Auf diesem Splitalbum buhlen zwei extreme französische Gruppen um die Gunst des Hörers. Von Corpus Diavolis ist mir bereits das 2010 erschienene Debütalbum Revolucia bekannt, während diese Split für Total Satan die erste Veröffentlichung überhaupt ist.
Corpus Diavolis knüpfen mit den vier neuen Liedern exakt dort an, wo Revolucia
endete. Es ist schnell und brutal gespielter Black Metal zu hören, der
durch viele Breaks und jede Menge technischer Riffs auffällt. Revolucia
war nicht schlecht, konnte mich aber noch nicht vollends überzeugen.
Auch wenn man den Stil beibehalten hat, machen die vier aktuellen
Stücke einen besseren Eindruck. Die spielerische Entwicklung ist
eindeutig hörbar, sodass das zum Teil sehr komplexe und anspruchsvolle
Material flüssiger von der Hand kommt. Die Arrangements sind also nach
wie vor hochgradig technisch, sowohl das Schlagwerk als auch die
Gitarren sind permanent in Bewegung, das Tempo dabei ist stets hoch.
Über weite Strecken ist gnadenlose Raserei zu hören, Corpus Diavolis
machen wahrlich keine Gefangenen, was auch der bisweilen extrem
giftige Kreischgesang untermauert. Durch das lebendige und
abwechslungsreiche Riffing, welches den Spagat zwischen Melodik und
technischer Härte versucht, und den zahlreichen Breaks und Wechseln,
verlieren sich die Lieder aber nicht in plumpe Monotonie.
Obgleich man Total Satan gleichfalls eine extreme
Spielweise attestieren muss, geht man hier einen anderen Weg. Zunächst
fällt der wesentlich rohere Klang auf, der im Vergleich zu Corpus Diavolis
verwaschen und rauschend ist. Der rohe Klang unterstreicht die
düstere, von Death Metal beeinflusste Spielweise, immens. Anders als
bei Corpus Diavolis gibt es bei Total Satan
immer wieder auch langsame und schleppende, teils schwungvolle, Parts
zu hören. Diese langsameren Strecken wirken auf mich übler und böser
als die Raserei, da Total Satan hier schwere Riffs
spielen und der sehr dunkle und tiefe Gesang überaus unheilvoll ist.
Die schnellen Passagen sind deswegen nicht schlecht, zumal Total Satan
trotz aller Bösartigkeit abwechslungsreich spielen. Harmonisch als
auch rhythmisch sind die Lieder vielschichtig, ohne jedoch überladen zu
sein. In Hymne à l'Enfer, dem harschesten und extremsten
Lied, herrscht jedoch streckenweise kalter Kreischgesang sowie
primitive Raserei vor. Langsame, riffbetonte und melodisch rohe Phasen
lockern diese Heftigkeit zwar auf, doch dadurch verliert das Lied
nichts an der eindringlichen, extremen Atmosphäre, zumal die Melodik
ungewöhnlich und deshalb interessant ist. Ich bin von Total Satan
angenehm überrascht. Im Grunde ist es nichts Neues, Black und Death
Metal in einer klanglichen rohen Form zu kombinieren, doch gelingt es Total Satan
sehr gut, dies auf eine böse und düstere, teils regelrecht makabre Art
und Weise zu bewerkstelligen. Manchmal haben die Lieder sogar leichte
Demoatmopshäre, da bei weitem nicht alles perfekt ist (klanglich und
spielerisch) - was ich persönlich sehr sympathisch finde.
Diese Split enthält zwei unterschiedliche Gruppen, die beide aber
durch ihre bedinungslose und böse Spielweise und Liebe zur Musik den
gemeinsamen Nenner finden. Corpus Diavolis stehen für
brutalen, schnellen und technischen Black Metal mit wuchtigem Klang,
während Total Satan auf rohen Black/Death Metal mit einer gehörigen
Portion morbider Atmosphäre setzen.
Corpus Diavolis: 7/10
Total Satan: 8/10
Aceust
CORPUS DIAVOLIS:
01. Slava na diavola
02. Znakat na zvyara
03. La vierge hallucinée
04. Vechen mrak
TOTAL SATAN:
05. La mort
06. Le diable
07. Apocalypse
08. Hymne à l'Enfer
09. Total satan
http://www.corpusdiavolis.com/
http://www.totalsatan.fr/
http://www.hassweg-prod.com/
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