09.03.2008

Vrankenvorde - Schlachtensang | 2007 | Blood Fire Death Productions | CD | Pagan Metal

Vrankenvorde konnte mich mit Schlachtensang in jedem Fall überraschen, da ich den Bandnamen irgendwie mit melodieüberladenem Folk Metal verknüpft hatte, was sich jedoch sehr schnell als haltlos erwies. Statt kunterbunter und verspielter Melodien gibt es mit dem ersten Titel Heil unserem Leben deutschsprachigen Extreme Metal, der vor allem gesanglich in die Vollen geht. Das gesangliche Spektrum ist überaus vielfältig und pendelt zumeist zwischen verzerrtem aber verständlichen Pagan/Black Metal-Kreischgesang und tiefem, zuweilen nahezu gegrunztem Death Metal-Gesang. Entsprechend vielschichtig erscheint dann auch die Musik von Vrankenvorde, die sich sehr schlecht in eine Schublade verfrachten lässt.

Je nach gesanglicher Tonlage und Geschwindigkeit verändert sich auch der stilistische Ausdruck von Vrankenvorde. So gibt es sehr kraftvolle und treibende Arrangements, zahlreiche mitteschnelle Strecken aber auch die von mir be- und gefürchteten, fröhlichen Folk Metal-Melodien tauchen hier und da mal auf. Glücklicherweise übertreibt es Vrankenvorde mit diesem Melodiegeschwurbel jedoch nicht.

Stattdessen bestimmt kraft- und druckvoller Extreme Metal das Geschehen, der sowohl harsch und mitreißend aber auch dunkel, technisch und bedrohlich sein kann. Mir gefallen diese dunklen und tiefen Parts mit ihrer direkten Nähe zum Death Metal am besten, da ich einerseits großen Gefallen an den tiefen Gesangseinlagen gefunden habe und ich andererseits das trockene und harte Instrumentenspiel während dieser Parts zu schätzen weiß.

Am Ende ist Schlachtensang ein sehr abwechslungsreich gestaffeltes Werk, in dem von allem ein bisschen vorkommt. Die Pagan Metal-Hymnen und Passagen sagen mir nicht so ganz zu, was weniger an Vrankenvorde liegt sondern daran, dass ich mit dieser Musik generell nichts anzufangen weiß. Die energischen Lieder und Passagen mit dem tiefen Gesang sind für mich jedoch sehr hörbar und wissen mir auch zu gefallen.

Wer deutschsprachigen Extreme / Pagan Metal mag, wird mit Schlachtensang sicherlich seine Freude haben, zumal das Album einen sehr eigenständigen Eindruck macht.

01. Heil unserem Leben
02. Sturmvogel
03. Der Geist des großen Kriegers
04. 17, 18, 19
05. Einst
06. Schlachtensang
07. Mutter Norden
08. Brandenburg
09. Instrumental
10. Des Krieges Ungeheuer
11. In eternum perflorescunt
12. Euch lachend entgegen
13. Zu früh zu jung

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen