INEXISTENZ ist ein slowenisches Einmannprojekt, welches sich dem
depressiven Black Metal verschrieben hat und nun mit der zweiten
Veröffentlichung, dem Album Erfundene Welten, versucht, den
Hörer auf eine atmosphärische, emotionale Reise mitzunehmen. Die
Zutaten die es dazu bedarf, sind simpel und schnell zusammengetragen:
Es sind Gitarre, Gesang und ein vorwiegend langsam gespieltes
Schlagwerk. Die Stücke sind lang und die Arrangements übersichtlich und
aufgeräumt. Dabei fällt vor allem die grell gestimmte Gitarre auf, die
im Mittelpunkt der Lieder steht und durch oftmals eingängige,
ausgedehnte und sich wiederholende Riffstrecken das Geschehen und die
Stimmung dominiert. Wenn dies geschieht, wie etwa in den beiden ersten
Liedern, entsteht eine sehr triste, schwermütige Atmosphäre, die durch
dieses eingängige, monotone Gitarrenspiel spannungsvoll
aufrechterhalten wird. Dazu passt übrigens der für depressiven Black
Metal etwas unaufgeregte Gesang gut, der das Entrückte und Desolate in
der Musik geschickt betont. Der Gesang, der zwar durchaus emotional,
also schmerzerfüllt wirkt, ist nicht extrem verzerrt oder gekeift,
sondern eher ruhiger und klagend sowie wimmernd. INEXISTENZ spielt aber
nicht nur eingängig, monoton oder langsam. In Erkenntnis und Zu misslingen bestimmt gibt es auch schnelle Parts oder eine atmosphärische Akustikgitarrenpassage.
Im Laufe der Zeit habe ich schon viele depressive
Einmanngruppen zu Gehör bekommen, auch wenn die Schwemme zuletzt stark
nachließ, so gehört INEXISTENZ jedoch zu den besseren Vertretern dieser
Gattung. An Erfundene Welten gefallen mir die guten, wenn auch
nicht völlig neuen Gitarrenmelodien, die es in der Tat schaffen mich
zu berühren. Dies und eine für das Genre durchaus gute, druckvolle
Klangproduktion sowie ein gewisses Maß an Abwechslung, machen Erfundene Welten
für Freunde des depressiven Black Metals zu einer interessanten,
soliden und ansprechenden Veröffentlichung, auch wenn es nicht
unbedingt der ganz große Wurf ist.
01. Verloren in der Neer
02. Erfundene Welten
03. Erkenntnis
04. Mitternachts Gedanken
05. Zu misslingen bestimmt
06. Belanglos
http://www.naturmacht.com/inexistenz/
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