Vier Jahre nach dem großartigen Vorgängeralbum Luciferianism gibt es nun endlich mit Cultus luciferi – The splendour of chaos einen Nachschlag. Die Wartezeit hat sich in jedem Fall gelohnt. Purgatory
spielt nach wie vor seinen düsteren, zermürbenden und zum Teil auch
kranken Death Metal. Allerdings hatte ich anfänglich
Anlaufschwierigkeiten mit dem neuen Album warm zu werden. Denn mit Realm of the vortex beginnt Cultus luciferi
unmittelbar sehr schnell, antreibend und flott. Es ist ein brachialer
und stampfender Auftakt, den ich so nicht erwartet hatte. Es ist eine
technische, klare und flüssige Härte die man so in dieser Form von Purgatory bisher noch nicht kannte. Der Schritt in diese Richtung zeichnete sich zwar bereits auf Luciferianism ab, doch erst auf Cultus luciferi wird er dann vollends vollzogen. Noch heftiger, schneller und brutaler geht es mit Chaos aeon
weiter, wo Onielar von Darkened Nocturn Slaughtercult als Gastsängerin
zu hören ist, was sich übrigens sehr gut anhört und im Wechsel mit Purgatorys Gesang die Heftigkeit des Liedes noch steigert.
Schnell, stampfend und rigoros ist also nahezu das gesamte Album von Anfang bis Ende. Mit Forbidden wisdom und Red prision
gibt es dann auch zwei Lieder, die mittelschnell oder zum Teil auch
schleppend, aber mindestens genauso wuchtig und mächtig sind, wie die
schnelleren Stücke. Die dunklen Riffwände zermalmen einfach alles, so
wie man es von Purgatory schließlich auch gewohnt ist.
Monotone Eingängigkeit oder Langeweile kommt zu keinem Zeitpunkt auf. Purgatory
hat die acht neuen Lieder mit hoher Vielfalt gespickt. Es gibt
zahlreiche Breaks und Rhythmuswechsel, die zuweilen sehr schnell und
unvorhersehbar vonstatten gehen. Während dieser technisch und
spielerisch anspruchsvollen Spielweise gerät der Spielfluss nie ins
Stocken oder wirkt abstrakt und überladen. Purgatory wahrt auf ganzer Linie eine flüssige und spielerische Spielnatur, die die vier Jahre warten ungeschehen macht.
Mit Pits of Utumno führt Purgatory die
Tradition fort, eine Coverversion von einer Death-Metal-Größe aufs
Album zu packen. Von den Coverstücken gefiel mit bisher The rack von Blessed with flames of hate am besten, doch Pits of Utumno könnte dies ändern. Das Original von Morgoth kenne ich zwar nicht, doch die vorliegende Version von Purgatory ist einfach göttlich.
Nach mehreren Durchläufen, und nachdem die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden sind, kann ich nur sagen, dass es Purgatory erneut gelungen ist, ein großartiges und böses Death-Metal-Werk zu erschaffen. Cultus luciferi
ist das schnellste und professionellste (gerade auch, wenn man die
saubere und klare Klangproduktion beachtet) Album bisher, doch es ist
definitiv ein Purgatory-Album und somit Pflicht im Bereich des blasphemischen Death Metals!
8/10
Aceust
01. Realm of the vortex
02. Chaos aeon
03. Ruler of the east
04. Forbidden wisdom
05. Red prison
06. Hammering the nails - Vengeance of the damned
07. Pits of Utumno (Morgoth Cover)
08. Burial of a plague
09. The enemy within
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