Cervix ist ein interessanter Vertreter des
italienischen Doom Metals, der keine psychedelischen Abstecher und auch
den Sludge nicht scheut. Nach der obskuren, instrumentalen Einleitung
„…“, folgt dumpf, schwer und etwas rau klingend The path of Oirat.
Rau sind vor allem die Gitarren, die dunkel und schwer gestimmt sind,
im Klang aber einen leichten rohen und grellen Charakter haben. Neben
der enorm kraftvollen Basslinie und zentnerschweren Riffwänden gibt Cervix
auch eine sehr düstere und stets etwas bizarr gestaltete
Melodieführung zum Besten. Irgendwann folgt dann ein klarer und
atmosphärischer Part mit Flöte und allerlei Geklingel, was nicht
weniger bizarr ist.
In Oboo sind phasenweise extrem dunkle und stampfende
Strukturen zu hören, die sowohl bedrückend als auch erdrückend sind.
Das Schlagzeug stampft und poltert unaufhörlich, die Saiteninstrumente
wabern rau und eingängig, und der Gesang, eine bizarre Mischung aus
verzerrtem und klarem Rufen, beflügelt diese irre und unheimliche
Atmosphäre. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich bei dieser
Musik an Cervix’ Landsmänner von Ufomammut denken
muss. Die Musik beider Gruppen lässt sich zwar nur bedingt vergleichen,
doch ist es vor allem die Atmosphäre, die sich während bestimmter
Parts ähnelt. Nämlich, wenn sie düster, bizarr, kraftvoll aber auch
psychedelisch ist, und man meinen möchte, diese Musik kann nicht von
dieser Welt sein.
In the red night, a roar… Slowly, a chant began… ist eine wunderbare Entführung in düstere und obskure Gefilde. Cervix
versteht es hervorragend, sowohl während der harschen und rauen Parts,
als auch mit den ruhigen und atmosphärischen Passagen, voll und ganz
zu überzeugen. Also, wer psychedelischen Doom Metal, der zuweilen
schroff und roh ist, mag, sollte sich diese Veröffentlichung nicht
entgehen lassen. Die CDR kommt in einem handgemachten Digipak und ist
auf 150 Einheiten limitiert.
7,5/10
Aceust
01. ...
02. The path of Oirat
03. Oboo
04. The water of life
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