Mit dem 20 Minuten langen Lied Son of Angurboda / Without mortal agony zeigt sich die Einmann-Gruppe Veineliis differenzierter und insgesamt auch schwermütiger als zuletzt beim Demo In this forest shall be my gallows. Son of Angurboda
besitzt zwar auch eingängige schnelle Passagen, doch sind diese der
melancholischen Melodieführung klar untergeordnet und nicht mehr so
eindringlich und hart wie beim Demo. Neben den düsteren, rauen
metallischen Strecken kommen auch zwei sehr ruhige und klare Passagen
vor, bestehend aus Akustikgitarre und einer art verzerrter
Flüsterstimme. Veineliis macht mit dem Beitrag einen
guten Eindruck, vor allem die gemächlicheren, beklemmend-melancholischen
Abschnitte mitsamt der Melodien sind gut gelungen und besitzen viel
Atmosphäre.
Aus Trümmern von Kältetod ist ebenfalls
ca. 20 Minuten lang und in fünf Teile untergliedert. Angefangen wird
mit dem Teil „Erwachen“, einer ruhigen, mehrere Minuten andauernden
instrumentalen Einleitung bevor der zweite Teil „Wahrnehmung“ von einem
eingängigen schnellen Rhythmus angetrieben wird. Zu dieser rhythmischen
Eingängigkeit gesellt sich ein entsprechend schnelles abwechslungsarmes
Riffing. Der dunkle verzerrte Gesang Kältetods ist zwar
unverständlich aber sehr bedrückend und gequält. Hiernach folgen die
Teile „Reflexion“, „Erinnerung“ und „Erkenntnis“ deren Grenzen jedoch
nicht klar herauszuhören sind. Diese drei Teile bestehen aus
schleppenden, schnellen und stampfenden Inszenierungen mit teilweise
sehr einfachen aber eindringlichen Melodien. Zwischendrin gibt es aber
auch ruhigere und klarere Abschnitte, diese sind jedoch relativ kurz
gehalten. Besonders heftig und düster ist das Ende des Liedes, das ruhig
und mit traurigen Melodien begangen wird, doch Dank des extremen,
gepeinigt anmutenden Gesangs, sehr eindringlich und bedrückend wirkt.
Diese Split LP ist eine gelungene Veröffentlichung auf der beide Akteure überzeugen können. Atmosphärisch sind sich Veineliis und Kältetod recht ähnlich auch wenn die beiden langen Titel natürlich sehr unterschiedlich strukturiert und beschaffen sind. Vor allem an Veineliis
kann ich mich erfreuen, da die Entwicklung seit dem Demo sehr
lobenswert ist. Die LP kommt in einem ansprechend gestalteten Klappcover
inklusive Text.
Aceust
VEINELIIS
01. Son of Angurboda / Without mortal agony
KÄLTETOD
02. Aus Trümmern... (Teil 1-5)
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