Mit Death Nord Kult steht nun das mittlerweile dritte Album der Murmansker Division Old Wainds in den Regalen. Sowohl die beiden Alben Religion of spiritual violence und Scalding coldness als auch die Demobänder waren allesamt überragend und meisterhaft. Entsprechend groß waren die Erwartungen an Death Nord Kult, welche von Old Wainds
allerdings nur bedingt erfüllt wurden. Ob es mit dem Weggang von Kull
zu tun hat, kann ich nicht so recht beurteilen, die Band hat aber in
jedem Fall an Atmosphäre eingebüßt. Dies wird schon unmittelbar mit dem
ersten Titel Storm-Whip deutlich. Es ist ein antreibendes und
geradliniges Stück, das zuweilen nüchtern, trocken und technisch
rüberkommt. Einerseits gefällt es, zumal hier und da eine durchaus
angenehme thrashige Note durchschimmert. Old Wainds
beherrscht es nach wie vor, durch brillantes Riffing einzigartige
Akzente zu setzen, ohne Zweifel. Ähnliche Oldschoolelemente sind auch
in Cruel black dead zu hören, einem sehr riffbetonten Stück. Was Old Wainds
da spielt hört sich wirklich gut an. Für solche Riffs wurden schon vor
20 Jahren Bands geliebt, die heute Kultstatus besitzen. Trotzdem fehlt
mir auf Death Nord Kult etwas, was ich auf den beiden Vorgängeralben so sehr liebte. Dort kombinierte Old Wainds
meisterhaft eine nordische und grimmige Kälte mit wunderbaren dunklen
und atmosphärischen Melodieführungen. Ich denke da beispielsweise an
die Lieder Flaming one, The one „holy“ dead und Unholy nordic Metal von Religion of spiritual violence oder an Scalding coldness und Freezing winter breath
vom Zweitling. Das war traditioneller roher Black Metal gepaart mit
superbem Riffing, der direkt unter die Haut ging und das Blut gefrieren
ließ und trotz aller Roh- und Grimmigkeit stets auch atmosphärische
Anteile besaß. Dieses Gesamtpaket vermisse ich aktuell etwas.
Handwerklich und strukturell ist das dritte Werk zweifelsfrei ein gutes
und gelungenes Album.
Nun ist es aber auch nicht so, dass es auf dem dritten Album
keine erstklassigen und unter die Haut gehenden Momente geben würde. Born in the freezing dark
ist zum Beispiel so ein Lied, dessen eingängig schnellen Arrangements
absolut überwältigend sind. Grimmig und kalt ist dieser Part, gute
schnelle Riffs werden zum Besten gegeben. Doch dann kommt der Break und
Old Wainds setzt zu sehr auf gefällige Riffs, die einen ähnlichen Charakter wie in Storm-Whip oder Cruel black dead haben. Die anfängliche Stimmung des Liedes wird dadurch zunichte gemacht.
Death Nord Kult ist ein Album, welches mich zwiespältig macht wie kein anderes in der letzten Zeit. Ständig wäge ich das Für und Wider ab. Death Nord Kult ist in jedem Fall 100% Old Wainds,
auch wenn mir einige Facetten der aktuell vorliegenden Entwicklung
nicht so sehr gefallen. Trotz einiger offenkundigen Verweise zum
Oldschool wirkt das Album so manches Mal einen Ticken zu modern auf
mich. Mit modern meine ich den Eindruck, dass Old Wainds
versucht, durch das Weglassen der düsteren und harmonischen
Melodieführungen mehr Härte, mehr nüchterne Brachialität aufzubauen -
was letztlilch auch gelingt.
Trotz allem ist es ein Album das ich jedem uneingeschränkt empfehlen kann. Old Wainds
sind nach wie vor eine völlig zu unrecht unterschätze Gruppe im Black
Metal. Mein Lieblingsalbum wird es aber nicht werden, dafür sind die
beiden Vorgänger einfach zu mächtig.
8/10
Aceust
01. Storm-Whip
02. Once moonlight...
03. Cruel black dead
04. Bloodstained
05. Cold twilight of the worlds
06. Born in the freezing dark
07. Death Nord Kult
08. Cold northern order
22.02.2009
VI - De Praestigiis Daemonum | 2008 | Debemur Morti | CD | Black Metal
Eine knappe halbe Stunde an purem, blasphemischen Black Metal wird hier
von den 2 Franzosen geboten. Stellenweise erinnert mich ihr Debüt ein
wenig an eine Mischung aus Deathspell Omega und Inquisition. Allerdings
probiert man nicht wie eine (billige) Kopie von etwas zu klingen. Ich
persönlich finde es etwas schade, dass, obwohl es klar erkennbar ist,
dass die Musiker ihre Instrumente gut beherrschen, eine spezielle Note
an "Eigenständigkeit" fehlt. Allerdings bemerkt man doch, dass die 4
Stücke mit viel Gefühl dahinter geschrieben wurden. Recht druckvoll und
treibend kommt das Album daher und weiß zu gefallen. Nicht nur, weil
man von Beginn an in die durchgängig kalte Atmosphäre gezogen und bis
zum Ende nicht mehr losgelassen wird, sondern auch, da es alles in
allem sehr spannungsgeladen und abwechslungsreich ist. So folgt auf
schnellere Blastbeatpassagen eine Untermalung durch einen Chor(?), um
daraufhin wieder in ein weiteres Inferno auszuarten, was Stellenweise
auch mal etwas langsamer daherkommen kann und trotzdem zu gefallen und
zu überzeugen weiß.
Ein gestandenes, erstes „Lebenszeichen“, was zwar nicht viele Überraschungen aufweist, aber trotzdem an sich zu überzeugen weiß. Selbst die am PC programmierten Drums machen angesichts einiger Gänsehautmomente kaum Abstriche. Wenn im nächsten Werk noch einiges mehr an meiner bemängelten „Eigenständigkeit“ hinzukommt, vermag ich nun schon zu sagen, dass sich diese Band bald hinter niemandem mehr zu verstecken braucht.
7/10
F.
01. Et maintenant je lui appartiens...
02. Je me dresse devant le trône...
03. Si le sommeil de ma raison...
04. Il n'y a pas de repos...
Ein gestandenes, erstes „Lebenszeichen“, was zwar nicht viele Überraschungen aufweist, aber trotzdem an sich zu überzeugen weiß. Selbst die am PC programmierten Drums machen angesichts einiger Gänsehautmomente kaum Abstriche. Wenn im nächsten Werk noch einiges mehr an meiner bemängelten „Eigenständigkeit“ hinzukommt, vermag ich nun schon zu sagen, dass sich diese Band bald hinter niemandem mehr zu verstecken braucht.
7/10
F.
01. Et maintenant je lui appartiens...
02. Je me dresse devant le trône...
03. Si le sommeil de ma raison...
04. Il n'y a pas de repos...
Khors - Mysticism | 2008 | Paragon Records | CD | Black Metal
Khors ist eine ukrainische Band, die sich aus
Musikern rekrutiert, die unter anderem in recht bekannten Gruppen wie
Astrofaes, Hate Forest, Nokturnal Mortum oder Runes of Dianceht spielen
oder gespielt haben. Mysticism ist bereits das dritte Album
und enthält atmosphärischen Black Metal, der bisweilen regelrecht
romantische und idyllische Züge aufweist. Interessanterweise erinnert
der Gesang von Khors stark an den von Drudkh. Die einzige echte Gemeinsamkeit allerdings ist das Herkunftsland. Khors’
Gesang ist also nur minimal verzerrt, dafür rau bis heiser und kehlig.
Mir gefällt es, zumal der Gesang gut zur atmosphärischen und ruhigen
Instrumentalisierung passt. Dabei zieht Khors alle
Register und so sind akustische Gitarren, klare melodische Soli,
dezente Keyboardarrangements als auch klare Gesänge zu hören. Hier und
da wird der Metal komplett weggelassen, so dass sehr ruhige und
beschauliche Musik zu hören ist, die dann eben idyllisch und romantisch
klingt. Es ist nicht schlecht, zumal Khors diese Parts
kitschfrei gestaltet hat und sich das Ganze glücklicherweise nicht
nach nervendem Pagan Gedöns anhört. Vielmehr sind diese klaren Parts
schöne und ruhige Zwischenstücke, die dem ohnehin schon atmosphärischen
Black Metal zusätzlich einen sanften Charakter verleihen.
Obwohl alles Hand und Fuß hat und Khors trotz aller Melodik und Atmosphäre auf zu melodische oder aufheiternde Elemente verzichtet, ist mir Mysticism auf die Dauer dennoch zu gediegen und lieblich. Ich vermisse etwas Mächtiges und Druckvolles in der Musik. Ein wenig davon lässt sich im Titelstück erahnen. Es ist zwar langsam und melodisch, doch besitzt das Lied zuweilen kraftvolle Riffs und einen gleichfalls auffordernden, kräftigen Gesang.
Mysticism ist ein gutes Album, da es trotz aller Melodik und Atmosphäre zu keinem Zeitpunkt zu verspielt oder aufgesetzt wirkt und „fröhliche“ Pagan-Elemente fehlen. Zudem können die klaren als auch die metallischen Parts für sich genommen überzeugen. Wer atmosphärischen Black Metal mag, der sollte Mysticism in jedem Fall probieren. Mir persönlich ist es allerdings einfach zu ruhig auf die Dauer, obgleich ich die musikalischen Qualitäten von Khors anerkenne. Ein wenig wirkt Khors auf mich wie eine lieblichere Drudkh-Variante. Und das kann schon mal gar nicht verkehrt sein.
7/10
Aceust
01. Through the rays of fading moond
02. Raven's dance
03. Milk of heavens
04. Winterfall
05. In the cold embrace of mist
06. Pagan scars
07. Mysticism
08. Red mirrors
Obwohl alles Hand und Fuß hat und Khors trotz aller Melodik und Atmosphäre auf zu melodische oder aufheiternde Elemente verzichtet, ist mir Mysticism auf die Dauer dennoch zu gediegen und lieblich. Ich vermisse etwas Mächtiges und Druckvolles in der Musik. Ein wenig davon lässt sich im Titelstück erahnen. Es ist zwar langsam und melodisch, doch besitzt das Lied zuweilen kraftvolle Riffs und einen gleichfalls auffordernden, kräftigen Gesang.
