Ascension: Paramatman ist das
Splitalbum zweier hierzulande wohl eher unbekannter Gruppen, nämlich von ZGARD
aus der Ukraine und von PROHOD aus Rumänien. Obwohl sich beide Gruppen
musikalisch stark voneinander unterscheiden, kann man sie grob skizziert einer
eher atmosphärisch orientierten Spielrichtung des Black Metals zuschreiben.
ZGARD stehen dabei
gewissermaßen für den traditionellen Pagan Black Metal osteuropäischer Prägung.
Schon allein der Sprache wegen, wobei ich nicht unterscheiden kann ob ZGARD
russisch oder ukrainisch singt, was aber nur eine nebensächliche Detailfrage ist.
Atmosphärisch ist die Sache jedoch eindeutig und ZGARD gehen atmosphärisch und
gesanglich in die Richtung bekannter Gruppen wie DRUDKH, KRODA oder VSPOLOKH.
ZGARD bleiben jedoch musikalisch eigenständig. Musikalisch
überwiegt der Black Metal, der zwar eine gewisse atmosphärische Beschaffenheit
aufweist aber weder besonders melodisch noch kitschig aufgeladen ist. Der
Instrumentenklang hat eine gewisse rohe Kraft, die gemeinsam, mit dem ein wenig
heiser und rau klingendem Gesang, für diese spezielle osteuropäische Atmosphäre
sorgt. Besonders interessant empfinde ich das Zusammenspiel von sphärischem
Keyboard und Gitarrenspiel. Dann und wann greifen ZGARD auf das Keyboard zurück
und erschaffen dann eine durchaus erhebende Atmosphäre, die jedoch niemals zu
aufdringlich oder bombastisch wird. Die Arrangements sind relativ dezent und
erzeugen gemeinsam mit den guten und teils auch sehr interessanten Riffs eine
vereinnahmende Atmosphäre, die einem steten Sog gleichkommt. Es gelingt ZGARD
gut das atmosphärische Moment mit einer dezidierten Kälte und Rauheit zu
kombinieren. ZGARD überzeugen mit ausgefeilten Strukturen, gefühlvollen
Arrangements und einer gelungen Mischung aus Eingängigkeit und Abwechslung.
Für PROHOD ist Ascension:
Paramatman die zweite Veröffentlichung, allerdings gründete sich die Gruppe
auch erst 2013 und veröffentlichte recht bald das Debütalbum. Stilistisch
erweist sich PROHODS Black Metal als extrem vielfältig. Es ist Pagan Black Metal
mit folkigem Einschlag ebenso zu hören wie aggressiver und schneller Black
Metal. Alleine das knapp 15 Minuten lange Lied Suflarea Chintesenţei beinhaltet
extrem viel Abwechslung und deckt quasi sämtliche Facetten ab. PROHOD greifen
auf die Flöte ebenso zurück wie auf knifflige Folk-Akkorde an der
Akustikgitarre, es kommen aber auch mal Streichinstrumente und Piano zum
Einsatz. Darüber hinaus setzen die Rumänen auf extrem verzerrten
Kreischgesang, der aber auch mal ins Gutturale abgleitet. Nicht weniger reichhaltig
ist die rhythmische Vielfalt. Es gibt viele Wechsel: rasende Parts wechseln
sich mit schleppenden Passagen ab. Harsche Aggressivität und folkige Harmonien
gehen nebeneinander her. Teilweise klingt das sehr gut, aber manchmal ist es
etwas zu viel. Es sitzt noch nicht jede Melodie perfekt und auch das
programmierte Schlagwerk ist vor allem während der schnellen Momente auch als
solches zu erkennen. Der Stil von PROHOD ist in jedem Fall interessant, gerade
der immense Kontrast hat einen gewissen Reiz. Einerseits spielen PROHOD überaus
roh und harsch auf, nur um einen kurzen Augenblick später Flöte und
Akustikgitarre auszupacken. Manchmal gelingt dies sehr gut, wie etwa in Calea
Visului, welches streckenweise an ungarische oder rumänische Folklore erinnert.
Aber es gelingt eben nicht immer. Auf die Dauer ist das Material eben doch
recht komplex und überaus vielfältig, was auf mich manchmal auch etwas
anstrengend wirkt.
Ascension: Paramatman ist in
jedem Fall eine sehr interessante Split, auf der mich ZGARD definitiv überzeugen
konnten. PROHOD hinterlassen bei mir gemischte Gefühle. Teilweise gefällt mir
deren irgendwie abgefahrener Black Metal, andererseits ist es mir aber manchmal
auch einfach zu viel des Guten. PROHOD müssen sich noch entwickeln, interessantes
Potential ist aber definitiv vorhanden.
ZGARD:
01. Creak of the tree
02. Wander the mist
03. Cold sundown
04. Madness
PROHOD:
05. Văzduh Însîngerat
06. Suflarea Chintesenţei
07. Viscol De Tăciune
08. Calea Visului
09. Suiş Către Vîrful Uitării Lumeşt
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