17.09.2012

Berkowitz - Sent To Dominate | 2012 | Gravity Entertainment | CD | Black/Death Metal/Grind

Nur ein Jahr nach dem Debütalbum meldet sich das brachiale Bollwerk BERKOWITZ zurück. Sent To Dominate wurde das Album getauft und erschien am 11. September, genau elf Jahre nach den Terroranschlägen. Das Datum wurde bewusst gewählt, da es sich bei Sent To Dominate um ein Konzeptalbum handelt, auf welchem sich alles mehr oder weniger um den so genannten Krieg gegen den Terror, Unterdrückung und Gewalt gegen Unschuldige dreht. Die Thematik ist also gesellschafts- und sozialkritisch, was auch ein wenig zum musikalischen Konzept passt. Denn BERKOWITZ spielt hier eine aggressive und massive Mischung aus Death Metal, Black Metal und Grindcore. Vor allem die letztere Spielart ist ja öfters durch kritische Aussagen aufgefallen.

Wie dem auch sei. Sent To Dominate ist ein überaus energisches und bewegliches Album. Das Tempo wird nur selten gedrosselt, von Anfang bis Ende wird einem das Tempo wütend und aggressiv um die Ohren gehauen. Das Tempo ist dabei aber trotzdem vielfältig und variabel, Passagen der Monotonie gibt es nicht, weshalb BERKOWITZ stets auch beweglich wirken. Es gibt viele Rhythmuswechsel, wobei BERKOWITZ aber immer antreibend bleiben, auch wenn es mal etwas gemächlicher wird. Die variabelste Komponente des neuen Albums ist aber wohl der Gesang. Unas, der für alles alleinverantwortlich ist und lediglich für die Gitarre, N.K. von DER WEG EINER FREIHEIT verpflichtete, kreischt mal bissig wie im Black Metal, tönt tief wie im Death Metal und wechselt auch mal giftig und schreiend in den Grindcore. Diese gesangliche Vielfalt wirkt nicht im Geringsten überladen, im Gegenteil. Mir gefällt diese vokale Abwechslung sehr gut und besser als auf dem Vorgänger. Überhaupt macht Sent To Dominate einen besseren und runderen Eindruck. Das Gitarrenspiel überzeugt gleichfalls auf ganzer Linie, die Stilwechsel innerhalb eines Liedes sind extrem flüssig und es ist schon beeindruckend, wie die Gitarren einfach so von Black/Death auf Grindcore umschalten oder umgekehrt. Obwohl Sent To Dominate ein lautes und wütendes Album ist, zieht sich eine subtile Melodik latent durch das Album. Die Musik ist nicht nur plump schnell und aggressiv, es gibt melodische Auflockerungen und rhythmische Verschnaufspausen.

BERKOWITZ hat sich deutlich steigern können und ist vor allem dann richtig gut, wenn der Death Metal oder Grindcore betont wird. Ich denke, die Zukunft liegt auch ganz klar in dieser Vermischung. Ein gutes Beispiel dafür liefert das Lied Zehntausenddreihundertfünfzehn, welches man kostenlos anhören kann. Für mich ist Sent To Dominate ein gutes und spieltechnisch auch anspruchsvolles Album.

01. Endurance
02. Dictate destruction
03. Zehntausenddreihundertfünfzehn
04. Paveway to the gods
05. Second class human being
06. Från helvetet
07. To the aggressor the valve
08. Defects

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