Das spanische Zweimanngespann Incorporea wurde 2006
gegründet und debütiert mit diesem drei Lieder starken Demo. Die drei,
jeweils etwa sieben Minuten langen Stücke, sind allesamt von einer
ruhigen sowie dunkelatmosphärischen Natur. So manch einer würde an
dieser Stelle von Depressive Black Metal sprechen, doch diesen überaus
inflationären Begriff möchte ich für Tongue of the moribund
nicht verwenden. Ich jedenfalls verbinde mit Depressive Black Metal
eine intensive, gerne auch rohe und harsche Emotionalität, die im Fall
von Incorporea jedoch nicht gegeben ist. Nur weil eine
Band atmosphärisch, langsam und vielleicht auch melancholisch
aufspielt, ist es nicht automatisch Depressive Black Metal. Nun aber
zurück zum Eigentlichen: Incorporea arbeitet in seinen
Liedern vor allem mit den Gitarren, die sowohl verzerrt als auch klar
zum Einsatz kommen. Die Melodieführung ist ruhig, harmonisch und latent
düster. Im ersten Durchlauf mögen die drei Lieder noch etwas farblos
und langweilig erscheinen, doch mit mehrmaligem Hören eröffnen sich
einem schließlich die schönen Melodien, zumal der Klang der Gitarren
sehr gut und passend ist.
Anstatt an Depressive Black Metal zu denken, habe ich an manchen
Stellen eher den Eindruck, minimale Einflüsse des Doom Metals zu hören.
Sicherlich, der verzerrte, hell und zuweilen leicht heisere Gesang
passt nicht wirklich dazu, doch ist es auch der instrumentale Aspekt,
der mich zu dieser Annahme verleitet. Ganz interessant ist die zweite
Hälfte von Mourner, in dem mich die harmonischen Riffs an die früheren Dissection erinnern.
Wer langsamen, atmosphärischen und durchaus melancholischen Black Metal mag, kann sich ruhig an Tongue of the moribund heranwagen. Es ist die erste Veröffentlichung von Incorporea und deshalb schon recht anständig. Für ein komplettes Album würde der jetzige Stand allerdings noch nicht ausreichen.
6,5/10
Aceust
01. A weird cold from nowhere
02. Cold blades of abandonment
03. Mourner
31.10.2008
30.10.2008
Vinterthron - Reign Ov Opposites | 2008 | Ashen Productions | CD | Black Metal
Unter dem Namen Ancientblood gegründet, agieren die Brasilianer nun unter dem Namen Vinterthron und präsentieren mit Reign ov opposites ihr Debütalbum. Vinterthron hat sich, laut Eigenaussage, dem ursprünglichen Black Metal verschrieben. Vinterthron
möchte den wahren Geist des Black Metals repräsentieren, was ziemlich
hochgegriffen ist. Am auffälligsten in diesem Kontext ist der Umstand,
dass sich auf dem Album zwei Lieder befinden, die sehr stark in
Richtung Darkthrone gehen. In Blade’s blood taste und The new light sind typische Darkthrone-Riffs zu hören, was nicht schlimm ist, da Vinterthron
sie in eine eigene Struktur eingebettet hat. Zudem soll Vinterthron ja
eine Hommage an die großen Alten sein. Das Dumme daran ist nur, dass
diese beiden Lieder mit zu den besten des Albums gehören. Die anderen,
eigenständigeren Lieder können nicht so ganz überzeugen. Dabei strengt
sich Vinterthron durchaus an, dem rohen Black Metal
eine Oldschool-Atmosphäre zu verpassen. Herauskommen tut zumeist aber
nur Durchschnittskost. Es sind vor allem die Gitarren, die mir nicht
gefallen. Zu oft wirken die Riffs und die Melodieführungen etwas
nervend, da sie sehr lebhaft sind und dabei eine dunkle und rohe
Atmosphäre verfehlen. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Es gibt
auch Stücke in denen es Vinterthron hingegen gut gelingt, riffbetonte Strukturen einzufügen, die dem Anspruch der Band gerecht werden. Beyond the night and fog ist ein gutes Beispiel dafür. Hier gelingt es Vinterthron schier mühelos, die Atmosphäre der früheren, glorreichen Zeiten einzufangen und mittels Eigenkomposition wiederzugeben.
Reign ov opposites ist ein durchwachsenes Album. Es gibt zwar gute Momente und Lieder, doch gibt es ebenso viel Durchschnitt und eben einige misslungene Melodieführungen. Unterm Strich bleibt zügig gespielter, riffbetonter Black Metal übrig, der zwar durchaus roh ist, dem Anspruch, den wahren Geist des Black Metals zu verkörpern, nicht gerecht wird.
5,5/10
Aceust
01. Rising (Intro) / Dark congregation
02. Blade's blood taste
03. Thy almighty pestilence
04. The new light
05. Reign ov opposites
06. Wormkind destruction
07. Imminent chaos
08. Beyond the night and fog
09. Downfall (Outro)
Reign ov opposites ist ein durchwachsenes Album. Es gibt zwar gute Momente und Lieder, doch gibt es ebenso viel Durchschnitt und eben einige misslungene Melodieführungen. Unterm Strich bleibt zügig gespielter, riffbetonter Black Metal übrig, der zwar durchaus roh ist, dem Anspruch, den wahren Geist des Black Metals zu verkörpern, nicht gerecht wird.
5,5/10
Aceust
01. Rising (Intro) / Dark congregation
02. Blade's blood taste
03. Thy almighty pestilence
04. The new light
05. Reign ov opposites
06. Wormkind destruction
07. Imminent chaos
08. Beyond the night and fog
09. Downfall (Outro)
Descending Darkness - Gevatter Hein | 2008 | Ashen Productions | CD | Black Metal
Gevatter Hein ist die CD-Wiederveröffentlichung der zweiten
Demokassette aus dem Jahre 2002. Anlass für die Neuauflage dürfte wohl
die anstehende MCD Blutrausch sein. Wie dem auch sei, Gevatter Hein
ist übler und rumpeliger Extrem Black Metal, für den man zwei Dinge
mitbringen muss: Starke Nerven um die 44 Minuten Spielzeit durchzustehen
und eine Neigung für rohen und primitiven Black Metal.
Spieltechnisch bietet Gevatter Hein ausschließlich minimalistische Rohkost, zumeist in simplen Rumpel- und Stampfrhythmen vorgetragen, die dann von extrem grellen, rauen und unsauberen Gitarren begleitet werden. Passend dazu ist auch der Gesang extrem verzerrt und fügt sich somit perfekt ins grelle, gern übersteuernde Klangbild ein. Ashen Productions liegt mit der Annahme, dass es viele geben wird, die Gevatter Hein hassen werden, schon ganz richtig.
Wenn man den rohen und wüsten Klangsturm aber genauer betrachtet, hält Descending Darkness durchaus einige interessante und gute Ansätze bereit. In Burning Zion wechseln sich schleppende und eingängig schnelle, vom Becken durchgepeitschte Parts ab. Dabei schimmert immer wieder ein gutes, dunkles und dumpfes Riff durch, während die schnellen und extremen Passagen überaus heftig und fast schon krank sind. Mir gefällts, da Descending Darkness in Burning Zion so hässlich und grässlich aufspielt, dass man damit jemanden durchaus zu Tode quälen könnte. Manchmal erinnert mich Descending Darkness in seiner menschenverachtenden Rohheit an das großartige Album "Nihilistic Holocaust" von Svart Hat. Die Strukturen von Gevatter Hein sind jedoch noch wüster und primitiver.
Gevatter Hein ist vertonter Menschenhass, was durch das mit Leichen bebilderte Booklet unterstrichen wird. Die Meisten werden Gevatter Hein wohl als abstoßend empfinden und sich fragen, wie man so etwas bloß veröffentlichen kann. Dies dürfte wohl ein erwünschter Nebeneffekt sein, denn Gevatter Hein ist mit Sicherheit nicht für eine breite Masse, schon gar nicht für irgendwelche, von Trends versauten Ohren gemacht. Mir gefällt Gevatter Hein jedenfalls, auch wenn die 44 Minuten recht lang werden können, wenn man nicht die richtige Stimmung für derlei negativ aufgeladenen Klangkrach hat.
6/10
Aceust
01. Burning Zion
02. Nectar of innocence
03. Spiegel meiner Seele
04. Triumph des Hasses
05. Gedanken
06. Gevatter Hein
07. Awakening in hell
08. Voyage (The darkest star)
http://www.descending-darkness.net/
Spieltechnisch bietet Gevatter Hein ausschließlich minimalistische Rohkost, zumeist in simplen Rumpel- und Stampfrhythmen vorgetragen, die dann von extrem grellen, rauen und unsauberen Gitarren begleitet werden. Passend dazu ist auch der Gesang extrem verzerrt und fügt sich somit perfekt ins grelle, gern übersteuernde Klangbild ein. Ashen Productions liegt mit der Annahme, dass es viele geben wird, die Gevatter Hein hassen werden, schon ganz richtig.
Wenn man den rohen und wüsten Klangsturm aber genauer betrachtet, hält Descending Darkness durchaus einige interessante und gute Ansätze bereit. In Burning Zion wechseln sich schleppende und eingängig schnelle, vom Becken durchgepeitschte Parts ab. Dabei schimmert immer wieder ein gutes, dunkles und dumpfes Riff durch, während die schnellen und extremen Passagen überaus heftig und fast schon krank sind. Mir gefällts, da Descending Darkness in Burning Zion so hässlich und grässlich aufspielt, dass man damit jemanden durchaus zu Tode quälen könnte. Manchmal erinnert mich Descending Darkness in seiner menschenverachtenden Rohheit an das großartige Album "Nihilistic Holocaust" von Svart Hat. Die Strukturen von Gevatter Hein sind jedoch noch wüster und primitiver.
Gevatter Hein ist vertonter Menschenhass, was durch das mit Leichen bebilderte Booklet unterstrichen wird. Die Meisten werden Gevatter Hein wohl als abstoßend empfinden und sich fragen, wie man so etwas bloß veröffentlichen kann. Dies dürfte wohl ein erwünschter Nebeneffekt sein, denn Gevatter Hein ist mit Sicherheit nicht für eine breite Masse, schon gar nicht für irgendwelche, von Trends versauten Ohren gemacht. Mir gefällt Gevatter Hein jedenfalls, auch wenn die 44 Minuten recht lang werden können, wenn man nicht die richtige Stimmung für derlei negativ aufgeladenen Klangkrach hat.
6/10
Aceust
01. Burning Zion
02. Nectar of innocence
03. Spiegel meiner Seele
04. Triumph des Hasses
05. Gedanken
06. Gevatter Hein
07. Awakening in hell
08. Voyage (The darkest star)
http://www.descending-darkness.net/
Sektarism - L'Offrande | 2008 | Insidious Poisoning Records | CD | Funeral Doom / Black Metal
L’Offrande stellt die Debütveröffentlichung von Sektarism dar und beinhaltet ein 17 Minuten langes, roh klingendes, satanisches Funeral Doom Lied. Den musikalischen Ansatz, den Sektarism
verfolgt, ist überaus minimalistisch gehalten. Wie für Funeral Doom
üblich, ist der Rhythmus überaus langsam, der Einsatz des Schlagzeuges
demnach auf das Nötigste beschränkt. Dafür sorgt die Gitarre mit ihrer
gleichfalls bleiernen Melodieführung für einige gute Momente, da Sektarism
hier und da, einen wahrlich düsteren, dunklen und trostlosen Riff
einfügt. Über die Dauer der 17 Minuten gibt es recht wenig Abwechslung,
weshalb L’Offrande zuweilen monoton wird, was aber positiv
besetzt ist. Am auffälligsten und herausragend jedoch ist der Gesang,
der bizarr ist und ob der französischen Sprache, dem satanischen Inhalt
einen regelrechten bösen und rituellen Charakter verleiht. Die Stimme
ist nämlich nicht wirklich verzerrt, aber dennoch im Klang roh und rau,
und sie wirkt punktuell wie ein grimmiges Knurren aus dem Jenseits.
L’Offrande weiß zu gefallen, da Sektarism es schafft, trotz des puristischen musikalischen Einsatz eine düstere und böse Atmosphäre zu erschaffen, welche die komplette Spielzeit aufrecht erhalten wird. Wer rohen Funeral Doom mag, sollte mal ein Ohr riskieren.
7/10
Aceust
01. L'Offrande
L’Offrande weiß zu gefallen, da Sektarism es schafft, trotz des puristischen musikalischen Einsatz eine düstere und böse Atmosphäre zu erschaffen, welche die komplette Spielzeit aufrecht erhalten wird. Wer rohen Funeral Doom mag, sollte mal ein Ohr riskieren.
7/10
Aceust
01. L'Offrande
29.10.2008
Mondstille - Am Ende... | 2008 | White Bird | CD | Black Metal
Wenn man bei der 2004 gegründeten Kombo Mondstille vom
Namen auf die Musik schließen möchte, dürfte man eher langweiliges und
einfallsloses erwarten, was im Endeffekt auch nicht großartig anders
ist.
Die ersten sieben Stücke des in diesem Jahr veröffentlichten Albums (was auch gleichzeitig die erste Veröffentlichung der Band ist) probieren sich an "atmosphärischem" Black Metal mit zwischenzeitlichen, akustischen Passagen. An der Qualität der Produktion ist alles in allem nichts auszusetzen, allerdings fehlt der Band das, was sie zu dem macht, was sie ist. Auch der Versuch mithilfe der folgenden, akustischen Stücke etwas "besonderes" zu machen ist nicht wirklich aufgegangen, auch wenn man zwischenzeitlich diesbezüglich einige "Lichtblicke" wahrzunehmen vermag, wobei es alles in allem immer etwas zuviel des Guten ist.
Textlich gesehen ist das Album nicht zu gebrauchen. Die fast schon kitschigen Texte stammen aus der Hand eines Musikers, der in dieser Hinsicht nicht mit Talent gesegnet wurde und deren Formulierungen nicht gerade zu dem passen, was versucht wird, zu sein.
In musikalischer Hinsicht ist das dargebotene keinesfalls etwas wirklich besonderes, oder etwas, was man unbedingt hören muss. Allerdings sind besonders die Texte dafür verantwortlich, dass das Album nicht unbedingt mehr als einen Durchlauf macht.
Ob es nun an der Unerfahrenheit der jungen Band liegt sei dahingestellt, jedoch sollte, wenn es einen Nachfolger geben wird, allem nochmals der ein oder andere Feinschliff verpasst werden.
3,5/10
F.
01. Ich bin der Tod
02. In der Ferne
03. Tränen
04. In Mondes Stille
05. Dem Tod zum Gruße
06. Und wenn der Regen fällt
07. Mir träumt
08. Flucht
09. Frei...
10. Mystikum
11. Minneleid
12. Vom Wind und der Leidenschaft
13. Am Ende...
14. Ausklang
Die ersten sieben Stücke des in diesem Jahr veröffentlichten Albums (was auch gleichzeitig die erste Veröffentlichung der Band ist) probieren sich an "atmosphärischem" Black Metal mit zwischenzeitlichen, akustischen Passagen. An der Qualität der Produktion ist alles in allem nichts auszusetzen, allerdings fehlt der Band das, was sie zu dem macht, was sie ist. Auch der Versuch mithilfe der folgenden, akustischen Stücke etwas "besonderes" zu machen ist nicht wirklich aufgegangen, auch wenn man zwischenzeitlich diesbezüglich einige "Lichtblicke" wahrzunehmen vermag, wobei es alles in allem immer etwas zuviel des Guten ist.
Textlich gesehen ist das Album nicht zu gebrauchen. Die fast schon kitschigen Texte stammen aus der Hand eines Musikers, der in dieser Hinsicht nicht mit Talent gesegnet wurde und deren Formulierungen nicht gerade zu dem passen, was versucht wird, zu sein.
In musikalischer Hinsicht ist das dargebotene keinesfalls etwas wirklich besonderes, oder etwas, was man unbedingt hören muss. Allerdings sind besonders die Texte dafür verantwortlich, dass das Album nicht unbedingt mehr als einen Durchlauf macht.
Ob es nun an der Unerfahrenheit der jungen Band liegt sei dahingestellt, jedoch sollte, wenn es einen Nachfolger geben wird, allem nochmals der ein oder andere Feinschliff verpasst werden.
3,5/10
F.
01. Ich bin der Tod
02. In der Ferne
03. Tränen
04. In Mondes Stille
05. Dem Tod zum Gruße
06. Und wenn der Regen fällt
07. Mir träumt
08. Flucht
09. Frei...
10. Mystikum
11. Minneleid
12. Vom Wind und der Leidenschaft
13. Am Ende...
14. Ausklang
28.10.2008
Lyrinx / Elysian Blaze / D.O.R. - Universal Absence | 2008 | Insidious Poisoning Records | CD | Black Metal
Lyrinx vermochte mich erst kürzlich mit der Split
mit Austere in seinen Bann zu ziehen, da gibt es nun erneuten
Nachschub in der Form einer weiteren Splitveröffentlichung. Im Vergleich
zur Split mit Austere fällt zuallererst der dumpfere und weniger
kraftvolle Klang auf, was ein wenig bedauerlich ist, da doch gerade der
warme, druckvolle und energische Klang während der schnellen Parts
überaus wirksam und vereinnahmend war. Schlecht ist der Klang deshalb
nicht, er ist im Vergleich nur flacher und greller, was aber auch
wiederum seine Vorzüge hat. Im ersten Titel Expect the end
gibt es im mittleren Teil eine wunderbare, ruhig vorgetragene Passage,
in der die eingängig gespielten und grell gestimmten Gitarren eine
wunderbare, düstere und unter die Haut gehende Melodie erzeugen. Durch
diesen flachgrellen Klang bekommt dieser Part eine sehr intensive und
unheilvolle Ausstrahlung.
Im zweiten Lied Astral collapse gibt es neben guten Melodieführungen auch schön schnell gespielte Strecken, in denen das Schlagzeug eingängig poltert. Überhaupt ist das Schlagzeugspiel in Astral collapse überaus interessant, da vielfältig und zum Teil sehr überraschend und eigenwillig mit manchen Breaks. War Expect the end atmosphärisch und hypnotisch, so ist Astral collapse aufrüttelnd, packend und schüttelnd.
Sehr schön, nämlich mit tollem, leicht melodischem Riffing beginnt Universal negativity, das in dieser kurzen Anfangsphase gar ein wenig rockig wirkt. Hier an dieser Stelle kommt der dünnere und rohere Klang dem Gitarrenspiel noch mal sehr zugute. Schade ist dabei nur, dass dieser Anfangspart recht kurz ist. Dafür wird er allerdings im Verlauf des über zwölf Minuten langen Liedes wiederholt. Aber auch die anderen Passagen, zumeist flott und antreibend, sind sehr gelungen. Lyrinx versteht es ausgesprochen gut, mit wenigen Riffs und eingängigem Spiel an den Saiteninstrumenten, ein Maximum an dichter und tiefer Atmosphäre zu erschaffen.
Elysian Blaze ist mit nur einem, dafür aber über 12 Minuten langem Stück, auf dieser Split vertreten. Das letzte Album Levitating the carnal war für mich nach den beiden großartigen Vorgängern ein eher ernüchterndes Erlebnis. Dieser Trend setzt sich mit Black hole euphoria ganz klar fort. Mit diesem Lied ist Elysian Blaze vollständig davon abgerückt, bizarre und mechanisch wirkende Elemente zu integrieren. Stattdessen geht das Ganze immer mehr in Richtung Funeral Doom. Black hole euphoria ist ein extrem langsames und schleppendes Stück, in dem sich streckenweise sämtliche Elemente aneinandergereiht wiederholen. Die Atmosphäre, die durch diese düstere sowie bleierne Musik kreiert wird, ist in jedem Fall aufgeladen an negativem.
Das portugiesische Einmannprojekt D.O.R war mir bisher völlig unbekannt, obgleich es schon einige Veröffentlichungen gibt. Mit dem ersten Lied Funeral of the sun beginnt D.O.R gleichermaßen atmosphärisch wie schroff und roh. Der schroffe und rohe Anteil resultiert vor allem aus dem hellgrellen Klang der Gitarren und dem stark verzerrten aber stets ruhig vorgetragenen Gesang. Der Rhythmus ist schleppend, vor allem sind es die die Gitarren, die das Geschehen und die Atmosphäre dominieren, und die sich phasenweise zu kraftvollen, dichten Wänden auftürmen.
Solche undurchdringlichen Klangstürme und Gitarrenwände sind auch im nachfolgenden Death overcomes reality zu hören, welches allerdings weitaus abwechslungsreicher ist, da neben schleppenden und mittelschnellen Passagen auch einige harsche und schnelle Parts zu hören sind. Atmosphärischer und schleppend geht es mit dem längsten Titel der CD weiter. Testimony of decadence ist ein durchgängig langsam und ruhig gehaltenes Stück, in dem vor allem die Saiteninstrumente, mit ihren grell klingenden Melodiebögen und einigen klaren Hintergrundklängen das Geschehen bestimmen. Allerdings ist das Lied über 13 Minuten lang und wirkt deshalb auf Dauer etwas langatmig, da D.O.R auf spezielle, einprägsame Elemente verzichtet hat. Das abschließende Dreamwalk ist dann ein ruhiger, atmosphärischer Ausklang, in dem klare, melodische Gitarren zu hören sind.
Universal absence ist eine mehr als nur interessante und gelungene Splitveröffentlichung. Maßgeblich zu dieser positiven Bewertung trägt Lyrinx bei. Lyrinx spielt zurzeit in einer eigenen Liga völlig außer Konkurrenz. Elysian Blaze fällt zwar gleichfalls positiv auf, denn Black hole euphoria ist für sich genommen ein gutes und sehr düsteres Lied. Doch trauere ich persönlich immer noch den früheren Werken nach. D.O.R ist da schon mehr durchwachsen. Mir fehlt bei D.O.R die spezielle, eigene Note.
LYRINX 8/10
ELYSIAN BLAZE 7/10
D.O.R 6,5/10
Aceust
LYRINX
01. Expect the end
02. Astral collapse
03. Universal negativity
ELYSIAN BLAZE
04. Black hole euphoria
D.O.R
05. Funeral of the sun
06. Death overcomes reality
07. Testimony of decadence
08. Dreamwalk
Im zweiten Lied Astral collapse gibt es neben guten Melodieführungen auch schön schnell gespielte Strecken, in denen das Schlagzeug eingängig poltert. Überhaupt ist das Schlagzeugspiel in Astral collapse überaus interessant, da vielfältig und zum Teil sehr überraschend und eigenwillig mit manchen Breaks. War Expect the end atmosphärisch und hypnotisch, so ist Astral collapse aufrüttelnd, packend und schüttelnd.
Sehr schön, nämlich mit tollem, leicht melodischem Riffing beginnt Universal negativity, das in dieser kurzen Anfangsphase gar ein wenig rockig wirkt. Hier an dieser Stelle kommt der dünnere und rohere Klang dem Gitarrenspiel noch mal sehr zugute. Schade ist dabei nur, dass dieser Anfangspart recht kurz ist. Dafür wird er allerdings im Verlauf des über zwölf Minuten langen Liedes wiederholt. Aber auch die anderen Passagen, zumeist flott und antreibend, sind sehr gelungen. Lyrinx versteht es ausgesprochen gut, mit wenigen Riffs und eingängigem Spiel an den Saiteninstrumenten, ein Maximum an dichter und tiefer Atmosphäre zu erschaffen.
Elysian Blaze ist mit nur einem, dafür aber über 12 Minuten langem Stück, auf dieser Split vertreten. Das letzte Album Levitating the carnal war für mich nach den beiden großartigen Vorgängern ein eher ernüchterndes Erlebnis. Dieser Trend setzt sich mit Black hole euphoria ganz klar fort. Mit diesem Lied ist Elysian Blaze vollständig davon abgerückt, bizarre und mechanisch wirkende Elemente zu integrieren. Stattdessen geht das Ganze immer mehr in Richtung Funeral Doom. Black hole euphoria ist ein extrem langsames und schleppendes Stück, in dem sich streckenweise sämtliche Elemente aneinandergereiht wiederholen. Die Atmosphäre, die durch diese düstere sowie bleierne Musik kreiert wird, ist in jedem Fall aufgeladen an negativem.
Das portugiesische Einmannprojekt D.O.R war mir bisher völlig unbekannt, obgleich es schon einige Veröffentlichungen gibt. Mit dem ersten Lied Funeral of the sun beginnt D.O.R gleichermaßen atmosphärisch wie schroff und roh. Der schroffe und rohe Anteil resultiert vor allem aus dem hellgrellen Klang der Gitarren und dem stark verzerrten aber stets ruhig vorgetragenen Gesang. Der Rhythmus ist schleppend, vor allem sind es die die Gitarren, die das Geschehen und die Atmosphäre dominieren, und die sich phasenweise zu kraftvollen, dichten Wänden auftürmen.
Solche undurchdringlichen Klangstürme und Gitarrenwände sind auch im nachfolgenden Death overcomes reality zu hören, welches allerdings weitaus abwechslungsreicher ist, da neben schleppenden und mittelschnellen Passagen auch einige harsche und schnelle Parts zu hören sind. Atmosphärischer und schleppend geht es mit dem längsten Titel der CD weiter. Testimony of decadence ist ein durchgängig langsam und ruhig gehaltenes Stück, in dem vor allem die Saiteninstrumente, mit ihren grell klingenden Melodiebögen und einigen klaren Hintergrundklängen das Geschehen bestimmen. Allerdings ist das Lied über 13 Minuten lang und wirkt deshalb auf Dauer etwas langatmig, da D.O.R auf spezielle, einprägsame Elemente verzichtet hat. Das abschließende Dreamwalk ist dann ein ruhiger, atmosphärischer Ausklang, in dem klare, melodische Gitarren zu hören sind.
Universal absence ist eine mehr als nur interessante und gelungene Splitveröffentlichung. Maßgeblich zu dieser positiven Bewertung trägt Lyrinx bei. Lyrinx spielt zurzeit in einer eigenen Liga völlig außer Konkurrenz. Elysian Blaze fällt zwar gleichfalls positiv auf, denn Black hole euphoria ist für sich genommen ein gutes und sehr düsteres Lied. Doch trauere ich persönlich immer noch den früheren Werken nach. D.O.R ist da schon mehr durchwachsen. Mir fehlt bei D.O.R die spezielle, eigene Note.
