An SolarKult sind für mich nicht nur die Liednamen extravagant
sondern auch der musikalische Inhalt dieses konzeptionellen zweiten
Albums von Blacklodge. In der Pressemitteilung zu SolarKult
wird dieser akustische Wahnsinn als „Industrial Black Metal Mysticism“
umschrieben, was die Sache auch sehr gut trifft. Vorraussetzung für
diese Form der extremen Musik ist ein gewisses aufgeschlossenes
Potential des Hörers. Denn wie der Begriff „Industrial“ bereits
impliziert, handelt es sich hierbei nicht um herkömmlichen Black Metal
mit den üblichen Instrumenten. SolarKult ist ein sehr elektronisches und technologisches Gebilde, in welchem die Anteile des Metals teilweise sehr gut versteckt sind.
Das beiden einzigen wirklichen Elemente und Instrumente des Metals
sind der Gesang und die Gitarren, wobei beide jedoch recht untypisch
beschaffen sind, den elektronischen Industrialklängen angepasst wurden.
Ein zusätzliches echtes Schlagzeug ist zwar auch enthalten, dieses habe
ich allerdings nicht ausfindig machen können. Wer sich jetzt fragt was
das Ganze mit Black Metal zu tun haben soll, dem sei auf das satanische
und misanthropische Konzept verwiesen zu dem sich Blacklodge bekennen.
Musikalisch und atmosphärisch ist SolarKult ein hartes und
aggressives Werk, was sowohl an der harschen elektronischen
Klangteppichen und Rhythmen liegt als auch an den stark verzerrten
Gitarren die durch technisches und hartes Riffing auffallen. Dazu ist zu
sagen, dass die Gitarren sehr gut gestimmt wurden und sich nahtlos in
ihr elektronisches Umfeld einfügen. Stellenweise werden die Gitarren
allerdings etwas metallischer und geben klassische Melodien und sogar
einige Soli wieder. In dem Lied Templars verwenden Blacklodge
sogar einen Riff, der große Ähnlichkeit mit einem Riff aus dem Lied
"The Negress" von Arghoslent hat. Ob Zufall oder nicht sei dahin
gestellt, jedenfalls verstehen es Blacklodge geschickt,
die Übergänge von metallischen Arrangements in harte Elektroklänge
fließen zu lassen. Ein weiterer interessanter und gelungener Aspekt ist
der Gesang, der zwar unverzerrt dennoch rau bis heiser ist und sehr
passend zur nuklearen und endzeitlichen Stimmung von SolarKult ist.
SolarKult ist mit Sicherheit ein interessantes und
extremes Werk, das aber nur für Hörerschaften in Frage kommt, die eben
aufgeschlossen sind und elektronische Musik nicht per se ablehnen.
Erschienen ist das Album auf CD und auf DLP im Gatefold-Cover.
01. ftp://SolarKult.Nexus
02. Mission
03. Iron icon
04. PsychoActive SataN
05. 11rd eye chemistry
06. Drugz mysticism <#A:Vision>
07. TeknoShaman 666
08. Luxifer meme
09. Prequel to the kult
10. Angels refinery [C21H23NO5 MiX]
11. Martyr comples
12. Forge=Phoenix
13. Templars
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