Hinter EINSAMTOD verbergen sich zwei Slowaken die auf dem
selbstbetitelten Debüt wunderbar stimmungsvollen sowie dezidiert rohen
Black Metal zum Besten geben. EINSAMTOD spielen Black Metal, der
hervorragend Gegensätze höchst wirkungsvoll in sich vereint. Einerseits
sind die langen Lieder durch Dunkelatmosphäre und melodischer
Schwermut gezeichnet, andererseits und zeitgleich aber auch von Hass und
klanggewordener Misanthropie durchdrungen. Der Klang der Gitarren, der
extreme Kreischgesang, die Spielweise, all das sind Merkmale des Black
Metals, wie viele Gruppen ihn vor etwa zehn, fünfzehn Jahren auf
zahlreichen Demos und Alben spielten. Es gibt eine Menge Bands an die
EINSAMTOD hier erinnern. Wenn es langsam wird und die stark verzerrten
Gitarren grell und rau sowie langgezogen ertönen, fühle ich mich stark
an die erste Demo von MIGHTIEST erinnert, welche 1995 erschien. Ebenso
gibt es aber auch Parts, in denen das Gitarrenspiel an Rasluka II und Geliebte des Regens von NARGAROTH oder in schnellen, aggressiven Passagen an LUGUBRES Anti-Human Black Metal oder CORPUS CHRISTIIS Tormented Belief
erinnert. Das sind sehr unterschiedliche Gruppen, deren Alben an die
ich hier erinnert werde, schon viele Jahre zurückliegen. Und obwohl
diese Gruppen so unterschiedlich sind, haben sie einen spezielle
Stimmung, eine Geisteshaltung gemeinsam, die sich auch in Einsamtod wiederfinden lässt.
Es ist einfach wunderbar wie großartig EINSAMTOD desolate,
depressive Klangpassagen mit bedingungsloser Aggressivität und blinder
Wut kombinieren und abwechseln. Das Album ist nicht einfach nur
schwermütig oder depressiv sondern immer auch unter einer gewissen
Spannung stehend, die sich dann in sehr harschen und heftigen
Ausbrüchen entlädt. Dazu passen der raue und rohe Klang sowie der
extreme Keifgesang einfach perfekt. Die Strukturen der Lieder sind
währenddessen eher einfach und überschaubar, was den Effekt und was die
Stimmung meiner Meinung nach hervorragend abrundet und betont. Da
stört es auch überhaupt nicht, dass das Schlagwerk programmiert wurde
und sich der Rhythmus überaus simpel, zweckmäßig verhält. Manchmal sind
die einfachen, reduzierten Dinge wesentlich aussagekräftiger und
wirkungsvoller als komplexe, anspruchsvolle und verschachtelte Gebilde.
Einsamtod ist ein wunderbares Album welches den rauen,
desolaten und misanthropischen Geist früherer Tage in sich birgt. Wer
raue, eindringliche und fesselnde Atmosphären und Stimmungen mag, ist
hiermit bestens beraten. Für mich ist das Album jedenfalls ein echtes
Juwel und somit auch ein Geheimtipp.
01. Freezing end
02. A vision of ancient sorrow
03. Dying shadows
04. Journey through a land forlorn
05. Endless pain (Night's fall)
http://www.myspace.com/samosmrt
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