LYRINX 8/10
ELYSIAN BLAZE 7/10
D.O.R 6,5/10
Aceust
LYRINX
01. Expect the end
02. Astral collapse
03. Universal negativity
ELYSIAN BLAZE
04. Black hole euphoria
D.O.R
05. Funeral of the sun
06. Death overcomes reality
07. Testimony of decadence
08. Dreamwalk
27.10.2008
Mortjuri - ...Desoulate | 2008 | Nocturnal Empire Records | CD | Black Death Metal
…desoulate ist das sehr melodische Debütalbum von Mortjuri.
Zwölf Lieder und 58 Minuten lang bekommt der geneigte Hörer hier das
volle Brett an melodischen Kompositionen geboten. Sowohl das Spiel an
den Saiteninstrumenten als auch die zahlreichen Keyboardeinlagen
besorgen den melodischen Aspekt, der auf …desoulate alles
dominiert. Hier und da gibt es zwar den einen und anderen schnellen und
härteren Einschub, doch verpuffen diese Schübe umgehend, da der
verhängnisvolle Drang von Mortjuri, ständig harmonisch
aufzuspielen, diese härteren Fragmente sofort in Schall und Rauch
auflöst. Das ist bedauerlich, denn es gibt durchaus gelungene Momente
und Passagen, doch können diese beim Hörer nicht wirklich wirken und
überzeugen, da diese famose Harmoniebedachtheit in einem unerträglichem
Maße überschwänglich ist.
Positiv anmerken und Mortjuri dabei zugute halten muss man dann aber dennoch die Bemühungen, in das nicht gerade kurze Album, ein gewisses Maß an Abwechslung zu bringen. Das Spektrum der melodischen Kompositionen ist breitgefächert, ebenso auch der Gesang. Dieser wechselt zwischen tief und dunkel verzerrtem Death-Metal-Gesang bis hin zu hohen und hell verzerrten Black-Metal-Einlagen. Gefallen tut mir dieses melodische Metalgemisch deshalb aber nicht. Witzigerweise sagen mir die klaren, atmosphärischen und unmetallischen Parts am meisten zu.
4/10
Aceust
01. Among dead I come to life
02. The eye that foresees
03. Wintersturm
04. It shall be done
05. Closure
06. Ashes beneath the sky
07. Forsaken horizon
08. Calm is death's hand
09. At times darkly foreboding...
10. Death - But not for you
11. Mortjuri
12. At l(e)ast we reach the sky
Positiv anmerken und Mortjuri dabei zugute halten muss man dann aber dennoch die Bemühungen, in das nicht gerade kurze Album, ein gewisses Maß an Abwechslung zu bringen. Das Spektrum der melodischen Kompositionen ist breitgefächert, ebenso auch der Gesang. Dieser wechselt zwischen tief und dunkel verzerrtem Death-Metal-Gesang bis hin zu hohen und hell verzerrten Black-Metal-Einlagen. Gefallen tut mir dieses melodische Metalgemisch deshalb aber nicht. Witzigerweise sagen mir die klaren, atmosphärischen und unmetallischen Parts am meisten zu.
4/10
Aceust
01. Among dead I come to life
02. The eye that foresees
03. Wintersturm
04. It shall be done
05. Closure
06. Ashes beneath the sky
07. Forsaken horizon
08. Calm is death's hand
09. At times darkly foreboding...
10. Death - But not for you
11. Mortjuri
12. At l(e)ast we reach the sky
20.10.2008
Infestus - Chroniken des Ablebens | 2008 | Debemur Morti | CD | Black Metal
Chroniken des Ablebens, das zweite Album von Infestus, ist in drei Kapitel eingeteilt und beginnt mit dem Einklang Sterbend recht interessant, da Sterbend,
untypisch für einen Einklang, keine ruhigen und atmosphärischen Klänge
beinhaltet. Stattdessen ist ein kraftvoll arrangiertes
Instrumentalstück zu hören, in dem alle wesentlichen Instrumente zum
Einsatz kommen. Es folgt mit Entering eternal oblivion ein
abwechslungsreiches Lied, in dem es sowohl schnell gespielte und Kälte
ausstrahlende Parts gibt, als auch lange, langsame und atmosphärische
Passagen, welche mit düsteren Melodien ausgekleidet wurden.
Manifesto invidiae beinhaltet zwar gleichfalls rigorose Schnelligkeit und dunkle, harmonische Parts, doch sind gerade die düsteren, klaren und atmosphärischen Phasen des Liedes überragend. Während dieser Phasen sind dezent gehaltene, dunkle Melodien zu hören, die sehr ruhig und schaurig schön vorgetragen werden.
Vorwiegend schleppend bis mittelschnell geht es mit Des Untergangs Untertan weiter. Hier fällt vor allem das sehr lebendige und vielfältige Spiel an den Saiteninstrumenten auf. Es sind nahezu durchgehend sich verändernde Riffs und Melodieführungen zu hören. Infestus trägt es dabei allerdings nicht zu dick auf, sodass die Melodik stets dezent bleibt. Im letzten Drittel des Liedes gibt es dann auch sehr kraftvoll arrangierte und schnell gespielte Schübe zu hören.
Das gute und vielfältige Spiel an den Gitarren ist aber nicht nur für Des Untergangs Untertan ein wesentliches Merkmal, es gilt für das gesamte Album. Es gibt auf Chroniken des Ablebens kein einziges Lied, in dem das Riffing und die gelungene, unauffällige Melodiebetonung plump oder langweilig wirken. Durch diese saitenbedingte Vielfalt und Betonung ist Chroniken des Ablebens ein atmosphärisch wirkendes Werk geworden, obgleich es natürlich immer wieder schnelle und harte Parts zu hören gibt. Es sind aber nicht nur die Gitarren die zur atmosphärischen Ausstrahlung führen. Der Gesang tut dies ebenso, da er zwar verzerrt, aber immer sauber und verständlich ist, was der melodisch-atmosphärischen Linie in die Hände spielt. Genau hierin liegt dann für mich auch der einzige Kritikpunkt. Bei so viel atmosphärischer Harmonie, wirkt mir Chroniken des Ablebens auf Dauer etwas zu glatt. Ich vermisse ein paar rohe und schroffe Anteile, Reibungspunkte, welche die einzelnen Melodien aufwerten würden. Denn es gibt einige sehr gute melodische Momente, doch gehen diese im homogenen Spielfluss ein wenig unter.
Chroniken des Ablebens ist aber dennoch ein gelungenes und gutes Werk des atmosphärisch kalten Black Metals.
7/10
Aceust
01. Sterbend
02. Entering eternal oblivion
03. Manifesto invidiae
04. Des Untergangs Untertan
05. Entfesselt - Der Todestrieb
06. Willinglessly anticipating death
07. Ready to leave
http://www.infestus.com/
Manifesto invidiae beinhaltet zwar gleichfalls rigorose Schnelligkeit und dunkle, harmonische Parts, doch sind gerade die düsteren, klaren und atmosphärischen Phasen des Liedes überragend. Während dieser Phasen sind dezent gehaltene, dunkle Melodien zu hören, die sehr ruhig und schaurig schön vorgetragen werden.
Vorwiegend schleppend bis mittelschnell geht es mit Des Untergangs Untertan weiter. Hier fällt vor allem das sehr lebendige und vielfältige Spiel an den Saiteninstrumenten auf. Es sind nahezu durchgehend sich verändernde Riffs und Melodieführungen zu hören. Infestus trägt es dabei allerdings nicht zu dick auf, sodass die Melodik stets dezent bleibt. Im letzten Drittel des Liedes gibt es dann auch sehr kraftvoll arrangierte und schnell gespielte Schübe zu hören.
Das gute und vielfältige Spiel an den Gitarren ist aber nicht nur für Des Untergangs Untertan ein wesentliches Merkmal, es gilt für das gesamte Album. Es gibt auf Chroniken des Ablebens kein einziges Lied, in dem das Riffing und die gelungene, unauffällige Melodiebetonung plump oder langweilig wirken. Durch diese saitenbedingte Vielfalt und Betonung ist Chroniken des Ablebens ein atmosphärisch wirkendes Werk geworden, obgleich es natürlich immer wieder schnelle und harte Parts zu hören gibt. Es sind aber nicht nur die Gitarren die zur atmosphärischen Ausstrahlung führen. Der Gesang tut dies ebenso, da er zwar verzerrt, aber immer sauber und verständlich ist, was der melodisch-atmosphärischen Linie in die Hände spielt. Genau hierin liegt dann für mich auch der einzige Kritikpunkt. Bei so viel atmosphärischer Harmonie, wirkt mir Chroniken des Ablebens auf Dauer etwas zu glatt. Ich vermisse ein paar rohe und schroffe Anteile, Reibungspunkte, welche die einzelnen Melodien aufwerten würden. Denn es gibt einige sehr gute melodische Momente, doch gehen diese im homogenen Spielfluss ein wenig unter.
