Übler, gestörter und brutaler Death/Grind kommt hier mit Muay Thai ladyboys aus New Yorck über den großen Teich geschwappt. Es ist das Debütalbum von Copremesis, das nicht nur durch heftige Musik sondern auch durch explizite Abbildungen im Booklet auffällt. Sollte Muay Thai ladyboys
mal aus irgendeinem Grund einer deutschen Behörde in die Hände fallen,
würde das Booklet mit Sicherheit zensiert bzw. der Tonträger indiziert
werden. Aber die äußerliche Gestaltung ist nur nebensächlich, viel
wichtiger ist da der musikalische Inhalt, und der hat es ebenfalls in
sich.
Copremesis knüppelt sich auf übelste Art und
Weise durch die zehn, im Schnitt drei Minuten langen Lieder.
Eingängigkeit kommt dabei allerdings nicht so recht auf, da Copremesis
extrem abwechslungsreich und nicht selten auch überaus trocken und
technisch spielt. Es sind also sehr viele rhythmische Wechsel zu hören,
die trotz aller technischen Komplexität spielerisch und flüssig
vonstatten gehen. Ebenfalls technisch versiert ist das Spiel an den
Saiteninstrumenten. Neben den harten, dunklen Riffwänden sind auch
immer wieder leicht melodische, Soli andeutende Spielweisen zu hören,
die oft so schnell vorbei sind wie sie begonnen haben.
Diese abrupten und oft nicht vorhersehbaren Wechsel und
Übergänge sind ein wesentliches Hauptmerkmal der Musik. Normalerweise
missfällt mir solch technisches und komplexes Spiel, doch in diesem
Fall sagt es mir zu, da es Copremesis erstaunlich gut
hinbekommen hat, die technische Härte mit spielerischer Flüssigkeit und
krankhafter Brutalität zu verbinden. Wichtig ist bei solchen
Death/Grind Veröffentlichungen natürlich auch der Gesang. Und der ist,
wie sich jetzt sicherlich jeder denken kann, tief grunzend und
gurgelnd. Da passt es irgendwie auch, dass der Begriff „copremesis“
medizinisch dafür steht, Fäkalien zu erbrechen. Gesanglich gibt es
leider recht wenig Abwechslung, was schade ist, da im Titellied neben
diesem gutturalen Gesang auch andere verzerrte und gestörte Stimmen zu
hören sind.
Viel kann ich abschließend über Muay Thai ladyboys nicht mehr
sagen. Es ist eine gelungene brutale und technische Death/Grind Platte,
die heftig ist und mir gefällt.
7/10
Aceust
01. Muay Thai Ladyboys
02. Bestial castration
03. Push
04. Zombie
05. In silence... revel in madness
06. Mad
07. Mustache
08. A poem
09. I am Envy
10. Tetsuo
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen