Gevatter Hein ist die CD-Wiederveröffentlichung der zweiten
Demokassette aus dem Jahre 2002. Anlass für die Neuauflage dürfte wohl
die anstehende MCD Blutrausch sein. Wie dem auch sei, Gevatter Hein
ist übler und rumpeliger Extrem Black Metal, für den man zwei Dinge
mitbringen muss: Starke Nerven um die 44 Minuten Spielzeit durchzustehen
und eine Neigung für rohen und primitiven Black Metal.
Spieltechnisch bietet Gevatter Hein ausschließlich
minimalistische Rohkost, zumeist in simplen Rumpel- und Stampfrhythmen
vorgetragen, die dann von extrem grellen, rauen und unsauberen Gitarren
begleitet werden. Passend dazu ist auch der Gesang extrem verzerrt und
fügt sich somit perfekt ins grelle, gern übersteuernde Klangbild ein.
Ashen Productions liegt mit der Annahme, dass es viele geben wird, die Gevatter Hein hassen werden, schon ganz richtig.
Wenn man den rohen und wüsten Klangsturm aber genauer betrachtet, hält Descending Darkness durchaus einige interessante und gute Ansätze bereit. In Burning Zion
wechseln sich schleppende und eingängig schnelle, vom Becken
durchgepeitschte Parts ab. Dabei schimmert immer wieder ein gutes,
dunkles und dumpfes Riff durch, während die schnellen und extremen
Passagen überaus heftig und fast schon krank sind. Mir gefällts, da Descending Darkness in Burning Zion so hässlich und grässlich aufspielt, dass man damit jemanden durchaus zu Tode quälen könnte. Manchmal erinnert mich Descending Darkness in seiner menschenverachtenden Rohheit an das großartige Album "Nihilistic Holocaust" von Svart Hat. Die Strukturen von Gevatter Hein sind jedoch noch wüster und primitiver.
Gevatter Hein ist vertonter Menschenhass, was durch das mit Leichen bebilderte Booklet unterstrichen wird. Die Meisten werden Gevatter Hein
wohl als abstoßend empfinden und sich fragen, wie man so etwas bloß
veröffentlichen kann. Dies dürfte wohl ein erwünschter Nebeneffekt
sein, denn Gevatter Hein ist mit Sicherheit nicht für eine
breite Masse, schon gar nicht für irgendwelche, von Trends versauten
Ohren gemacht. Mir gefällt Gevatter Hein jedenfalls, auch wenn
die 44 Minuten recht lang werden können, wenn man nicht die richtige
Stimmung für derlei negativ aufgeladenen Klangkrach hat.
6/10
Aceust
01. Burning Zion
02. Nectar of innocence
03. Spiegel meiner Seele
04. Triumph des Hasses
05. Gedanken
06. Gevatter Hein
07. Awakening in hell
08. Voyage (The darkest star)
http://www.descending-darkness.net/
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