Chroniken des Ablebens ist aber dennoch ein gelungenes und gutes Werk des atmosphärisch kalten Black Metals.
7/10
Aceust
01. Sterbend
02. Entering eternal oblivion
03. Manifesto invidiae
04. Des Untergangs Untertan
05. Entfesselt - Der Todestrieb
06. Willinglessly anticipating death
07. Ready to leave
http://www.infestus.com/
15.10.2008
Darkestrah - The Great Silk Road | 2008 | Paragon Records | CD | Black Metal
Mit The great silk road kommt von Darkestrah
ein weiteres Album, das voll mit abwechslungsreichem und alles anderem
als 08/15 Pagan/Black Metal ist. Nicht nur die teils sehr
„ungewöhnlichen“ Instrumente lassen den Hörer in fremde Welten fallen,
auch die Lyrik ist eigentlich genreuntypisch, aber trotzdem alles
andere als langweilig.
Nach einem kurzen Intro setzt das Titelstück gleich mit dem (weiblichen) Gesang ein, begleitet vom Keyboard und dem etwas kratzigen Gitarrensound. Unheilverkündend nimmt nun neben dem Tempo auch die Spannung immer weiter zu, um gegen Ende mit diversen Streichinstrumenten auszuklingen. Der im nächsten Stück nicht minder vorkommende epische Stil bleibt einem im Ohr hängen und hat einen gewissen Wiedererkennungswert, was nicht nur am forscher werdenden Gesang liegt. Zwischenzeitlich gelangt man im Stück in eine Art Schwerelosigkeit um daraufhin wieder in die dezente Atmosphäre zu fallen.
Neben musikalisch-typischem Black Metal sind immer wieder einige stille Momente „verbaut“, von denen man getragen wird, wodurch einem keinesfalls langweilig wird. Das nächste Stück Cult tengri könnte man fast „überhören“, da es von einem überlangen, fast 20minütigem Stück gefolgt ist, was jedoch kein negativer Aspekt ist (Kenner von Epos (33:33min) dürften wissen, was ich meine), ebenso wenig wie die Verwendung diverser exotischer Instrumente.
Das nun mittlerweile vierte Werk dieser Ausnahmeband dürfte auch trotz der Verwendung von zahlreichen exotischen Instrumenten und epischen Klängen auch für Freunde des klassischen interessant sein. Das aufmerksame Ohr wird hier erneut Freude beim Eintauchen finden, ohne auch nur kurz das Gefühl zu haben, gelangweilt zu werden (wobei eine kleine Kürzung an der einen oder anderen Stelle auch nicht schlecht gewesen wäre).
8/10
F.
01. The silk road
02. Inner voice
03. Cult tengri
04. Kara-Oy
05. The last step
Nach einem kurzen Intro setzt das Titelstück gleich mit dem (weiblichen) Gesang ein, begleitet vom Keyboard und dem etwas kratzigen Gitarrensound. Unheilverkündend nimmt nun neben dem Tempo auch die Spannung immer weiter zu, um gegen Ende mit diversen Streichinstrumenten auszuklingen. Der im nächsten Stück nicht minder vorkommende epische Stil bleibt einem im Ohr hängen und hat einen gewissen Wiedererkennungswert, was nicht nur am forscher werdenden Gesang liegt. Zwischenzeitlich gelangt man im Stück in eine Art Schwerelosigkeit um daraufhin wieder in die dezente Atmosphäre zu fallen.
Neben musikalisch-typischem Black Metal sind immer wieder einige stille Momente „verbaut“, von denen man getragen wird, wodurch einem keinesfalls langweilig wird. Das nächste Stück Cult tengri könnte man fast „überhören“, da es von einem überlangen, fast 20minütigem Stück gefolgt ist, was jedoch kein negativer Aspekt ist (Kenner von Epos (33:33min) dürften wissen, was ich meine), ebenso wenig wie die Verwendung diverser exotischer Instrumente.
Das nun mittlerweile vierte Werk dieser Ausnahmeband dürfte auch trotz der Verwendung von zahlreichen exotischen Instrumenten und epischen Klängen auch für Freunde des klassischen interessant sein. Das aufmerksame Ohr wird hier erneut Freude beim Eintauchen finden, ohne auch nur kurz das Gefühl zu haben, gelangweilt zu werden (wobei eine kleine Kürzung an der einen oder anderen Stelle auch nicht schlecht gewesen wäre).
8/10
F.
01. The silk road
02. Inner voice
03. Cult tengri
04. Kara-Oy
05. The last step
Copremesis - Muay Thai Ladyboys | 2008 | Paragon Records | CD | Death Metal / Grind
Übler, gestörter und brutaler Death/Grind kommt hier mit Muay Thai ladyboys aus New Yorck über den großen Teich geschwappt. Es ist das Debütalbum von Copremesis, das nicht nur durch heftige Musik sondern auch durch explizite Abbildungen im Booklet auffällt. Sollte Muay Thai ladyboys
mal aus irgendeinem Grund einer deutschen Behörde in die Hände fallen,
würde das Booklet mit Sicherheit zensiert bzw. der Tonträger indiziert
werden. Aber die äußerliche Gestaltung ist nur nebensächlich, viel
wichtiger ist da der musikalische Inhalt, und der hat es ebenfalls in
sich.
Copremesis knüppelt sich auf übelste Art und Weise durch die zehn, im Schnitt drei Minuten langen Lieder. Eingängigkeit kommt dabei allerdings nicht so recht auf, da Copremesis extrem abwechslungsreich und nicht selten auch überaus trocken und technisch spielt. Es sind also sehr viele rhythmische Wechsel zu hören, die trotz aller technischen Komplexität spielerisch und flüssig vonstatten gehen. Ebenfalls technisch versiert ist das Spiel an den Saiteninstrumenten. Neben den harten, dunklen Riffwänden sind auch immer wieder leicht melodische, Soli andeutende Spielweisen zu hören, die oft so schnell vorbei sind wie sie begonnen haben.
Diese abrupten und oft nicht vorhersehbaren Wechsel und Übergänge sind ein wesentliches Hauptmerkmal der Musik. Normalerweise missfällt mir solch technisches und komplexes Spiel, doch in diesem Fall sagt es mir zu, da es Copremesis erstaunlich gut hinbekommen hat, die technische Härte mit spielerischer Flüssigkeit und krankhafter Brutalität zu verbinden. Wichtig ist bei solchen Death/Grind Veröffentlichungen natürlich auch der Gesang. Und der ist, wie sich jetzt sicherlich jeder denken kann, tief grunzend und gurgelnd. Da passt es irgendwie auch, dass der Begriff „copremesis“ medizinisch dafür steht, Fäkalien zu erbrechen. Gesanglich gibt es leider recht wenig Abwechslung, was schade ist, da im Titellied neben diesem gutturalen Gesang auch andere verzerrte und gestörte Stimmen zu hören sind.
Viel kann ich abschließend über Muay Thai ladyboys nicht mehr sagen. Es ist eine gelungene brutale und technische Death/Grind Platte, die heftig ist und mir gefällt.
7/10
Aceust
01. Muay Thai Ladyboys
02. Bestial castration
03. Push
04. Zombie
05. In silence... revel in madness
06. Mad
07. Mustache
08. A poem
09. I am Envy
10. Tetsuo
Copremesis knüppelt sich auf übelste Art und Weise durch die zehn, im Schnitt drei Minuten langen Lieder. Eingängigkeit kommt dabei allerdings nicht so recht auf, da Copremesis extrem abwechslungsreich und nicht selten auch überaus trocken und technisch spielt. Es sind also sehr viele rhythmische Wechsel zu hören, die trotz aller technischen Komplexität spielerisch und flüssig vonstatten gehen. Ebenfalls technisch versiert ist das Spiel an den Saiteninstrumenten. Neben den harten, dunklen Riffwänden sind auch immer wieder leicht melodische, Soli andeutende Spielweisen zu hören, die oft so schnell vorbei sind wie sie begonnen haben.
Diese abrupten und oft nicht vorhersehbaren Wechsel und Übergänge sind ein wesentliches Hauptmerkmal der Musik. Normalerweise missfällt mir solch technisches und komplexes Spiel, doch in diesem Fall sagt es mir zu, da es Copremesis erstaunlich gut hinbekommen hat, die technische Härte mit spielerischer Flüssigkeit und krankhafter Brutalität zu verbinden. Wichtig ist bei solchen Death/Grind Veröffentlichungen natürlich auch der Gesang. Und der ist, wie sich jetzt sicherlich jeder denken kann, tief grunzend und gurgelnd. Da passt es irgendwie auch, dass der Begriff „copremesis“ medizinisch dafür steht, Fäkalien zu erbrechen. Gesanglich gibt es leider recht wenig Abwechslung, was schade ist, da im Titellied neben diesem gutturalen Gesang auch andere verzerrte und gestörte Stimmen zu hören sind.
