HALLIG ist eine neue, 2010 gegründete, Black Metal Gruppe aus dem Ruhrgebiet, die mit dem Album 13 Keys To Lunacy
debütiert. Das Versprechen lautet schnellen und melancholischen Black
Metal. Dies kann man so in der Tat stehen lassen. HALLIG spielen einen
Stil, der harte Schnelligkeit mit einer gewissen Dynamik und melodischer
Abwechslung kombiniert.
Das Konzept, die Zutaten, all das klingt sehr vielversprechend. Und obwohl 13 Keys To Lunacy
ein handwerklich gut gemachtes Album ist, schaffen es HALLIG jedoch
nicht, mich abzuholen. Das Album geht irgendwie ständig an mir vorbei,
lediglich mit dem Stück Epiphany vermag man es, mich zu
berühren. Ich kann nicht mal so genau beschreiben, was mir an dem Teil
missfällt. Es ist wohl die Summe vieler Kleinigkeiten. Auf der einen
Seite klingt mir das Album zu „deutsch“, ich habe mit dem bissigen
Keifgesang so meine Schwierigkeiten, andererseits sagen mir die
Melodien zumeist nicht zu. Dabei finde ich die Intention, Raserei und
Härte mit Melodik zu kombinieren grundsätzlich gut - zumal es viele
Beispiele gibt, wie hervorragend dies funktionieren kann. Ein weiterer
Minuspunkt ist für mich der Klang, der etwas dumpf und rauschend ist -
was allerdings auch an der reduzierten Qualität der digitalen Promo
liegen kann.
Ich weiß, dies sind vorwiegend subjektive Kritikpunkte, doch wenn
das Gefühl und Empfinden nicht hinhaut, ist es schwierig objektiv auf
das Werk zu schauen. Versuchen will ich es dennoch: Qualitäten hat 13 Keys To Lunacy
aber dennoch. Vor allem spieltechnisch und handwerklich. Ich finde, am
Schlagwerk gibt es einige hörenswerte Momente, die mir gut gefallen.
Und in Epiphany finde ich die kurzweilige Verwendung der
Akustikgitarre sehr gelungen, da sie einen wunderbaren atmosphärischen
Kontrast zum harten Black Metal darstellt. Doch dies ändert nichts an
der Tatsache, dass ich das Album insgesamt langweilig finde. Gerade die
Gitarrenmelodien finde ich oftmals alles andere als ergreifend, eher
ernüchternd, und dann ist da, wie gesagt, der sehr energische
Kreischgesang, der in einem anderen Kontext sicherlich mächtig wirken
kann, hier aber auf mich farblos wirkt. Somit ist 13 Keys To Lunacy
für mich nur ein handwerklich gut gemachtes aber stimmungstechnisch
eher langweiliges sowie durchschnittliches Album. Potential ist aber
vorhanden, gerade was Rhythmus und Schlagwerk betrifft. Wer sich selbst
ein Bild von der Angelegenheit machen will, kann bei Soundcloud zwei
Titel hören:
01. If I am the storm
02. Hadaler Traum
03. Reinvigoration
04. Am Firmament
05. Epiphany
06. Nichts als Stille
07. Unter Menschen
08. 13 Keys
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