Die Erwartungen meinerseits an das neue Album von Melencolia Estatica
waren in Vorfeld groß, konnte das Debüt seinerzeit doch gänzlich
überzeugen. Aufgrund dieser hohen Erwartungshaltung muss ich vorab
sagen, dass Letum mit dem Debüt nicht ganz mithalten kann.
Mit dem Beginn von Letum I fällt sofort der etwas rauere
Klang auf und auch, dass das Schlagzeugspiel verbessert wurde. Es
klingt nun natürlicher und flüssiger. Ansonsten hört sich Letum zunächst einfach nach Melencolia Estatica an. Letum I
enthält alle Zutaten die auch auf dem Vorgänger Verwendung fanden:
Schleppende Parts, atmosphärische Passagen und auch die schnellen und
aggressiven Schübe fehlen nicht. Diese schnellen und harten Strecken
wirken allerdings nicht ganz so heftig und eindringlich wie so manches
Mal auf dem Debüt. Vielleicht liegt es am raueren und dumpferen Klang,
der einen energischen und druckvollen Moment verhindert. Die ruhigen und
atmosphärischen Elemente, vornehmlich klare Gitarrenpassagen, gefallen
gut.
Überwiegend schnell und antreibend ist Letum II.
Sämtliche Gitarren werden lebhaft gespielt, wobei die Melodieführung
aber überschaubar und eher eingängig bleibt und der Bass angenehm
durchschimmert. Zwei ruhigere Unterbrechungen mit leisen atmosphärischen
Arrangements sind auch zu hören. Die größten Akzente setzt allerdings
der Kreischgesang, welcher energisch und eindringlich ist und mit dem
lebhaften aber dezenten Saitenspiel gut harmoniert.
Sehr schnelle und eingängig angelegte Parts sind auch in Letum III
zu hören. Hier ist es dann auch ein wenig bedauerlich, dass dem Klang
etwas Druck fehlt, denn diese, an und für sich heftigen
Geschwindigkeitseinlagen, verpuffen so mehr oder wirkungslos. Dafür sind
dann die melodischen Anteile umso wirkungsvoller, da Melencolia Estatica
nach wie vor begabt darin ist, dunkle Harmonien zu kreieren – was sich
im Wechsel mit diesen barbarisch schnellen Parts auch sehr gut anhört.
Dem Schlagzeug fehlt lediglich der nötige Druck, dann wäre es beinahe
perfekt.
Im vierten Titel, der langsam und leicht melodisch eingefärbt
beginnt, werden während der schnellen und antreibenden Parts
Erinnerungen an das erste Lied des Debüts wach. Der schnelle
Grundrhythmus, die Gitarrenmelodien und der Gesang formen eine ähnlich
dichte Atmosphäre, wie es bei Meditatio I der Fall war. Darüber
hinaus ist die düstere atmosphärische Passage im Mittelteil wunderbar,
da sie ein wenig sphärisch und hypnotisch, einfach durch und durch
dunkel ist. Aber auch die harten Ausbrüche haben es hier in sich, da die
Wechsel, der zum Teil stark geschriene Kreischgesang und die Melodien
perfekt miteinander harmonieren und dadurch sehr energisch werden.
Auch im letzten Titel ist die hohe Grundgeschwindigkeit
maßgebend. Natürlich gibt es einige langsamer geartete Parts, sanfte
melodische Einsprengsel, doch ist es vor allem die Schnelligkeit die
ausschlaggebend ist. Die Gitarren sind vor allem während dieser
schnellen Parts dezent und eher eingängig.
Letum ist sicherlich ein sehr anständiges Album, auf dem
vor allem Schnelligkeit mit dunkelatmosphärischen Elementen kombiniert
wurde. Und obwohl mit Letum IV ein Hochkaräter auf dem Werk
vertreten ist, erreicht das neue Album nicht ganz an die Klasse des
Debüts. Das Debüt war insgesamt düsterer, bizarrer und obskurer. Dies
fehlt mit auf Letum, obgleich es klanglich, spieltechnisch und
strukturell professioneller und ausgereifter ist. Am Ende ist es wohl
einfach nur Geschmackssache.