Viel kann ich abschließend über Muay Thai ladyboys nicht mehr sagen. Es ist eine gelungene brutale und technische Death/Grind Platte, die heftig ist und mir gefällt.
7/10
Aceust
01. Muay Thai Ladyboys
02. Bestial castration
03. Push
04. Zombie
05. In silence... revel in madness
06. Mad
07. Mustache
08. A poem
09. I am Envy
10. Tetsuo
13.10.2008
Mental Horror - Blemished Redemption | 2008 | Animate Records | CD | Death Metal
Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um die Neuauflage des 2006er Albums Blemished redemption, welches für diese Wiederveröffentlichung vier Bonusstücke spendiert bekommen hat. Mental Horror steht ganz klar für brasilianischen Death Metal, was nicht nur an ex-Rebaelliun-Schlagzeuger Sandro Moreira liegt.
Vom ersten bis zum letzten Lied spielt Mental Horror schnell und antreibend auf, wobei es zu zahlreichen Wechseln und Variationen in der Geschwindigkeit kommt. Blindes, monotones Gebolze gibt es zwar auch zu hören, doch ist es nur ein Element von vielen. Wesentlicher und dabei auch brutaler ist das Zusammenwirken von Schlagzeug, Gitarren und Gesang. Die Gitarren sind zumeist sehr kraftvoll, mächtig und zentral im Spielfluss gelagert. Und der Gesang ist in seinem Klang ebenfalls sehr fest und kompakt, er erinnert mich zuweilen ein wenig an den von Krisiun. Gemeinsam ergeben diese drei Attribute ein explosives und brachiales Gemisch, zumal Mental Horror an den Gitarren stets auch für flüssige, spielerische Momente sorgt. Neben den trockenen, harten Death-Metal-Riff-Wänden sind auch immer wieder locker, schnell und melodisch gespielte Riffs zu hören, die das Ganze auf angenehme Weise auflockern. So wird es ob aller Härte und Schnelligkeit nicht eintönig oder langweilig. Zudem gibt es auch dann und wann langsame Parts, die kraftvoll und dunkel daher kommen. Blemished redemption ist abwechslungsreich, weil riffbetont und dabei dennoch brutal und direkt.
Auch die vier Bonusstücke können sich hören lassen. Sowohl die zwei Promoversionen als auch die beiden Demoversionen haben es in sich. Die Demoversionen sind im Klang natürlich etwas roher und schroffer, aber nur minimal, weshalb es kaum auffällt, Demomaterial zu hören. Blesmished redemption ist insgesamt eine runde Sache. Man bekommt hier sehr ordentlichen und einwandfrei umgesetzten brasilianischen Death Metal vorgesetzt, der Spielfreude mit Härte verbindet.
7/10
Aceust
01. Observe the martyr
02. Denying the scars
03. Haunted
04. Tears of god
05. Sentenced to believe
06. God of the pest and the flies
07. Sitra achra
08. Walk for eternity
09. Corrupting the immaculate
10. Enuma elish
11. Outro
12. Enuma elish
13. Sentenced to believe
14. Observe the martyr
15. Sentenced to believe
Vom ersten bis zum letzten Lied spielt Mental Horror schnell und antreibend auf, wobei es zu zahlreichen Wechseln und Variationen in der Geschwindigkeit kommt. Blindes, monotones Gebolze gibt es zwar auch zu hören, doch ist es nur ein Element von vielen. Wesentlicher und dabei auch brutaler ist das Zusammenwirken von Schlagzeug, Gitarren und Gesang. Die Gitarren sind zumeist sehr kraftvoll, mächtig und zentral im Spielfluss gelagert. Und der Gesang ist in seinem Klang ebenfalls sehr fest und kompakt, er erinnert mich zuweilen ein wenig an den von Krisiun. Gemeinsam ergeben diese drei Attribute ein explosives und brachiales Gemisch, zumal Mental Horror an den Gitarren stets auch für flüssige, spielerische Momente sorgt. Neben den trockenen, harten Death-Metal-Riff-Wänden sind auch immer wieder locker, schnell und melodisch gespielte Riffs zu hören, die das Ganze auf angenehme Weise auflockern. So wird es ob aller Härte und Schnelligkeit nicht eintönig oder langweilig. Zudem gibt es auch dann und wann langsame Parts, die kraftvoll und dunkel daher kommen. Blemished redemption ist abwechslungsreich, weil riffbetont und dabei dennoch brutal und direkt.
Auch die vier Bonusstücke können sich hören lassen. Sowohl die zwei Promoversionen als auch die beiden Demoversionen haben es in sich. Die Demoversionen sind im Klang natürlich etwas roher und schroffer, aber nur minimal, weshalb es kaum auffällt, Demomaterial zu hören. Blesmished redemption ist insgesamt eine runde Sache. Man bekommt hier sehr ordentlichen und einwandfrei umgesetzten brasilianischen Death Metal vorgesetzt, der Spielfreude mit Härte verbindet.
7/10
Aceust
01. Observe the martyr
02. Denying the scars
03. Haunted
04. Tears of god
05. Sentenced to believe
06. God of the pest and the flies
07. Sitra achra
08. Walk for eternity
09. Corrupting the immaculate
10. Enuma elish
11. Outro
12. Enuma elish
13. Sentenced to believe
14. Observe the martyr
15. Sentenced to believe
06.10.2008
Nachtruf - Pulvis. Cinis. Cultus. | 2008 | Black Devastation Records | Kassette | Black Metal
Nach dem überaus gelungenem Demo Schattengeister legt Nachtruf mit Pulvis. Cinis. Cultus.
ein Jahr später nach. Das aktuelle Werk ist düsterer und grimmiger
ausgefallen, es fehlen innerhalb der Lieder die harmonischen, klaren
und auflockernden Parts, die zuvor auf Schattengeister immer wieder in der Form von Akustikgitarren oder auch klarem Gesang auftraten. Pulvis. Cinis. Cultus.
ist zwar nicht gerade arm an Melodik, doch ist die melodische
Komponente diesmal eine abstraktere, komplexere und rohere. Dies wird
schon in Chapter I sehr deutlich, einem recht langen Lied, das
rhythmisch abwechslungsreich gestaffelt ist und in dem es keine
eindeutige, klare Melodieführung gibt. Das Gitarrenspiel ist enorm
vielfältig und partiell auch temporeich ausgefallen, was zum Teil ein
hohes Maß an Komplexität vermittelt. Es sind viele Wechsel zu hören,
langsame und schleppende Parts aber auch schnelle, stampfende Passagen
werden zum Besten gegeben. Es ist fast immer etwas in Bewegung.
Wirkliche, länger andauernde Eingängigkeit ist in Chapter I rar gesät.
Mit den ersten beiden Minuten beginnt Chapter II schaurig schön, ruhig und dunkelharmonisch bevor das Lied dann roh losbricht. Die Grundgeschwindigkeit ist hoch, gespickt mit einigen Wechseln. Im Wesentlichen ist es aber das Gitarrenspiel, das zwar eingängig gehalten, aber dennoch spielerisch lebendig stets zu hören ist. Chapter III beginnt gleichfalls ruhig und dunkelharmonisch, diesmal eingeleitet durch einen Ambientpart, auf den nachfolgend ebenfalls roher, von Schnelligkeit durchzogener, Black Metal folgt. Das Gitarrenspiel ist hier noch eintöniger, was irgendwann ein wenig nervend wird, da Nachtruf keine ergreifenden Melodien spielt, sondern roh klingende, komplexe Strukturen.
Dieses gilt im Übrigen generell für Pulvis. Cinis. Cultus. Die Lieder sind zwar durchaus grimmig und roh, doch das hohe Maß an spielerischer Vielfalt an den Saiteninstrumenten macht einen überladenen Eindruck. Verstärkt wird dies noch durch den schroffen, unsauberen Klang und einigen chaotisch anmutenden Breaks. Pulvis. Cinis. Cultus. ist ziemlich komplex geraten, teilweise dabei auch etwas chaotisch. Ich habe dabei Schwierigkeiten ins Werk zu finden, da mir ein einfacher, roter Faden fehlt, der mich durch die sechs Kapitel geleitet. Da ist es dann auch irgendwie nicht überraschend, dass mir ausgerechnet Chapter IV am besten gefällt. Chapter IV ist ein düsteres Ambient-Stück mit bizarren Klängen und Stimmen. Ich hatte mir als Nachfolger von Schattengeister von Pulvis. Cinis. Cultus. mehr erhofft. Mir ist das Werk insgesamt zu chaotisch und komplex, die lebhafte aber dennoch auch eingängige Führungsgitarre nervt mich zu oft.
