Zwei Jahre nach dem Debütalbum L'idée de Dieu kehrt das französische Einmannprojekt GRISÂTRE nun mit dem zweiten Album Esthaetique
zurück. Es hat sich nicht viel getan, GRISÂTRE ist seinem Stil treu
geblieben, und so gibt es erneut depressiven Black Metal der besseren
Machart zu hören. Veränderungen und Unterschiede gibt es natürlich,
aber sind diese von einer eher dezenten Natur. Ein Unterschied zum
Debütalbum ist etwa der Klang. GRISÂTRE klingt auf Esthaetique
rauer, verwaschener und nebulöser. Mir gefällt das gut, da durch den
etwas derberen Klang die Musik noch düsterer, beklemmender und auch
harscher wirkt. Vor allem wenn GRISÂTRE Tempo aufnimmt, kommt der Klang
sehr schön, nämlich überaus bedrückend, zur Geltung. Außerdem hat
GRISÂTRE auf die Zwischenstücke verzichtet, die mir auf dem Debüt noch
missfielen. Demzufolge hat GRISÂTRE alles richtig gemacht und einen
mehr als gelungenen Nachfolger abgeliefert.
Esthaetique ist ein Album, auf dem sich dezidierte
Rohheit, die harsch und aggressiv sein kann, mit melancholischen,
depressiven Harmonien und Arrangements abwechselt. Obgleich es in den
langen Liedern, jedes ist rund 14 Minuten lang, natürlich eingängige
Passagen gibt, gibt es innerhalb des Albums Abwechslung. Es gibt
verschiedene Tempi und viele gute Gitarrenmelodien, die in ihrem
grellen Klang entzücken und sehr eindringlich und sehr emotional sein
können, ohne jedoch zu aufdringlich zu sein. Dieses sich zurücknehmen,
ist eine der musikalischen Stärken des Albums. Es gelingt GRISÂTRE
durch eher unauffällige Gitarrenarrangements eine dichte und packende
Atmosphäre zu erzeugen. Unauffällig, und deshalb sehr aussagekräftig,
wurde auch der Gesang arrangiert. Besonders emotionale Gesangseinlagen
gibt es keine, stattdessen erklingt die verzerrte aber eher
emotionslose Stimme konstant unaufgeregt, wie ein sachlicher Begleiter,
was den guten sowie runden Gesamteindruck bestärkt.
Für mich ist Esthaetique ein gutes DSBM-Album, da
GRISÂTRE auf Klischees verzichtet und stattdessen durch feingliedrige,
unauffällige Arrangements punktet. Ich weiß Alben immer sehr zu
schätzen, die dem ersten Augenschein nach nichts Besonderes, eher etwas
Trübes sind, sich in der Tiefe als aber wahre Fundgrube guter
Arrangements offenbaren. So ein Album ist Esthaetique. GRISÂTRE hat also alles Richtig gemacht und konnte sich gegenüber dem Debüt noch steigern.
01. Intro
02. L'Abstrait
03. L'Impression
04. Opus demen
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