Vrankenvorde konnte mich mit Schlachtensang in
jedem Fall überraschen, da ich den Bandnamen irgendwie mit
melodieüberladenem Folk Metal verknüpft hatte, was sich jedoch sehr
schnell als haltlos erwies. Statt kunterbunter und verspielter Melodien
gibt es mit dem ersten Titel Heil unserem Leben
deutschsprachigen Extreme Metal, der vor allem gesanglich in die Vollen
geht. Das gesangliche Spektrum ist überaus vielfältig und pendelt
zumeist zwischen verzerrtem aber verständlichen Pagan/Black
Metal-Kreischgesang und tiefem, zuweilen nahezu gegrunztem Death
Metal-Gesang. Entsprechend vielschichtig erscheint dann auch die Musik
von Vrankenvorde, die sich sehr schlecht in eine Schublade verfrachten lässt.
Je nach gesanglicher Tonlage und Geschwindigkeit verändert sich auch der stilistische Ausdruck von Vrankenvorde.
So gibt es sehr kraftvolle und treibende Arrangements, zahlreiche
mitteschnelle Strecken aber auch die von mir be- und gefürchteten,
fröhlichen Folk Metal-Melodien tauchen hier und da mal auf.
Glücklicherweise übertreibt es Vrankenvorde mit diesem Melodiegeschwurbel jedoch nicht.
Stattdessen bestimmt kraft- und druckvoller Extreme Metal das
Geschehen, der sowohl harsch und mitreißend aber auch dunkel, technisch
und bedrohlich sein kann. Mir gefallen diese dunklen und tiefen Parts
mit ihrer direkten Nähe zum Death Metal am besten, da ich einerseits
großen Gefallen an den tiefen Gesangseinlagen gefunden habe und ich
andererseits das trockene und harte Instrumentenspiel während dieser
Parts zu schätzen weiß.
Am Ende ist Schlachtensang ein sehr abwechslungsreich
gestaffeltes Werk, in dem von allem ein bisschen vorkommt. Die Pagan
Metal-Hymnen und Passagen sagen mir nicht so ganz zu, was weniger an Vrankenvorde
liegt sondern daran, dass ich mit dieser Musik generell nichts
anzufangen weiß. Die energischen Lieder und Passagen mit dem tiefen
Gesang sind für mich jedoch sehr hörbar und wissen mir auch zu gefallen.
Wer deutschsprachigen Extreme / Pagan Metal mag, wird mit Schlachtensang sicherlich seine Freude haben, zumal das Album einen sehr eigenständigen Eindruck macht.
01. Heil unserem Leben
02. Sturmvogel
03. Der Geist des großen Kriegers
04. 17, 18, 19
05. Einst
06. Schlachtensang
07. Mutter Norden
08. Brandenburg
09. Instrumental
10. Des Krieges Ungeheuer
11. In eternum perflorescunt
12. Euch lachend entgegen
13. Zu früh zu jung
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen