Agrypnie ist das Soloprojekt von Torsten, dem Sänger
Nocte Obductas, die inzwischen als Band nicht mehr existieren. Nacht
einer Split mit Fated gibt es mit F51.4 nun das Debütalbum.
Eingeleitet wird F51.4 mit dem wunderschönen,
atmosphärischen und schwermütigem Intro, in dem eine herrlich, klare
Gitarrenmelodie das Geschehen bestimmt. Atmosphärisch geht es dann auch
in den folgenden Stücken weiter, die sehr vielschichtig konzipiert
wurden und zahlreiche Stimmungsvariationen offenbaren. Dieses nuancierte
Angebot wird vornehmlich durch die exzellente Gitarrenarbeit erzielt,
die sich aus einem breit gefächerten Repertoire speist. Diese klaren,
ruhigen und melancholischen Gitarrenmelodien, die bereits im Intro zu
hören waren, tauchen immer wieder mal in den Liedern auf und verleihen F51.4
eine Tiefe und Ernsthaftigkeit, die nachdenklich stimmt und fesselt.
Aber auch in den vielen schnellen oder schleppenden Passagen wird die
Gitarre nicht weniger eindrucksvoll bedient. Das Riffing ist stets
kraftvoll und mitreißend.
Als besonders gelungen empfinde ich das Lied Kerkerseelenwanderung, in dem Agrypnie
all seine Vorzüge eindrücklich kombiniert und vereint. Das Stück
besteht aus kraftvollen und energischen Passagen, die zweimal von einem
grandios arrangierten und atmosphärischen Part unterbrochen werden.
F51.4 ist ein sehr atmosphärisches Werk, das gänzlich
überzeugt. Sowohl musikalisch als auch von seiner gedanklichen Tiefe in
den Texten, die von Marcel (Nocte Obducta) kommen. Lediglich das
programmierte Schlagzeug wirkt vereinzelt bei den schnellen und
brachialen Einsätzen nicht ganz so glanzvoll, aber dies ist getrost zu
verschmerzen, da diese Momente sehr selten sind und es sich ansonsten
einwandfrei anhört.
01. Intro
02. Und führet mich nicht in Versuchung
03. Auf nackten Korridoren
04. Cogito ergo sum
05. Kerkerseelenwanderung
06. Spiegel?
07. Masken
08. Glas
09. Outro
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