25.10.2012

Wanderer - Bypassing The Abyss | 2012 | Dunkelheit Produktionen | CD | Black Metal

WANDERER ist eine ukrainische Gruppe, die sich aus Wanderer Dragonheart und Mysterion zusammensetzt und 2003 gegründet wurde. 2004 kam es zur Veröffentlichung des Debütalbums Passing The Abyss, welche allerdings mit einigen Schwierigkeiten einher ging. So wurde ärgerlicherweise die Master CD auf dem Postweg zur Plattenfirma zerkratzt, weshalb man auf dem fertigen Album dann Klick- und Knackgeräusche hatte. Kurze Zeit nach der Veröffentlichung machte das Label dann auch noch dicht, so dass es nie zu einer größeren Verbreitung von Passing The Abyss kam. Die Neuauflage von Dunkelheit Produktionen wurde einem Remastering unterzogen, um sämtliche Störgeräusche der Originalfassung zu beseitigen; und so gibt es Bypassing The Abyss in einem neuen Klanggewand und in einem ansprechenden Digipak mit den Originalzeichnungen von Mysterion.

Musikalisch ist Bypassing The Abyss klanglich roher aber in Teilen facettenreicher Black Metal. Auf das kurze und majestätische Intro, welches einem suggeriert, es hier mit kraftvoll und sauber produziertem, atmosphärischen Black Metal zu tun zu haben, folgt das über weite Strecken sehr rohe und schnell stampfende Disappearing In The Mist. Am Anfang des Liedes ist noch ein sphärisches Keyboard zu hören, doch recht bald bricht ein tosender Sturm los und WANDERER spielen rhythmisch überaus eingängig und schnell auf. Die Gitarren und das Schlagwerk vermischen sich zu einer klanglichen rohen Einheit, während der heisere Gesang böse aus dem Hintergrund zu hören ist. Es gibt einige solcher Parts auf dem Album, und dann erinnern mich WANDERER immer ein wenig an BRANIKALD. Allerdings gibt es auf Bypassing The Abyss abwechslungsreiche Strukturen und so wird auch Disappearing In The Mist durch eine atmosphärische, beklemmende Passage aufgelockert.

Im nachfolgenden The Shadow Of Destiny werden gleichfalls über weite Strecken die Felle ordentlich malträtiert und das Becken peitscht nur so dahin, dass sich das Lied streckenweise wie eine barbarische Prügelorgie anhört, wären da nicht punktuelle Keyboardeinsätze oder düster ausbrechende Riffs, die für Abwechslung und dunkle Atmosphäre sorgen. Aber schon der Klang alleine besorgt unheimlich viel Atmosphäre, da dieser sehr authentisch und unverfälscht ist und mich stark an eine Proberaumatmosphäre erinnert. Dies liegt sicherlich auch daran, dass das Schlagzeug in einer Mietwohnung eines Mehrfamilienhauses aufgenommen wurde.

Dass WANDERER aber nicht nur das Pedal durchdrücken beweisen die folgenden Lieder, in denen sich schleppende und schnelle Passagen abwechseln. In Sacrifice To The Ritual Fire greift das Duo auch auf kurze Soli zurück, die gut zu dem scheppernden und rohen Black Metal passen. Aber es ist auch ganz egal in welchem Tempo WANDERER aufspielen. Bypassing The Abyss ist und bleibt sehr energischer Black Metal, der aufgrund seines Klanges und der derben Gitarren rohe Energie versprüht. Verfeinert und abgerundet wird dies durch einige atmosphärische Keyboardeinlagen oder melodische Riffs.

Bypassing The Abyss ist roher Black Metal wie er Mitte der 90iger oft gespielt wurde. Für mich lebt das Album durch seine Gegensätze. Einerseits gibt es sehr schroffe und rohe Parts, andererseits gibt es aber auch zahlreiche atmosphärische und stimmungsvolle Parts. Ob einem dieser Gegensatz, das Wechselspiel von rigoroser Härte und sanfter Atmosphäre zusagt, kann man links mit dem kostenlosen Titel Disappearing In The Mist herausfinden.

01. Intro
02. Disappearing in the mist
03. The shadow of destiny
04. Bypassing the abyss
05. Sacrifice to the ritual fire
06. Burial angel
07. The otherworld
08. In the swamps pool

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