7/10
Aceust
01. Letum I
02. Letum II
03. Letum III
04. Letum IV
05. Letum V
30.03.2008
29.03.2008
Dantalion - Call Of The Broken Souls | 2008 | Det Germanske Folket | CD | Black Metal
Mit dem Debütalbum When the ravens fly over me konnte Dantalion bei mir bereits punkten und auch nun, anderthalb Jahre danach, wissen die Galizier zu gefallen. Call of the broken souls ist in jedem Fall ein würdiger Nachfolger und Dantalion ist seiner Linie treu geblieben, druckvollen aber harmonisch angereicherten Black Metal zu spielen.
Veränderungen und Entwicklungen gibt es aber natürlich trotzdem. Die erste fällt sofort auf, nachdem mit Antaruxa der Einklang seine Schuldigkeit getan hat und es mit Wandering along the paths los geht. Der Gesang ist nicht mehr ganz so harsch und eindringlich wie noch auf dem Vorgänger. Er wurde etwas entschärft, was einhergeht mit einem leicht klarer und differenzierter produzierten Klang. Durch diese klangliche Entwicklung wirkt auch das Schlagzeug in den schnellen und hämmernden Passagen nicht mehr so mächtig und druckvoll. Normalerweise missfällt mir solch eine Entwicklung, doch in diesem Falle ist es anders, da im Gegenzug die Saiteninstrumente sauberer und besserer zur Geltung kommen.
Diese sind nach wie vor ein wesentlicher Bestandteil der Musik. Denn vor allem durch die zahlreichen und vielfältigen Melodien und Riffs bekommt Call of the broken souls seine guten und tiefen Harmonien. Das atmosphärische Spektrum, welches von diesen Harmonien erzeugt wird, erstreckt sich von düster über melancholisch bin hin zu eisig kalt. Das Gitarrenspiel ist also in steter Bewegung und obwohl dies der Fall ist, wirkt die Musik zu keinem Zeitpunkt zu überladen oder verspielt. Die vielen unterschiedlichen Melodieführungen wurden fein ausgearbeitet und haben nicht selten einen verführerischen und vereinnahmenden Sog.
Nicht weniger facettenreich und wohldosiert ist das rhythmische Gefüge. Es gibt viele Wechsel und unterschiedlich schnell gespielte Passagen und Lieder zu hören, in denen quasi jedes Tempo vorkommt. Es gibt demnach schnell und eingängig strukturierte Strecken, wie auch diverse mittelschnell gespielte Abschnitte. Call of the broken souls ist alles andere als eingängig und geradlinig. Denn bis auf A corredoire das ánimas gibt es kein einziges Lied, welches durchgehend mit nur einem Tempo auskommt. In diesem Falle ist es ein schleppender Rhythmus, angepasst an langsame und dunkle Melodien. In allen anderen Stücken gibt es Wechsel und verschiedene Passagen, wobei das Verhältnis zwischen den schnellen und treibenden, den mittelschnellen und den ruhigen und klaren Passagen ausgewogen ist. Dabei konnte sich Dantalion in den schnellen und eingängigen Parts verbessern, da das Gitarrenspiel nun viel besser mit den harten und schnellen Rhythmen harmoniert.
Call of the broken souls ist nicht nur ein würdiger Nachfolger sondern auch einen Tick besser als das Debüt. Das Material ist etwas ausgereifter, weshalb das Album insgesamt stimmiger wirkt. Melodisch und harmonisch war das Debüt ja bereits ein voller Erfolg, dies ist diesmal nicht anders. Call of the broken souls ist ein rundum gelungenes und überzeugendes Album, das von allem etwas hat. Ich denke, nach zwei starken Alben wird man in Zukunft noch einiges von Dantalion erwarten dürfen. Die Galizier spielen eigenständigen Black Metal, der eine klare Produktion mit Melodik und Härte verbindet. Nicht wenigen Gruppen misslingt dies und sie rutschen dabei schnell ab und wirken zu professionell, geistlos und überproduziert. Bei Dantalion sehe ich diese Gefahr jedoch nicht, wenn es in Zukunft so weitergeht wie bisher.