5/10
Aceust
01. Chapter I
02. Chapter II
03. Chapter III
04. Chapter IV
05. Chapter V
06. Chapter VI
Mit den ersten beiden Minuten beginnt Chapter II schaurig schön, ruhig und dunkelharmonisch bevor das Lied dann roh losbricht. Die Grundgeschwindigkeit ist hoch, gespickt mit einigen Wechseln. Im Wesentlichen ist es aber das Gitarrenspiel, das zwar eingängig gehalten, aber dennoch spielerisch lebendig stets zu hören ist. Chapter III beginnt gleichfalls ruhig und dunkelharmonisch, diesmal eingeleitet durch einen Ambientpart, auf den nachfolgend ebenfalls roher, von Schnelligkeit durchzogener, Black Metal folgt. Das Gitarrenspiel ist hier noch eintöniger, was irgendwann ein wenig nervend wird, da Nachtruf keine ergreifenden Melodien spielt, sondern roh klingende, komplexe Strukturen.
Dieses gilt im Übrigen generell für Pulvis. Cinis. Cultus. Die Lieder sind zwar durchaus grimmig und roh, doch das hohe Maß an spielerischer Vielfalt an den Saiteninstrumenten macht einen überladenen Eindruck. Verstärkt wird dies noch durch den schroffen, unsauberen Klang und einigen chaotisch anmutenden Breaks. Pulvis. Cinis. Cultus. ist ziemlich komplex geraten, teilweise dabei auch etwas chaotisch. Ich habe dabei Schwierigkeiten ins Werk zu finden, da mir ein einfacher, roter Faden fehlt, der mich durch die sechs Kapitel geleitet. Da ist es dann auch irgendwie nicht überraschend, dass mir ausgerechnet Chapter IV am besten gefällt. Chapter IV ist ein düsteres Ambient-Stück mit bizarren Klängen und Stimmen. Ich hatte mir als Nachfolger von Schattengeister von Pulvis. Cinis. Cultus. mehr erhofft. Mir ist das Werk insgesamt zu chaotisch und komplex, die lebhafte aber dennoch auch eingängige Führungsgitarre nervt mich zu oft.
5/10
Aceust
01. Chapter I
02. Chapter II
03. Chapter III
04. Chapter IV
05. Chapter V
06. Chapter VI
Mathyr - Kyros | 2008 | Animate Records | CD | Black/Death Metal
Kryos ist mittlerweile das dritte Album von Mathyr.
Mir sind die Vorgänger nicht bekannt und so kann ich mich nur auf das
aktuelle Werk stürzen. Es wird recht schnell klar, es hier mit
kraftvollem und sehr energiegeladenem Extrem Metal zu tun zu haben, der
sich vor allem aus Death und Black Metal nährt. Hinzu kommt eine
spieltechnisch perfekte und moderne Umsetzung. Trotz der technischen
und modernen Strukturen erweist sich Kryos überraschend
flüssig und übersichtlich; zu technische und komplexe Brocken sind
selten, was die brachiale Wucht des Materials nur beflügelt.
Mathyr versteht es hervorragend, übles Death-Metal-Gebolze mit tiefem, kehligen Gesang mit technischen sowie riffbetonten und spielerischen Passagen zu verknüpfen. Dabei gibt es sehr trockene und nüchterne Riffs zu hören, die bleiern und niederwalzend sind. Ebenso gibt es aber auch sehr schnelle Melodieführungen zu hören, die flüssig und filigran rüberkommen und vereinzelt auch schön sphärisch wirken. Auf Kryos ist permanent etwas bebend in Bewegung. Rigorose Eingängigkeit kommt kaum, und dann auch nur sehr begrenzt, vor. Trotz dieser Vielfalt und technischer Struktur wirken die Lieder allerdings nicht zu überladen oder komplex. Einerseits gibt es einige atmosphärische und harmonische Passagen die das energiegeladene Geschehen auflockern, andererseits ist es aber auch gerade die spielerische Vielfalt, mit ihren flüssigen und klaren Linien, die der technischen und trockenen Spielweise von sich aus etwas entgegensetzt.
Besonders herausstechend ist Mother mine in fold. Ein explosives Lied, in dem sich sehr schnelle Black/Death-Metal-Parts mit mittelschnellen und überaus kraftvollen Midtempo-Passagen abwechseln. Abrundend kommt dann im Endspurt eine klare und unverzerrte Gitarre hinzu, die wunderbar und atmosphärisch im Kontrast zur sonstigen Härte steht.
Ein wenig kann man Kryos sicherlich mit Satyricon vergleichen. Allerdings sagt mir der eigenständige Stil von Mathyr vielmehr zu, gerade auch, da immer wieder überaus brutale Death-Metal-Parts eingestreut werden. Kryos ist somit ein rundum gelungenes und überzeugendes Album, das technische Härte, atmosphärische Einlagen und flüssige Spielfreude perfekt miteinander verbindet.
7,5/10
Aceust
01. Kryos
02. Thorns in the fist dimension
03. Nine
04. Against the walls of fire
05. Black water
06. Mother mine in fold
07. Equal to gods (Under a black sign)
08. Cells killing hemisphere
Mathyr versteht es hervorragend, übles Death-Metal-Gebolze mit tiefem, kehligen Gesang mit technischen sowie riffbetonten und spielerischen Passagen zu verknüpfen. Dabei gibt es sehr trockene und nüchterne Riffs zu hören, die bleiern und niederwalzend sind. Ebenso gibt es aber auch sehr schnelle Melodieführungen zu hören, die flüssig und filigran rüberkommen und vereinzelt auch schön sphärisch wirken. Auf Kryos ist permanent etwas bebend in Bewegung. Rigorose Eingängigkeit kommt kaum, und dann auch nur sehr begrenzt, vor. Trotz dieser Vielfalt und technischer Struktur wirken die Lieder allerdings nicht zu überladen oder komplex. Einerseits gibt es einige atmosphärische und harmonische Passagen die das energiegeladene Geschehen auflockern, andererseits ist es aber auch gerade die spielerische Vielfalt, mit ihren flüssigen und klaren Linien, die der technischen und trockenen Spielweise von sich aus etwas entgegensetzt.
Besonders herausstechend ist Mother mine in fold. Ein explosives Lied, in dem sich sehr schnelle Black/Death-Metal-Parts mit mittelschnellen und überaus kraftvollen Midtempo-Passagen abwechseln. Abrundend kommt dann im Endspurt eine klare und unverzerrte Gitarre hinzu, die wunderbar und atmosphärisch im Kontrast zur sonstigen Härte steht.
Ein wenig kann man Kryos sicherlich mit Satyricon vergleichen. Allerdings sagt mir der eigenständige Stil von Mathyr vielmehr zu, gerade auch, da immer wieder überaus brutale Death-Metal-Parts eingestreut werden. Kryos ist somit ein rundum gelungenes und überzeugendes Album, das technische Härte, atmosphärische Einlagen und flüssige Spielfreude perfekt miteinander verbindet.
7,5/10
Aceust
01. Kryos
02. Thorns in the fist dimension
03. Nine
04. Against the walls of fire
05. Black water
06. Mother mine in fold
07. Equal to gods (Under a black sign)
08. Cells killing hemisphere
03.10.2008
Purgatory - Cultus Luciferi - The Splendour Of Chaos | 2008 | Animate Records | CD | Death Metal
Vier Jahre nach dem großartigen Vorgängeralbum Luciferianism gibt es nun endlich mit Cultus luciferi – The splendour of chaos einen Nachschlag. Die Wartezeit hat sich in jedem Fall gelohnt. Purgatory
spielt nach wie vor seinen düsteren, zermürbenden und zum Teil auch
kranken Death Metal. Allerdings hatte ich anfänglich
Anlaufschwierigkeiten mit dem neuen Album warm zu werden. Denn mit Realm of the vortex beginnt Cultus luciferi
unmittelbar sehr schnell, antreibend und flott. Es ist ein brachialer
und stampfender Auftakt, den ich so nicht erwartet hatte. Es ist eine
technische, klare und flüssige Härte die man so in dieser Form von Purgatory bisher noch nicht kannte. Der Schritt in diese Richtung zeichnete sich zwar bereits auf Luciferianism ab, doch erst auf Cultus luciferi wird er dann vollends vollzogen. Noch heftiger, schneller und brutaler geht es mit Chaos aeon
weiter, wo Onielar von Darkened Nocturn Slaughtercult als Gastsängerin
zu hören ist, was sich übrigens sehr gut anhört und im Wechsel mit Purgatorys Gesang die Heftigkeit des Liedes noch steigert.
Schnell, stampfend und rigoros ist also nahezu das gesamte Album von Anfang bis Ende. Mit Forbidden wisdom und Red prision gibt es dann auch zwei Lieder, die mittelschnell oder zum Teil auch schleppend, aber mindestens genauso wuchtig und mächtig sind, wie die schnelleren Stücke. Die dunklen Riffwände zermalmen einfach alles, so wie man es von Purgatory schließlich auch gewohnt ist.