Mysticism ist ein gutes Album, da es trotz aller Melodik und Atmosphäre zu keinem Zeitpunkt zu verspielt oder aufgesetzt wirkt und „fröhliche“ Pagan-Elemente fehlen. Zudem können die klaren als auch die metallischen Parts für sich genommen überzeugen. Wer atmosphärischen Black Metal mag, der sollte Mysticism in jedem Fall probieren. Mir persönlich ist es allerdings einfach zu ruhig auf die Dauer, obgleich ich die musikalischen Qualitäten von Khors anerkenne. Ein wenig wirkt Khors auf mich wie eine lieblichere Drudkh-Variante. Und das kann schon mal gar nicht verkehrt sein.
7/10
Aceust
01. Through the rays of fading moond
02. Raven's dance
03. Milk of heavens
04. Winterfall
05. In the cold embrace of mist
06. Pagan scars
07. Mysticism
08. Red mirrors
20.02.2009
Vrångbild - Wahn | 2009 | Nihilistische Klangkunst | CD | Black Metal
Mysteriös, obskur und düster ist diese mit Wahn betitelte Veröffentlichung von Vrångbild
(eine weitere Gruppe von Gråsjäl, der auch hinter Avsked, Animo Aeger
und Misanthopic Path steckt). Nach der Splitkassette mit Wolfshauch
liegt Wahn nun in der Form einer MCD vor, die vier Lieder mit
einer Spielzeit von 28 Minuten umfasst. Am Anfang steht ..., in welchem
Akustikgitarre, Stimmen und sonderbare Geräusche zu hören sind. Die
Einleitung ist nett anzuhören, zumal die Gitarre gut gespielt wurde. Das
zweite Lied beginnt gleichfalls ruhig mittels der Akustikklampfe, doch
wandelt es sich recht bald zu Black Metal der melancholischen Sorte.
Der teilweise extrem verzerrte und eindringliche Kreischgesang, sowie
die Klargitarre und der langsame Rhythmus tragen oberflächlich zum
Antlitz des melancholisch anmutenden Black Metals bei. Doch es steckt
mehr dahinter, denn das Lied vollzieht noch wunderbare und interessante
Wandlungen, welche die anfängliche Melancholie zu Wahnsinn und
extremen Dark Metal ummünzen. So ist irgendwann überaus extremer
Kreischgesang zu hören, der in seiner Heftigkeit in Richtung Todesstoß
geht. Aber auch die musikalische Gestaltung ist gut und vielschichtig,
da Vrångbild eine eigenständige Mischung aus Klargitarre, kräftigen Gitarrenwänden sowie einem treibenden, rockigen Rhythmus spielt.
Das dritte Stück In einem Meer aus Schweiß und Scheiße besitzt neben einigen düsteren, atmosphärischen Elementen, viel Grimmigkeit in der Form eingängiger Geschwindigkeit. Es ist ein gutes Stück, da Vrångbild hier den Wahn in einer anderen, nämlich aggressiven und harschen Form, darstellt. Zum Abschluss kommt das Werk dann mit dem über zehn Minuten währenden Über Wehr in Resignation. Hier ist erneut die Akustikgitarre zu hören, die die erste Hälfte des Liedes ausfüllt. Dieser Abschnitt wurde allerdings interessant gestaltet, da es zusätzlich zur Akustikgitarre immer wieder bizarre Geräusche und Klangformationen zu hören gibt. Die zweite Hälfte ist dann abgrunddüsterer Dark Metal, der schleppend und schwer daher kommt. Die Stimme ist anfänglich kein Kreischen, sondern eher ein dumpfes und dunkles Stammeln, umgeben von schrägen und beklemmenden Melodien. Doch das Lied baut immer mehr an Intensität auf, sodass aus dem Stammeln am Ende ein heftiges Kreischen wird.
Wahn ist eine wunderbare Veröffentlichung, die mich bis auf das erste, einleitende Stück, komplett in seinen Bann zieht. Der Name Wahn passt perfekt zum musikalischen Inhalt. Die Musik ist intensiver Dark Metal, der laut und heftig, leise und sanft, aber auch verschroben und bizarr ist. Für mich ist Vrångbild mit Wahn ganz klar ein Geheimtipp, zumal es nur 117 Kopien gibt!
9/10
Aceust
01. ...
02. Verwegenheit: Stadt sei Feuer
03. In einem Meer aus Schweiß und Scheiße
04. Über Wehr in Resignation
http://www.n-kk.de.vu/
Das dritte Stück In einem Meer aus Schweiß und Scheiße besitzt neben einigen düsteren, atmosphärischen Elementen, viel Grimmigkeit in der Form eingängiger Geschwindigkeit. Es ist ein gutes Stück, da Vrångbild hier den Wahn in einer anderen, nämlich aggressiven und harschen Form, darstellt. Zum Abschluss kommt das Werk dann mit dem über zehn Minuten währenden Über Wehr in Resignation. Hier ist erneut die Akustikgitarre zu hören, die die erste Hälfte des Liedes ausfüllt. Dieser Abschnitt wurde allerdings interessant gestaltet, da es zusätzlich zur Akustikgitarre immer wieder bizarre Geräusche und Klangformationen zu hören gibt. Die zweite Hälfte ist dann abgrunddüsterer Dark Metal, der schleppend und schwer daher kommt. Die Stimme ist anfänglich kein Kreischen, sondern eher ein dumpfes und dunkles Stammeln, umgeben von schrägen und beklemmenden Melodien. Doch das Lied baut immer mehr an Intensität auf, sodass aus dem Stammeln am Ende ein heftiges Kreischen wird.
Wahn ist eine wunderbare Veröffentlichung, die mich bis auf das erste, einleitende Stück, komplett in seinen Bann zieht. Der Name Wahn passt perfekt zum musikalischen Inhalt. Die Musik ist intensiver Dark Metal, der laut und heftig, leise und sanft, aber auch verschroben und bizarr ist. Für mich ist Vrångbild mit Wahn ganz klar ein Geheimtipp, zumal es nur 117 Kopien gibt!
9/10
Aceust
01. ...
02. Verwegenheit: Stadt sei Feuer
03. In einem Meer aus Schweiß und Scheiße
04. Über Wehr in Resignation
http://www.n-kk.de.vu/
Animo Aeger - Wolfsvisionen | 2009 | Nihilistische Klangkunst | Kassette | Black Metal
Nachdem mich Gråsjäl mit dem Dark Metal seiner anderen Gruppe Vrångbild verzaubern konnte, gibt es unter dem Banner Animo Aeger auf dieser ersten Demokassette Black Metal satt. Es wurde zwar gerade letzte Woche das Debütalbum Impuls über Ashen Productions veröffentlicht, doch widme ich mich zuvorderst Wolfsvisionen.
Die Kassette enthält keinerlei Angaben zu irgendwelchen Liednamen oder deren Anzahl, weshalb man Wolfsvisionen als Ganzes wahrnehmen und wirken lassen muss. Wie es sich für eine Demokassette gehört, ist der Klang etwas dumpf und roh. In den ruhigen und klaren Passagen sind die Töne allerdings recht sauber und differenziert zu hören. Der Black Metal, den Animo Aeger hier spielt, setzt sich in erster Linie aus relativ kurzen und heftigen Stücken zusammen, die durch hohes Tempo und schnelle, sowie teilweise unsaubere Gitarren auffallen. Dann und wann steuern die tiefen Töne etwas über, und der Gesang wechselt zwischen Black Metal typischem Gekreische und einer dunkleren, tiefen und kehligen Variante, die etwas an Death/Grind erinnert. Vereinzelt gibt es auch eine kurze, langsam gespielte Passage zu hören. Doch überwiegt das schnelle, heftige und ab und an chaotische Spiel. Irgendwann gibt es auch eine kurze, düstere Ambientpassage zu hören, welche mich ganz entfernt in ihrer obskuren Darbietung an Daktari Lorenz und seine geniale Filmmusik zu "Der Todesking" erinnert.
Wolfsvisionen ist guter Black Metal aus dem deutschen Untergrund, der über weite Strecken zwar roh, aggressiv, dreckig, laut, gemein und chaotisch ist, darüber hinaus aber auch ein paar wenige, gute dunkelatmosphärische Elemente besitzt. Allerdings werden nur die Wenigsten in den Genuss von Wolfsvisionen kommen, denn von der Kassette wurden lediglich 17 Stück gefertigt. Wenn das gerade erschienene Album allerdings ähnlich gut sein sollte, darf man wohl auf einiges gespannt sein.
7,5/10
Aceust
01. This reign, this shortest era
02. Rudimentary urges, perverted intensions
03. The beatle shall be able to isolate himself
04. Solch winz'ge Dimension
05. ...und alle Händchen graben mit
06. Matrizid: Gericht über 1 1/2 Kinder
07. Synthetic desire, industrial hate
http://www.n-kk.de.vu/
Animo Aeger - Impuls | 2009 | Ashen Productions | CD | Black Metal
Kürzlich konnte mich Animo Aeger mit dem Wolfsvisionen-Demo zum Gefangenen machen, welches vor allem rohen, aggressiven und dreckigen Black Metal bot. Nun liegt mir mit Impuls
das Debütalbum vor. Die Unterschiede zwischen dem Demo und dem Album
könnten dem ersten Augenschein nach kaum deutlicher sein, was ich
zunächst ein wenig bedauere. Denn von der wüsten Rohheit, der brutalen
und primitiven Heftigkeit des Demos, ist auf Impuls erst einmal
wenig zu finden. Am auffälligsten ist dies beim Klang, der nun nicht
mehr so laut, druckvoll, dreckig, warm und organisch ist. Der Klang ist
nun kühler, differenzierter und steriler. Alleine schon dadurch wirkt
das Material beileibe nicht so heftig und aggressiv wie auf Wolfsvisionen. Doch losgelöst vom überraschend anders klingenden Klang, offenbart sich Impuls als nicht minder intensiver und verstörender Black Metal.
Das Material ist nun weitaus vielfältiger und die Länge der einzelnen Lieder hat sich teilweise vervielfacht. Ashen Productions vergleicht Impuls sogar mit Bethlehem zu Zeiten von "S.U.i.Z.i.D". Der Vergleich mag insofern berechtigt sein, als dass Animo Aeger gleichfalls düstere, bizarre und obskure Elemente beinhaltet, die man ja von Gråsjäl ohnehin gewohnt ist (siehe Besprechung von Wolfsvisionen und Wahn). "S.U.i.Z.i.D" war damals allerdings schon sehr avantgardistisch, weshalb ich, wenn ich den Vergleich mit Bethlehem ziehe, lieber auf "Dark Metal" und "Dictius te Necare" verweisen würde. Denn Impuls ist durch und durch Black Metal, versetzt mit verstörenden Elementen. Diese spiegeln sich nicht nur in den eigenartigen Liednamen wieder, sondern eben auch in der Musik. Man kann Impuls als klanggewordenen Wahnsinn beschreiben. Es ist wunderbar, wie Animo Aeger bizarren Dark Metal, der obskure atmosphärische Anteile hat, mit kalten, rasenden und überaus hasserfüllten Black Metal kombiniert und abwechselt. Dazu passt auch der heftige und eindringliche Gesang, der zahlreiche Nuancen kennt und hervorragend mit der musikalischen Vielfalt harmoniert.
Auch wenn Impuls für mich ein kleines Meisterwerk ist, wird es sicherlich einige Leute geben, die hiermit nicht so viel anfangen können. Die Unterschiede sind teilweise extrem und diffizil, da Animo Aeger in dem einen Augenblick unkonventionellen, traditionellen Black Metal spielt, der roh, harsch und räudig ist, um dann im nächsten Moment auf bizarren, verzerrten und extremen Dark Metal umzuschalten. Genau das ist es aber, was mir so gut gefällt. Zudem gibt es auf Impuls wunderbare Riffs und Melodieführungen zu entdecken, die nicht immer ganz offensichtlich sind.
Impuls ist ein stimmungsgeladenes, in jeder Hinsicht vielfältiges und extremes Album, das gleichzeitig wahnsinnig, düster, harsch, roh, dunkelatmosphärisch, hasserfüllt und aggressiv ist. Wahrscheinlich ist es einer jenen Alben, das man entweder liebt oder hasst. Dazwischen gibt es nichts.
9/10
Aceust
01. Nuancen/Disparitäten: Das R-Kapitel
02. Den Laufstall zu brechen...
03. Verheissungsvolle Felder, geschuetzt von ebenjenem Eis
04. The box
05. Der Begriff der Reinheit, getränkt von Gräberschweiss
06. Grossstadtlyrik
07. Der maskierte Blinde
Das Material ist nun weitaus vielfältiger und die Länge der einzelnen Lieder hat sich teilweise vervielfacht. Ashen Productions vergleicht Impuls sogar mit Bethlehem zu Zeiten von "S.U.i.Z.i.D". Der Vergleich mag insofern berechtigt sein, als dass Animo Aeger gleichfalls düstere, bizarre und obskure Elemente beinhaltet, die man ja von Gråsjäl ohnehin gewohnt ist (siehe Besprechung von Wolfsvisionen und Wahn). "S.U.i.Z.i.D" war damals allerdings schon sehr avantgardistisch, weshalb ich, wenn ich den Vergleich mit Bethlehem ziehe, lieber auf "Dark Metal" und "Dictius te Necare" verweisen würde. Denn Impuls ist durch und durch Black Metal, versetzt mit verstörenden Elementen. Diese spiegeln sich nicht nur in den eigenartigen Liednamen wieder, sondern eben auch in der Musik. Man kann Impuls als klanggewordenen Wahnsinn beschreiben. Es ist wunderbar, wie Animo Aeger bizarren Dark Metal, der obskure atmosphärische Anteile hat, mit kalten, rasenden und überaus hasserfüllten Black Metal kombiniert und abwechselt. Dazu passt auch der heftige und eindringliche Gesang, der zahlreiche Nuancen kennt und hervorragend mit der musikalischen Vielfalt harmoniert.
Auch wenn Impuls für mich ein kleines Meisterwerk ist, wird es sicherlich einige Leute geben, die hiermit nicht so viel anfangen können. Die Unterschiede sind teilweise extrem und diffizil, da Animo Aeger in dem einen Augenblick unkonventionellen, traditionellen Black Metal spielt, der roh, harsch und räudig ist, um dann im nächsten Moment auf bizarren, verzerrten und extremen Dark Metal umzuschalten. Genau das ist es aber, was mir so gut gefällt. Zudem gibt es auf Impuls wunderbare Riffs und Melodieführungen zu entdecken, die nicht immer ganz offensichtlich sind.
Impuls ist ein stimmungsgeladenes, in jeder Hinsicht vielfältiges und extremes Album, das gleichzeitig wahnsinnig, düster, harsch, roh, dunkelatmosphärisch, hasserfüllt und aggressiv ist. Wahrscheinlich ist es einer jenen Alben, das man entweder liebt oder hasst. Dazwischen gibt es nichts.
9/10
Aceust
01. Nuancen/Disparitäten: Das R-Kapitel
02. Den Laufstall zu brechen...
03. Verheissungsvolle Felder, geschuetzt von ebenjenem Eis
04. The box
05. Der Begriff der Reinheit, getränkt von Gräberschweiss
06. Grossstadtlyrik
07. Der maskierte Blinde
15.02.2009
Various Artists - Lightnings Over The Burning Church (A Tribute To Moonblood) | 2009 | Thor's Hammer Productions | CD | Black Metal
Dies ist der erste offizielle Moonblood-Tribut-Tonträger. Allein diese
Tatsache dürfte wohl für viele Grund genug sein, sich diese CD zu
kaufen. Moonblood ist ohne Zweifel die einflussreichste und
sagenumwobenste Gruppe des deutschen Black Metals. Das Phänomen
Moonblood ist allerdings auch eine Erscheinung, die man manchmal
kritisch betrachten muss, da es einerseits zahllose Bootlegs gibt und
mit dem Markenname Moonblood vielerorts kommerzieller Ausverkauf
betrieben wird.
Auf diesem Tribut sind nun 12 Gruppen, zumeist roh aufspielend und aus dem absoluten Untergrund stammend, vertreten, die sich selbst zu Moonblood-Anhängern der ersten Stunde zählen. Ich selbst war zwar niemals ein großer Fan von Moonblood, obgleich ich das Album Blut und Krieg sehr zu schätzen weiß. Aus diesem Grund erwartete ich im Vorfeld auch nicht allzu viel von diesem Tribut und muss gestehen, dass ich insgesamt betrachtet, angenehm überrascht worden bin. Denn die Zusammenstellung der zwölf Gruppen ist überaus stimmig und ausgewogen. Beginnend mit dem ersten Beitrag und endend mit dem letzten, versprüht Lightnings over the burning church eine originäre, unverfälschte und authentische Atmosphäre, die dem Black Metal als solchen, aber auch Moonblood in jeder Hinsicht gerecht wird. Hier ist Black Metal noch Black Metal, frei von philosophischen Bereicherungen oder anderen künstlichen Faktoren. Es ist ein Tonträger wider den Trend.
Jede Band kann in gewisser Weise für sich genommen überzeugen, auch wenn die spielerischen Unterschiede zuweilen recht groß sind. Labatut beispielsweise spielt extrem roh, minimalistisch und primitiv. Das Original von der Split EP mit Asakku ist kaum zu erkennen, so wüst und krachproduzierend ist die Spielweise Labatuts. Doch im Kontext dieser Ehrerbietung passend und stimmig, deshalb überzeugend. Überraschend und gut empfinde ich Ravagars Interpretation von Blut und Krieg. Ich liebe die Version vom gleichnamigen Album. Ravagars Version ist viel extremer, sowohl klanglich als auch spielerisch. Dennoch wird die Atmosphäre vom Original in gewisser Weise eingefangen und wiedergegeben, mit der Vermischung eigener roher und extremer Akzente.
Es ist gar nicht nötig, auf jeden Beitrag einzeln einzugehen, da Lightnings over the burning chruch insgesamt absolut überzeugend ist. Den einzigen Schwachpunkt dieser Veröffentlichung mache ich dann auch in der Informationsarmut des Booklets aus. Dort steht lediglich, dass einige Lieder exklusiv für diese Veröffentlichung aufgenommen wurden. Doch um welche es sich genau handelt, bleibt offen. Ich würde mir eine exakte Auflistung wünschen, der zu entnehmen ist, welches Lied wo entnommen wurde.
9/10
Aceust
01. Evil - Burning in hell
02. Agazgul - Sarg und Tod Part II
03. Bagatur - A land where the sky is black
04. Perverse Monastyr - Under the goatmoon
05. Lycanthropy's Spell - Under the cold fullmoon
06. Nargaroth - The gates of eternity
07. Pagan Hellfire - In a bloody night of fullmoon
08. Ravagar - Blut und Krieg
09. Inferno - K smrti za zvuku ocelového pekla
10. Arkenstone - My evil soul
11. Rhûnhule - Bells of apocalypse
12. Labatut - Hordes of hate
http://www.thorshammerproductions.com/site/site.html
Auf diesem Tribut sind nun 12 Gruppen, zumeist roh aufspielend und aus dem absoluten Untergrund stammend, vertreten, die sich selbst zu Moonblood-Anhängern der ersten Stunde zählen. Ich selbst war zwar niemals ein großer Fan von Moonblood, obgleich ich das Album Blut und Krieg sehr zu schätzen weiß. Aus diesem Grund erwartete ich im Vorfeld auch nicht allzu viel von diesem Tribut und muss gestehen, dass ich insgesamt betrachtet, angenehm überrascht worden bin. Denn die Zusammenstellung der zwölf Gruppen ist überaus stimmig und ausgewogen. Beginnend mit dem ersten Beitrag und endend mit dem letzten, versprüht Lightnings over the burning church eine originäre, unverfälschte und authentische Atmosphäre, die dem Black Metal als solchen, aber auch Moonblood in jeder Hinsicht gerecht wird. Hier ist Black Metal noch Black Metal, frei von philosophischen Bereicherungen oder anderen künstlichen Faktoren. Es ist ein Tonträger wider den Trend.