01. Antaruxa
02. Wandering along the paths
03. Cold winter dusk
04. Forest of laments
05. A corredoira das ánimas
06. Prophecy of sorrow
07. Death's cold layer
08. ...as the candle fades
http://www.dantalionband.com/
Veränderungen und Entwicklungen gibt es aber natürlich trotzdem. Die erste fällt sofort auf, nachdem mit Antaruxa der Einklang seine Schuldigkeit getan hat und es mit Wandering along the paths los geht. Der Gesang ist nicht mehr ganz so harsch und eindringlich wie noch auf dem Vorgänger. Er wurde etwas entschärft, was einhergeht mit einem leicht klarer und differenzierter produzierten Klang. Durch diese klangliche Entwicklung wirkt auch das Schlagzeug in den schnellen und hämmernden Passagen nicht mehr so mächtig und druckvoll. Normalerweise missfällt mir solch eine Entwicklung, doch in diesem Falle ist es anders, da im Gegenzug die Saiteninstrumente sauberer und besserer zur Geltung kommen.
Diese sind nach wie vor ein wesentlicher Bestandteil der Musik. Denn vor allem durch die zahlreichen und vielfältigen Melodien und Riffs bekommt Call of the broken souls seine guten und tiefen Harmonien. Das atmosphärische Spektrum, welches von diesen Harmonien erzeugt wird, erstreckt sich von düster über melancholisch bin hin zu eisig kalt. Das Gitarrenspiel ist also in steter Bewegung und obwohl dies der Fall ist, wirkt die Musik zu keinem Zeitpunkt zu überladen oder verspielt. Die vielen unterschiedlichen Melodieführungen wurden fein ausgearbeitet und haben nicht selten einen verführerischen und vereinnahmenden Sog.
Nicht weniger facettenreich und wohldosiert ist das rhythmische Gefüge. Es gibt viele Wechsel und unterschiedlich schnell gespielte Passagen und Lieder zu hören, in denen quasi jedes Tempo vorkommt. Es gibt demnach schnell und eingängig strukturierte Strecken, wie auch diverse mittelschnell gespielte Abschnitte. Call of the broken souls ist alles andere als eingängig und geradlinig. Denn bis auf A corredoire das ánimas gibt es kein einziges Lied, welches durchgehend mit nur einem Tempo auskommt. In diesem Falle ist es ein schleppender Rhythmus, angepasst an langsame und dunkle Melodien. In allen anderen Stücken gibt es Wechsel und verschiedene Passagen, wobei das Verhältnis zwischen den schnellen und treibenden, den mittelschnellen und den ruhigen und klaren Passagen ausgewogen ist. Dabei konnte sich Dantalion in den schnellen und eingängigen Parts verbessern, da das Gitarrenspiel nun viel besser mit den harten und schnellen Rhythmen harmoniert.
Call of the broken souls ist nicht nur ein würdiger Nachfolger sondern auch einen Tick besser als das Debüt. Das Material ist etwas ausgereifter, weshalb das Album insgesamt stimmiger wirkt. Melodisch und harmonisch war das Debüt ja bereits ein voller Erfolg, dies ist diesmal nicht anders. Call of the broken souls ist ein rundum gelungenes und überzeugendes Album, das von allem etwas hat. Ich denke, nach zwei starken Alben wird man in Zukunft noch einiges von Dantalion erwarten dürfen. Die Galizier spielen eigenständigen Black Metal, der eine klare Produktion mit Melodik und Härte verbindet. Nicht wenigen Gruppen misslingt dies und sie rutschen dabei schnell ab und wirken zu professionell, geistlos und überproduziert. Bei Dantalion sehe ich diese Gefahr jedoch nicht, wenn es in Zukunft so weitergeht wie bisher.
