Bonuslied, also Augen auf beim Kauf.
16.11.2012
Wallachia - Shunya | 2012 | Debemur Morti | CD | Black Metal
Die Bandgeschichte WALLACHIAS reicht weit zurück. 1992 wurde sie vom
Norweger Lars Stavdal als Einmannprojekt gegründet, 1996 erschien die
erste Demo, 1999 das Debütalbum und zehn Jahre später, 2009, erschien
der Nachfolger Ceremony Of Ascension. Seit heute ist mit Shunya
das dritte Album erhältlich. WALLACHIA ist zwar nach wie vor ein
Soloprojekt, allerdings verpflichtete Stavdal zahlreiche europäische
Gastmusiker für die Aufnahmen.
Musikalisch gibt es nach wie vor melodischen und orchestralen Black Metal, der auf Shunya besser und professioneller als auf dem Vorgänger produziert wurde. Norwegische Gitarrenriffs treffen aus bissigen Kreischgesang und jede Menge Melodik und orchestrale Arrangements. Neben den (orchestralen) Keyboards sind stellenweise auch ein Cello und eine Violine zu hören. Melodien in den Black Metal zu holen war schon immer das Geschäft von WALLACHIA, und wer das mag, wird mit Shunya glücklich werden. Es gibt sehr melodische und atmosphärische Parts, zum Teil mit vikingerhaften Chorälen (Dual Nothingness) oder abgedrehten, skurrilen sowie leicht fröhlichen und folkigen Melodien (Gloria In Excelsis Ego). Dazwischen gibt es immer wieder energischen und schnellen Black Metal nordischer Prägung. Manchmal hat man das Gefühl eine frühe Platte von BORKNAGAR zu hören. Man spürt anhand der Harmonien und Strukturen einfach, hier jemanden zu hören, der schon eine Weile dabei ist. Dies allerdings auf eine authentische Art und Weise, denn Shunya ist andererseits auch modern bzw. zeitlos und zudem völlig frei von einer Oldschool-Attitüde.
Shunya ist ein melodisches und atmosphärisches, abwechslungsreiches und gut eingespieltes Album. Die Produktion ist gut, gerade die melodischen, atmosphärischen und orchestralen Inszenierungen klingen sehr gut, während die schnellen Black Metal Passagen ruppiger und derber tönen. Wer melodischen, norwegischen Black Metal mag wie er vor 15 Jahre en vogue war, sollte Shunya in jedem Fall testen. Mir gefällt Shunya jedenfalls besser als Ceremony Of Ascension, da ich das neue Album insgesamt stimmiger und runder finde.
01. Dual nothingness
02. Gloria in excelsis ego
03. Ksatriya
04. Enlightened by deception
05. Hypotheist
06. Nostalgia among the ruins of common sense
07. Harbringer of vacuumanity
08. Emotional ground zero
Musikalisch gibt es nach wie vor melodischen und orchestralen Black Metal, der auf Shunya besser und professioneller als auf dem Vorgänger produziert wurde. Norwegische Gitarrenriffs treffen aus bissigen Kreischgesang und jede Menge Melodik und orchestrale Arrangements. Neben den (orchestralen) Keyboards sind stellenweise auch ein Cello und eine Violine zu hören. Melodien in den Black Metal zu holen war schon immer das Geschäft von WALLACHIA, und wer das mag, wird mit Shunya glücklich werden. Es gibt sehr melodische und atmosphärische Parts, zum Teil mit vikingerhaften Chorälen (Dual Nothingness) oder abgedrehten, skurrilen sowie leicht fröhlichen und folkigen Melodien (Gloria In Excelsis Ego). Dazwischen gibt es immer wieder energischen und schnellen Black Metal nordischer Prägung. Manchmal hat man das Gefühl eine frühe Platte von BORKNAGAR zu hören. Man spürt anhand der Harmonien und Strukturen einfach, hier jemanden zu hören, der schon eine Weile dabei ist. Dies allerdings auf eine authentische Art und Weise, denn Shunya ist andererseits auch modern bzw. zeitlos und zudem völlig frei von einer Oldschool-Attitüde.
Shunya ist ein melodisches und atmosphärisches, abwechslungsreiches und gut eingespieltes Album. Die Produktion ist gut, gerade die melodischen, atmosphärischen und orchestralen Inszenierungen klingen sehr gut, während die schnellen Black Metal Passagen ruppiger und derber tönen. Wer melodischen, norwegischen Black Metal mag wie er vor 15 Jahre en vogue war, sollte Shunya in jedem Fall testen. Mir gefällt Shunya jedenfalls besser als Ceremony Of Ascension, da ich das neue Album insgesamt stimmiger und runder finde.
01. Dual nothingness
02. Gloria in excelsis ego
03. Ksatriya
04. Enlightened by deception
05. Hypotheist
06. Nostalgia among the ruins of common sense
07. Harbringer of vacuumanity
08. Emotional ground zero
15.11.2012
Porta Nigra - Fin De Siècle | 2012 | Debemur Morti Productions | CD | Black Metal
Das Koblenzer Zweiergespann PORTA NIGRA konnte schon im Vorfeld der Erscheinung von Fin De Siècle für einige Aufmerksamkeit sorgen. Vor zwei Monaten erschien die EP Megalomaniac mitsamt eines Musikvideos, welches in recht kurzer Zeit recht viele Abrufe ergattern konnte. Nun steht Fin De Siècle
zum Verkauf. Es ist ein Konzeptalbum welches sich eben um die
französische Künstlerbewegung „Fin de Siècle“ („Ende des Jahrhunderts“)
dreht. Sie existierte ungefähr von 1890 bis 1914 und ist auch unter dem
Begriff „Dekadentismus“ bekannt, da es der Bewegung um den Verfall der
Kultur ging.
PORTA NIGRA greifen diese Thematik textlich als auch optisch aber weniger musikalisch auf. Musikalisch geben sich die Zwei auf ihrem Debütalbum stilübergreifend und modern. In eine spezielle Kategorie lässt sich das Album jedenfalls nicht pressen, wobei ich den Stilbegriff Dark Metal am zutreffendsten finde. Fin de Siècle ist ein in mehrerlei Hinsicht abwechslungsreiches, vielfältiges Album. Schon alleine die Gesänge sind höchst variabel. Es gibt klare Stimmen, Chöre und auch die verzerrten Stimmen sind facettenreich und kommen bitter böse geschrien oder dunkel und ruhig intoniert daher. Rhythmisch bewegen sich PORTA NIGRA zumeist mittelschnell fort, wobei es auch hier viele Abstufungen gibt und zudem eine Menge Breaks vorhanden sind. Fin De Siècle ist ein atmosphärisches und bewegliches Werk, dass mich irgendwie an AGRYPNIE oder eine Band von Lupus Lounge bzw. Prophecy denken lässt. Nicht, weil man die Gruppen stilistisch unbedingt vergleichen könnte, sondern eher der Inszenierung und des transportieren Gefühls wegen. Die deutschsprachigen Texte sind gut verständlich, die Melodien sind nicht zu düster und trotzdem ist das Ganze auf seine eigene, spezielle Art neblig trüb und grau.
Überall ist zu lesen dass das Lied Megalomaniac das beste Stück des Albums sei. Ich empfinde das anders, mir gefällt gleich der erste Titel Dekadente Nächte am besten. Für mich ist es das dunkelste Lied der CD. Der Anfang ist dunkelatmosphärisch und sphärisch während im Mittelteil harte Riffs und ein guter, eigenwilliger Gesang für Dynamik und Wiedererkennung sorgen. Megalomaniac ist mir hingegen mit seinen sanften Klargesängen im Refrain, der schon radiotauglich ist, viel zu weich, obgleich der keifende Kreischgesang etwas für sich hat. Das in Teilen trockene und technische, aber düstere und harte Der Spiegel hat auch etwas Hässliches, was mir gut gefällt und mich an RICHTHOFENS Seelenwalzer-Album erinnert.
Fin De Siècle ist ein musikalisch gut gemachtes und inszeniertes Album, welches sicherlich sehr erfolgreich werden dürfte. All jene, die deutschen (Avantgarde) Dark Metal mit dezentem Black Metal Einschlag mögen, werden und sollten hier sicherlich zugreifen. Mir persönlich ist das Album insgesamt aber etwas zu weich und milde, mir würden mehr Hässlichkeit und/oder Härte gut gefallen. Ansätze davon gibt es zwar, aber sind diese für meine Begriffe zu rar gesät.
01. Dekadente Nächte
02. Megalomaniac
03. Der Spiegel
04. Absinthfee
05. Aas der Meere
06. Fin de siècle
07. Tod meiner Lust
PORTA NIGRA greifen diese Thematik textlich als auch optisch aber weniger musikalisch auf. Musikalisch geben sich die Zwei auf ihrem Debütalbum stilübergreifend und modern. In eine spezielle Kategorie lässt sich das Album jedenfalls nicht pressen, wobei ich den Stilbegriff Dark Metal am zutreffendsten finde. Fin de Siècle ist ein in mehrerlei Hinsicht abwechslungsreiches, vielfältiges Album. Schon alleine die Gesänge sind höchst variabel. Es gibt klare Stimmen, Chöre und auch die verzerrten Stimmen sind facettenreich und kommen bitter böse geschrien oder dunkel und ruhig intoniert daher. Rhythmisch bewegen sich PORTA NIGRA zumeist mittelschnell fort, wobei es auch hier viele Abstufungen gibt und zudem eine Menge Breaks vorhanden sind. Fin De Siècle ist ein atmosphärisches und bewegliches Werk, dass mich irgendwie an AGRYPNIE oder eine Band von Lupus Lounge bzw. Prophecy denken lässt. Nicht, weil man die Gruppen stilistisch unbedingt vergleichen könnte, sondern eher der Inszenierung und des transportieren Gefühls wegen. Die deutschsprachigen Texte sind gut verständlich, die Melodien sind nicht zu düster und trotzdem ist das Ganze auf seine eigene, spezielle Art neblig trüb und grau.
Überall ist zu lesen dass das Lied Megalomaniac das beste Stück des Albums sei. Ich empfinde das anders, mir gefällt gleich der erste Titel Dekadente Nächte am besten. Für mich ist es das dunkelste Lied der CD. Der Anfang ist dunkelatmosphärisch und sphärisch während im Mittelteil harte Riffs und ein guter, eigenwilliger Gesang für Dynamik und Wiedererkennung sorgen. Megalomaniac ist mir hingegen mit seinen sanften Klargesängen im Refrain, der schon radiotauglich ist, viel zu weich, obgleich der keifende Kreischgesang etwas für sich hat. Das in Teilen trockene und technische, aber düstere und harte Der Spiegel hat auch etwas Hässliches, was mir gut gefällt und mich an RICHTHOFENS Seelenwalzer-Album erinnert.
Fin De Siècle ist ein musikalisch gut gemachtes und inszeniertes Album, welches sicherlich sehr erfolgreich werden dürfte. All jene, die deutschen (Avantgarde) Dark Metal mit dezentem Black Metal Einschlag mögen, werden und sollten hier sicherlich zugreifen. Mir persönlich ist das Album insgesamt aber etwas zu weich und milde, mir würden mehr Hässlichkeit und/oder Härte gut gefallen. Ansätze davon gibt es zwar, aber sind diese für meine Begriffe zu rar gesät.
01. Dekadente Nächte
02. Megalomaniac
03. Der Spiegel
04. Absinthfee
05. Aas der Meere
06. Fin de siècle
07. Tod meiner Lust
12.11.2012
Spectral Lore - Sentinel | 2012 | Stellar Auditorium Productions | CD | Ambient Black Metal
Als vor sechs Jahren das Debütalbum I
erschien, war ich davon vollends entzückt. SPECTRAL LORE schaffte es
perfekt Beklemmung, Rohheit und eine latente Schwermut miteinander zu
vereinen. Nur ein Jahr später erschien II,
welches mich ebenfalls zu fesseln vermochte. Danach habe ich dann fünf
lange Jahre nichts Neues mehr von SPECTRAL LORE gehört, die Split mit
UNDERJORDISKA aus dem Jahre 2008 verpasste ich irgendwie. Zwischen II und Sentinel liegen ganze fünf Jahre, dies ist eine relativ lange Zeit, und diese längere Pause hört man Sentinel auch mit jeder Sekunde Spielzeit an. Sentinel
ist mit den zwei Vorgängeralben nur bedingt zu vergleichen. SPECTRAL
LORE geht auf dem dritten Werk einen, zwar nach wie vor düsteren und
auch verstörenden, aber anderen Weg.
Die ersten Eindrücke, immer I und II im Hinterkopf habend, vermitteln einen experimentelleren Eindruck. Die langen Lieder sind sehr komplex, sehr facettenreich und ufern teilweise regelrecht chaotisch aus. Es finden sich auf Sentinel Einflüsse des Hinduismus, textlich als auch musikalisch. In Quest For The Supramental gibt es etwa ein Riff, welches stark an RUDRA aus Singapur erinnert, und RUDRA sind bekannt für ihre Vermischung von Black/Death und traditionellen hinduistischen Klängen. Wenn man diese Musik jedoch nicht kennt, fällt einem dieses besondere Riff jedoch nicht auf. SPECTRAL LORE verarbeitet diese Einflüsse also überaus dezent, nur wenn man besonders aufmerksam ist, erschließt sich einem die volle Bandbreite des Albums. In The Dejection Of Arjuna findet sich das erste Kapitel der „Bhagavad Gita“, übersetzt von Sri Aurobindo, wieder, welches von SPECTRAL LORE in einem langen und zum Teil chaotischen sowie brutalen Lied umgesetzt wurde.
Wenn man das komplette Album als ein Ganzes betrachtet, ist es ein in sich durchaus schlüssiges, wenn auch anspruchsvolles, Album. Wenn man sich die einzelnen Lieder einzeln anschaut, ist es in Teilen schwer verdauliche Kost. Es gibt sehr eigenwillige Harmonien, die gern disharmonisch sind, überdies gibt es auch viele Rhythmuswechsel und rhythmische Verschiebungen, die, wenn sie mit diesen Disharmonien zusammen kommen, sehr komplex und chaotisch wirken. So experimentell und chaotisch SPECTRAL LORE bisweilen auch klingen, so geradlinig und brutal kann es auch auf der anderen Seite werden. Es gibt immer wieder schnelle Raserei mit tiefem und dunklem Gesang, der mehr zu Death Metal oder Funeral Doom als zum Black Metal passt. Dieser spezielle Gesang ist für mich ein Glanzlicht des Albums, da er böse und verstörend, sehr stimmungsvoll ist und der Musik etwas Besonderes verleiht. Aber auch die eigenwilligen, teils technischen und disharmonischen Gitarren wissen zu gefallen. Manchmal klingt SPECTRAL LORE wie eine verstörte Kreuzzung von BLUT AUS NORD und DE MAGIA VETERUM.
Sentinel ist mit 75 Minuten zudem auch ein langes Album. Allerdings beansprucht schon das letzte Lied Atlus (A World Within A World) mit 30 Minuten gut die Hälfte. Atlus ist durchgehend ein Ambientstück, in dem diverse Geräusche und Klänge Dunkelheit und Entspannung zugleich versprechen. SPECTRAL LORE hat mich mit Sentinel in jedem Fall überrascht, solch ein Album hatte ich nicht erwartet. Der Grieche wird sicherlich eine Menge neuer Hörer gewinnen und all jene, die I und II mochten, müssen sich auf etwas Neues einstellen. Es gibt zwar auch Elemente von einst, etwa maschinenhaftes, dronenartiges Gehämmer, aber klanglich völlig neu verpackt. Sentinel ist ein schwieriges und sperriges Album, für das man viel Zeit mitbringen muss. Wer abstrakte und chaotische Lieder mit Überlänge und das Wechselspiel von sphärischen Einlagen und makabren Geballer mag, wird hiermit sicherlich seine Freude haben, zumal das Digipak ansprechend gestaltet wurde und auch optisch etwas her macht. Sentinel ist obskurer, eigenwilliger und sehr abwechslungsreicher Black Metal. Ich bin davon fasziniert, auch wenn ich das Album sicherlich nicht immer hören werden kann. Für bestimmte, sonderbare Stimmungen ist es aber ein perfekter Begleiter.
http://spectrallore.bandcamp.com/
http://www.stellar-auditorium.com/
Die ersten Eindrücke, immer I und II im Hinterkopf habend, vermitteln einen experimentelleren Eindruck. Die langen Lieder sind sehr komplex, sehr facettenreich und ufern teilweise regelrecht chaotisch aus. Es finden sich auf Sentinel Einflüsse des Hinduismus, textlich als auch musikalisch. In Quest For The Supramental gibt es etwa ein Riff, welches stark an RUDRA aus Singapur erinnert, und RUDRA sind bekannt für ihre Vermischung von Black/Death und traditionellen hinduistischen Klängen. Wenn man diese Musik jedoch nicht kennt, fällt einem dieses besondere Riff jedoch nicht auf. SPECTRAL LORE verarbeitet diese Einflüsse also überaus dezent, nur wenn man besonders aufmerksam ist, erschließt sich einem die volle Bandbreite des Albums. In The Dejection Of Arjuna findet sich das erste Kapitel der „Bhagavad Gita“, übersetzt von Sri Aurobindo, wieder, welches von SPECTRAL LORE in einem langen und zum Teil chaotischen sowie brutalen Lied umgesetzt wurde.
Wenn man das komplette Album als ein Ganzes betrachtet, ist es ein in sich durchaus schlüssiges, wenn auch anspruchsvolles, Album. Wenn man sich die einzelnen Lieder einzeln anschaut, ist es in Teilen schwer verdauliche Kost. Es gibt sehr eigenwillige Harmonien, die gern disharmonisch sind, überdies gibt es auch viele Rhythmuswechsel und rhythmische Verschiebungen, die, wenn sie mit diesen Disharmonien zusammen kommen, sehr komplex und chaotisch wirken. So experimentell und chaotisch SPECTRAL LORE bisweilen auch klingen, so geradlinig und brutal kann es auch auf der anderen Seite werden. Es gibt immer wieder schnelle Raserei mit tiefem und dunklem Gesang, der mehr zu Death Metal oder Funeral Doom als zum Black Metal passt. Dieser spezielle Gesang ist für mich ein Glanzlicht des Albums, da er böse und verstörend, sehr stimmungsvoll ist und der Musik etwas Besonderes verleiht. Aber auch die eigenwilligen, teils technischen und disharmonischen Gitarren wissen zu gefallen. Manchmal klingt SPECTRAL LORE wie eine verstörte Kreuzzung von BLUT AUS NORD und DE MAGIA VETERUM.
Sentinel ist mit 75 Minuten zudem auch ein langes Album. Allerdings beansprucht schon das letzte Lied Atlus (A World Within A World) mit 30 Minuten gut die Hälfte. Atlus ist durchgehend ein Ambientstück, in dem diverse Geräusche und Klänge Dunkelheit und Entspannung zugleich versprechen. SPECTRAL LORE hat mich mit Sentinel in jedem Fall überrascht, solch ein Album hatte ich nicht erwartet. Der Grieche wird sicherlich eine Menge neuer Hörer gewinnen und all jene, die I und II mochten, müssen sich auf etwas Neues einstellen. Es gibt zwar auch Elemente von einst, etwa maschinenhaftes, dronenartiges Gehämmer, aber klanglich völlig neu verpackt. Sentinel ist ein schwieriges und sperriges Album, für das man viel Zeit mitbringen muss. Wer abstrakte und chaotische Lieder mit Überlänge und das Wechselspiel von sphärischen Einlagen und makabren Geballer mag, wird hiermit sicherlich seine Freude haben, zumal das Digipak ansprechend gestaltet wurde und auch optisch etwas her macht. Sentinel ist obskurer, eigenwilliger und sehr abwechslungsreicher Black Metal. Ich bin davon fasziniert, auch wenn ich das Album sicherlich nicht immer hören werden kann. Für bestimmte, sonderbare Stimmungen ist es aber ein perfekter Begleiter.
http://spectrallore.bandcamp.com/
http://www.stellar-auditorium.com/
Gloom - Pagan Wastelands | 2012 | 29A | CD | Black Metal
Die russische Black Metal Gruppe GLOOM wurde 2004 unter dem Namen
INFINITY OF EVIL als Pagan Metal Band gegründet. Doch schon nach kurzer
Zeit benannte man sich in GLOOM um und änderte den Stil. 2005 erschien
das Debütalbum Dystopia, auf dem es suizidalen Black Metal à
la WIGRID oder SILENCER gab. Es folgten noch eine EP und eine Demo, bis
es längere Zeit Still wurde. Das aktuelle Album Pagan Wastelands
wurde bereits 2007 aufgenommen, doch aufgrund privater Probleme konnte
es erst 2011 fertiggestellt und 2012 veröffentlicht werden.
Stilistisch scheinen sich GLOOM seit Dystopia verändert zu haben. Die sechs Titel von Pagan Wastelands zeugen von grimmigen aber nicht unmelodischem Black Metal. Auf auffälligsten ist zunächst der dunkel und kehlig verzerrte, sowie ruhig intonierte Gesang, der zwar grimmig ist aber nicht harsch oder aggressiv wirkt. Sehr interessant ist der Gesang, wenn GLOOM, wie in dem Lied Summoner, eigenwillige Gitarrenmelodien und ein überaus dezent gespieltes Keyboard mit diesem Gesang kombinieren. Interessant deshalb, weil mich GLOOM dann ein wenig an die älteren Sachen von THE MEADS OF ASPHODEL erinnern. Obgleich GLOOM diese leichte melodische Komponente aufweisen, wirkt der Black Metal jedoch nicht zu melodisch oder verspielt. Im Gegenteil, auf eine sonderbare Art und Weise wirkt die Musik düster, da GLOOM einen recht eigenwilligen Stil haben. Es gibt zwar einige Stellen, wo man sich an die eine und andere bekannte Band erinnert fühlt, doch unterm Strich ist Pagan Wastelands eigenständiger sowie eigenartiger Black Metal. Vor allem melodisch ist es kein Standardwerk. Die (eigenwilligen) melodischen Arrangements gefallen mir gut, gerade nach einer Eingewöhnungszeit kann ich den Melodien einiges abgewinnen. Die eingängigeren, schnellen Passagen können da nicht ganz mithalten, sind aber grundsolide.
Pagan Wastelands ist kein einfaches Album. GLOOM spielen einen eigenen Stil, der rhythmische Abwechslung, dezidierte aber dezente Melodik und einen ruhigen aber grimmigen Gesang kombiniert. Es gibt gute (melodische) Ansätze und Passagen aber auch noch verbesserungswürdige, da durchschnittliche, schnelle Parts.
01. White alves
02. Summoner
03. Horizons
04. Pagan warrior
05. Wastelands
06. Timberline ridge
Stilistisch scheinen sich GLOOM seit Dystopia verändert zu haben. Die sechs Titel von Pagan Wastelands zeugen von grimmigen aber nicht unmelodischem Black Metal. Auf auffälligsten ist zunächst der dunkel und kehlig verzerrte, sowie ruhig intonierte Gesang, der zwar grimmig ist aber nicht harsch oder aggressiv wirkt. Sehr interessant ist der Gesang, wenn GLOOM, wie in dem Lied Summoner, eigenwillige Gitarrenmelodien und ein überaus dezent gespieltes Keyboard mit diesem Gesang kombinieren. Interessant deshalb, weil mich GLOOM dann ein wenig an die älteren Sachen von THE MEADS OF ASPHODEL erinnern. Obgleich GLOOM diese leichte melodische Komponente aufweisen, wirkt der Black Metal jedoch nicht zu melodisch oder verspielt. Im Gegenteil, auf eine sonderbare Art und Weise wirkt die Musik düster, da GLOOM einen recht eigenwilligen Stil haben. Es gibt zwar einige Stellen, wo man sich an die eine und andere bekannte Band erinnert fühlt, doch unterm Strich ist Pagan Wastelands eigenständiger sowie eigenartiger Black Metal. Vor allem melodisch ist es kein Standardwerk. Die (eigenwilligen) melodischen Arrangements gefallen mir gut, gerade nach einer Eingewöhnungszeit kann ich den Melodien einiges abgewinnen. Die eingängigeren, schnellen Passagen können da nicht ganz mithalten, sind aber grundsolide.
Pagan Wastelands ist kein einfaches Album. GLOOM spielen einen eigenen Stil, der rhythmische Abwechslung, dezidierte aber dezente Melodik und einen ruhigen aber grimmigen Gesang kombiniert. Es gibt gute (melodische) Ansätze und Passagen aber auch noch verbesserungswürdige, da durchschnittliche, schnelle Parts.
01. White alves
02. Summoner
03. Horizons
04. Pagan warrior
05. Wastelands
06. Timberline ridge
11.11.2012
Monolithe - Monolithe III | 2012 | Debemur Morti | CD | Doom Metal
MONOLITHE aus Paris sind in jedem Fall konsequent. Es gibt bisher drei
Alben, die zusammen addiert nur drei Lieder beinhalten. Auch die
Namensgebung ist schlicht wie konsequent. Mit Monolithe I begann alles, es folgte Monolithe II und nun erscheint Monolithe III. Monolithe III ist ein 52 Minuten lange Lied, das grob skizziert, melodischen Doom Metal bietet.
Um Monolithe III zu mögen, muss man für Doom schon gewisse Sympathien mitbringen, ansonsten würde das Album schnell langweilig. Denn die Franzosen gehen gemächlich zur Sache, immerhin haben sie ja auch 52 Minuten Zeit um auf den Punkt zu kommen. Über weite Strecken geht es instrumental zur Sache, mal riffbetont und melodisch, mal bombastisch mit Keyboardbegleitung im Hintergrund und mal kraftvoll und etwas schneller werdend. Trotz der Überlänge ist Monolithe III alles andere als ein eingängiges Werk. Es gibt Abwechslung, gewissermaßen in Unterkapitel gegliedert, die so etwas wie einen Spannungsbogen aufbauen.
Man kann Monolithe III durchaus eine Eigenständigkeit bescheinigen, trotzdem gibt es einige Momente, die an bekannte Doom Bands erinnern. Manchmal, wenn Gesang und melancholische Melodik zusammenkommen, fühle ich mich etwa an EVOKEN erinnert. Allerdings werden MONOLITHE niemals so schwer und düster wie EVOKEN. Im Gegenteil, es gibt sogar einige recht freundliche Arrangements, die mehr Licht als Schatten spenden. Die melodischen und atmosphärischen Parts erinnern mich dann ab und zu an Gruppen wie MOURNERS LAMENT oder APOSTATE. Trotz gewisser Vergleichbarkeiten, die es eigentlich immer gibt, ist Monolithe III trotzdem sehr eigen. Manchmal ist es sehr düster und unheimlich, beklemmend und melancholisch, an anderer Stelle dann, wie gesagt, aufhellend und eher freundlich.
Monolithe III ist ein stattlicher Brocken Doom, der nur für Genrefreunde zu empfehlen ist. Mir persönlich ist das Album bzw. Lied in Teilen etwas zu langatmig, da mir nicht jede Passage oder jedes Unterkapitel gleich gut gefällt, ich also vorspulen muss, was mich stört. Monolithe III enthält richtig gute und stimmungsvolle Momente, aber auch einige Hänger. Für Freunde des atmosphärischen und abwechslungsreichen Doom Metals aber dennoch eine empfehlenswerte Scheibe.
01. Monolithe III
Um Monolithe III zu mögen, muss man für Doom schon gewisse Sympathien mitbringen, ansonsten würde das Album schnell langweilig. Denn die Franzosen gehen gemächlich zur Sache, immerhin haben sie ja auch 52 Minuten Zeit um auf den Punkt zu kommen. Über weite Strecken geht es instrumental zur Sache, mal riffbetont und melodisch, mal bombastisch mit Keyboardbegleitung im Hintergrund und mal kraftvoll und etwas schneller werdend. Trotz der Überlänge ist Monolithe III alles andere als ein eingängiges Werk. Es gibt Abwechslung, gewissermaßen in Unterkapitel gegliedert, die so etwas wie einen Spannungsbogen aufbauen.
Man kann Monolithe III durchaus eine Eigenständigkeit bescheinigen, trotzdem gibt es einige Momente, die an bekannte Doom Bands erinnern. Manchmal, wenn Gesang und melancholische Melodik zusammenkommen, fühle ich mich etwa an EVOKEN erinnert. Allerdings werden MONOLITHE niemals so schwer und düster wie EVOKEN. Im Gegenteil, es gibt sogar einige recht freundliche Arrangements, die mehr Licht als Schatten spenden. Die melodischen und atmosphärischen Parts erinnern mich dann ab und zu an Gruppen wie MOURNERS LAMENT oder APOSTATE. Trotz gewisser Vergleichbarkeiten, die es eigentlich immer gibt, ist Monolithe III trotzdem sehr eigen. Manchmal ist es sehr düster und unheimlich, beklemmend und melancholisch, an anderer Stelle dann, wie gesagt, aufhellend und eher freundlich.
Monolithe III ist ein stattlicher Brocken Doom, der nur für Genrefreunde zu empfehlen ist. Mir persönlich ist das Album bzw. Lied in Teilen etwas zu langatmig, da mir nicht jede Passage oder jedes Unterkapitel gleich gut gefällt, ich also vorspulen muss, was mich stört. Monolithe III enthält richtig gute und stimmungsvolle Momente, aber auch einige Hänger. Für Freunde des atmosphärischen und abwechslungsreichen Doom Metals aber dennoch eine empfehlenswerte Scheibe.
01. Monolithe III
10.11.2012
Cryfemal - Malicioso Sonido Putrefacto | 2012 | Obscure Abhorrence Productions | CD | Black Metal
Obwohl Ebola im letzten Jahr die Auflösung von CRYFEMAL bekannt gab, erschien im Sommer mit Malicioso Sonido Putrefacto das sechste und wohl auch letzte Album. 16 Jahre lang zog Ebola konsequent sein Ding durch, dies muss man ihm durchaus zugutehalten, denn musikalisch ist er sich immer treu geblieben, obwohl CRYFEMAL nicht immer und überall mit Lob bedacht wurde.
Auch das sechste Album wurde von Ebola zur Gänze alleine eingespielt und produziert. Es gibt also wieder das programmierte Schlagzeug zu hören, der Gesang ist stark verzerrt, emotional und mit Hall unterlegt. Die Atmosphäre ist bedrückend und extrem zugleich, es wechseln sich Melancholie und Aggression ab. Die Lieder sind abwechslungsreich strukturiert, denn es gibt zahlreiche Tempoveränderungen, mit zum Teil sehr eigensinnigen Rhythmen. Dieser Eigensinn ist auch eine Konsequenz CRYFEMALS, die sich auf jedem Album wiederfinden lässt. Auch wenn es naturgemäß einige kleinere Schwächen aufgrund des programmierten Schlagzeugs gibt, so ist doch das Spiel der Saiteninstrumenten überaus gelungen.
Wie man es auch dreht und wendet, Malicioso Sonido Putrefacto ist in jedem Fall eindringlicher, energischer und verstörender Black Metal. Ob man das gut findet, liegt am persönlichen Geschmack, was auch schon im Fazit zum Vorgänger Increibles Tormentos festgestellt wurde. Es ist, wie immer bei CRYFEMAL, kein einfaches Album. Die eigenständige Vermischung von primitiver Härte und Rohheit mit merkwürdiger Abwechslung und dem lebhaften, teils stark in DSBM Richtung gehenden Gesang, sind halt nicht jedermanns Sache. Wem die Musik Ebolas bisher gefiel, wird auch mit diesem letzten, durchaus gut gemachten Album glücklich werden. Ansonsten gilt: mit Vorsicht genießen.
01. Espíritus Molestos
02. El Cementerio te Espera
03. Sueños Perturbados
04. Ánimas Del Embriague
05. Alien Desecrator
06. La Locura Nunca Para
07. Orgasmadoom
08. Peste A Momia
http://www.obscure-abhorrence.de/
05.11.2012
Trollech - Vnitřní Tma | 2012 | Ketzer Records | CD | Black Metal
TROLLECH haben jüngst mit Vnitřní Tma das sechste Album
veröffentlicht, welches als das dunkelste Material der bisherigen
Bandgeschichte angekündigt wird. Und das stimmt sogar, denn TROLLECH
spielen auf der sechsten Scheibe viel weniger folkig und paganesk als
auf den früheren Alben. Wenn man sich die Entwicklung seit dem
Debütalbum Ve Hvozdech... anschaut, wurde der melodische und
folkige Anteil stetig geringer, obgleich TROLLECH dabei aber immer
ihren eigenen, unverwechselbaren Stil bewahrten.
So ganz auf Melodik hat man dann aber trotzdem nicht verzichtet. Vereinzelt wurden dezente Keyboardarrangements gesetzt, die das vielfältige und schnelle Riffing ergänzen. Die Riffs sind zwar nach wie vor flott und zahlreich, aber bei weitem nicht mehr so prägnant folkig und fröhlich melodisch, wie auf den früheren Alben. Dadurch wirkt TROLLECHS „Forest Black Metal“ insgesamt härter und geradliniger, für mich persönlich geht aber auch der etwas kauzige Charme von einst verloren. Das Vorgängeralbum Jasmuz war zwar auch schön Härter, doch gab es dort noch sonderbare, sehr melodische Riffs, wie sie für TROLLECH typisch waren. Auf Vnitřní Tma ist davon kaum noch etwas übrig. Womöglich wird man damit neue Hörer gewinnen können, doch für mich, als ein Hörer, der seit dem Debütalbum das Geschehen verfolgt, ist dieses neue, harte und melodieärmere Album eine kleine Enttäuschung. Schlecht ist Vnitřní Tma deshalb nicht, es ist aber anders und daran muss man sich erst gewöhnen. Vnitřní Tma ist ein grimmiges Album mit gutem Gesang und geradlinigen aber variablen Liedern. Trotz des schnellen Grundtempos gibt es rhythmische Vielfalt, und, wie erwähnt, jede Menge Riffs, die sehr melodisch oder rotzig sein können.
Wenn man TROLLECH noch nicht kennt, kann Vnitřní Tma durchaus ein gutes Album sein, oder wem TROLLECH bisher zu verspielt und melodisch war, der wird sich über die Entwicklung ebenfalls freuen. Ich werde mit dem Album jedenfalls nicht so richtig warm und greife lieber auf die älteren Alben zurück.
01. Démon protivítr
02. Musím tě zabít, abych mohl jíst tvé sny
03. Zaspali své kletby
04. Černá spektra
05. Smrt se neptá
06. Zatmění Země
07. Vichru prst
08. Dům kostí
09. Zabíjím s jiskrou v očích
10. Vnitřní tma
So ganz auf Melodik hat man dann aber trotzdem nicht verzichtet. Vereinzelt wurden dezente Keyboardarrangements gesetzt, die das vielfältige und schnelle Riffing ergänzen. Die Riffs sind zwar nach wie vor flott und zahlreich, aber bei weitem nicht mehr so prägnant folkig und fröhlich melodisch, wie auf den früheren Alben. Dadurch wirkt TROLLECHS „Forest Black Metal“ insgesamt härter und geradliniger, für mich persönlich geht aber auch der etwas kauzige Charme von einst verloren. Das Vorgängeralbum Jasmuz war zwar auch schön Härter, doch gab es dort noch sonderbare, sehr melodische Riffs, wie sie für TROLLECH typisch waren. Auf Vnitřní Tma ist davon kaum noch etwas übrig. Womöglich wird man damit neue Hörer gewinnen können, doch für mich, als ein Hörer, der seit dem Debütalbum das Geschehen verfolgt, ist dieses neue, harte und melodieärmere Album eine kleine Enttäuschung. Schlecht ist Vnitřní Tma deshalb nicht, es ist aber anders und daran muss man sich erst gewöhnen. Vnitřní Tma ist ein grimmiges Album mit gutem Gesang und geradlinigen aber variablen Liedern. Trotz des schnellen Grundtempos gibt es rhythmische Vielfalt, und, wie erwähnt, jede Menge Riffs, die sehr melodisch oder rotzig sein können.
Wenn man TROLLECH noch nicht kennt, kann Vnitřní Tma durchaus ein gutes Album sein, oder wem TROLLECH bisher zu verspielt und melodisch war, der wird sich über die Entwicklung ebenfalls freuen. Ich werde mit dem Album jedenfalls nicht so richtig warm und greife lieber auf die älteren Alben zurück.
01. Démon protivítr
02. Musím tě zabít, abych mohl jíst tvé sny
03. Zaspali své kletby
04. Černá spektra
05. Smrt se neptá
06. Zatmění Země
07. Vichru prst
08. Dům kostí
09. Zabíjím s jiskrou v očích
10. Vnitřní tma
La Division Mentale - Totem Simius | 2012 | Foedus Aeternus | CD | Industrial Black Metal
Vor fünf Jahren erschien von LA DIVISION MENTALE das ziemlich abgefahrene und sinistere Debütalbum L’eXtase Des Fous. Nun, fünf Jahre später ist endlich das Nachfolgealbum Totem Simius veröffentlicht worden. Abgefahren sind LA DIVISION MENTALE nach wie vor, doch hat sich einiges getan und verändert.
Der Black Metal wurde stark reduziert und im Gegenzug der Anteil an Elektronika und experimentellen Arrangements erhöht. L’eXtase Des Fous war teilweise sehr harsch und zerstörerisch, Totem Simius hingegen ist experimenteller und dadurch obskurer und bizarrer. Das Album enthält viele eigenwillige Melodien, erzeugt durch verzerrte Gitarrenklänge und Elektronika, zu denen der stark verzerrte Gesang zu hören ist. Es gibt aber auch unverzerrte Stimmen, die mir ausnahmsweise besser als der verzerrte Gesang gefallen, da diese sehr düster und verstörend ausgefallen sind. Totem Simius ist in jedem Fall kein einfaches Album. Ja, manchmal muten die Arrangements geradezu grotesk an, streckenweise gibt es sogar kurze Passagen der Raserei, doch vermag das neue Material niemals so bösartig und beklemmend zu sein, wie es die Lieder auf dem Debütalbum teilweise waren.
LA DIVISION MENTALE bezeichnen den Stil inzwischen auch als „Emotronic“ und „Postmetal“. Das Perverse des Black Metals ist einer anderen, moderneren Form des Dunklen gewichen, zu der ich nur bedingt Zugang finde. Mir sind die Lieder insgesamt zu unstet und abwechslungsreich, zu viel Industrial und Elektronik und zu wenig (Black) Metal. Einen gestörten Eindruck macht die Musik zwar noch immer, aber anders, experimenteller als einst. Wer sich unsicher ist, ob ihm die Veräderungen zusagen, der kann das komplette Album auf den Myspace- und Soundcloudseiten von LA DIVISION MENTALE probehören.
01. Halycon days
02. The eye
03. Totem simius
04. The faithful
05. Throbbing gristle
06. Rebirth of the flesh
http://www.foedus-aeternus.net/
Der Black Metal wurde stark reduziert und im Gegenzug der Anteil an Elektronika und experimentellen Arrangements erhöht. L’eXtase Des Fous war teilweise sehr harsch und zerstörerisch, Totem Simius hingegen ist experimenteller und dadurch obskurer und bizarrer. Das Album enthält viele eigenwillige Melodien, erzeugt durch verzerrte Gitarrenklänge und Elektronika, zu denen der stark verzerrte Gesang zu hören ist. Es gibt aber auch unverzerrte Stimmen, die mir ausnahmsweise besser als der verzerrte Gesang gefallen, da diese sehr düster und verstörend ausgefallen sind. Totem Simius ist in jedem Fall kein einfaches Album. Ja, manchmal muten die Arrangements geradezu grotesk an, streckenweise gibt es sogar kurze Passagen der Raserei, doch vermag das neue Material niemals so bösartig und beklemmend zu sein, wie es die Lieder auf dem Debütalbum teilweise waren.
LA DIVISION MENTALE bezeichnen den Stil inzwischen auch als „Emotronic“ und „Postmetal“. Das Perverse des Black Metals ist einer anderen, moderneren Form des Dunklen gewichen, zu der ich nur bedingt Zugang finde. Mir sind die Lieder insgesamt zu unstet und abwechslungsreich, zu viel Industrial und Elektronik und zu wenig (Black) Metal. Einen gestörten Eindruck macht die Musik zwar noch immer, aber anders, experimenteller als einst. Wer sich unsicher ist, ob ihm die Veräderungen zusagen, der kann das komplette Album auf den Myspace- und Soundcloudseiten von LA DIVISION MENTALE probehören.
01. Halycon days
02. The eye
03. Totem simius
04. The faithful
05. Throbbing gristle
06. Rebirth of the flesh
http://www.foedus-aeternus.net/
Madonagun - Grovel At Her Feet | 2012 | Great Dane Records | CD | Death Metal
Grovel At Her Feet ist das Debütalbum der französischen Band
MADONAGUN. 2007 wurde die Band gegründet, 2010 gab es die erste EP und
nun das erste Album. MADONAGUN gehört zu der Sorte von Musikgruppen,
die man stilistisch überhaupt nicht zuordnen kann, so mannigfaltig sind
die Elemente und Einflüsse derer man sich bedient. Man selbst
bezeichnet den eigenen Stil als progressiven Dark Metal. Das kann man
so gelten lassen, aber erklärt im Grunde gar nichts. Auf jeden Fall ist
die Musik von MADONAGUN moderner Metal, der Heavy Metal, Death Metal
und Industrial in sich vereint.
Entsprechend reichhaltig und abwechslungsreich ist das Resultat denn auch. Wenn es so etwas wie einen roten Faden gibt, dann ist es die Kombination aus brachialen Gitarren, dualem Gesang und düsteren Melodien, welche sich aus Keyboards sowie kurzen Industrialschüben speisen. Das funktioniert ganz gut, zumal die Vermischung von Death Metal und Industial nicht neu ist, doch MADONAGUN streuen öfters mal Klargesang ein, der sich mit dem verzerrten Death Metal Gesang abwechselt. Manchmal klingt dies nach Heavy Metal, andernorts schon fast nach Gothic und wieder an anderer Stellen fühlt man sich an Hardcore erinnert. Manchmal funktioniert das ganz gut, nämlich dann, wenn der Klargesang düster ist, dies ist aber nicht immer der Fall, da es auch melodische Klargesänge gibt, die mir überhaupt nicht gefallen, und einfach rockig oder Heavy Metal sind. Was mir hingegen gut gefällt, ist die riffbetonte Härte der Gitarren. MADONAGUN spielen rhythmisch hochgradig variabel, dabei aber niemals wirklich schnell, dennoch gelingt es, wenn man es denn möchte, sehr hart und brachial zu klingen. Dann wird es hart und düster, doch kann das recht schnell durch einen melodischen Part mit Soli und Klargesang abgelöst und zunichte gemacht werden.
Grovel At Her Feet ist ein durch und durch modernes, stilübergreifendes Album. Das Album enthält sehr gute Momente, die sofort zünden, düster und hart sind, aber ebenso auch viel Melodik und störenden Klargesang, der meiner Meinung nach nicht sein müsste. Wer es modern und extrem abwechslungsreich mag und keine Klargesänge scheut, sollte den Franzosen durchaus eine Chance geben. Die Lieder wurden gut eingespielt, der Klang ist sehr sauber und druckvoll und setzt den progressiven Dark Metal exzellent in Szene.
01. Descent
02. Bloodlust
03. Chaos seeds
04. Twilight of the men
05. Scars
06. ...or die free
07. Grovel at her feet
08. Stairway to hell
09. Burning gates
http://www.madonagun.com/
Entsprechend reichhaltig und abwechslungsreich ist das Resultat denn auch. Wenn es so etwas wie einen roten Faden gibt, dann ist es die Kombination aus brachialen Gitarren, dualem Gesang und düsteren Melodien, welche sich aus Keyboards sowie kurzen Industrialschüben speisen. Das funktioniert ganz gut, zumal die Vermischung von Death Metal und Industial nicht neu ist, doch MADONAGUN streuen öfters mal Klargesang ein, der sich mit dem verzerrten Death Metal Gesang abwechselt. Manchmal klingt dies nach Heavy Metal, andernorts schon fast nach Gothic und wieder an anderer Stellen fühlt man sich an Hardcore erinnert. Manchmal funktioniert das ganz gut, nämlich dann, wenn der Klargesang düster ist, dies ist aber nicht immer der Fall, da es auch melodische Klargesänge gibt, die mir überhaupt nicht gefallen, und einfach rockig oder Heavy Metal sind. Was mir hingegen gut gefällt, ist die riffbetonte Härte der Gitarren. MADONAGUN spielen rhythmisch hochgradig variabel, dabei aber niemals wirklich schnell, dennoch gelingt es, wenn man es denn möchte, sehr hart und brachial zu klingen. Dann wird es hart und düster, doch kann das recht schnell durch einen melodischen Part mit Soli und Klargesang abgelöst und zunichte gemacht werden.
Grovel At Her Feet ist ein durch und durch modernes, stilübergreifendes Album. Das Album enthält sehr gute Momente, die sofort zünden, düster und hart sind, aber ebenso auch viel Melodik und störenden Klargesang, der meiner Meinung nach nicht sein müsste. Wer es modern und extrem abwechslungsreich mag und keine Klargesänge scheut, sollte den Franzosen durchaus eine Chance geben. Die Lieder wurden gut eingespielt, der Klang ist sehr sauber und druckvoll und setzt den progressiven Dark Metal exzellent in Szene.