Jede Band kann in gewisser Weise für sich genommen überzeugen, auch wenn die spielerischen Unterschiede zuweilen recht groß sind. Labatut beispielsweise spielt extrem roh, minimalistisch und primitiv. Das Original von der Split EP mit Asakku ist kaum zu erkennen, so wüst und krachproduzierend ist die Spielweise Labatuts. Doch im Kontext dieser Ehrerbietung passend und stimmig, deshalb überzeugend. Überraschend und gut empfinde ich Ravagars Interpretation von Blut und Krieg. Ich liebe die Version vom gleichnamigen Album. Ravagars Version ist viel extremer, sowohl klanglich als auch spielerisch. Dennoch wird die Atmosphäre vom Original in gewisser Weise eingefangen und wiedergegeben, mit der Vermischung eigener roher und extremer Akzente.
Es ist gar nicht nötig, auf jeden Beitrag einzeln einzugehen, da Lightnings over the burning chruch insgesamt absolut überzeugend ist. Den einzigen Schwachpunkt dieser Veröffentlichung mache ich dann auch in der Informationsarmut des Booklets aus. Dort steht lediglich, dass einige Lieder exklusiv für diese Veröffentlichung aufgenommen wurden. Doch um welche es sich genau handelt, bleibt offen. Ich würde mir eine exakte Auflistung wünschen, der zu entnehmen ist, welches Lied wo entnommen wurde.
9/10
Aceust
01. Evil - Burning in hell
02. Agazgul - Sarg und Tod Part II
03. Bagatur - A land where the sky is black
04. Perverse Monastyr - Under the goatmoon
05. Lycanthropy's Spell - Under the cold fullmoon
06. Nargaroth - The gates of eternity
07. Pagan Hellfire - In a bloody night of fullmoon
08. Ravagar - Blut und Krieg
09. Inferno - K smrti za zvuku ocelového pekla
10. Arkenstone - My evil soul
11. Rhûnhule - Bells of apocalypse
12. Labatut - Hordes of hate
http://www.thorshammerproductions.com/site/site.html
11.02.2009
Vidharr - Eclipse | 2009 | Helvete.ru | CD | Black Metal
Schnellen, kalten und mit giftigem Kreischgesang vorgetragenen Black Metal bekommt man von VIDHARR auf dem Debütalbum Eclipse
um die Ohren gehauen. Irgendwie fühle ich mich von VIDHARR an den
skandinavischen Black und Death Metal Mitte, Ende der 90iger Jahre
erinnert. Obwohl das Tempo von VIDHARR gerne sehr flott ist, wirkt das
Album aber niemals wirklich brutal. Dies liegt in erster Linie am
melodisch eingefärbten Spiel der Gitarren. Diese sind nämlich permanent
in Bewegung, wobei es aber nicht zu melodisch wird. VIDHARR hält
treffsicher und gekonnt die Waage zwischen melodischer Spielweise und
eisiger Kälte. Für ein erstes Album macht Eclipse zudem einen sehr flüssigen, stimmigen und professionellen Eindruck. Sowohl klanglich als auch spielerisch ist Eclipse eine sehr ausgereifte Veröffentlichung, die sich keine Schwächen leistet.
Eclipse ist ein gutes Album und sehr gelungener Einstand. Wer schnellen, kalten aber auch gitarrenbetonten, leicht melodischen Black Metal à la Diabolical von NAGLFAR mag, kann hier bedenkenlos zugreifen.
7/10
Aceust
01. Syzygia
02. Demonstrate warfare
03. Self destructive paraphilia
04. Decay till extinction
05. Subverto
06. Doomsday event
07. Cold sickness
08. Labores solis
09. Irrlicht
http://www.helvete.ru/index_en.htm
Eclipse ist ein gutes Album und sehr gelungener Einstand. Wer schnellen, kalten aber auch gitarrenbetonten, leicht melodischen Black Metal à la Diabolical von NAGLFAR mag, kann hier bedenkenlos zugreifen.
7/10
Aceust
01. Syzygia
02. Demonstrate warfare
03. Self destructive paraphilia
04. Decay till extinction
05. Subverto
06. Doomsday event
07. Cold sickness
08. Labores solis
09. Irrlicht
http://www.helvete.ru/index_en.htm
05.02.2009
Warwulf - Forgotten Dreams Of A Lost Empire | 2008 | Thor's Hammer Productions | Kassette | Black Metal
Die amerikanische Einmannband Warwulf zelebriert auf Forgotten dreams of a lost empire
rauen Black Metal, der nicht nur wegen des Seigneur Voland Covers an
einige französische Gruppen erinnert. Rhythmisch sind die Lieder
vorwiegend eingängig schnell gehalten, umrahmt von grell und rau
gestimmten Gitarren, deren Riffs und Melodieführungen oftmals kompakt
und mächtig im Raum stehen. Gerade der Klang der Gitarren und die Art
der Spielweise erinnern an Seigneur Voland und Konsorten. Manchmal
orientiert sich auch der Gesang stark an jene Gruppen. Wer diese Bands
mag, wird mit Forgotten dreams of a lost empire voll auf seine Kosten kommen. Zudem hört man es den Liedern nicht unbedingt an, dass es sich bei Warwulf
um eine Einmannband handelt. Das schnell hämmernde Schlagzeug hämmert
zwar zumeist monoton den Takt, aber es wirkt dabei nicht künstlich.
Lediglich die Kürze des eigenen Materials ist vielleicht beklagenswert, da abzüglich der Ein-und Ausklänge gerade mal drei echte Lieder vertreten sind. Unabhängig davon weiß das Demo jedoch zu überzeugen: Traditioneller, roher Black Metal ohne Firlefanz mit angenehm rauer Demoatmosphäre.
7/10
Aceust
01. Burning the traces of your past (Intro)
02. Glorification of war
03. Embracing the glory of A
04. Upon the ruins and ashes of our enemies
05. Shattered dreams and glass (Outro)
06. Aigle conquérant: Titus victorieux (Seigneur Voland Cover)
Lediglich die Kürze des eigenen Materials ist vielleicht beklagenswert, da abzüglich der Ein-und Ausklänge gerade mal drei echte Lieder vertreten sind. Unabhängig davon weiß das Demo jedoch zu überzeugen: Traditioneller, roher Black Metal ohne Firlefanz mit angenehm rauer Demoatmosphäre.
7/10
Aceust
01. Burning the traces of your past (Intro)
02. Glorification of war
03. Embracing the glory of A
04. Upon the ruins and ashes of our enemies
05. Shattered dreams and glass (Outro)
06. Aigle conquérant: Titus victorieux (Seigneur Voland Cover)
Vinternatt - In The Shades Of Oblivion | 2008 | Thor's Hammer Productions | Kassette | Black Metal
In the shades of oblivion ist kein neues Demo der slowenischen Gruppe Vinternatt, sondern beinhaltet die ersten beiden Demos The dawn of abolish und Moon in darkness. Die Seite A beginnt mit dem 2007 erschienenen The dawn of abolish. Das Titellied, welches den Anfang macht, fällt durch rohen aber streckenweise immer wieder melodisch gespielten Black Metal auf. Während der gesanglosen Parts, welche die melodischen sind, ist der dünne und kraftlose Klang besonders auffallend. An einzelnen Punkten hören sich die Gitarren sogar so an, als würde man die Abspielgeschwindigkeit der Spur minimal verändern. Das klingt ganz so, als würde das Band ein wenig eiern, was es jedoch nicht tut. Ansonsten ist das Titelstück ein langsam und zumeist melodisch gehaltenes Lied, dessen stark und kehlig verzerrter Gesang vor allem zur Rohheit beiträgt.
Klanglich ist Moon in darkness besser gelungen. Melodisch ist das Lied auch eingängiger und die Tempi wechseln zwischen langsam und eingängig schnell. In Eternally ist es dann sofort vom ersten Takt an stampfend und schnell. Der Klang ist zwar sehr roh und dumpf, doch während dieser stampfenden Schnelligkeit entwickelt Vinternatt eine traditionelle, grimmige und hasserfüllte Atmosphäre, wie man sie früher vor allem von den großen norwegischen Bands her kannte. Da verwundert es auch nicht, dass die beiden letzten Stücke der ersten Seite, zwei Cover von Darkthrone und Dimmu Borgir sind. Under a funeral moon ist gut gelungen und auch Under korpens vinger kann sich hören lassen, obgleich Vinternatt hier den Gesang weggelassen hat.
Auf der B-Seite entwickelt Vinternatt mit dem älteren Demo, eigenartigerweise, einen besseren, da fesselnden und rohen Demoklang. Der Klang ist noch immer roh und kraftlos, aber er gibt viel gelungener die Grimmigkeit wieder. Moon in darkness, ein schleppendes Lied mit eingängigen, aber prägnanten und kalten Riffs, klingt schön hasserfüllt und voller Groll. Selbiges gilt auch für Winternight, das jedoch von Beginn an schnell und treibend ist. Und auch der Rest weiß zu überzeugen. Roher, grimmiger und hasserfüllter Black Metal wird hier geboten, der sich ganz klar an alte Darkthrone orientiert. Gesanglich agiert Vinternatt zuweilen sogar so harsch und extrem, dass ich mich an „Black Hateful Metal“ von Veles erinnert fühle.
In the shades of oblivion ist sicherlich eine interessante Veröffentlichung, vor allem wegen der B-Seite mit dem Moon in darkness Demo. Die Seite A ist vor allem wegen der beiden Cover interessant. Wer Kassetten und norwegisch inspirierten Black Metal zu schätzen weiß, sollte hier womöglich einen Kauf in Erwägung ziehen.
