STILLA ist eine neue Band die sich aus P. Stille (BERGRAVEN), A.
Vidhall (DERANGED), A. Pettersson (ARMAGEDDA) und J. Marklund (DE ARMA)
zusammensetzt. Das Ziel dieser Zusammenkunft war es, den Geist
einstiger Größen wie ISVIND, TULUS, KVIST oder auch OLD MAN’S CHILD
fortzuführen, allerdings mit bestechender Eigenständigkeit. In gewisser
Weise stimmt dies auch, denn der Stil den STILLA auf ihrem Debüt
fahren, ist eigenständig und zugleich auch eigenwillig. Till Stilla Falla ist ein enorm vielschichtiges, komplexes und verdammt riffbetontes Album.
Die ersten Resonanzen zu dieser Veröffentlichung sind überaus positiv, Till Stilla Falla
wird beinahe überschwänglich gefeiert. Dies kann ist ich in keinster
Art und Weise nachvollziehen, denn mit dem doch schon grimmigen Black
Metal der ersten Alben der oben genannten Gruppen haben STILLA nicht
viel zu tun. Till Stilla Falla ist ein verschachteltes Werk,
auf dem das Gitarrenspiel extrem vordergründig und extrem lebendig zu
hören ist. Dabei werden aber keine eisigen, düsteren oder
apokalyptischen Melodien gespielt, stattdessen ist oft nur stetes,
flackerndes Gefrickel zu hören, was mich stark nervt. Dieses Gefrickel
ist zwar nicht immer zu hören, doch oft und wiederkehrend. Hinzu kommt
eine komplexe, abwechslungsreiche Struktur, viele Tempo- und
Harmoniewechsel, die meinen Genuss zusätzlich erschweren. Ja, es gibt
eine Stelle, da fühle ich mich an TULUS erinnert und andernorts, wenn
ein Choral zu hören ist, erkenne ich auch etwas von OLD MAN’S CHILD,
doch es fehlt jedwede majestätische Grimmigkeit von KVISTS For Kunsten Maa Vi Evig Vike oder jegliche lärmende Rohheit von ISVINDS Dark Waters Stir. Vielleicht bin ich begriffsstutzig aber Till Stilla Falla
schafft es nicht, den einstigen Geist des nordischen Black Metals in
einer Weise zu verkörpern, die den genannten Bands gerecht wird. Es
gibt zwar kleine Hinweise zu den besagten Bands und Stilen, doch in
einem verschwindend geringem Maße, was angesichts der eigenwilligen
Eigenständig lediglich zur Randnotiz wird.
Till Still Falla ist deswegen zwar nicht automatisch
schlecht, bzw. wird dadurch nicht schlechter als es ist, aber das
Versprechen wird nicht eingelöst. Dafür ist das Album zu technisch,
doppelbödig und progressiv. Für mich entwickelt das Album zu keinem
Zeitpunkt eine unheilvolle, böse und düstere Atmosphäre. Dunkle
Stimmungen gibt es gleichwohl, aber eher auf eine melancholische und
obskure Art und Weise, wie man sie von Pettersson öfters zu Gehör
bekommt.
Till Stilla Falla ist moderner Black Metal der immer
wieder kurzweilig alte Größen anerkennend grüßt, aber in der Summe sehr
eigen ist. Man muss in jedem Fall eine Neigung für komplexe Strukturen
und eigenwillige Melodien mitbringen. Mir ist das Album viel zu
überladen und aufgrund der in mir geweckten Erwartung auch enttäuschend.
01. Tidlösa Vindar
02. Aldrig Döden Minnas..
03. Askormen
04. Hinsides Dagen
05. Allt är Åter
06. Till Stilla Falla
http://www.nordvis.com/
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