01. Descent
02. Bloodlust
03. Chaos seeds
04. Twilight of the men
05. Scars
06. ...or die free
07. Grovel at her feet
08. Stairway to hell
09. Burning gates
http://www.madonagun.com/
02.11.2012
Cirith Gorgor - Firestorm Apocalypse / Tomorrow Shall Know The Blackest Dawn | 2004/2012 | Ketzer Records | CD | Black Metal
Drei Jahre haben die
Niederländer auf sich warten lassen, um mit einem neuen Album von
sich reden zu machen. Dies gelingt ihnen ziemlich gut, Firestorm apocalypse
- Tomorrow shall know the blackest dawn ist ein sehr ausgereiftes
und intensives Album. Intensiv deshalb, da es von der ersten bis zur letzten
Sekunde packend und fesselnd ist.
Die Lieder sind, von zwei kurzen Instrumentalstücken abgesehen, allesamt lang. Jeweils zwischen fünf und elf Minuten dauert ein Titel; diese jeweilige Spieldauer zu gestalten und zu füllen ist nicht einfach, schon gar nicht wenn man in höheren Geschwindigkeiten spielt. Cirith Gorgor scheinen dabei kaum Schwierigkeiten gehabt zu haben, das Material ist sehr abwechslungsreich, hat aber einen gesunden, ausgewogenen Charakter. Cirith Gorgor können nämlich beides, eben zerstörerisch schnell sein aber auch in beschaulicheren Momenten geben sie sich keine Blöße. Gitarrenarbeit und Schlagzeug sorgen stets für hörenswerte Momente, sie sind immer aktive und lebendige Elemente der Musik. Breaks kommen genau so vor wie vordergründige Gitarrenmelodien, die teilweise schon einen Soli-Charakter haben. Die Hochgeschwindigkeitspassagen werden öfters von langsameren Strecken unterbrochen, um Kurz Luft zu holen, ehe die Geschwindigkeit danach sofort wieder anzieht. Dabei wirken die Niederländer aber nicht zu verspielt oder übertrieben brutal. Sie halten auf einem hohen Niveau geschickt das Gleichgewicht und kreieren daraus eine fesselnde Atmosphäre.
Firestorm apocalypse ist eine kompakte Scheibe die technisch sehr anspruchsvoll ist und live den Musikern einiges abverlangen dürfte. Das Album wurde gut produziert und abgemischt, klingt dabei aber glücklicher Weise nicht zu steril und so hat man summa summarum ein sehr gutes und überzeugendes Album.
01. The gates of hell
02. Degeneration of mankind
03. Arcane illusion
04. Prelude to the final Holocaust
05. Fields of etenal glory
06. Perishing nights
07. Eternal damnation
08. Firestorm apocalypse - The coming of a greater era
Ketzer Records bringt von CIRITH GORGOR deren drittes Album Firestorm Apocalypse - Tomorrow Shall Know The Blackest Dawn im Digipak als Doppel CD neu raus. Die Wiederveröffentlichung des ausverkauften Albums wurde remastered und enthält auf der zweiten CD acht Bonusstücke. Ich war damals von Firestorm Apocalypse sehr angetan, da es CIRITH GORGOR wunderbar und mit einer Leichtigkeit schafften, Schnelligkeit und Härte mit tollen Riffs und einem kraftvollen, hasserfüllten Gesang zu kombinieren. Wenn ich mich richtig erinnere, erhielt das Album damals nicht allzu viel Aufmerksamkeit. Überhaupt ist es um CIRITH GORGOR immer recht Still gewesen, obwohl es immerhin fünf Alben gibt.
Das Remastern kann sich hören lassen. Das überarbeitete Album klingt lauter und enthält wesentlich mehr tiefe Töne, wodurch vor allem das Schlagzeug mehr zur Geltung kommt und entsprechend mehr Druck und Härte hat. Die neue Version klingt aber grundsätzlich kraftvoller, wärmer und brachialer. Im direkten Vergleich ist mir die Remastered-Ausgabe fast schon zu laut.
Die neuen Lieder sind bunt durchmischt was deren Herkunft betrifft. The Devil's Ancient Disciples ist das neuste, nämlich von 2011 stammende und bisher unveröffentlichte Lied. Danach folgen drei Titel vom 2007er Album Cirith Gorgor, welche allerdings neu eingesungen wurden, da damals kein Sänger vorhanden war und das Album notgedrungen vom Schlagzeuger Levithmong eingesungen werden musste. Die verbleibenden vier Lieder stellen die komplette Demo Demonic Incarnation dar.
CIRITH GORGOR treten auch auf dieser zweiten CD das Pedal ordentlich durch. Sie tun das, was mir schon auf dem Album damals gut gefiel: Raserei mit guter Melodik kombinieren. Obgleich CIRITH GORGOR schnell und brutal spielen, verlieren sie sich niemals in plumpem und banalem Gekloppe. Trotz des hohen Maßes an Geschwindigkeit sind die Lieder abwechslungsreich ausgefallen und offenbaren viele kleine Feinheiten. Wunderbare Riffs, eingestreute Soli und Breaks wurden handwerklich gut umgesetzt und sorgen trotz der immensen Raserei für das richtige Maß an Abwechslung.
Es war richtig und angebracht Firestorm Apocalypse neu aufzulegen. Der neue Klang ist gut und zudem besser als auf dem Original und auch das Bonusprogramm kann sich hören lassen. Wer das Album oder die Band noch nicht kennt und schnellen, wunderbar gespielten Black Metal mag, sollte sich das Album kein zweites Mal entgehen lassen.
01. The gates of hell
02. Degeneration of mankind
03. Arcane illusion
04. Prelude to the final Holocaust
05. Fields of eternal glory
06. Perishing nights
07. Eternal damnation
08. Firestorm apocalypse
09. The coming of a greater era
10. The devil's ancient disciples
11. Total annihillation
12. The black hordes
13. Warcry of the southern lands
14. Arcane illusion
15. Firestorm apocalypse
16. Eternal kingdom
17. Infinite consecration
Die Lieder sind, von zwei kurzen Instrumentalstücken abgesehen, allesamt lang. Jeweils zwischen fünf und elf Minuten dauert ein Titel; diese jeweilige Spieldauer zu gestalten und zu füllen ist nicht einfach, schon gar nicht wenn man in höheren Geschwindigkeiten spielt. Cirith Gorgor scheinen dabei kaum Schwierigkeiten gehabt zu haben, das Material ist sehr abwechslungsreich, hat aber einen gesunden, ausgewogenen Charakter. Cirith Gorgor können nämlich beides, eben zerstörerisch schnell sein aber auch in beschaulicheren Momenten geben sie sich keine Blöße. Gitarrenarbeit und Schlagzeug sorgen stets für hörenswerte Momente, sie sind immer aktive und lebendige Elemente der Musik. Breaks kommen genau so vor wie vordergründige Gitarrenmelodien, die teilweise schon einen Soli-Charakter haben. Die Hochgeschwindigkeitspassagen werden öfters von langsameren Strecken unterbrochen, um Kurz Luft zu holen, ehe die Geschwindigkeit danach sofort wieder anzieht. Dabei wirken die Niederländer aber nicht zu verspielt oder übertrieben brutal. Sie halten auf einem hohen Niveau geschickt das Gleichgewicht und kreieren daraus eine fesselnde Atmosphäre.
Firestorm apocalypse ist eine kompakte Scheibe die technisch sehr anspruchsvoll ist und live den Musikern einiges abverlangen dürfte. Das Album wurde gut produziert und abgemischt, klingt dabei aber glücklicher Weise nicht zu steril und so hat man summa summarum ein sehr gutes und überzeugendes Album.
01. The gates of hell
02. Degeneration of mankind
03. Arcane illusion
04. Prelude to the final Holocaust
05. Fields of etenal glory
06. Perishing nights
07. Eternal damnation
08. Firestorm apocalypse - The coming of a greater era
Ketzer Records bringt von CIRITH GORGOR deren drittes Album Firestorm Apocalypse - Tomorrow Shall Know The Blackest Dawn im Digipak als Doppel CD neu raus. Die Wiederveröffentlichung des ausverkauften Albums wurde remastered und enthält auf der zweiten CD acht Bonusstücke. Ich war damals von Firestorm Apocalypse sehr angetan, da es CIRITH GORGOR wunderbar und mit einer Leichtigkeit schafften, Schnelligkeit und Härte mit tollen Riffs und einem kraftvollen, hasserfüllten Gesang zu kombinieren. Wenn ich mich richtig erinnere, erhielt das Album damals nicht allzu viel Aufmerksamkeit. Überhaupt ist es um CIRITH GORGOR immer recht Still gewesen, obwohl es immerhin fünf Alben gibt.
Das Remastern kann sich hören lassen. Das überarbeitete Album klingt lauter und enthält wesentlich mehr tiefe Töne, wodurch vor allem das Schlagzeug mehr zur Geltung kommt und entsprechend mehr Druck und Härte hat. Die neue Version klingt aber grundsätzlich kraftvoller, wärmer und brachialer. Im direkten Vergleich ist mir die Remastered-Ausgabe fast schon zu laut.
Die neuen Lieder sind bunt durchmischt was deren Herkunft betrifft. The Devil's Ancient Disciples ist das neuste, nämlich von 2011 stammende und bisher unveröffentlichte Lied. Danach folgen drei Titel vom 2007er Album Cirith Gorgor, welche allerdings neu eingesungen wurden, da damals kein Sänger vorhanden war und das Album notgedrungen vom Schlagzeuger Levithmong eingesungen werden musste. Die verbleibenden vier Lieder stellen die komplette Demo Demonic Incarnation dar.
