An Black scenery avatar haben insgesamt sieben Musiker
mitgewirkt, was man der MCD auch anhören kann. Es wird
abwechslungsreicher Black Metal geboten, der zwar überwiegend melodisch
ist aber immer wieder auch grimmig-rohe Züge durchblicken lässt.
Den Anfang macht das langsam gehaltene The eldritch circle,
in dem vor allem das nahezu durchgängig zu hörende, harmonische
Keyboard für Bezugspunkte sorgt. Das Gitarrenspiel ist gleichfalls als
melodisch zu bezeichnen, doch unterliegt es zumeist dem Keyboard.
Lediglich der Gesang und einzelne Riffs bringen etwas Härte in das sonst
harmlose und keyboardgeladene Lied.
Es folgt dann The storm which lies ahead, welches
schnell, hart und treibend beginnt und aufgrund des schnellen Riffings
ein wenig thrashig wirkt. Diese flotten und trashigen Parts werden immer
wieder mal von eingängigen oder harmonischen Keyboardpassagen
unterbrochen, weshalb The storm which lies ahead sehr abwechslungsreich wirkt, da es ein kurzes Lied ist.
Mit sieben Minuten Spielzeit ist Guidance nicht nur das längste Lied der CD sondern auch das mit Abstand beste. In diesem Stück hat Israthoum
alles richtig gemacht. Es gibt herrlich arrangierte Passagen, die einen
eingängig schnellen Rhythmus haben und dezent vom Keyboard begleitet
werden, sodass Israthoum eine wunderbare kalte
Atmosphäre entwickelt, die alles und jeden unmittelbar gefrieren lässt.
Auch die Wechsel und die ruhigeren atmosphärischen Parts sind
gleichfalls vielversprechend und gelungen, so, dass man am Ende der
sieben Minuten das Gefühl hat, das Lied sei viel zu kurz.
The ghostly hour beginnt zwar schnell und treibend und dank des
kehligen Gesanges auch grimmig, doch wird dieses geradlinige und
durchaus gute Spiel alsbald vom allzu melodischen Gitarrenspiel
aufgelöst. Die Gitarren werden zeitweise viel zu harmonisch, in einer
lieblichen Art und Weise, gespielt, die nicht so recht zum grimmig
kehligen Gesang passt.
In Dimensions gibt es zwar auch schnelle und harte
Parts, die zum Teil auch angenehm schroff und roh sind, doch werden
diese Passagen immer wieder von melodischen Arrangements unterbrochen,
in denen das Keyboard oder lebhafte Riffing etwas zu dick aufgetragen
wirkt. Besser ist es da schon im Titellied Black scenery avatar,
dessen erste Hälfte sehr schnell und antreibend ist und in der gute,
eisig akzentuierte Riffs zum Tragen kommen. Dabei bleibt es allerdings
nicht allzu lange, da die zweite Hälfte als ruhiges, instrumentales
Outro fungiert.
Wie gesagt, Black scenery avatar ist ein enorm
wechselhaftes Werk, in dem vor allem die teilweise zu überladenen
melodischen und harmonischen Arrangements den guten Ansätzen die Schau
stehlen. Israthoum beweist ja mit Guidance,
und auch in der ersten Hälfte des Titelliedes, dass man es versteht,
kalten und packenden Black Metal zu spielen. Ich weiß es nicht, aber es
war vielleicht nicht unbedingt klug, sieben Leute an der Entstehung und
Umsetzung teilhaben zu lassen. Wer keine Probleme mit stark melodisch
eingehauchten Black Metal hat, wird das vielleicht anders sehen.
01. The eldritch circle
02. The storm wich lies ahead
03. Guidance
04. The ghostly hour
05. Dimensions
06. Black scenery avatar
http://www.israthoum.com/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen