Malasangre aus Italien wurden 2000 gegründet und veröffentlichen im Februar ihr drittes Album Lux Deerit Soli.
Es ist ein Konzeptalbum, welches trotz der überaus geringen Liedanzahl
auf sage und schreibe 72 Minuten Spielzeit kommt. Die beiden Stücke Sa Ta und Na Ma behandeln in extrem doomiger Zähheit das Kali-Yuga.
Aber nicht nur die Länge der beiden Lieder ist extrem, auch die Spielweise ist es. Sa Ta ist in der ersten Hälfte extrem monotoner Sludge/Doom mit keifendem Gesang, der extrem verzerrt ist und mich etwas an Murder Rape mit einer Nuance Khanate erinnert. Obwohl Malasangre
extrem langsam spielen und sich alles etwas zieht, ist es weder Drone
noch Funeral Doom - auch wenn der schwarzmetallisch eingefärbte Gesang
durchaus in diese Richtung geht. Sa Ta besteht zu großen Teilen
aus langsamen, schweren Gitarrenriffs und dem teils lebendigen
Kreischgesang. Zwischendurch gibt es kurze atmosphärische Parts in
denen Ambientklänge und unverzerrte Gitarren zu hören sind.
Na Ma ist von Anfang an düsterer, da Malasangre
hier vermehrt auf ruhige Passagen setzen, in denen klare Gitarren und
flüsternde Stimmen zu hören sind, die manchmal sogar nach Wind klingen.
Diese flüsternde Stimme geht irgendwann in eine sehr ruhig und trocken
sowie kehlig sprechende Stimme über, welche wiederrum irgendwann in die
extrem verzerrte Stimme übergeht, während dann allmählich Schlagwerk
und Gitarre hinzukommen. Malasangre bauen hier also
einen Spannungsbogen auf, der leise und extrem ruhig beginnt, sich
zunehmend steigert und lauter wird. Dieser Spannungsaufbau dauert
ungefähr zehn Minuten und endet recht unspektakulär in einer
minimalistischen Ambientpassage. Auf diese folgt dann zäher Sludge/Doom
mit langsamen, zentnerschweren Gitarrenriffs.
Obgleich ich obskure und düstere Doom-Klangwelten mag und zu schätzen weiß, ist es für mich nicht einfach, Zugang zu Lux Deerit Soli zu bekommen. Die Musik die Malasangre
hier machen, ist in der Tat extremer Sludge/Doom, der überaus
zähflüssig ist. Die Riffs wabern langsam und schwingend durch den Raum,
sodass sich manchmal die Strukturen komplett auflösen zu scheinen. Ich
denke, man muss in jedem Fall eine Vorliebe für diese Spielart des
Sludges mitbringen, um Freude an der Scheibe zu haben. Schlecht ist sie
nicht, man muss nur viel Zeit und Leidenschaft aufbringen. Obwohl gar
nicht so viel passiert, ist das Album dennoch recht düster ausgefallen.
Einige Leute von Malasangre waren auch in Caput LVlllm
tätig, die sich für nur ein einziges Lied zusammenfanden. Dort wurde
eine verstörende Mischung aus Ambient, Drone und Funeral Doom gespielt,
was irgendwie zu Lux Deerit Soli passt, auch wenn das Album nicht so extrem und verstörend ist wie Caput LVlllm.
Wer extremen Sludge/Doom interessant findet, kann das Album gern
probieren - da es in jedem Fall düster, schwer und in gewisser Weise
sogar dunkelatmosphärisch ist und womöglich zur Meditation taugt.
7/10
Aceust
01. Sa Ta
02. Na Ma
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