6/10
Aceust
01. The dawn of abolish
02. Moon in darkness
03. Eternally
04. Under a funeral mooon (Darkthrone Cover)
05. Under korpens vinger (Dimmu Borgir Cover)
06. My emptiness
07. Moon in darkness
08. Winternight
09. Eternally
10. Desacrated silence
Misanthropy Legion - Devoid Of Humanity | 2007 | Thor's Hammer Productions | Kassette | Black Metal
Roh, simpel und vollkommen von Hass durchdrungen präsentiert sich Misanthropy Legion
auf dieser Demokassette. Die Rohheit resultiert sowohl aus der
klanglichen Darbietung als auch aus den einfachen Strukturen, denen
sich Misanthropy Legion offenbar bewusst hingibt. Jedenfalls möchte man mit kommerziellem Black Metal nichts zu tun haben.
Spieltechnisch reicht das Repertoire von langsam über mittelschnell bis sehr schnell. Das Schlagzeugspiel wird dabei auf das Nötigste reduziert, es erfüllt seinen Zweck und mehr auch nicht. An den Gitarren ist schon etwas mehr los, auch wenn gerade das Riffing während der eingängigen Parts überaus monoton und minimalistisch gehalten ist. Aber während der Breaks und Übergänge sind einige interessante Riffs und Melodieführungen zu hören, die so manches Mal ein wenig rockig wirken. Das markanteste Merkmal von Misanthropy Legion ist jedoch der extrem verzerrte und laute Kreischgesang, der zuweilen stark dem von Todesstoß ähnelt. Aus diesem eindringlichen Gesang bezieht Devoid of humanity auch seine hasserfüllte Atmosphäre.
Obwohl Devoid of humanity durch und durch schlicht und roh ist, kann man eine gewisse Überzeugungskraft nicht leugnen. Es ist eben einfacher Black Metal entgegen jedem Trend. Dass Misanthropy Legion auch anders kann, beweisen die Lieder auf der Myspaceseite, die absolut nichts mit Devoid of humanity gemeinsam haben.
6/10
Aceust
01. The south gate
02. Devoid of humanity
03. Ritualistic murder
04. Corpsefire
05. Into death
06. Antihuman
07. Emptiness and void
08. Vinternachten (A tribute)
09. Night of the wolf ('06 Rehearsal)
Spieltechnisch reicht das Repertoire von langsam über mittelschnell bis sehr schnell. Das Schlagzeugspiel wird dabei auf das Nötigste reduziert, es erfüllt seinen Zweck und mehr auch nicht. An den Gitarren ist schon etwas mehr los, auch wenn gerade das Riffing während der eingängigen Parts überaus monoton und minimalistisch gehalten ist. Aber während der Breaks und Übergänge sind einige interessante Riffs und Melodieführungen zu hören, die so manches Mal ein wenig rockig wirken. Das markanteste Merkmal von Misanthropy Legion ist jedoch der extrem verzerrte und laute Kreischgesang, der zuweilen stark dem von Todesstoß ähnelt. Aus diesem eindringlichen Gesang bezieht Devoid of humanity auch seine hasserfüllte Atmosphäre.
Obwohl Devoid of humanity durch und durch schlicht und roh ist, kann man eine gewisse Überzeugungskraft nicht leugnen. Es ist eben einfacher Black Metal entgegen jedem Trend. Dass Misanthropy Legion auch anders kann, beweisen die Lieder auf der Myspaceseite, die absolut nichts mit Devoid of humanity gemeinsam haben.
6/10
Aceust
01. The south gate
02. Devoid of humanity
03. Ritualistic murder
04. Corpsefire
05. Into death
06. Antihuman
07. Emptiness and void
08. Vinternachten (A tribute)
09. Night of the wolf ('06 Rehearsal)
Kramthal - At The Dawn Of Kramthal | 2007 | Thor's Hammer Productions | Kassette | Black Metal
At the dawn of Kramthal ist die erste und bisher auch einzige Veröffentlichung von Kramthal,
einem spanischen Projekt, welches regionale Einflüsse mit Black Metal
verbindet. Dadurch entsteht ein eigenständiges
Black-Pagan-Metal-Gemisch, das unter anderem mit Astaarth zu
vergleichen ist. At the dawn of Kramthal enthählt sowohl sehr rohe, eingängige als auch harsche Momente und Parts. Ebenso widmet sich Kramthal
auch den melodischen Folk- und Pagan-Strömungen. Diese äußern sich in
melodischen, folkloristischen Melodieführungen an den Gitarren und
vereinzelten klaren Gesängen. Kramthal übertreibt es
dabei allerdings nicht, die Melodien sind nicht zu überschwänglich,
weshalb das Material für meinen Geschmack auch nicht zu sehr nach Pagan
Metal klingt. Und dann sind da ja auch noch die harten und schnellen
Passagen, die zwar nicht brachial oder aggressiv sind, aber dem Ganzen
einen schroffen und grimmigen Schliff verleihen.
At the dawn of Kramthal ist nichts Besonderes oder Neues, aber in jedem Fall grundsolide Kost für all jene, die Bands wie Astaarth oder Xerión mögen.
6/10
Aceust
01. Halmtrak!
02. Song of the fallen hero
03. Ode to my mortal sword
04. Let my soul fly again
05. Interludium
06. At the dawn of Kramthal
07. Postludium
At the dawn of Kramthal ist nichts Besonderes oder Neues, aber in jedem Fall grundsolide Kost für all jene, die Bands wie Astaarth oder Xerión mögen.
6/10
Aceust
01. Halmtrak!
02. Song of the fallen hero
03. Ode to my mortal sword
04. Let my soul fly again
05. Interludium
06. At the dawn of Kramthal
07. Postludium
04.02.2009
Valkyrja - The Invocation Of Demise | 2008 | Ancient Dreams | Kassette | Black Metal
Ancient Dreams hat sich der Kassettenversion des Debütalbums von Valkyrja
angemommen, welches 2007 über Northern Silence verlegt wurde. Für
Kassettenliebhaber in jedem Fall eine interessante Erscheinung, da Valkyrja
guten und gefälligen, schwedischen Black Metal spielt. Hauptaugenmerk
wird dabei auf die Kombination von rasender Geschwindigkeit mit
melodischem Gitarrenspiel gelegt. Die Gitarren werden sehr
abwechslungsreich gespielt und sind stets souverän. Weder während der
rasend schnellen Parts, wo schnelles und präzises Riffing zu hören ist,
noch bei den ruhigeren und atmosphärischen Einlagen, sind Schwächen zu
erkennen. Die melodische Betonung ist zwar allgegenwärtig, allerdings
niemals überbordend. Das ist schon beachtlich, da es viele Bands gibt,
vor allem junge Bands im Demostadium, die probieren, lebendiges und
melodisches Gitarrenspiel mit Tempo und Härte zu verbinden, was nur
selten überzeugend gelingt. Anders ist es bei Valkyrja und The invocation of demise. Den beiden Gitarristen gelingt es, durchgängig durch gutes, wohlklingendes und packendes Spiel durch das Album zu geleiten.
Stellenweise entwickelt Valkyrja sogar eine orthodoxe Atmosphäre, was aber nicht allein an der Spielweise liegt, sondern auch im Klang und im Gesang begründet ist. Der Gesang ist lediglich minimal, also zweckmäßig verzerrt, und wirkt dadurch, auch weil er stets sehr verständlich ist, wie ein grimmiges Knurren. Manchmal wirkt Valkyrja wie eine gute und eigenständige Mischung aus Watain und Dissection.
The invocation of demise ist ein Album, das von Anfang bis Ende ein gleich bleibend hohes Niveau bietet. Lediglich in der Mitte, mit The vigil, gibt es eine leichte Schwäche. Das Lied fällt auch etwas aus dem Rahmen, wobei der kraftvolle und schleppende Anfang noch ansprechend ist. Doch irgendwann geht dieser kraftvolle Auftakt in eine seichte und regelrecht liebliche Langsamkeit über, die am Ende von einem sanften und gefühlvollen Soli gekrönt wird. So hört sich vielleicht eine Rockballade an, aber nicht schwedischer Black Metal. Aber dennoch ist es ein schönes Album, das mit jedem Durchgang besser gefällt.
8/10
Aceust
01. Origin reversed!
02. As everything rupture
03. Plague death
04. The vigil
05. Twilight revelation
06. On stillborn wings
07. Sinister obsession
08. Purification and demise
09. Frostland
Stellenweise entwickelt Valkyrja sogar eine orthodoxe Atmosphäre, was aber nicht allein an der Spielweise liegt, sondern auch im Klang und im Gesang begründet ist. Der Gesang ist lediglich minimal, also zweckmäßig verzerrt, und wirkt dadurch, auch weil er stets sehr verständlich ist, wie ein grimmiges Knurren. Manchmal wirkt Valkyrja wie eine gute und eigenständige Mischung aus Watain und Dissection.
The invocation of demise ist ein Album, das von Anfang bis Ende ein gleich bleibend hohes Niveau bietet. Lediglich in der Mitte, mit The vigil, gibt es eine leichte Schwäche. Das Lied fällt auch etwas aus dem Rahmen, wobei der kraftvolle und schleppende Anfang noch ansprechend ist. Doch irgendwann geht dieser kraftvolle Auftakt in eine seichte und regelrecht liebliche Langsamkeit über, die am Ende von einem sanften und gefühlvollen Soli gekrönt wird. So hört sich vielleicht eine Rockballade an, aber nicht schwedischer Black Metal. Aber dennoch ist es ein schönes Album, das mit jedem Durchgang besser gefällt.
