Wer sich für rohen und/oder
nordischen Black Metal früherer Tage interessiert, der sollte hier genauer
aufpassen. Denn Sturmglanz und Vacula haben gemeinsam Hate Decade (Demo
Compilation) von PROFUNDIS TENEBRARUM wiederveröffentlicht. Hate Decade ist
eine Zusammenstellung sämtlicher Demos der Band. Man bekommt nicht nur einen
Einblick in die Entwicklung und Geschichte der Spanier sondern erhält zudem
hasserfüllten und rohen Black Metal, der stark an die 1990iger Jahre erinnert. Interessanterweise
kehren PROFUNDIS TENEBRARUM die weitverbreitete Logik um und beginnen nicht mit
dem ältesten Material und arbeiten sich dann der Gegenwart entgegen, sondern hier
bekommt man zuerst das neuste Material
vorgesetzt und reist dann in die Vergangenheit zurück.
Die 2007 erschienene Demo
Ascending From Cursed Domains hinterlässt natürlich den professionellsten
Eindruck aller vier Demos. Der Klang ist am druckvollsten und auch spielerisch
ist man hier etwas raffinierter als beim älteren Material. Deshalb ist es aber
nicht automatisch die beste Demo. Auf Ascending From Cursed Domains greifen die
Spanier nämlich phasenweise auf Keyboards zurück, dezent und selten zwar, aber etwas präsenter als auf den anderen Demos. Trotzdem bleibt der Black Metal harsch, brutal und heftig. Besonders
interessant ist das Spiel am Schlagwerk, welches ordentlich einheizt und mich
manchmal an Frosts Spiel auf den Demos und beiden ersten Alben SATYRICONS
erinnert. Interessanterweise erinnert die 2001 aufgenommene Demo Traumatic Soul
Coronation… vor allem gesanglich und auch musikalisch an SATYRICON und auch
ENSLAVED zu ihren Anfangszeiten. Das ist alles aber
relativ und wohl zufällig. Daraus lässt sich aber sehr schön ableiten, dass PROFUNDIS
TENEBRARUM eben rauen und kalten Black Metal nordischer Prägung spielen. Es
gibt viel Hass und viel Kälte aber ebenso auch ergreifende und tiefgehende
Melodien. Traumatic Soul Coronation… ist eine großartige Demo!
Ebenfalls 2001 eingespielt
wurde die Demo Abhorrent Christendom, die ebenfalls rohen und nordisch
geprägten Black Metal beinhaltet, aber nicht ganz so bestechend und zwingend
wie Traumatic Soul Coronation… ist. Abhorrent Christendom ist klanglich etwas
roher und spielerisch aggressiver, aber atmosphärisch nicht ganz so ausgefeilt,
wobei das Lied Deus Nox Est hingegen tolle harmonische Riffs beherbergt.
Zum Abschluss sind die beiden
Lieder der ersten Demo Dark & Eternal aus dem Jahre 1997 zu hören. Hier ist
es nicht nur roh sondern auch zeitweise schleppend. Aber man erkennt bereits
den Grundstein für die späteren Werke und PROFUNDIS TENEBRARUM machen schon eine erstaunlich gute
Figur. Sowohl das Riffing als auch das Schlagzeug sind überaus variabel und
ausgeklügelt.
Hate Decade ist eine wirklich
gelungene Wiederveröffentlichung, deren Berechtigung mehr als nur gerechtfertigt
ist. Die vier hier vertretenen Demos sind allesamt sehr überzeugend und vor
allem für jeden von Interesse und Relevanz, der sich für rohen und
hasserfüllten aber auch düsteren und harmonischen Black Metal norwegischer
Prägung interessiert. Ob PROFUNDIS TENEBRARUM auf ihren Alben auch so klingen,
weiß ich nicht, aber die Demos sind großartig und uneingeschränkt empfehlenswert.
"Ascending From Cursed Domains" 2007
01. Tremolous Adoration in Blasphemy
02. Ascending From Cursed Domains
03. Wounds Of Heaven
04. Upon Distant Darkness
"Traumatic Soul Coronation" 2001
05. Traumatic Soul Coronation
06. From Pandemonium...
07. Sorrowful Moon (I)
08. Sorrowful Moon (II)
"Abhorrent Christendom" 2001
09. Eternal Fields Of Wandering
10. Deux Non Est
11. Abhorrent Christendom
"Dark & Eternal" 1997
12. Keep The Ancient Spirit Alive
13. Dark & Eternal
https://www.facebook.com/pages/PROFUNDIS-TENEBRARUM/131133906966511
http://www.sturmglanz.de/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen