WANDERER ist eine ukrainische Gruppe, die sich aus Wanderer Dragonheart
und Mysterion zusammensetzt und 2003 gegründet wurde. 2004 kam es zur
Veröffentlichung des Debütalbums Passing The Abyss, welche
allerdings mit einigen Schwierigkeiten einher ging. So wurde
ärgerlicherweise die Master CD auf dem Postweg zur Plattenfirma
zerkratzt, weshalb man auf dem fertigen Album dann Klick- und
Knackgeräusche hatte. Kurze Zeit nach der Veröffentlichung machte das
Label dann auch noch dicht, so dass es nie zu einer größeren
Verbreitung von Passing The Abyss kam. Die Neuauflage von
Dunkelheit Produktionen wurde einem Remastering unterzogen, um sämtliche
Störgeräusche der Originalfassung zu beseitigen; und so gibt es Bypassing The Abyss in einem neuen Klanggewand und in einem ansprechenden Digipak mit den Originalzeichnungen von Mysterion.
Musikalisch ist Bypassing The Abyss klanglich roher aber in Teilen facettenreicher Black Metal. Auf das kurze und majestätische Intro,
welches einem suggeriert, es hier mit kraftvoll und sauber
produziertem, atmosphärischen Black Metal zu tun zu haben, folgt das
über weite Strecken sehr rohe und schnell stampfende Disappearing In The Mist.
Am Anfang des Liedes ist noch ein sphärisches Keyboard zu hören, doch
recht bald bricht ein tosender Sturm los und WANDERER spielen
rhythmisch überaus eingängig und schnell auf. Die Gitarren und das
Schlagwerk vermischen sich zu einer klanglichen rohen Einheit, während
der heisere Gesang böse aus dem Hintergrund zu hören ist. Es gibt
einige solcher Parts auf dem Album, und dann erinnern mich WANDERER
immer ein wenig an BRANIKALD. Allerdings gibt es auf Bypassing The Abyss abwechslungsreiche Strukturen und so wird auch Disappearing In The Mist durch eine atmosphärische, beklemmende Passage aufgelockert.
Im nachfolgenden The Shadow Of Destiny werden
gleichfalls über weite Strecken die Felle ordentlich malträtiert und
das Becken peitscht nur so dahin, dass sich das Lied streckenweise wie
eine barbarische Prügelorgie anhört, wären da nicht punktuelle
Keyboardeinsätze oder düster ausbrechende Riffs, die für Abwechslung
und dunkle Atmosphäre sorgen. Aber schon der Klang alleine besorgt
unheimlich viel Atmosphäre, da dieser sehr authentisch und unverfälscht
ist und mich stark an eine Proberaumatmosphäre erinnert. Dies liegt
sicherlich auch daran, dass das Schlagzeug in einer Mietwohnung eines
Mehrfamilienhauses aufgenommen wurde.
Dass WANDERER aber nicht nur das Pedal durchdrücken beweisen die
folgenden Lieder, in denen sich schleppende und schnelle Passagen
abwechseln. In Sacrifice To The Ritual Fire greift das Duo
auch auf kurze Soli zurück, die gut zu dem scheppernden und rohen Black
Metal passen. Aber es ist auch ganz egal in welchem Tempo WANDERER
aufspielen. Bypassing The Abyss ist und bleibt sehr
energischer Black Metal, der aufgrund seines Klanges und der derben
Gitarren rohe Energie versprüht. Verfeinert und abgerundet wird dies
durch einige atmosphärische Keyboardeinlagen oder melodische Riffs.
Bypassing The Abyss ist roher Black Metal wie er Mitte
der 90iger oft gespielt wurde. Für mich lebt das Album durch seine
Gegensätze. Einerseits gibt es sehr schroffe und rohe Parts,
andererseits gibt es aber auch zahlreiche atmosphärische und
stimmungsvolle Parts. Ob einem dieser Gegensatz, das Wechselspiel von
rigoroser Härte und sanfter Atmosphäre zusagt, kann man links mit dem
kostenlosen Titel Disappearing In The Mist herausfinden.
01. Intro
02. Disappearing in the mist
03. The shadow of destiny
04. Bypassing the abyss
05. Sacrifice to the ritual fire
06. Burial angel
07. The otherworld
08. In the swamps pool
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