Mit Ligfærd haben Nortt nun den Nachfolger zu Gudsforladt
veröffentlicht. Nennenswerte stilistische Veränderungen sind nicht zu
verbuchen doch wenn man ins Detail geht, unterscheidet sich das neue
Album durchaus vom Vorgänger. Natürlich zelebrieren Nortt nach wie vor diesen extrem langsamen, schweren und düsteren „Funeral Doom Black Metal“. Ligfærd ist jedoch glatter und homogener ausgefallen, es ist nicht mehr ganz so schwer, dunkel und depressiv wie es Gudsforladt
war. Dies liegt aber nicht einzig und allein an der Beschaffenheit des
Materials sondern auch am Klang, der sauberer und klarerer ausgefallen
ist. Die Gitarren sind nicht mehr so rau und präsent, stehen jetzt mehr
im Hintergrund und auch das Schlagzeug wurde entschärft.
Musikalisch kommen wieder lange, langsame Klanglandschaften zum
Tragen die durch die Beharrlichkeit der Langsamkeit teilweise sehr
beklemmend und bedrückend werden. Dies wird vor allem durch die Gitarren
erzielt, die neben diesen verzerrten Zeitlupen-Riffs, klare und sehr
düstere und melancholische Melodien spielen die einen gefangen nehmen
und entführen.
Im Schnitt sind die Lieder auf Ligfærd länger als auf Gudsforladt;
sie sind auch sphärischer, da Nortt auf dem neuen Werk mehr mit
instrumentalen Passagen und Klängen arbeiten, die etwa aus
Windgeräuschen oder eben sphärischen Klangfolgen bestehen.
Ligfærd ist an sich nicht schlecht und wenn man es für
sich genommen anhört, weiß es auch zu gefallen und zu überzeugen doch im
direkten Vergleich zum Vorgänger kann es nicht bestehen. Ligfærd ist mir dafür zu entschärft und geglättet, es fehlt die Eindringlichkeit und Rohheit die es auf Gudsforladt noch gab.
01. Gudsforladt
02. Ligprædike
03. Vanhellig
04. Tilforn tid
05. Dødsrune
06. Ligfærd
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