Monotone Eingängigkeit oder Langeweile kommt zu keinem Zeitpunkt auf. Purgatory hat die acht neuen Lieder mit hoher Vielfalt gespickt. Es gibt zahlreiche Breaks und Rhythmuswechsel, die zuweilen sehr schnell und unvorhersehbar vonstatten gehen. Während dieser technisch und spielerisch anspruchsvollen Spielweise gerät der Spielfluss nie ins Stocken oder wirkt abstrakt und überladen. Purgatory wahrt auf ganzer Linie eine flüssige und spielerische Spielnatur, die die vier Jahre warten ungeschehen macht.
Mit Pits of Utumno führt Purgatory die Tradition fort, eine Coverversion von einer Death-Metal-Größe aufs Album zu packen. Von den Coverstücken gefiel mit bisher The rack von Blessed with flames of hate am besten, doch Pits of Utumno könnte dies ändern. Das Original von Morgoth kenne ich zwar nicht, doch die vorliegende Version von Purgatory ist einfach göttlich.
Nach mehreren Durchläufen, und nachdem die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden sind, kann ich nur sagen, dass es Purgatory erneut gelungen ist, ein großartiges und böses Death-Metal-Werk zu erschaffen. Cultus luciferi ist das schnellste und professionellste (gerade auch, wenn man die saubere und klare Klangproduktion beachtet) Album bisher, doch es ist definitiv ein Purgatory-Album und somit Pflicht im Bereich des blasphemischen Death Metals!
8/10
Aceust
01. Realm of the vortex
02. Chaos aeon
03. Ruler of the east
04. Forbidden wisdom
05. Red prison
06. Hammering the nails - Vengeance of the damned
07. Pits of Utumno (Morgoth Cover)
08. Burial of a plague
09. The enemy within
Schnell, stampfend und rigoros ist also nahezu das gesamte Album von Anfang bis Ende. Mit Forbidden wisdom und Red prision gibt es dann auch zwei Lieder, die mittelschnell oder zum Teil auch schleppend, aber mindestens genauso wuchtig und mächtig sind, wie die schnelleren Stücke. Die dunklen Riffwände zermalmen einfach alles, so wie man es von Purgatory schließlich auch gewohnt ist.
Monotone Eingängigkeit oder Langeweile kommt zu keinem Zeitpunkt auf. Purgatory hat die acht neuen Lieder mit hoher Vielfalt gespickt. Es gibt zahlreiche Breaks und Rhythmuswechsel, die zuweilen sehr schnell und unvorhersehbar vonstatten gehen. Während dieser technisch und spielerisch anspruchsvollen Spielweise gerät der Spielfluss nie ins Stocken oder wirkt abstrakt und überladen. Purgatory wahrt auf ganzer Linie eine flüssige und spielerische Spielnatur, die die vier Jahre warten ungeschehen macht.
Mit Pits of Utumno führt Purgatory die Tradition fort, eine Coverversion von einer Death-Metal-Größe aufs Album zu packen. Von den Coverstücken gefiel mit bisher The rack von Blessed with flames of hate am besten, doch Pits of Utumno könnte dies ändern. Das Original von Morgoth kenne ich zwar nicht, doch die vorliegende Version von Purgatory ist einfach göttlich.
Nach mehreren Durchläufen, und nachdem die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden sind, kann ich nur sagen, dass es Purgatory erneut gelungen ist, ein großartiges und böses Death-Metal-Werk zu erschaffen. Cultus luciferi ist das schnellste und professionellste (gerade auch, wenn man die saubere und klare Klangproduktion beachtet) Album bisher, doch es ist definitiv ein Purgatory-Album und somit Pflicht im Bereich des blasphemischen Death Metals!
8/10
Aceust
01. Realm of the vortex
02. Chaos aeon
03. Ruler of the east
04. Forbidden wisdom
05. Red prison
06. Hammering the nails - Vengeance of the damned
07. Pits of Utumno (Morgoth Cover)
08. Burial of a plague
09. The enemy within
02.10.2008
Ulfsdalir - Wolfszeit | 2007 | Dunkelwald Productions / Heretic Wisdom Productions | CD | Black Metal
UIfsdalir ist mittlerweile bekannt für seine konstant
gut bleibenden Veröffentlichungen. Mit dem fünften, und noch immer
aktuellen Album Wolfszeit ändert sich an dieser Tatsache auch nichts. Die fünf enthaltenen Titel zeugen von rohem, vielschichtigem Black/Pagan Metal. Wolfszeit ist allerdings ein Ticken schroffer ausgefallen, als etwa Im Weltenkreis oder …auf einer Wanderung.
Eröffnet wird das Werk mit Folge dem Ruf der Eule, dem besten Lied von Wolfszeit. Es ist ein langes Stück, welches schleppend seinen Lauf nimmt und dabei mit einer guten, stets dunkel gehaltenen Melodieführung, eine packende Atmosphäre kreiert. Phasenweise wird es dabei sogar sehr beschaulich, und die anfängliche, dunkle Melodieführung geht in eine hellere, beinahe schon freundliche und verträumte anmutende Harmonie über. Es folgt ein klarer Akustikgitarrenpart, nach dem das Lied dann kraftvoll, schleppend und stampfend fortgeführt wird.
Schnell, antreibend und dadurch natürlich auch grimmiger ist das folgende Frost. Die schnellen Parts sind schön flott und druckvoll, erst in der zweiten Hälfte des Liedes gibt es rhythmische Variationen und mehr melodisches Spiel an den Gitarren. Frost ist dennoch ein geradliniges Lied; geradeaus gespielt und auf den Punkt gebracht.
Mit Wölfe folgt dann erneut ein über zehn Minuten langes Lied, welches anders als Folge dem Ruf der Eule, sehr harte und zum Teil regelrecht aggressive Elemente enthält. In Wölfe sind abwechselnd Parts zu hören, die entweder langsam und mit klaren Melodien, oder sehr schnell, unsauber und roh sind. Ebenfalls schnell, aber nicht ganz so roh und heftig in seiner Ausstrahlung ist Vollmondnacht. Es ist ein antreibendes, geradliniges und sehr kraftvolles Stück. Auch der langsamere, mittelschnelle Zwischenpart ist sehr mitreißend und am Ende von Vollmondnacht entlässt Wolfsgeheul den Hörer in den kurzen Ausklang Wolfszeit.
Wolfszeit ist ein weiteres, rundum gelungenes Album von Ulfsdalir. Vor allem die beiden Titel Folge dem Ruf der Eule und Vollmondnacht haben es in sich. Die anderen Stücke sind auch allesamt sehr ordentlich, sodass man hierzu nicht mehr sagen muss.
7/10
Aceust
01. Folge dem Ruf der Eule
02. Frost
03. Wölfe
04. Vollmondnacht
05. Wolfszeit
Eröffnet wird das Werk mit Folge dem Ruf der Eule, dem besten Lied von Wolfszeit. Es ist ein langes Stück, welches schleppend seinen Lauf nimmt und dabei mit einer guten, stets dunkel gehaltenen Melodieführung, eine packende Atmosphäre kreiert. Phasenweise wird es dabei sogar sehr beschaulich, und die anfängliche, dunkle Melodieführung geht in eine hellere, beinahe schon freundliche und verträumte anmutende Harmonie über. Es folgt ein klarer Akustikgitarrenpart, nach dem das Lied dann kraftvoll, schleppend und stampfend fortgeführt wird.
Schnell, antreibend und dadurch natürlich auch grimmiger ist das folgende Frost. Die schnellen Parts sind schön flott und druckvoll, erst in der zweiten Hälfte des Liedes gibt es rhythmische Variationen und mehr melodisches Spiel an den Gitarren. Frost ist dennoch ein geradliniges Lied; geradeaus gespielt und auf den Punkt gebracht.
Mit Wölfe folgt dann erneut ein über zehn Minuten langes Lied, welches anders als Folge dem Ruf der Eule, sehr harte und zum Teil regelrecht aggressive Elemente enthält. In Wölfe sind abwechselnd Parts zu hören, die entweder langsam und mit klaren Melodien, oder sehr schnell, unsauber und roh sind. Ebenfalls schnell, aber nicht ganz so roh und heftig in seiner Ausstrahlung ist Vollmondnacht. Es ist ein antreibendes, geradliniges und sehr kraftvolles Stück. Auch der langsamere, mittelschnelle Zwischenpart ist sehr mitreißend und am Ende von Vollmondnacht entlässt Wolfsgeheul den Hörer in den kurzen Ausklang Wolfszeit.
Wolfszeit ist ein weiteres, rundum gelungenes Album von Ulfsdalir. Vor allem die beiden Titel Folge dem Ruf der Eule und Vollmondnacht haben es in sich. Die anderen Stücke sind auch allesamt sehr ordentlich, sodass man hierzu nicht mehr sagen muss.
7/10
Aceust
01. Folge dem Ruf der Eule
02. Frost
03. Wölfe
04. Vollmondnacht
05. Wolfszeit
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