8/10
Aceust
01. Origin reversed!
02. As everything rupture
03. Plague death
04. The vigil
05. Twilight revelation
06. On stillborn wings
07. Sinister obsession
08. Purification and demise
09. Frostland
Dråpsnatt - I Denna Skog | 2009 | Frostscald Records | CD | Black Folk Metal
Schwedische Bands, die über Frostscald Records ihre Musik
veröffentlichen, das ist ja beinahe mein Hauptfeld geworden, das ich
bei Hateful Metal beackere. Midvinter, Skogen und zuletzt Domgård
haben mich nicht enttäuscht, die Kombination scheint zu funktionieren
und wie heißt es im Fußball so schön - „Never change a winning team“. Dråpsnatt lieferten 2009 und 2010 jeweils ein Album ab, I Denna Skog machte
den Anfang. Wie üblich gibt es an der Aufmachung bei Frostscald
Records nichts auszusetzen. Wer Schwedisch beherrscht, der darf sich an
den Texten erfreuen, für den Rest gibt’s immerhin Landschaftsbilder.
Ich sag es ja, die Kombination haut einfach hin – jede schwedische Band, die mir bisher aus dem Hause Frostscald Records unterkam, gefiel mir und Dråpsnatt knüpfen da nahtlos an. Die Musik wird ganz unkompliziert als Black/Folk Metal beschrieben und das schwedische Erbe sowie die heimatliche Natur haben ganz offensichtlich Einfluss auf das musikalische Schaffen. Bei den großen Altvorderen des schwedischen Düstermetalls haben Dråpsnatt schon mal nicht einfach dreist abgekupfert, zumindest entsteht bei mir nicht dieser Eindruck. Der schwarzmetallische Anteil überwiegt, die Folk-Einflüsse sind unter anderem beim angenehmen Klargesang und unverzerrten Gitarren auszumachen. Für sich genommen ist der Black Metal nichts Besonderes, öfters geht es in melodisch-flotter Schwedenmanier zur Sache, aber an mancher Stelle kommen mir sogar Hellhammer/Celtic Frost in den Sinn, was die Rhythmik angeht. Von der Klangqualität und der Atmosphäre liegen zwischen den Bands selbstverständlich Welten! Der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail und das trifft auf I Denna Skog ebenfalls zu. Immer wieder werden die BM-Riffs durch dezent experimentell wirkendes Gitarrenspiel begleitet oder abgelöst, das macht schon mal einiges aus. „Dezent“ habe ich bewusst geschrieben, denn es ist kein bahnbrechendes Experiment, unverzerrte, mit Effekten angereicherte Gitarrenspuren über die verzerrten zu legen. So wie hier verwendet wirkt es aber nicht alltäglich und ist ein Detail, das Dråpsnatt ausmacht. In einem Interview konnte ich erfahren, daß ein Bandmitglied aus dem klassischen Bereich kommt und erst später zum Black Metal fand. Diese Information ist in der Hinsicht relevant, da man im Keyboardspiel durchaus klassische Nuancen feststellen kann. Für I Denna Skog ist das Keyboard unentbehrlich - ob bei ruhigen Zwischenspielen oder als Begleitung, ohne Keyboard würde dem Album was Entscheidendes fehlen!
Dråpsnatt hinterlassen bei mir einen guten Eindruck, soviel kann ich nach mehreren Rotationen sagen. Wer auf einen neuen Meilenstein aus Schweden wartet, sollte es sich bequem machen, denn diesen liefern die beiden Schweden mit I Denna Skog nicht ab. Wer seine Ansprüche aber auf gute – wenn auch gewohnte – Kost mit einigen eigenwilligen Feinheiten reduzieren kann, der darf ein Probehören riskieren.
7,5/10
Der Einsiedler
01. I denna skog
02. Under fullmånens sken
03. Orostider
04. Av jord är du kommen
05. Fader frost
06. En sista vandring
07. I evig tid
08. Han faller plågad ned
09. Ett sista andetag
Ich sag es ja, die Kombination haut einfach hin – jede schwedische Band, die mir bisher aus dem Hause Frostscald Records unterkam, gefiel mir und Dråpsnatt knüpfen da nahtlos an. Die Musik wird ganz unkompliziert als Black/Folk Metal beschrieben und das schwedische Erbe sowie die heimatliche Natur haben ganz offensichtlich Einfluss auf das musikalische Schaffen. Bei den großen Altvorderen des schwedischen Düstermetalls haben Dråpsnatt schon mal nicht einfach dreist abgekupfert, zumindest entsteht bei mir nicht dieser Eindruck. Der schwarzmetallische Anteil überwiegt, die Folk-Einflüsse sind unter anderem beim angenehmen Klargesang und unverzerrten Gitarren auszumachen. Für sich genommen ist der Black Metal nichts Besonderes, öfters geht es in melodisch-flotter Schwedenmanier zur Sache, aber an mancher Stelle kommen mir sogar Hellhammer/Celtic Frost in den Sinn, was die Rhythmik angeht. Von der Klangqualität und der Atmosphäre liegen zwischen den Bands selbstverständlich Welten! Der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail und das trifft auf I Denna Skog ebenfalls zu. Immer wieder werden die BM-Riffs durch dezent experimentell wirkendes Gitarrenspiel begleitet oder abgelöst, das macht schon mal einiges aus. „Dezent“ habe ich bewusst geschrieben, denn es ist kein bahnbrechendes Experiment, unverzerrte, mit Effekten angereicherte Gitarrenspuren über die verzerrten zu legen. So wie hier verwendet wirkt es aber nicht alltäglich und ist ein Detail, das Dråpsnatt ausmacht. In einem Interview konnte ich erfahren, daß ein Bandmitglied aus dem klassischen Bereich kommt und erst später zum Black Metal fand. Diese Information ist in der Hinsicht relevant, da man im Keyboardspiel durchaus klassische Nuancen feststellen kann. Für I Denna Skog ist das Keyboard unentbehrlich - ob bei ruhigen Zwischenspielen oder als Begleitung, ohne Keyboard würde dem Album was Entscheidendes fehlen!
Dråpsnatt hinterlassen bei mir einen guten Eindruck, soviel kann ich nach mehreren Rotationen sagen. Wer auf einen neuen Meilenstein aus Schweden wartet, sollte es sich bequem machen, denn diesen liefern die beiden Schweden mit I Denna Skog nicht ab. Wer seine Ansprüche aber auf gute – wenn auch gewohnte – Kost mit einigen eigenwilligen Feinheiten reduzieren kann, der darf ein Probehören riskieren.
7,5/10
Der Einsiedler
01. I denna skog
02. Under fullmånens sken
03. Orostider
04. Av jord är du kommen
05. Fader frost
06. En sista vandring
07. I evig tid
08. Han faller plågad ned
09. Ett sista andetag
Plecto Aliquem Capite - Atrocities | 2008 | Eigenproduktion | CDR | Noise Black Metal
Mit Plecto Aliquem Capite gibt es an dieser Stelle eine Besprechung mit einem überaus exotischen Vertreter des extremen Metals. Plecto Aliquem Capite ist aus Sri Lanka, einem fernen Land, das eigentlich nur durch Bürgerkriegsnachrichten von sich reden macht. Plecto Aliquem Capite ist für mich jedenfalls die erste und einzige Band, die ich aus Sri Lanka kenne. So wird es wohl fast allen hier gehen.
Mit der Promo EP Atrocities will die Band nun auf sich und auf den Metal im eigenen Land aufmerksam machen. Ob dies gelingt ist fraglich, da die Musik sehr extrem, roh und in gewisser Weise auch experimentell ist. Puristen und Anhänger des orthodoxen Black Metals brauchen an dieser Stelle auch gar nicht weiter lesen. Plecto Aliquem Capite beschreibt den eigenen Stil als Depressive Black Metal mit Ambient. Das kann man so zwar bejahen, spiegelt meiner Meinung nach aber nicht den exakten Stand wieder. Die Musik ist nämlich viel mehr als nur melancholisch oder depressiv, sie ist in gewisser Weise krank und gestört, vor allem der heftig verzerrte, oft sehr künstlich wirkende Gesang, ist harsch und aggressiv. Stellenweise wird die Musik dermaßen laut, dass es wie Krach wirkt, weshalb ich auch Noise-Einflüsse geltend mache. Gesanglich ist Plecto Aliquem Capite dem italienischen Black-Metal-Noise-Projekt Decreto sehr nahe, wobei Plecto Aliquem Capite allerdings durchgängig langsam bis schleppend spielt. Geschwindigkeit und daraus resultierende Härte gibt es nicht, abgesehen von Broken glass fuck, in dem man ein mittelschnelles, aber treibendes Tempo spielt. Stattdessen weisen die langsamen Parts interessante Riffs auf, die zum Teil sehr kraftvoll und raumfüllend rüberkommen. Einzelne Melodien sind sogar ziemlich gut und haben einen schwermütigen Charakter.
Plecto Aliquem Capite hat interessante Ansätze und besetzt mit dieser Musik eine Nische. Ich weiß zwar nicht, ob sich solche extreme Form des Black Metals dazu eignet, Werbung für ein Land zu machen, da man das Dargebotene auch mit Talentfreiheit assoziieren könnte. In erster Linie ist es extremer Krach, der zuweilen auch anstrengend sein kann. Doch diese rohe und wüste Aggression mochte ich schon bei Decreto, und so liegt für mich auch ein Reiz bei Plecto Aliquem Capite. Ich denke, die Band will so klingen wie sie klingt, denn in den metallischen Parts beweist man, dass man auch anders, metallischer und traditioneller spielen kann, wenn man möchte. Wer sich nicht vor extremen, metallischen Klangmutationen aus einem untypischen Land scheut, kann Atrocities mal antesten. Alle anderen sollten aber einen großen Bogen darum machen.
