Warum das Album den Namen 1634 trägt, bleibt leider ein
Geheimnis. Gesichert ist aber, dass es sich hierbei um die Neuauflage
des 2010 von ORTEGA selbst veröffentlichten Debütalbums handelt. Die
Niederländer spielen (Post-) Doom Metal, der Eigenständigkeit mit
Ähnlichkeiten zu NEUROSIS und anderen Gruppen beinhaltet.
Klanglich und spielerisch ist 1634 ein überaus gelungenes und ansprechendes Album, das vor allem durch Abwechslung und sehr gefühlvolle Arrangements auffällt. Into The Waves
ist ein kraftvoll zupackendes Lied, dessen variable Rhythmik
schleppend und mittelschnelltreibend ausfällt und gesanglich ein wenig
in die Richtung früher OPETH geht. Hier vermischen sich Sludge und Doom
mit leichter Härte und atmosphärischer Melancholie, welche durch schön
gespielte, klare Post-Metal Gitarren erzeugt wird. Ähnlich gelagert
ist auch Shipwrecked, in dem ORTEGA variablen Doom, der zum
Teil krachend, zum Teil aber auch lebendig und riffbetont ist, mit
dunkelatmosphärischen und schweren Passagen abwechseln.
Einen anderen Weg gehen ORTEGA mit den beiden Stücken The Siren und Octagon. In beiden Liedern gibt es Violine, wobei Octagon rein reines Instrumental ist und man in The Siren
auf dualen Gesang (klar und unverzerrt) zurückgreift. Beide Lieder
vermischen dunkelromantische Atmosphäre mit einer gewissen
Leichtigkeit. Es scheint so, als würden ORTEGA hier dezente Melancholie
mit kesser Fröhlichkeit spielen lassen. Das Ganze wurde überaus
behutsam und gefühlvoll arrangiert. In Chaser wird es dann
wieder deutlich härter und treibender. Flotte Rhythmen und der kehlige
Gesang verbreiten Energie, die durch ruhige, dunkelatmosphärische
Passagen erweitert wird. Mit dem Instrumentallied The Oracle, das abwechslungsreich ist, lassen ORTEGA das Album angenehm ausklingen.
1634 ist nicht nur ein abwechslungsreiches Album, auf
dem es sehr unterschiedliche Lieder gibt, es ist auch ein Album,
welches handwerklich sehr gut umgesetzt wurde und tolle, stimmungsvolle
Momente besitzt. Aber es ist kein ganz einfaches Album, da die Lieder
auch sehr unterschiedlich sind und ORTEGA viele stilübergreifende
Einflüsse verarbeiten. Es braucht mehrere Durchgänge um vollständigen
Zugang zur Musik zu bekommen. Für Freunde des gefühlvollen (Post-) Doom
Metals ist 1634 sicherlich interessant und empfehlenswert.
01. Still
02. Into the waves
03. Shipwrecked
04. The siren
05. Octagon
06. Chaser
07. The oracle
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