Die chilenische Gruppe Horns dürfte hierzulande nicht
allzu bekannt sein. Zwischen 1994 und 2000 hat man zwar drei
Demokassetten veröffentlicht, doch erst 2009, nach einem Umzug nach
Schweden, sollte es zum Debütalbum Dominvs Umbraes kommen.
Dieses wurde damals in Eigenproduktion auf Kassette veröffentlicht und
kommt nun, speziell für diese streng limitierte Vinylversion, neu
gemastert heraus. Auch wenn man Horns nicht unbedingt kennt, so kennt man zumindest Hetroertzen (deren Debütalbum ich sehr schätze) und die chilenischen Bewitched, nur um zwei der zahlreichen Beteiligungen des Duos Horns' zu nennen. Musikalisch hat Horns mit Bewitched überhaupt nichts gemeinsam und auch von Hetroertzen unterscheidet man sich deutlich.
Dominvs Umbraes ist absolut unprätentiöser Black Metal,
der einfach nur kalt, grimmig und hasserfüllt ist. Obwohl der Klang
überarbeitet wurde, spürt man die ursprüngliche Intention Horns',
puren und traditionellen Black Metal längst vergangener Tage zu
spielen. Die Strukturen sind sehr übersichtlich, das Schlagwerk läuft
eingängig schnell und geradlinig wie ein Uhrwerk, während die Gitarre
düstere Riffs schmettert, und der krächzende Kreischgesang böse,
unheilvoll und auch hasserfüllt erklingt. Mit diesem einen Satz ist die
Musik von Dominvs Umbraes im Grunde umfassend beschrieben, da
das Werk einfach nur puristisch ist, es kein Intro gibt und man auch
auf atmosphärische Überleitungen verzichtet hat. Trotz des bewusst
gewählten Minimalismus enthält die Platte viel Geist und grimmige
Atmosphäre. Die schnellen Parts sind böse und die langsameren
Abschnitte warten mit guten, düsteren Riffs auf. Dazu passt meiner
Meinung nach auch der etwas verwaschen wirkende Klang der Gitarre,
welcher den Riffs und Harmonien eine gute, sehr stimmige und böse
Atmosphäre verleiht.
Dominvs Umbraes ist purer und grimmiger sowie böser
Black Metal ohne wenn und aber. Feingeister werden hiermit keine Freude
haben, für die ist das auf 180 Stück limitierte Vinyl ohnehin nicht
gedacht. Für mich ein echter Geheimtipp und um Längen besser als
sogenannte Orthodox Black Metal Gruppen, die in aller Munde sind.
8/10
Aceust
01. As rain falls
02. From the crypt
03. Ad baptisterium (Nocturnal sacramentis)
04. Upon a nameless grave
05. Rituum
06. Kriegeshymne
07. Ad limina sepulchrorum
08. Carmilliah
09. Ceremonial dusk
http://www.noneshalldefy.de/
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