5/10
Aceust
01. Emaciate
02. I
03. Moses
04. Atrophy
05. Broken glass fuck
Mit der Promo EP Atrocities will die Band nun auf sich und auf den Metal im eigenen Land aufmerksam machen. Ob dies gelingt ist fraglich, da die Musik sehr extrem, roh und in gewisser Weise auch experimentell ist. Puristen und Anhänger des orthodoxen Black Metals brauchen an dieser Stelle auch gar nicht weiter lesen. Plecto Aliquem Capite beschreibt den eigenen Stil als Depressive Black Metal mit Ambient. Das kann man so zwar bejahen, spiegelt meiner Meinung nach aber nicht den exakten Stand wieder. Die Musik ist nämlich viel mehr als nur melancholisch oder depressiv, sie ist in gewisser Weise krank und gestört, vor allem der heftig verzerrte, oft sehr künstlich wirkende Gesang, ist harsch und aggressiv. Stellenweise wird die Musik dermaßen laut, dass es wie Krach wirkt, weshalb ich auch Noise-Einflüsse geltend mache. Gesanglich ist Plecto Aliquem Capite dem italienischen Black-Metal-Noise-Projekt Decreto sehr nahe, wobei Plecto Aliquem Capite allerdings durchgängig langsam bis schleppend spielt. Geschwindigkeit und daraus resultierende Härte gibt es nicht, abgesehen von Broken glass fuck, in dem man ein mittelschnelles, aber treibendes Tempo spielt. Stattdessen weisen die langsamen Parts interessante Riffs auf, die zum Teil sehr kraftvoll und raumfüllend rüberkommen. Einzelne Melodien sind sogar ziemlich gut und haben einen schwermütigen Charakter.
Plecto Aliquem Capite hat interessante Ansätze und besetzt mit dieser Musik eine Nische. Ich weiß zwar nicht, ob sich solche extreme Form des Black Metals dazu eignet, Werbung für ein Land zu machen, da man das Dargebotene auch mit Talentfreiheit assoziieren könnte. In erster Linie ist es extremer Krach, der zuweilen auch anstrengend sein kann. Doch diese rohe und wüste Aggression mochte ich schon bei Decreto, und so liegt für mich auch ein Reiz bei Plecto Aliquem Capite. Ich denke, die Band will so klingen wie sie klingt, denn in den metallischen Parts beweist man, dass man auch anders, metallischer und traditioneller spielen kann, wenn man möchte. Wer sich nicht vor extremen, metallischen Klangmutationen aus einem untypischen Land scheut, kann Atrocities mal antesten. Alle anderen sollten aber einen großen Bogen darum machen.
5/10
Aceust
01. Emaciate
02. I
03. Moses
04. Atrophy
05. Broken glass fuck
03.02.2009
The Arrival Of Satan | 2009 | Black Hate | CD | Black Metal
Nachdem Black Hate bereits das Debütalbum Darkness dealer im vergangenen Jahr auf Vinyl wiedeveröffentlichte, legt man nun überraschend mit dem neuen, zweiten Album Vexing verses nach. T.A.O.S. macht auf dem neuen Werk von Anfang an einen guten Eindruck. Einen besseren Eindruck, als Darkness dealer
seinerzeit auf mich machte. Nicht, weil das Debüt ein schlechtes Werk
war, nur sprang der Funke nicht so recht über. Das ist diesmal anders. T.A.O.S. hat seinen rohen sowie wüsten Stil verfeinert, vor allem die grellen, rauen Gitarren sagen mir jetzt vielmehr zu.
Spieltechnisch und strukturell pendelt man auf Vexing verses zwischen flottem Gerumpel, mittelschnellen Parts aber auch atmosphärisch gelagerte, schleppende Passagen fehlen nicht. Vor allem die schnellen Parts und Lieder haben es in sich, weshalb mir Vexing verses auch gleich auf Anhieb gefiel, da die drei ersten Titel schnell und roh sind, aber gitarrentechnisch auch durch eine sehr gute Melodieführung auffallen. Ich bin der Atmosphäre dieser drei Stücke sofort erlegen. Ein wenig erinnern mich diese eindringlichen und heftigen Parts an Morte Incandescente und Coldness. Vereinzelt, ich kann auch gar nicht so genau bestimmen weshalb, erinnern mich bestimmte Momente an Blacklodge. Der gemeinsame Nenner beider Gruppen ist zwar Saint Vincent, doch gehen die Stile beide Gruppen weit auseinander. Vexing verses ist in jedem Fall ein sehr gutes Album, das einem direkten Faustschlag mitten in die Fresse gleicht. Jedenfalls was die schnellen und aggressiven Parts anbelangt. Ein anderer Punkt der mir gut gefällt, ist die Melodieführung. Trotz aller Rau- und Rohheit offenbaren sich immer wieder gute und subtile Harmonien, die zwar stets einen klanglich bedingten, schroffen Charakter haben, aber sehr gut, bestimmte Stimmungen erzeugen.
Es ist T.A.O.S. gelungen, ein – für mich – überraschendes und überaus ansprechendes Album zu erschaffen. Es hat alles, was guter Black Metal braucht. Es ist wüst und roh, dreckig und rumpelig, aber auch der melodische Bereich kommt nicht zu kurz.
8/10
Aceust
01. Tragic awakening
02. Phantasms of hatred
03. For psychiatry
04. Aborted voices
05. Vexing verses
06. Morbid libido
07. Fascist whore
08. She's dead
09. Unworthy
Spieltechnisch und strukturell pendelt man auf Vexing verses zwischen flottem Gerumpel, mittelschnellen Parts aber auch atmosphärisch gelagerte, schleppende Passagen fehlen nicht. Vor allem die schnellen Parts und Lieder haben es in sich, weshalb mir Vexing verses auch gleich auf Anhieb gefiel, da die drei ersten Titel schnell und roh sind, aber gitarrentechnisch auch durch eine sehr gute Melodieführung auffallen. Ich bin der Atmosphäre dieser drei Stücke sofort erlegen. Ein wenig erinnern mich diese eindringlichen und heftigen Parts an Morte Incandescente und Coldness. Vereinzelt, ich kann auch gar nicht so genau bestimmen weshalb, erinnern mich bestimmte Momente an Blacklodge. Der gemeinsame Nenner beider Gruppen ist zwar Saint Vincent, doch gehen die Stile beide Gruppen weit auseinander. Vexing verses ist in jedem Fall ein sehr gutes Album, das einem direkten Faustschlag mitten in die Fresse gleicht. Jedenfalls was die schnellen und aggressiven Parts anbelangt. Ein anderer Punkt der mir gut gefällt, ist die Melodieführung. Trotz aller Rau- und Rohheit offenbaren sich immer wieder gute und subtile Harmonien, die zwar stets einen klanglich bedingten, schroffen Charakter haben, aber sehr gut, bestimmte Stimmungen erzeugen.
Es ist T.A.O.S. gelungen, ein – für mich – überraschendes und überaus ansprechendes Album zu erschaffen. Es hat alles, was guter Black Metal braucht. Es ist wüst und roh, dreckig und rumpelig, aber auch der melodische Bereich kommt nicht zu kurz.
8/10
Aceust
01. Tragic awakening
02. Phantasms of hatred
03. For psychiatry
04. Aborted voices
05. Vexing verses
06. Morbid libido
07. Fascist whore
08. She's dead
09. Unworthy
02.02.2009
Koltum - Funeral Of Flesh | 2009 | SFH Records | CD | Black Metal
Koltum ist eine portugiesische Gruppe die auf dem jüngst erschienenem Debütalbum Funeral of Flesh schnellen, riffbetonten und christen- sowie menschenverachtenden Black Metal spielt. Funeral of Flesh gefällt auf Anhieb, da das Spiel von Koltum geradlinig ist und man sich auf das Wesentliche konzentriert. Das Tempo ist zumeist schnell und treibend, wird aber immer wieder von Variationen aufgelockert, die gerne auch mal schleppend und mittelschnell sind. Streckenweise wirkt das Spiel brachial, andernorts sehr grimmig. Und, obwohl Koltum die Gitarren nebst Gesang zentral abgemischt hat, wirken die schnellen Riffs nicht überladen oder aufdringlich. Das Gitarrenspiel ist sehr ausgewogen, sodass sich schnelle Riffs, sachte Melodiebögen und Eingängigkeit sehr schön zu einem guten Spiel vereinen.
Spielerisch und substantiell ist das Material also gut und gelungen. Vom Hocker reißt mich Funeral of Flesh zwar nicht, dazu fehlt noch das gewisse Etwas. Doch mir gefällt die kompromisslose Umsetzung, des von Intoleranz kündenden Black Metals. Ich würde zwar nicht so weit gehen, Funeral of Flesh als „Orthodox Black Metal“ zu bezeichnen, zumal mir diese Kategorie grundsätzlich suspekt ist, doch ziehe ich diesen Gedankenstrich, da mir Koltum mit dieser Scheibe weitaus besser gefallen, als zurzeit angesagte Gruppen wie Aosoth, Ondskapt oder Funeral Mist. Koltum ist mit diesen Gruppen zwar nur bedingt zu vergleichen, doch sagt mir das schnelle und kompromisslose Spiel der Portugiesen eben mehr zu. Und wenn es jemanden wie mir geht, der mit diesen sogenannten „orthodoxen“ Gruppen nicht allzu viel anfangen kann, der sollte dann ruhig mal Koltum probieren. Funeral of Flesh ist ein solides und mehr als anständiges Debütalbum, das man auf einem zweiten Album aber noch steigern kann. Für überdurchschnittliche sieben Punkte reicht es aber dennoch, da mir die Gitarren und der eindringliche Kreischgesang gut gefallen.
7/10
Aceust
01. Intro
02. Murder by Baphomet
03. Rise of the beast
04. Burn your throne
05. Funeral of flesh
06. The story of death
07. Torments in graven
08. Demon of war
09. Flames of hell
http://www.koltum.pt.to/
http://www.sfh-records.com/
Cervix - In The Red Night, A Roar... A Chant Began... | 2008 | Trazeroeuno / Cuckold | CD | Doom Metal / Sludge
Cervix ist ein interessanter Vertreter des
italienischen Doom Metals, der keine psychedelischen Abstecher und auch
den Sludge nicht scheut. Nach der obskuren, instrumentalen Einleitung
„…“, folgt dumpf, schwer und etwas rau klingend The path of Oirat.