01. Antaruxa
02. Wandering along the paths
03. Cold winter dusk
04. Forest of laments
05. A corredoira das ánimas
06. Prophecy of sorrow
07. Death's cold layer
08. ...as the candle fades
http://www.dantalionband.com/
22.03.2008
Sikaryus - Unrestrained | 2008 | Eigenproduktion | CDR | Black Metal
Aus Bochum erreichte mich diese Demo CDR mit dem Namen Unrestrained, mit der Sikaryus debütiert. Geboten wird zumeist roher und grimmiger Black Metal. Das kurze atmosphärische Intro geht nahtlos in Unrestrained lords of the sea über, welches aufgrund der Überschneidung mit dem Intro
in den ersten Sekunden denn auch noch harmonisch ist. Mit dem Einsetzen
der Instrumente und des Gesanges offenbart sich dann aber schroff
klingender und rumpelnder Black Metal mit extrem verzerrtem Gesang. Ein
wenig fühle ich mich hiervon an die Ungarn von Nebron mit ihrem 2000er
Album „The Message“ erinnert. Unrestrained lords of the sea ist
aber nicht nur grimmig und roh, stellenweise wurden leicht melodische
Gitarrenparts eingestreut und in der Mitte des Liedes gibt es auch eine
sehr schöne atmosphärische Passage, die das raue und rumpelnde Spiel
auflockert.
Schleppend vorgetragen und auf einfache, grelle Riffs beschränkt, ist The end of everything. Hier kommt der extreme Gesang noch mehr zur Geltung, da der vorwiegend ruhige Rhythmus und die phasenweise unauffälligen Saiteninstrumente dem Gesang viel Platz geben. Im letzten Drittel sind zwei kurze Soli zu hören, ansonsten gibt es nur sehr wenige Variationen in dem Lied.
Nach dem zwei Minuten kurzen Winter, einem rohen und mittelschnellem Stück mit hasserfülltem Kreischgesang, folgt Sin war, welches rhythmisch ruhig gelagert ist aber aufgrund der rauen Saiteninstrumente dennoch schroff und räudig wirkt. Zudem enthält Sin war viel mehr Abwechslung an den Gitarren, welche phasenweise dunkle Harmoniebögen einstreuen und auch die Bassgitarre schimmert hier und da angenehm durch.
An dieser Spielweise ändert sich auch in den beiden letzten Titeln Void und Spheres of black nichts. Sikaryus spielt auch hier rhythmisch ruhig, schleppend und unauffällig auf. Genau hierin liegt für mich auch der einzige Anlass zur Kritik. Es mangelt Unrestrained an heftigen und aggressiven Ausbrüchen. Damit meine ich keine schnellen Parts sondern den einen oder anderen eingestreuten, eruptionsartigen rhythmischen Ausbruch, in dem es kurzweilig laut, schnell und eben heftig wird. Dadurch würde Unrestrained einen fiesen und extremen Anstrich bekommen, der in Richtung Coldness oder Irae gehen würde. Die Vorraussetzung dafür ist jedenfalls gegeben.
Unrestrained ist also schleppender, aber durchaus roher Black Metal, mit extremen Gesang und gutem Spiel an den Saiteninstrumenten. Zudem gefällt mir der ungeschliffene Klang der Instrumente, welcher die Gitarren grell und das Schlagzeug zuweilen scheppernd und stampfend erklingen lässt. Unrestrained ist unspektakulär aber anständig und solide, und wenn man etwas mehr Härte in den Rhythmus bringt, ist von Sikaryus sicherlich noch einiges zu erwarten.
01. Intro
02. Unrestrained lords of the sea
03. The end of everything
04. Winter
05. Sin war
06. Void
07. Spheres of black
Schleppend vorgetragen und auf einfache, grelle Riffs beschränkt, ist The end of everything. Hier kommt der extreme Gesang noch mehr zur Geltung, da der vorwiegend ruhige Rhythmus und die phasenweise unauffälligen Saiteninstrumente dem Gesang viel Platz geben. Im letzten Drittel sind zwei kurze Soli zu hören, ansonsten gibt es nur sehr wenige Variationen in dem Lied.
