Vor sieben Jahren erschien Angantyrs Debütalbum Kampen fortsætter erstmalig als eigenproduzierte CDr. Nun gibt es - passend zum dritten Album Hævn, welches gerade erschien - eine Digipak-Wiederveröffentlichung mit einem Bonuslied.
So wenig mich seinerzeit das zweite Album Sejr überzeugen konnte, so wenig vermag mich Kampen fortsætter zu berühren. Mir ist dabei durchaus bewusst, dass Angantyr
sich im Laufe der Jahre ein hohes Maß an Anerkennung und eine
entsprechend große Anhängerschaft erspielt hat. Doch an mir zieht das
alles vorbei. Dies bedeutet nun nicht, dass Kampen fortsætter ein schlechtes Werk ist. Es ist viel mehr so, dass mich dieser rohe nordische Black Metal in dieser Art nicht anspricht.
Ein Grund dafür ist vielleicht, dass sich Angantyr viel Zeit
lässt bis es in der Musik zur Sache geht. Begonnen wird das Album mit
dem langen Instrumentalstück Portene åbnes. Es ist ein sehr
ruhiges und fast sechs Minuten langes Instrumental, das zwar durchaus
dunkle atmosphärische Schwingungen beherbergt, doch ist mir das alles zu
lang, zu dröge.
Rhythmisch schleppend und klanglich grell und rau geht es dann mit dem ersten „richtigen“ Lied Stormen fra nord
weiter. Nach dem schleppenden und gewissermaßen kraftvollen Auftakt
verläuft sich das Lied dann in einer ruhigeren und melodischen Passage.
Die Melodien die hier zu hören sind, sind zwar schön doch wirkt das
alles ziemlich harmlos. Doch nach dieser Passage wird es dann kurzweilig
eingängig und schnell bevor Stormen fra nord zum Ende hin wieder sehr melodisch wird und darin ausklingt. Hierauf folgt das für mich beste Lied Angantyrs. Landeplagen skal bort
beginnt schleppend und das Riffing ist wunderbar räudig, rotzig und
fies. Hier schimmern die glorreichen Tage des nordischen Black Metals
wunderbar durch. Dieser ruppige Anfang täuscht aber nicht darüber
hinweg, dass sich Landeplagen skal bort zu einem recht
harmonisch gearteten Stück entwickelt. Doch sind hier die melodischen
und harmonischen Strukturen subtiler gelagert.
Ein über neun Minuten langes Lied, in dem ausschließlich ruhige Ambientklänge zu hören sind folgt, bevor es mit I der knæler i ynk zunächst sehr ruhig und harmonisch weitergeht. Glücklicherweise nimmt I der knæler i ynk an Intensität zu und wird im Verlauf zu einem stellenweise stampfenden und schroffem Stück. Ganz anders beginnt Da frostvind blæste,
welches vom ersten Ton an schnell, peitschend und antreibend ist.
Zwischendurch gibt es zwar auch hier melodische Einsprengsel oder kurze
schleppende Arrangements, doch sind diese rar gesät, sodass Da frostvind blæste ein nahezu durchgängig schnelles und aggressives Lied ist.
Damit endet Kampen fortsætter als solches und es folgen zwei Lieder aus anderen Aufnahmesitzungen. Sidste kapitel i en endelos fortælling
ist ein metallisches aber atmosphärisches Instrumental, welches wohl
als eine Art Outro fungierte. Als letztes folgt der Bonustitel Korset ud af Danmark,
welches 2004 aufgenommen wurde. Es ist ein sehr langes und
abwechslungsreiches Stück, in dem sowohl schleppende und harmonische
Strukturen ausgiebig vorgetragen werden, wie auch kurze rohe und
schnelle Parts.
Mir persönlich ist Kampen fortsætter einfach zu
harmonisch beschaffen. Es ist zwar originärer nordischer Black Metal,
doch fehlen mir persönlich die wirklich schroffen und rohen Elemente,
wie sie in Landeplagen skal bort und Da frostvind blæste durchaus vorhanden sind. Doch insgesamt ist das einfach zu wenig für meinen Geschmack.
01. Portene åbnes
02. Stormen fra nord
03. Landeplagen skal bort
04. Intethedens larm
05. I der knæler i ynk
06. Da frostvind blæste
07. Sidste kapitel i en endelos fortælling
08. Korset ud af Danmark
http://www.angantyr.dk/
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