Rau sind vor allem die Gitarren, die dunkel und schwer gestimmt sind,
im Klang aber einen leichten rohen und grellen Charakter haben. Neben
der enorm kraftvollen Basslinie und zentnerschweren Riffwänden gibt Cervix
auch eine sehr düstere und stets etwas bizarr gestaltete
Melodieführung zum Besten. Irgendwann folgt dann ein klarer und
atmosphärischer Part mit Flöte und allerlei Geklingel, was nicht
weniger bizarr ist.
In Oboo sind phasenweise extrem dunkle und stampfende Strukturen zu hören, die sowohl bedrückend als auch erdrückend sind. Das Schlagzeug stampft und poltert unaufhörlich, die Saiteninstrumente wabern rau und eingängig, und der Gesang, eine bizarre Mischung aus verzerrtem und klarem Rufen, beflügelt diese irre und unheimliche Atmosphäre. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich bei dieser Musik an Cervix’ Landsmänner von Ufomammut denken muss. Die Musik beider Gruppen lässt sich zwar nur bedingt vergleichen, doch ist es vor allem die Atmosphäre, die sich während bestimmter Parts ähnelt. Nämlich, wenn sie düster, bizarr, kraftvoll aber auch psychedelisch ist, und man meinen möchte, diese Musik kann nicht von dieser Welt sein.
In the red night, a roar… Slowly, a chant began… ist eine wunderbare Entführung in düstere und obskure Gefilde. Cervix versteht es hervorragend, sowohl während der harschen und rauen Parts, als auch mit den ruhigen und atmosphärischen Passagen, voll und ganz zu überzeugen. Also, wer psychedelischen Doom Metal, der zuweilen schroff und roh ist, mag, sollte sich diese Veröffentlichung nicht entgehen lassen. Die CDR kommt in einem handgemachten Digipak und ist auf 150 Einheiten limitiert.
7,5/10
Aceust
01. ...
02. The path of Oirat
03. Oboo
04. The water of life
In Oboo sind phasenweise extrem dunkle und stampfende Strukturen zu hören, die sowohl bedrückend als auch erdrückend sind. Das Schlagzeug stampft und poltert unaufhörlich, die Saiteninstrumente wabern rau und eingängig, und der Gesang, eine bizarre Mischung aus verzerrtem und klarem Rufen, beflügelt diese irre und unheimliche Atmosphäre. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich bei dieser Musik an Cervix’ Landsmänner von Ufomammut denken muss. Die Musik beider Gruppen lässt sich zwar nur bedingt vergleichen, doch ist es vor allem die Atmosphäre, die sich während bestimmter Parts ähnelt. Nämlich, wenn sie düster, bizarr, kraftvoll aber auch psychedelisch ist, und man meinen möchte, diese Musik kann nicht von dieser Welt sein.
In the red night, a roar… Slowly, a chant began… ist eine wunderbare Entführung in düstere und obskure Gefilde. Cervix versteht es hervorragend, sowohl während der harschen und rauen Parts, als auch mit den ruhigen und atmosphärischen Passagen, voll und ganz zu überzeugen. Also, wer psychedelischen Doom Metal, der zuweilen schroff und roh ist, mag, sollte sich diese Veröffentlichung nicht entgehen lassen. Die CDR kommt in einem handgemachten Digipak und ist auf 150 Einheiten limitiert.
7,5/10
Aceust
01. ...
02. The path of Oirat
03. Oboo
04. The water of life
01.02.2009
Interview: Leraje
Leraje,
ein noch relativ junger und ambitionierter Vertreter des deutschen Untergrund
Black Metals, konnte mit zwei guten Demobändern für Aufsehen sorgen. Grund
genug dem Sänger, Gitarristen und Liederschreiber Svartedauden mal auf den Zahn
zu fühlen.
HATEFUL
METAL: Hey. Danke schon mal, dass Du dich dafür bereit erklärt hast, dieses
Interview mit uns zu führen. Da Leraje ja doch noch ziemlich unbekannt ist
würde ich dich bitten, dass du erstmal kurz sagst, worum es für dich dabei
geht.
SVARTEDAUDEN: Heil Satan! Leraje wurde gegründet
2006 mit mir als Ein-Mann-Band. 2007 kam Vargsvrede als Sessiondrummer dazu.
Leider blieb er nicht lange, da wir beide Komplikationen mit den Aufnahmen
hatten, aufgrund der großen Entfernung. Ende 2007 kam dann C.G. als
Sessiondrummer dazu. Er spielte auch die Drums bei "Saturni Satanas"
ein und wird auch weiterhin Rituale von mir einspielen.
Der Bandname "Leraje" kommt aus dem
Necronomicon. Er ist ein Dämon welcher für Kriege und Schlachten verantwortlich
ist. Mit Leraje präsentiere ich auch jedeglich mein eigenes Ich."
Wenn du
sagst, dass Du dein "eigenes Ich" repräsentierst wirst du demzufolge
eine Menge Herzblut in die Sache stecken, was man meiner Meinung nach auch gut
raushören kann. Aber was ging in Dir vor und was war der Grund, dass du Leraje
ins Leben gerufen hast?
In der Tat steckt in Leraje sehr viel Herzblut.
Wenn ich Lieder komponiere kehre ich in mein tiefstes Inneres und falle in
einen sehr tiefen Trancezustand. Der Grund warum ich Leraje ins Leben gerufen
habe, ist, dass ich meinen eigenen Kosmos erschaffen wollte, was ich in der Tat
auch umsetzte.
Würdest Du
sagen, dass Du mit dem, was Du geschaffen hast zufrieden bist, oder würdest Du
Dir vielleicht etwas wünschen, was Du (noch) nicht realisieren kannst oder
irgend etwas anderes?
Ich habe alles so geschaffen wie ich es auch
haben wollte! Jedes einzelne Lied kam zu mir. Es gibt keine gewissen
Songstrukturen nach den ich arbeite. Ich lass mich fallen und drücke den
Aufnahmeknopf. Was bei heraus kommt/kam, hört man ja.
Hast Du
schon Rückmeldungen bekommen, oder interessiert es Dich nicht, was jemand über
die Musik sagt? Die Tapes vertreibst Du schließlich ja auch größtenteils
selbst, ist es Dir also wichtig zu wissen, wem Du deine Musik zugänglich
machst?
Mir geht es ultra am Arsch vorbei was gewisse
Lebewesen sich für eine Meinung über meine Musik oder meiner Person bilden.
Soll doch jeder denken was er will solange ich damit nicht belästigt werde.
Bedenke, dass ICH mir MEINEN eigenen Kosmos erschaffen habe und nicht für
andere. Wer mit in diese Welt eintauchen möchte (falls er sie verstehen
sollte), dem verwehre ich es auch nicht.
Was
würdest Du Dir demzufolge als "richtige" Reaktion des Hörers auf
Deine
Musik erwarten?
Entweder er schafft es, sich bis zu meiner erschaffenen
Welt durchzudringen oder nicht. Aber um in diese Welt eintauchen zu können muss
man über sein Ich und seiner Hülle in der man steckt hinausgehen.
Was ist
der Grund für die Limitierungen? Fehlt es womöglich nur an Geld und/oder
Unterstützern, möchtest Du Deine Musik nur einer bestimmten Anzahl an Hörern
zugängig machen, oder hat es einen möglicherweise komplett anderen Grund?
Andererseits wurde ja Deine erste Veröffentlichung bereits
wiederveröffentlicht.
Der Grund meiner Limitierungen ist einerseits,
die Musik nur einer bestimmten Anzahl an Hörern zugänglich zu machen aber
einerseits auch, weil ich einfach zu faul bin so viele Tapes selber zu kopieren
und die Cover auszuschneiden/falten, usw. usw. Self-releases sind immer mit
sehr viel Arbeit verbunden, die ich mir bis zu einem gewissen Punkt auch gerne
mache. Aber irgendwann verlässt mich dann mein Enthusiasmus, weil ich mir denke
"Wofür? Und für wen eigentlich“?
Könntest
Du Dir denn vorstellen in der Zukunft auch mit einem Label zusammen zu arbeiten,
oder bleibst Du dabei, Deine Sachen selbst rauszubringen? Was müsste Dir ein
Label bieten, dass ihr euch einig werdet?
Natürlich kann ich mir vorstellen mit einem
VERNÜNFTIGEN Label zusammen zu arbeiten. Aber nur unter der Voraussetzung, dass
deren Arbeit und die Personen die dahinter stehen, Lebewesen sind, mit denen es
einstellungs- und persönlichkeitsmäßig passt. Wie z.B., um es dann dieser
Stelle mal zu erwähnen, "Unholy Black Art". Der Mann der dahinter
steckt ist sehr in Ordnung. "Unholy Black Art" bringen auch gerade
ein Re-Release des "Saturni Satanas" heraus. Daher hier an dieser
Stelle meine Grüße und meinen Dank an den guten Herren für seine ordentliche
Arbeit die er leistet!
Wird man
denn in naher Zukunft auch wieder etwas neues von Dir zu hören bekommen, oder
gibt es für Dich momentan andere Dinge mit höherer Priorität?
Natürlich wird man in naher Zukunft wieder von
mir penetriert werden. Arbeite grade an neuen Stücken. Die Aufnahmesituation
ist noch nicht ganz geklärt aber es wird noch. Zumal ich gerade auch an einer
Demo meines Nebenprojektes "Mescalin Massacre" arbeite. Zeit ist in
dieser Welt leider sehr kostbar und leider auch viel zu wenig. Spätestens ende
des Jahres wird wieder etwas Neues von mir erscheinen.
Dann hoffe
ich, dass du gut vorankommst! Magst Du schon ein paar Worte darüber verlieren,
was einen in musikalischer Sicht erwartet?
Geduld ist einer der größten Tugenden.
Dann
belassen wir es dabei, da mir ehrlich gesagt auch momentan nichts weiter
einfällt. Damit möchte Ich Dir die letzten Worte überlassen und hoffe, dass man
möglichst bald wieder etwas von Dir vernehmen kann!
CONGERIES IN VIAM LEMNISKATE!
Das Gespräch führte F.
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