DØDSFALL lernte ich vor zweieinhalb Jahren
kennen, als das Minialbum „Kronet I Svard Eld“ erschien. Das damalige Trio
überzeugte mich mit dem grimmigen, norwegischen Black Metal. Inzwischen ist DØDSFALL
zu einem Duo geschrumpft, Sänger V-Rex verließ noch 2012 die Band und mit ihm
ging auch Bassist Grave. Seither singt der Norweger Adramelech, während der in
Schweden lebende Ishtar die Gitarren spielt. Für das Schlagzeug auf „Kaosmakt“ konnte
man J. Wallgren von VALKYRJA gewinnen.
Das 2013er Album „Djevelens Evangelie“ zog
irgendwie ungehört an mir vorbei, weshalb ich mich nur auf die ersten
beiden Alben sowie die EP beziehen kann.
Und da spürt man die Veränderungen und Entwicklungen sehr deutlich. DØDSFALL
spielen zwar nach wie vor noch kalten, grimmigen und nordischen Black Metal, jedoch
klingt „Kaosmakt“ weniger rau und roh. DØDSFALL wirken professioneller und
abgeklärter, das Material ist differenzierter und ausgefeilter. Dies liegt aber
auch daran, in die Sunlight Studios gezogen zu sein, wo Größen wie GRAVE,
GORGOROTH oder ENTOMBED ihre Platten aufnehmen ließen. Aber was bedeutet dies für
DØDSFALL? „Kaosmakt“ ist im Grunde ein makelloses, klanglich sauber
produziertes und einwandfrei arrangiertes Album. Es bietet abwechslungsreiche
Strukturen, so gibt es schleppende und harmonische Parts ebenso wie
bedingungslose Härte. Besonders gut gefällt mir „Kaosmakt“, wenn DØDSFALL
jegliche Zurückhaltung ablegen und rigoros drauf los prügeln. Das Lied „Forakt
For Livet“ bietet da einen herrlichen Part, der bitterböse aggressiv und gemein
ist. Auf der anderen Seite gibt es aber zahlreiche Arrangements, die weniger
harsch und heftig sind, gerade Ishtars Gitarrenspiel offenbart das eine und
andere melodische Riff.
„Kaosmakt“ ist ein überzeugendes und gutes
Album, ohne Zweifel. DØDSFALL spielen auf ihrem mittlerweile vierten Album nach
wie vor kompromisslosen, nordischen Black Metal alter Schule. Dennoch gefällt
mir die EP „Kronet I Svard Eld“ am besten. Spielerisch und
strukturell gibt es an „Kaosmakt“ nichts zu bemängeln. Das Album besitzt alles
was es braucht. Mir persönlich missfällt jedoch der Klang. Für meine
Bedürfnisse ist er etwas zu sehr geschliffen und sauber. Wenn ich die EP höre,
da höre ich auch etwas Dreckiges und Kratzendes im Klang, das ist etwas was ich
sehr mag. Und genau dies vermisse ich hier, zudem hätte es insgesamt betrachtet
noch mehr Schnelligkeit geben können. Solche rasenden Parts wie in „Forakt For
Livet“ sind der Wahnsinn. Doch das ist natürlich meckern auf hohem Niveau. Für
Freunde des grimmig-kalten Black Metals aus dem hohen Norden ist „Kaosmakt“ uneingeschränkt
zu empfehlen.
1. Merket I Sjel Og Blod
2. Forakt For Livet
3. Under Fane Av Kosmisk Hat
4. Kaosmakt
5. Heksenes Natt
6. Ain
7. Fitte Av Kristus
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