ENDE ist das Projekt von I.L., den viele von OSCULUM INFAME oder
REVERENCE her kennen dürften. Für I.L. soll ENDE seine persönliche und
individuelle Vision des echten Black Metals sein. Whipsers Of A Dying Earth
ist die Debütveröffentlichung und beinhaltet kalten, nordisch
beeinflussten Black Metal, der Schnelligkeit und Härte mit dezenten
atmosphärischen Arrangements verbindet.
Nach der kurzen instrumentalen Einleitung legen ENDE mit De Profundis
umgehend richtig los. Das Lied beginnt rasend schnell und mit viel
Kreischgesang und wirkt in dieser Anfangsphase radikal, kompromisslos
und verstörend. Doch dabei bleibt es nicht und statt bedingungsloser
Härte bestimmen in der zweiten Hälfte dezente, atmosphärische Keyboards
und eine langsame Rhythmik das Geschehen. Dies wirkt auf den heftigen
Anfang wie die pure Erholung, zumal die sphärische Harmonie sehr
angenehm ist. Im nachfolgenden A Cold Way gibt es gleichfalls
schnelle Passagen, allerdings sind diese nicht ganz so heftig und
aggressiv, dafür gepaart mit guten, eisigen Riffs, die das Ganze etwas
atmosphärischer wirken lassen. Trotz der häufigen hohen
Geschwindigkeiten verlieren sich ENDE nicht in endloser Raserei, es
gibt viele rhythmische Veränderungen, langsame und mittelschnelle Parts.
Diese rhythmischen Variationen wurden dann auch durch punktuellen
Keyboardeinsatz ergänzt, was zusätzlich für Abwechslung sorgt und eine
düstere, kalte Atmosphäre erzeugt. Als gewöhnungsbedürftig empfinde ich
den Gesang. I.L.s Gesänge sind stark verzerrt und wurden zudem relativ
laut abgemischt. Und da es viel Text gibt, ist der Gesang sehr präsent
und zentral, was ich nicht immer gut finde. Es kann vorkommen, dass
der Gesang etwa der Gitarre ein wenig die Schau stiehlt. Dies ist aber
nicht immer so, und wenn I.L. tiefer singt, wie im schleppenden
Titellied, wirkt die Musik sogar sehr schwermütig und bedrückend.
Whispers Of A Dying Earth ist ein abwechslungsreiches
und in Teilen bedrückendes oder verstörendes Werk, auf dem sich
atmosphärische Arrangements und bedingungslose Härte abwechseln. Also
Bonus gibt es am Ende noch zwei alte Aufnahmen aus dem Jahre 2004, die
mit dem aktuellen Black Metal von ENDE jedoch nichts zu tun haben. In Des Pleurs Au Grés Du Vent gibt es ausschließlich sonoren Chor und Les Souhaits D'Un Songe ist eine sehr ruhige Akustikgitarrennummer.
01. The black water
02. De profundis
03. A cold way
04. Thorns
05. Whispers of a dying earth
06. Ascension
07. Our funeral
08. Des pleurs au grés du vent
09. Les souhaits d'un songe
http://www.obscure-abhorrence.de/
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