Rund zwei Jahre nach dem selbstbetitelten Debütalbum legt das italienische Einmannprojekt ANAMNESI nun nach. Descending The Ruins Of Aura
heißt das neue Werk, welches am 30. September erscheinen wird. Im
Großen und Ganzen ist sich ANAMNESI seinem Stil treu geblieben, auch
auf der neuen Scheibe spielt er düsteren aber stets atmosphärischen
Black Metal. Im Detail gibt es aber durchaus Veränderungen und
Entwicklungen.
Zuerst fällt auf, dass die Lieder länger geworden sind. Auf dem
Debüt gab es einige kurze instrumentale Zwischenstücke, die es nun nicht
mehr gibt. Akustische und instrumentale Passagen gibt es aber auch auf
dem neuen Album, diesmal jedoch passagenweise innerhalb der längeren
Lieder. Ich empfinde diesen Schritt als richtig, dadurch wirkt das
Album insgesamt schlüssiger und stimmiger. Einen guten Eindruck macht
auch gleich das erste richtige Lied Litany Of Suffering And Reaction.
Es ist über neun Minuten lang und sehr abwechslungsreich strukturiert.
Über allem liegt aber eine gewisse Schwermut, ganz gleich ob es sich
um eine Pianopassage, schnelle und eingängige Parts oder sphärischen
Ambient handelt. Das Lied ist atmosphärisch dicht und geprägt von
guten, unaufdringlichen Melodien. Gleich am Anfang macht ANAMNESI einen
stimmigen sowie gewachsenen Eindruck (gegenüber dem Debüt).
Aber auch der Rest des Albums ist abwechslungsreich, das
Repertoire welches ANAMNESI hier bedient, ist überaus vielfältig, wobei
dunkle Stimmungen und dezente Melancholie allgegenwärtig sind. Es gibt
eingängige Schnelligkeit (Toward Rebirth ist ein gutes, sehr
antreibendes Lied, in dem man die positive Entwicklung enorm spürt),
depressiven Ambient Black Metal à la BURZUM und auch vereinzelt
experimentelle Elemente. Descending The Ruins Of Aura ist
härter als das Debüt ausgefallen. Auch wenn es viele atmosphärische und
düstere Arrangements gibt, ist doch der Anteil an schnellen und harten
Passagen deutlich angestiegen.
Es ist ANAMNESI gelungen, sich mit dem zweiten Album deutlich zu
steigern, spieltechnisch als auch strukturell. Obwohl es insgesamt mehr
Härte gibt, bleibt der Stil dennoch ein düsterer,
dunkelatmosphärischer. Die abwechslungsreichen Strukturen und die
zahlreichen atmosphärischen Instrumentationen wirken stimmiger und
flüssiger als auf dem Debüt. ANAMNESI hat also alles richtig gemacht
und wer dunkelatmosphärischen Black Metal mag, sollte mal beide Ohren
riskieren.
01. Intro (First descent)
02. Litany of suffering and reaction
03. La quiete del silenzio
04. Nocturnal path
05. Toward rebirth
06. Annega la coscienza
07. Julia Carta
08. Ciò che una volta era (Burzum Tribute)
http://www.naturmacht.com/anamnesi/
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