Zuletzt war es um ESCHATON aus Griechenland sehr still geworden, drei
Jahre liegt die letzte Veröffentlichung, eine Split EP mit ERHABENHEIT,
nun schon zurück. Das letzte und zugleich auch erste Album erschien
bereits 2006. Das Debütalbum war sehr gut, ESCHATON verbanden rohe
Brutalität mit einer sehr dezent gestalteten Abwechslung. Von der
damaligen Zusammensetzung ist allerdings nur noch Schlagzeuger K.
Iakchos übrig und die Gruppe schmolz von einem Trio zu einem Duo
zusammen. Neu hinzu gekommen ist Gitarrist, Bassist und Sänger Orth.
Sofort mit den ersten Sekunden merkt man die produktionstechnische und klangliche Entwicklung. Das Debütalbum Causa Fortior war klanglich sehr rau und roh, zum Teil geradezu dreckig und gemein. Auf Unshaken
präsentieren sich ESCHATON in einem wesentlich klarerem Klanggewand
ohne jedoch zu glatt und überproduziert zu sein. Sänger Orth macht seine
Sache verdammt gut und ersetzt den früheren Sänger bestens.
Stilistisch gibt es natürlich und erwartungsgemäß einige Veränderungen
und Entwicklungen. Dennoch sind sich ESCHATON ihrem Stil treu geblieben
und so gibt es direkten und geradlinigen Black Metal, den die zwei
Griechen mit einer leicht melodischen und vielfältigen Komponente
angereichert haben.
Der Rhythmus ist variabel aber gern flott und treibend, das Schlagwerk
ertönt relativ laut und kraftvoll und zudem auch hochgradig vielfältig.
Auch wenn der Takt eingängig schnell ist, nutzt Iakchos die
zahlreichen Möglichkeiten des Instruments und wütet verausgabend am
Schlagwerk, als gäbe es kein Morgen. Aber auch die schleppenden und
mittelschnellen Tempi überzeugen und halten sich mit den schnellen
Passagen ausgewogen die Waage. Das Spiel an der Gitarre ist gleichfalls
abwechslungsreich und es gibt enorm viele verschiedene Riffs zu hören,
die sowohl melodisch und atmosphärisch als auch eisig und direkt sein
können. Zudem klingen einige Riffs nach alter griechischer Schule, was
mir sehr gut gefällt. ESCHATON haben zwar ihren eigenen Stil, in dem
sie Brutalität und Härte mit Melodik kombinieren, doch bestäuben sie
das Ganze mit einer dezenten aber spürbaren Essenz des alten,
griechischen Black Metals. Obgleich das melodische Gitarrenspiel
phasenweise stark im Mittelpunkt steht, sind ESCHATON aber nicht zu
melodisch, zumal die Melodien von Unshaken schön anzuhören und alles andere als nervig oder gefrickelt sind.
Unshaken ist ein starkes, zweites Album das ESCHATON sechs
Jahre nach dem Debüt abgeliefert haben. Auch wenn das neue Werk nicht
ganz so roh wie das Debüt wirkt, so ist es trotzdem ein verdammt heißes
Eisen, auf dem ESCHATON wunderbar Härte mit Abwechslung und schöner,
teils wunderbar subtiler Melodik, vereinen. Unshaken ist
absolut uneingeschränkt zu empfehlen und das beste Black Metal Album aus
Griechenland, welches ich in den letzten zwei, drei Jahren zu Gehör
bekam.
01. Outside
02. Lightless skies
03. When time is undone
04. The first rebellion
05. Thirsty as one can be
06. Victa iacet virtus
http://www.hassweg-prod.com/
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