CIRITH GORGOR treten auch auf dieser zweiten CD das Pedal ordentlich durch. Sie tun das, was mir schon auf dem Album damals gut gefiel: Raserei mit guter Melodik kombinieren. Obgleich CIRITH GORGOR schnell und brutal spielen, verlieren sie sich niemals in plumpem und banalem Gekloppe. Trotz des hohen Maßes an Geschwindigkeit sind die Lieder abwechslungsreich ausgefallen und offenbaren viele kleine Feinheiten. Wunderbare Riffs, eingestreute Soli und Breaks wurden handwerklich gut umgesetzt und sorgen trotz der immensen Raserei für das richtige Maß an Abwechslung.
Es war richtig und angebracht Firestorm Apocalypse neu aufzulegen. Der neue Klang ist gut und zudem besser als auf dem Original und auch das Bonusprogramm kann sich hören lassen. Wer das Album oder die Band noch nicht kennt und schnellen, wunderbar gespielten Black Metal mag, sollte sich das Album kein zweites Mal entgehen lassen.
01. The gates of hell
02. Degeneration of mankind
03. Arcane illusion
04. Prelude to the final Holocaust
05. Fields of eternal glory
06. Perishing nights
07. Eternal damnation
08. Firestorm apocalypse
09. The coming of a greater era
10. The devil's ancient disciples
11. Total annihillation
12. The black hordes
13. Warcry of the southern lands
14. Arcane illusion
15. Firestorm apocalypse
16. Eternal kingdom
17. Infinite consecration
Hellcannon - Infected With Violence | 2012 | Ketzer Records | CD | Thrash Metal
Infected With Violence erschien erstmals 2010 in den USA über
Butchered Records und kommt jetzt auch bei uns über Ketzer Records in
den Handel. Es ist das erste Album der Amerikaner von HELLCANNON, die,
wie schon das Cover vermuten lässt, Thrash Metal spielen. Das Logo
sieht aus wie eine Kreuzzung der Logos von TOXIC HOLOCAUST und
SARCÓFAGO. Musikalisch gibt es satten, kräftig produzierten Thrash, der
oftmals einen leichten Hauch von Death Metal hat. HELLCANNON erinnern
dabei an viele kleine und große Gruppen, vermutlich hört jeder etwas
anderes raus, aber für mich klingt Infected With Violence wie
eine Mischung aus KREATOR, INFEST, SLAYER, und ENGRAVE. Die Einflüsse
sind mal mehr, mal weniger deutlich, was letztlich aber auch völlig
egal ist.
HELLCANNON haben ihre Sache gut gemacht und hauen dem Hörer acht riffbetonte und treibende Stücke um die Ohren, dass der Boden nur so bebt. Die Lieder wurden sehr mächtig und eindringlich arrangiert, die Gitarren haben einen sehr wuchtigen Klang, gerade in den mittelschnellen und schleppenden Passagen wirkt der Klang der Sechssaiter überaus brachial. Die Lieder sind aber grundsätzlich geradlinig und klar aufgebaut, man beschränkt sich auf das Wesentliche, nämlich geradeaus zu spielen. Rhythmisch gibt es durchaus Abwechslung, wobei es aber vor allem mittelschnell bis schnell voran geht. Musikalisch ist Infected With Violence wunderbarer Thrash Metal mit ordentlichem Oldschool-Gefühl, der jedoch unverbraucht und frisch wirkt. Lediglich der Gesang stört mich manchmal ein wenig, da er in einigen Liedern meinem Empfinden nach etwas zu ausdrucksarm ist. Etwas mehr Biss und Betonung würde dem Gesang gut tun. Wer von Thrash Metal nicht genug bekommen kann und neues Futter sucht, ist mit Infected With Violence bestens beraten.
01. Leviathan
02. Chainsaw ripping death
03. Speed killer
04. Harbringer of war
05. Raiders of the waste
06. Sacrifice by fire
07. Act of violence
08. Armor from hell
http://www.facebook.com/hellcannonmetal
HELLCANNON haben ihre Sache gut gemacht und hauen dem Hörer acht riffbetonte und treibende Stücke um die Ohren, dass der Boden nur so bebt. Die Lieder wurden sehr mächtig und eindringlich arrangiert, die Gitarren haben einen sehr wuchtigen Klang, gerade in den mittelschnellen und schleppenden Passagen wirkt der Klang der Sechssaiter überaus brachial. Die Lieder sind aber grundsätzlich geradlinig und klar aufgebaut, man beschränkt sich auf das Wesentliche, nämlich geradeaus zu spielen. Rhythmisch gibt es durchaus Abwechslung, wobei es aber vor allem mittelschnell bis schnell voran geht. Musikalisch ist Infected With Violence wunderbarer Thrash Metal mit ordentlichem Oldschool-Gefühl, der jedoch unverbraucht und frisch wirkt. Lediglich der Gesang stört mich manchmal ein wenig, da er in einigen Liedern meinem Empfinden nach etwas zu ausdrucksarm ist. Etwas mehr Biss und Betonung würde dem Gesang gut tun. Wer von Thrash Metal nicht genug bekommen kann und neues Futter sucht, ist mit Infected With Violence bestens beraten.
01. Leviathan
02. Chainsaw ripping death
03. Speed killer
04. Harbringer of war
05. Raiders of the waste
06. Sacrifice by fire
07. Act of violence
08. Armor from hell
http://www.facebook.com/hellcannonmetal
Woods Of Infinity - Förlåt | 2011 | Obscure Abhorrence | CD | Black Metal
WOODS OF INFINITY gibt es zwar nicht mehr, doch ist dies natürlich kein
Hindernis das letzte Album in Augenschein zu nehmen. Ich habe mich
bisher nicht wirklich mit den Schweden beschäftigt, denn wenn ich mal
etwas zu Gehör bekam, sagte es mir oberflächlich wahrgenommen nicht
besonders zu. Dass WOODS OF INFINITY im Laufe der Zeit einen eigenen,
womöglich skurrilen und obskuren Stil entwickelten, ist wohl allgemein
bekannt. Überdies scheinen sich die Zwei Hauptakteure Ravenlord und
Melkor selbst nicht allzu ernst zu nehmen, wie zwei Photographien im
Booklet zeigen, wo man sie sogar freundlich lächelnd sieht. Humor ist
schon mal vorhanden, vermutlich von der schrägen Sorte, denn textlich
behandeln WOODS OF INFINITY schwierige, politisch inkorrekte Themen wie
etwa Pädophilie, doch genau kann ich das nicht überprüfen, da die
Texte schwedisch sind.
Nun aber zur Musik. Förlåt ist ein spezielles Album, welches experimentell und eigenartig ist. WOODS OF INFINITY haben das gemacht, worauf sie Lust hatten, völlig losgelöst von irgendwelchen Grenzen und Konventionen. Oftmals wurde stark verzerrter und übertrieben wirkender Gesang mit sehr harmonischen, melodischen und sinfonischen Arrangements kombiniert. Die Einleitung För-låt ist bombastisch und erhaben, sie könnte der Soundtrack eines Hollywood-Streifens sein. Mich erinnert dies immer wieder an die Italiener EVOL, die gleichfalls sehr atmosphärische und orchestrale Arrangements mit einem sehr stark verzerrten, teilweise geradezu grotesken Gesang kombiniert haben. Aber auch an Gruppen wie EROS NECROPSIQUE fühle ich mich erinnert, die mittelalterliche und folkige Harmonien verwendeten. Mitte und Ende der 90iger gab es einige Gruppen, die düstern Metal und Black Metal experimentell und mittelalterlich anreicherten, was sich damals teilweise sehr bizarr und skurril anhörte. Ähnlich hantieren auch WOODS OF INFINITY, wenn auch nicht ganz so bombastisch wie etwa EVOL, dafür aber düsterer, verstörter, depressiver. An all das erinnern mich WOODS OF INFINITY gehörig, was bei mir für leicht nostalgische Gefühle sorgt, was das Album irgendwie sympathisch macht.
Interessant an dem Album ist auch, dass WOODS OF INFINITY mit Walking In The Air ein Lied von Howard Blake covern, der das Stück für einen animierten Kinderfilm („The Snowman“) geschrieben hat und in dem ein neunjähriger Junge singt. WOODS OF INFINITY bleiben melodisch beim Original, haben aber gerade gesanglich natürlich eigene Akzente gesetzt. Mit Gånglåt Från Valhallavägen gibt es ein weiteres Cover, diesmal vom schwedischen Sänger Gösta Linderholm, der hierzulande unbekannt sein dürfte. Das Lied jedenfalls ist sehr folkig, schunkelig und von den Melodien her feuchtfröhlich. Eine weitere Skurrilität ist das 26 Minuten lange Våt Ängsmark, in dem unzählige Samples aus unterschiedlichsten Liedern zusammengeschnitten worden sind. Manchmal klingt das Lied so, als würde man mit dem Auto durch Schweden fahren und am Radio die Sender nacheinander durchlaufen lassen. Auffällig ist, dass es alles sehr ruhige, vor allem vokale Lieder sind, die oftmals nur mit Gesang und dezenter Akustikgitarre daher kommen.
