Mit Cosmosophy endet die 777-Trilogie nun. Viele haben lange drauf gewartet und enttäuscht sein wird wohl niemand. Auf Cosmosophy machen BLUT AUS NORD exakt das, was man von ihnen erwartet hat. Der dritte Teil schließt also nahtlos an den zweiten Teil The Desanctification an. Mir gefiel der zweite Teil schon nicht vollends, weshalb mir auch Cosmosophy
nicht uneingeschränkt zusagt. Keine Frage, BLUT AUS NORD sind
sicherlich so etwas wie eine Instanz, sie haben einen gänzlich eigenen
Stil, im Grunde haben sie mehrere eigene erschaffene Stile, die von
vielen mehr oder weniger kopiert werden und wurden. BLUT AUS NORD
verstehen es perfekt, bizarre und düstere Melodien, Harmonien und
Stimmungen zu erzeugen, die so packend und fantastisch, schräg und
bizarr, morbide und abgefahren sind, wie man es nur sein kann.
Cosmosophy ist ein zum Teil düsteres und stets
atmosphärisches Album mit langen instrumentalen Passagen, in denen
tolle Gitarrenmelodien zu hören sind, wie man sie nur bei BLUT AUS NORD
zu hören bekommt. Diese Passagen sind zum Teil recht lang, sehr
sphärisch und teilweise regelrecht verträumt. Manchmal verdichtet sich
diese „kosmische“ Atmosphäre zu einer erhabenen, ja geradezu
majestätischen Anmut. Auf Cosmosophy gibt es insgesamt
betrachtet wenig Gesang, und wenn, dann meistens unverzerrt, was mir
persönlich nun gar nicht zusagt. Für meinen Geschmack macht der
Klargesang die tolle Atmosphäre schlagartig kaputt, weshalb ich mich
natürlich über die langen Instrumentalpassagen sehr freue.
BLUT AUS NORD sind Meister ihres Faches, sie können verdammt gut
spielen und wissen wie man packende und einzigartige Melodien
komponiert, darüber braucht niemand zu streiten. Aber über Geschmack
lässt sich vortrefflich streiten, und ich werde mit der 777-Trilogie
einfach nicht warm. Für mich sind und bleiben The Mystical Beast Of Rebellion und The Work Which Transforms God die besten Alben von BLUT AUS NORD. Schlecht finde ich Cosmosophy nicht, mit dem letzten Lied Epitome XVIII
gibt es gar einen krönenden Abschluss! Es ist ein exzellentes Lied,
mit großartigen Melodien und einer atemberaubenden Atmosphäre, die
wahrlich über jeden Zweifel erhaben ist. Interessant ist auch Epitome XV,
in dem es experimentelle Elektronikelemente zu hören gibt, jedenfalls
in der ersten Hälfte. Die zweite Hälfte wartet dann mit Chorgesängen
und viel melodischem Tamtam auf, was die zuvor so schön aufgebaute,
düstere Atmosphäre zerstört.
Mit Cosmosophy schließt sich der Kreis und wer die
ersten beiden Teile der Trilogie mochte, wird ganz bestimmt auch den
letzten Teil lieben. Leider gehöre ich nicht dazu.
01. Epitome XIV
02. Epitome XV
03. Epitome XVI
04. Epitome XVII
05. Epitome XVIII
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