Aus Bochum erreichte mich diese Demo CDR mit dem Namen Unrestrained, mit der Sikaryus debütiert. Geboten wird zumeist roher und grimmiger Black Metal. Das kurze atmosphärische Intro geht nahtlos in Unrestrained lords of the sea über, welches aufgrund der Überschneidung mit dem Intro
in den ersten Sekunden denn auch noch harmonisch ist. Mit dem Einsetzen
der Instrumente und des Gesanges offenbart sich dann aber schroff
klingender und rumpelnder Black Metal mit extrem verzerrtem Gesang. Ein
wenig fühle ich mich hiervon an die Ungarn von Nebron mit ihrem 2000er
Album „The Message“ erinnert. Unrestrained lords of the sea ist
aber nicht nur grimmig und roh, stellenweise wurden leicht melodische
Gitarrenparts eingestreut und in der Mitte des Liedes gibt es auch eine
sehr schöne atmosphärische Passage, die das raue und rumpelnde Spiel
auflockert.
Schleppend vorgetragen und auf einfache, grelle Riffs beschränkt, ist The end of everything.
Hier kommt der extreme Gesang noch mehr zur Geltung, da der vorwiegend
ruhige Rhythmus und die phasenweise unauffälligen Saiteninstrumente dem
Gesang viel Platz geben. Im letzten Drittel sind zwei kurze Soli zu
hören, ansonsten gibt es nur sehr wenige Variationen in dem Lied.
Nach dem zwei Minuten kurzen Winter, einem rohen und mittelschnellem Stück mit hasserfülltem Kreischgesang, folgt Sin war,
welches rhythmisch ruhig gelagert ist aber aufgrund der rauen
Saiteninstrumente dennoch schroff und räudig wirkt. Zudem enthält Sin war
viel mehr Abwechslung an den Gitarren, welche phasenweise dunkle
Harmoniebögen einstreuen und auch die Bassgitarre schimmert hier und da
angenehm durch.
An dieser Spielweise ändert sich auch in den beiden letzten Titeln Void und Spheres of black nichts. Sikaryus
spielt auch hier rhythmisch ruhig, schleppend und unauffällig auf.
Genau hierin liegt für mich auch der einzige Anlass zur Kritik. Es
mangelt Unrestrained an heftigen und aggressiven Ausbrüchen.
Damit meine ich keine schnellen Parts sondern den einen oder anderen
eingestreuten, eruptionsartigen rhythmischen Ausbruch, in dem es
kurzweilig laut, schnell und eben heftig wird. Dadurch würde Unrestrained
einen fiesen und extremen Anstrich bekommen, der in Richtung Coldness
oder Irae gehen würde. Die Vorraussetzung dafür ist jedenfalls gegeben.
Unrestrained ist also schleppender, aber durchaus roher
Black Metal, mit extremen Gesang und gutem Spiel an den
Saiteninstrumenten. Zudem gefällt mir der ungeschliffene Klang der
Instrumente, welcher die Gitarren grell und das Schlagzeug zuweilen
scheppernd und stampfend erklingen lässt. Unrestrained ist unspektakulär aber anständig und solide, und wenn man etwas mehr Härte in den Rhythmus bringt, ist von Sikaryus sicherlich noch einiges zu erwarten.
01. Intro
02. Unrestrained lords of the sea
03. The end of everything
04. Winter
05. Sin war
06. Void
07. Spheres of black
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen