Eine Dekade liegt zwischen dem Debütalbum und dem kürzlich erschienenem Nachfolger Hierofánia. In der Zwischenzeit haben sich ALGOR zwar hier und da noch ein wenig betätigt, etwa eine Demo oder Split veröffentlicht, doch im Grunde war es ruhig um die Slowaken. Mit Hierofánia wurde nun das zweite Album veröffentlicht, welches sehr abwechslungsreichen Black Metal beinhaltet.
Schon aufgrund der Sprache
wirken ALGOR sehr slowakisch respektive tschechisch und erinnern an eine der
zahllosen Gruppen, die die dortige Szene seit jeher zu bieten hat. Auch wenn
man sich anfangs hier und da an die eine oder andere Gruppe erinnert fühlt, ich
muss des Öfteren an WAR FOR WAR und auch MASTER’S HAMMER denken, bleiben ALGOR
aber eigenständig. Der Stil den das Duo auf Hierofánia spielt, ist nicht leicht
in eine bestimmte Schublade zu stecken, da sie sich vieler verschiedener
Einflüsse und Stile bedienen. Teilweise ist der Black Metal modern und
progressiv, andernorts begegnet man bombastischen und symphonischen
Arrangements um wieder woanders auf eher rohen, direkten Black Metal zu stoßen.
ALGOR beweisen dabei ein geschicktes Händchen für flüssige und stimmige Strukturen,
denn trotz der Vielzahl an verschiedenen Elementen wirken die Lieder von Hierofánia
überhaupt nicht überladen.
Zudem gelingt es ALGOR mich zu
überraschen. Mysterium Tremendum ist ein sehr interessantes und überraschendes
Lied. Es beginnt zunächst sehr gewöhnlich mit düsterem Ambient, wo man dann
denkt, eine langweilige Ein- oder Überleitung zu hören. Doch da hat man sich
getäuscht, denn der Ambient verändert sich aufgrund von Samples, Beats und
Piano und nach rund anderthalb Minuten explodiert völlig unerwartet schneller,
druckvoller Black Metal. Der Ambient ist weiterhin begleitend im Hintergrund zu
hören, und so ist der schnelle Black Metal dennoch atmosphärisch, doch auch das
verändert sich und mit einem derben Break verschwinden augenblicklich jeglicher
Ambient und jegliche Atmosphäre und ALGOR ergehen sich in einer hochgradig
aggressiven und brutalen Mischung aus Black und Death Metal. Mysterium
Tremendum ist ein großartiges Lied, da es auf engstem Raum enorm viel
Abwechslung enthält und dies absolut flüssig und stimmig rüberbringt.
Die zehnjährige Pause hat sich
definitiv gelohnt. Das 2003 erschienene Debütalbum kenne ich zwar nicht, doch
aufgrund es Covers lässt sich erahnen, dass es doch noch etwas roher und rauer
gewesen sein muss. Insofern scheint Hierofánia eine wesentliche Entwicklung zu sein.
Ganz egal ob Entwicklung oder nicht, Hierofánia ist ein tolles Album welches
sehr abwechslungsreich und detailreich ist. ALGOR schaffen es großartig die
verschiedenen Stilelemente miteinander zu verbinden und daraus ein absolut
stimmiges Gesamtwerk zu schmieden. Hier kommen Freunde des
tschechischen/slowakischen Black Metals ebenso auf ihre Kosten wie Anhänger
komplexer und abwechslungsreicher Strukturen oder Liebhaber atmosphärischer
Kompositionen.
1. ... A posvätno sa prejavuje
2. V krajine živicových sĺz
3. Lesovik
4. Stretnutie s posvätnom
5. Svet v zrkadlách
6. Mysterium tremendum
7. Pád do dejín
8. Za onoho času
9. K lesným chrámom...
2. V krajine živicových sĺz
3. Lesovik
4. Stretnutie s posvätnom
5. Svet v zrkadlách
6. Mysterium tremendum
7. Pád do dejín
8. Za onoho času
9. K lesným chrámom...
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