Seit Szrons wunderbares Debütalbum The Purificating Flame of Annihilation
herauskam sind einige Jahre vergangen. Zwischendurch gab es auch zwei
Splits, die aber nicht wirklich Neues enthielten, weshalb Zeal nach sechs Jahren erstmalig neues Material bedeutet. In dieser Zeitspanne hat sich Szron hörbar verändert. Als erstes fällt einem dabei natürlich der runderneuerte Klang auf, der auf Zeal weit entfernt vom Grellrauen des Debüts ist. Die Instrumente auf Zeal klingen wärmer, lauter und differenzierter und auch der Gesang ist ein anderer. Früher war Szrons
Kreischgesang stark verzerrt, grell, rau und sehr eindringlich, kalt
und hasserfüllt. Nun ist er zumeist wärmer, tiefer und kehliger. Allein
durch diese Veränderungen macht Zeal von Anfang an einen
anderen Eindruck als die früheren Veröffentlichungen. Milder oder
zahmer ist das polnische Duo deshalb aber nicht geworden.
Gleich das erste Stück Permafrost ist ein interessantes
Lied, welches in der ersten Hälfte durch seine schleppend-treibende
Rhythmik und markante Riffs auffällt. Dreckig und oldschool spielt Szron hier auf, wobei mich ein melodisches Riff gar an Lugubrum
erinnert. Im Mittelteil gibt es dann einen Tempoausbruch und
Aggression pur, worauf dann wieder schleppendes und riffbetontes Spiel
folgt. Das hört sich sehr gut an, ist aber für Szrons
Verhältnisse erstmal gewöhnungsbedürftig, da das Kalte sowie
Hasserfüllte nicht mehr so vordergründig ist. Das direkt folgende The Race of Satan beginnt schon flotter und durch das schnellere Spiel am Schlagwerk und an den Gitarren entwickelt Szron dann hier ein wenig eine ähnliche Atmosphäre wie früher. Wirklich schnell oder gar brutal ist The Race of Satan
allerdings nicht, zumal die zweite Hälfte schleppender wird und auch
der Gesang vom Gekreische ins dunkel Gesprochene übergeht.
Auf ähnliche Weise funktioniert das komplette Album. Szron
spielt überwiegend mittelschnell auf und hat großen Wert auf markante
Riffs gelegt, die oftmals dreckig und oldschool sind. Echte Raserei
kommt nur selten vor, aber dann richtig. The Beckoning ist das kürzeste Lied der Platte und ein energisches, heftiges Stück mit Brutalität, Tempo und Hass. Ein wenig schade, dass Szron hieran gespart hat. Szron hat zwar schon immer viele mittelschnelle Tempi gespielt, aber auf Zeal nehmen sie den mit Abstand größten Anteil ein. Schlecht ist Zeal deshalb natürlich nicht, es ist halt etwas anders als das Debütalbum oder die Split mit Kriegsmaschine. Aber seitdem sind viele Jahre vergangen und Szron
klingt auch 2011 böse und gut. Vor allem die Riffs machen Spaß. Das
Vinyl, welches in einer Auflage von 500 Stück erschien, enthält Black
Metal pur und darf blind gekauft werden.
8/10
Aceust
01. Permafrost
02. The race of satan (Messengers of the void)
03. Reign in hydrogen cyanide
04. Nekronihilistik
05. The beckoning (The vision)
http://www.hassweg-prod.com/
http://www.thorshammerproductions.com/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen