24.10.2012

Lento - Anxiety Despair Languish | 2012 | Denovali | CD | Instrumental Post Metal / Sludge

In zwei Tagen, also am 26.10., erscheint LENTOs drittes Studioalbum. LENTO verfolgen den Weg, den sie mit Icon einschlugen, weiter: Kurze und zahlreiche Lieder die mit instrumentaler Schwere eingespielt und vorgetragen wurden. Vom großartigen Debütalbum Earthen haben sich LENTO inzwischen weit entfernt, aber es gibt auch feine Unterschiede gegenüber Icon.

Anxiety Despair Languish ist ein Werk, auf dem LENTO in zahlreichen Abstufungen abwechslungsreichen instrumentalen Sludge zum Besten geben. Gleich zum Anfang bekommt man mit dem Titel Glorification Of The Chosen One eine Kostprobe der Neuerungen. Glorification Of The Chosen One ist ein Lied, in dem LENTO eine kraftvolle aber zumeist schleppende Rhythmik mit derben, teils technischen Riffs und überaus atmosphärischen Keyboards kombinieren. Die Riffs sind phasenweise sehr hart, während die ambientgleichen Keyboards eine sehr entspannte, sanfte Atmosphäre verbreiten. Der Ambientanteil ist aber weitaus geringer und dezenter als seinerzeit auf Earthen.

Das nachfolgende Death Must Be The Place ist in Stücken ruppiger, da es hier einige Tempoausbrüche und schwer verdauliche, fast schon dissonant klingende, Riffs gibt. Sehr düster das Ganze, was am Ende dann auch noch von einem gequälten Soli beflügelt wird. Schon nach zwei Liedern wird klar, dass sich LENTO auf ihrem dritten Album überaus vielseitig und lebendig bewegen. Anxiety Despair Languish ist nicht mehr so drückend und bedrückend wie es Icon phasenweise war. Dies liegt aber in Teilen auch an einer etwas aufgehellten Klangproduktion. Das Klangbild ist differenzierter und enthält mehr hohe Töne, was zusammen mit den sphärischen Keyboards, die immer wieder mal im Hintergrund begleitend zu hören sind, eine insgesamt atmosphärischere Stimmung als auf Icon verbreitet. Dies bedeutet aber nicht, dass es auf dem dritten Album keine Härte mehr gibt. Die gibt es zuhauf, es gibt viele schnelle und harte Einlagen mit brachialen Riffwänden und abrupten Tempoveränderungen. Allerdings ist dies alles auf dem dritten Album abwechslungsreicher und auch experimenteller strukturiert. Somit ist das neue Album wohl auch das bisher schwierigste.

Anxiety Despair Languish ist ein sehr abwechslungsreiches, detailreiches sowie komplexes Album. Es ist mit Sicherheit auch ein gutes Album, allerdings fehlen mir persönlich diese speziellen hypnotischen Lento-Riffs wie in Need von Earthen oder Hymen von Icon. Dafür gibt es aber mehr Abwechslung und mehr sphärischer Harmonien, die zum Teil ob aller Kürze gar episch anmuten. So erinnert mich das letzte Lied My Utmost For His Highest gar an den progressiven Death/Doom von PHLEBOTOMIZED, und das will schon etwas heißen. Anxiety Despair Languish ist eine empfehlenswerte und gute aber eben auch schwierige Scheibe. Für Freunde des instrumentalen Metals aber in jedem Fall ein Pflichtkauf.


01. Glorification of the chosen one
02. Death must be the place
03. Questions and answers
04. Blackness
05. Anxiety, despair and languish
06. The roof
07. Years later
08. A necessayr leap
09. Underbelly
10. Blind idiot god
11. Inwards disclosure
12. Unyielding / Unwavering
13. My utmost for his highest

http://lento-icon.blogspot.com/

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