ÆVANGELIST ist ein neues Projekt von Matron Thorn und Ascaris, die
beide sehr aktiv ihr Unwesen mit BENIGHTED IN SODOM treiben. Doch
anders als bei BENIGHTES IN SODOM gibt es auf dem Debütalbum von
ÆVANGELIST keinen Black Metal, stattdessen aber sehr düsteren und
kranken Death Metal.
De Masticatione Mortuorum In Tumulis ist ein langes und
womöglich verstörendes sowie beklemmendes Werk, da ÆVANGELIST tief in
die Kiste greifen um schweren, düsteren und abgedrehten Death Metal zu
machen. Zunächst fällt der überaus tiefe, stark verzerrte, mit Hall
unterlegte und manchmal gar gurgelnde Gesang auf, der für die Atmosphäre
sehr prägend ist, da es viel Text gibt und der Gesang relativ mittig
im Geschehen steht. Aber auch an den Instrumenten geben sich ÆVANGELIST
auffällig. I, Voidhanger Records vergleicht ÆVANGELIST unter anderem
mit PORTAL und MITOCHONDRION, doch ganz so abstrakt, verschachtelt und
technisch komplex sind ÆVANGELIST dann doch nicht. Trotzdem sind die
Lieder nicht unbedingt eingängig und geradlinig, denn es gibt viele
(zum Teil) schräge und eigenwillige Riffs sowie zahlreiche
dunkelatmosphärische Harmonien, Keyboards und klangliche Elemente, die
das Werk sehr eigenständig und düster machen. Diese Mischung macht das
Album sehr interessant. Wenn es „nur“ Death Metal, bestehend aus rauen
Gitarren, Schlagwerk und dem tiefen Gesang gibt, fühle ich mich aufgrund
des Gesanges ein wenig an Gruppen wie GRAVE MIASMA oder NECROS
CHRISTOS erinnert, wobei ÆVANGELIST düsterer und roher klingen und
manchmal auch finster und doomig sein können wie etwa DISEMBOWELMENT.
Streckenweise ist auch begleitend Ambient oder Noise zu hören, der das
Ganze dann überaus finster und fast schon alptraumhaft werden lassen
kann.
Auch wenn hier einige Gruppen angeführt wurden mit denen man ÆVANGELIST vergleichen kann, so ist De Masticatione Mortuorum In Tumulis
insgesamt betrachtet dennoch ein überaus eigenständiges Werk. Es sind
immer nur einzelne Elemente die kurzweilig an die eine oder andere Band
erinnern. Dabei spielen ÆVANGELIST aber nicht nur düster und
beklemmend auf, hier und da wurden auch aggressive Tempoeinlagen
eingestreut, welche die ohnehin schon verstörende Atmosphäre noch
zusätzlich pervers und krank aufladen. De Masticatione Mortuorum In Tumulis
ist definitiv kein einfaches Werk. Es ist klanglich etwas rau, der
Stil ist alles andere als eingängig, stellenweise auch chaotisch, aber
auch stilübergreifend, da es viele Anleihen aus Ambient, Industrial und
Noise gibt, die meiner Meinung nach exzellent in den verstörenden
Death Metal eingebunden wurden. Ich bin sogar davon überzeugt, dass das
Album ohne diese elektronischen und dunkelatmosphärischen Elemente
nicht so gut funktionieren würde. Wer düsteren, bizarren, verstörenden
und auch rohen Death Metal mag, sollte ÆVANGELIST auf keinen Fall
verpassen!
01. Anno Mortii ::: Gnostic Transcendental Heresy
02. Pendulum
03. Death Illumination
04. Funeral Monolith
05. Hierophant Disposal Facility
06. The Longevity Of Second Death
07. Blood & Darkness
08. Crematorium Angelicum
https://www.facebook.com/aevangelist.official
http://www.i-voidhanger.com/
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