Für ungeübte Ohren ist Förlåt ein obskures und hochgradig schweres und verstörendes Album. WOODS OF ININITY kombinieren klanglich eher dünnen und Höhen betonten Black Metal mit allerlei hier beschriebener Extravaganz. Mit klassischem Black Metal hat man es hier definitiv nicht zu tun, doch wer aufgeschlossen ist und eine Neigung für Skurriles hat, darf das Album gern probieren. Mir gefällt das Album jedenfalls überraschend gut, auch wenn ich es sicherlich nicht immer hören kann.
01. För-låt
02. Förbjuden Fruk
03. Mörkrädd
04. Walking in the air
05. Slicka fitta
06. Underbart
07. Gånglåt Från Valhallavägen
08. De Vilda Vågornas Piran
09. Ursprung
10. Våt Ängsmark
11. Untitled
Nun aber zur Musik. Förlåt ist ein spezielles Album, welches experimentell und eigenartig ist. WOODS OF INFINITY haben das gemacht, worauf sie Lust hatten, völlig losgelöst von irgendwelchen Grenzen und Konventionen. Oftmals wurde stark verzerrter und übertrieben wirkender Gesang mit sehr harmonischen, melodischen und sinfonischen Arrangements kombiniert. Die Einleitung För-låt ist bombastisch und erhaben, sie könnte der Soundtrack eines Hollywood-Streifens sein. Mich erinnert dies immer wieder an die Italiener EVOL, die gleichfalls sehr atmosphärische und orchestrale Arrangements mit einem sehr stark verzerrten, teilweise geradezu grotesken Gesang kombiniert haben. Aber auch an Gruppen wie EROS NECROPSIQUE fühle ich mich erinnert, die mittelalterliche und folkige Harmonien verwendeten. Mitte und Ende der 90iger gab es einige Gruppen, die düstern Metal und Black Metal experimentell und mittelalterlich anreicherten, was sich damals teilweise sehr bizarr und skurril anhörte. Ähnlich hantieren auch WOODS OF INFINITY, wenn auch nicht ganz so bombastisch wie etwa EVOL, dafür aber düsterer, verstörter, depressiver. An all das erinnern mich WOODS OF INFINITY gehörig, was bei mir für leicht nostalgische Gefühle sorgt, was das Album irgendwie sympathisch macht.
Interessant an dem Album ist auch, dass WOODS OF INFINITY mit Walking In The Air ein Lied von Howard Blake covern, der das Stück für einen animierten Kinderfilm („The Snowman“) geschrieben hat und in dem ein neunjähriger Junge singt. WOODS OF INFINITY bleiben melodisch beim Original, haben aber gerade gesanglich natürlich eigene Akzente gesetzt. Mit Gånglåt Från Valhallavägen gibt es ein weiteres Cover, diesmal vom schwedischen Sänger Gösta Linderholm, der hierzulande unbekannt sein dürfte. Das Lied jedenfalls ist sehr folkig, schunkelig und von den Melodien her feuchtfröhlich. Eine weitere Skurrilität ist das 26 Minuten lange Våt Ängsmark, in dem unzählige Samples aus unterschiedlichsten Liedern zusammengeschnitten worden sind. Manchmal klingt das Lied so, als würde man mit dem Auto durch Schweden fahren und am Radio die Sender nacheinander durchlaufen lassen. Auffällig ist, dass es alles sehr ruhige, vor allem vokale Lieder sind, die oftmals nur mit Gesang und dezenter Akustikgitarre daher kommen.
Für ungeübte Ohren ist Förlåt ein obskures und hochgradig schweres und verstörendes Album. WOODS OF ININITY kombinieren klanglich eher dünnen und Höhen betonten Black Metal mit allerlei hier beschriebener Extravaganz. Mit klassischem Black Metal hat man es hier definitiv nicht zu tun, doch wer aufgeschlossen ist und eine Neigung für Skurriles hat, darf das Album gern probieren. Mir gefällt das Album jedenfalls überraschend gut, auch wenn ich es sicherlich nicht immer hören kann.
01. För-låt
02. Förbjuden Fruk
03. Mörkrädd
04. Walking in the air
05. Slicka fitta
06. Underbart
07. Gånglåt Från Valhallavägen
08. De Vilda Vågornas Piran
09. Ursprung
10. Våt Ängsmark
11. Untitled
Seelengreif - ...zum Tode betrübt | 2011 | Obscure Abhorrence | CD | Black Metal
Rund fünf Jahre hat es gedauert, um auf die 2006 veröffentlichte Demo Jenseits der Schatten
das Debütalbum folgen zu lassen. Stilistisch und atmosphärisch hat
sich bei SEELENGREIF allerdings erstaunlich wenig verändert. Wenn man
mal den besseren und professionelleren Studioklang außer Acht lässt,
hört sich ...zum Tode betrübt wie eine nahtlose und konsequente Fortsetzung der Demo an.
Die sieben Lieder des Albums zeugen von deutschsprachigem Black Metal, dessen sehr gut verständlicher Gesang, der oftmals bissig und grimmig ist, hervorragend mit den variablen Gitarrenmelodien harmoniert. Auch wenn SEELENGREIF mit den aktuellen atmosphärischen Black Metal Gruppen rein gar nichts gemeinsam haben, ist das Album dennoch ein von Harmonien und Melodien getragenes Album, was das Ganze auf eine dunkle Art und Weise atmosphärisch macht. SEELENGREIF kombinieren dezidierte Melodik mit deutscher Grimmigkeit und einer überaus dezenten Melancholie. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist schon das erste Lied Totenstille. In den ersten drei Sekunden des Liedes ist eine schön gespielte Akustikgitarre zu hören, die zu der Annahme verleitet, erst mal eine ruhige, stimmungsvolle Einleitung zu hören. Doch nach drei Sekunden reißen SEELENGREIF das Ruder um, und tosende Raserei bricht los. Dies ist natürlich ein besonders heftiger Kontrast, doch passt dies sehr gut zum kompletten Album. Denn SEELENGREIF arbeiten sehr viel mit melodischem, riffbetontem Gitarrenspiel, welches sowohl dezent im Hintergrund als auch offensiv und prägend stattfindet. Entsprechend breit ist das Spektrum an Stimmungen, die SEELENGREIF erzeugen. Es gibt melodische Passagen, die schaurig schön und dunkel sind, ebenso eisige, einprägsame Riffs, kalt wie Stahl; und auch die Härte wird nicht vernachlässigt. So variabel die Gitarren sind, so reichhaltig sind auch die Rhythmen. Es wechseln sich Schnelligkeit, Langsamkeit und mittelschnelle Tempi ab, sodass ...zum Tode betrübt alles andere als ein eingängiges Album ist.
SEELENGREIFS Debütalbum ist ein abwechslungsreiches Werk, welches sehr guten und stimmungsvollen, deutschsprachigen Black Metal enthält. Zudem ist es SEELENGREIF gelungen, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Melodik, Grimmigkeit, Kälte und Melancholie zu finden.
01. Totenstille
02. Klagend im Sturm
03. Blanker Hass
04. Gleich der dunklen See
05. ...vom Sterben
06. Staubgeboren
07. Grimmige Macht
08. Epilog
Die sieben Lieder des Albums zeugen von deutschsprachigem Black Metal, dessen sehr gut verständlicher Gesang, der oftmals bissig und grimmig ist, hervorragend mit den variablen Gitarrenmelodien harmoniert. Auch wenn SEELENGREIF mit den aktuellen atmosphärischen Black Metal Gruppen rein gar nichts gemeinsam haben, ist das Album dennoch ein von Harmonien und Melodien getragenes Album, was das Ganze auf eine dunkle Art und Weise atmosphärisch macht. SEELENGREIF kombinieren dezidierte Melodik mit deutscher Grimmigkeit und einer überaus dezenten Melancholie. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist schon das erste Lied Totenstille. In den ersten drei Sekunden des Liedes ist eine schön gespielte Akustikgitarre zu hören, die zu der Annahme verleitet, erst mal eine ruhige, stimmungsvolle Einleitung zu hören. Doch nach drei Sekunden reißen SEELENGREIF das Ruder um, und tosende Raserei bricht los. Dies ist natürlich ein besonders heftiger Kontrast, doch passt dies sehr gut zum kompletten Album. Denn SEELENGREIF arbeiten sehr viel mit melodischem, riffbetontem Gitarrenspiel, welches sowohl dezent im Hintergrund als auch offensiv und prägend stattfindet. Entsprechend breit ist das Spektrum an Stimmungen, die SEELENGREIF erzeugen. Es gibt melodische Passagen, die schaurig schön und dunkel sind, ebenso eisige, einprägsame Riffs, kalt wie Stahl; und auch die Härte wird nicht vernachlässigt. So variabel die Gitarren sind, so reichhaltig sind auch die Rhythmen. Es wechseln sich Schnelligkeit, Langsamkeit und mittelschnelle Tempi ab, sodass ...zum Tode betrübt alles andere als ein eingängiges Album ist.
SEELENGREIFS Debütalbum ist ein abwechslungsreiches Werk, welches sehr guten und stimmungsvollen, deutschsprachigen Black Metal enthält. Zudem ist es SEELENGREIF gelungen, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Melodik, Grimmigkeit, Kälte und Melancholie zu finden.
01. Totenstille
02. Klagend im Sturm
03. Blanker Hass
04. Gleich der dunklen See
05. ...vom Sterben
06. Staubgeboren
07. Grimmige Macht
08. Epilog
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