Nach dem zwei Minuten kurzen Winter, einem rohen und mittelschnellem Stück mit hasserfülltem Kreischgesang, folgt Sin war, welches rhythmisch ruhig gelagert ist aber aufgrund der rauen Saiteninstrumente dennoch schroff und räudig wirkt. Zudem enthält Sin war viel mehr Abwechslung an den Gitarren, welche phasenweise dunkle Harmoniebögen einstreuen und auch die Bassgitarre schimmert hier und da angenehm durch.
An dieser Spielweise ändert sich auch in den beiden letzten Titeln Void und Spheres of black nichts. Sikaryus spielt auch hier rhythmisch ruhig, schleppend und unauffällig auf. Genau hierin liegt für mich auch der einzige Anlass zur Kritik. Es mangelt Unrestrained an heftigen und aggressiven Ausbrüchen. Damit meine ich keine schnellen Parts sondern den einen oder anderen eingestreuten, eruptionsartigen rhythmischen Ausbruch, in dem es kurzweilig laut, schnell und eben heftig wird. Dadurch würde Unrestrained einen fiesen und extremen Anstrich bekommen, der in Richtung Coldness oder Irae gehen würde. Die Vorraussetzung dafür ist jedenfalls gegeben.
Unrestrained ist also schleppender, aber durchaus roher Black Metal, mit extremen Gesang und gutem Spiel an den Saiteninstrumenten. Zudem gefällt mir der ungeschliffene Klang der Instrumente, welcher die Gitarren grell und das Schlagzeug zuweilen scheppernd und stampfend erklingen lässt. Unrestrained ist unspektakulär aber anständig und solide, und wenn man etwas mehr Härte in den Rhythmus bringt, ist von Sikaryus sicherlich noch einiges zu erwarten.
01. Intro
02. Unrestrained lords of the sea
03. The end of everything
04. Winter
05. Sin war
06. Void
07. Spheres of black
Israthoum - Black Scenery Avatar | 2006 | Merciless Records | CD | Black Metal
An Black scenery avatar haben insgesamt sieben Musiker
mitgewirkt, was man der MCD auch anhören kann. Es wird
abwechslungsreicher Black Metal geboten, der zwar überwiegend melodisch
ist aber immer wieder auch grimmig-rohe Züge durchblicken lässt.
Den Anfang macht das langsam gehaltene The eldritch circle, in dem vor allem das nahezu durchgängig zu hörende, harmonische Keyboard für Bezugspunkte sorgt. Das Gitarrenspiel ist gleichfalls als melodisch zu bezeichnen, doch unterliegt es zumeist dem Keyboard. Lediglich der Gesang und einzelne Riffs bringen etwas Härte in das sonst harmlose und keyboardgeladene Lied.
Es folgt dann The storm which lies ahead, welches schnell, hart und treibend beginnt und aufgrund des schnellen Riffings ein wenig thrashig wirkt. Diese flotten und trashigen Parts werden immer wieder mal von eingängigen oder harmonischen Keyboardpassagen unterbrochen, weshalb The storm which lies ahead sehr abwechslungsreich wirkt, da es ein kurzes Lied ist.
Mit sieben Minuten Spielzeit ist Guidance nicht nur das längste Lied der CD sondern auch das mit Abstand beste. In diesem Stück hat Israthoum alles richtig gemacht. Es gibt herrlich arrangierte Passagen, die einen eingängig schnellen Rhythmus haben und dezent vom Keyboard begleitet werden, sodass Israthoum eine wunderbare kalte Atmosphäre entwickelt, die alles und jeden unmittelbar gefrieren lässt. Auch die Wechsel und die ruhigeren atmosphärischen Parts sind gleichfalls vielversprechend und gelungen, so, dass man am Ende der sieben Minuten das Gefühl hat, das Lied sei viel zu kurz.
The ghostly hour beginnt zwar schnell und treibend und dank des kehligen Gesanges auch grimmig, doch wird dieses geradlinige und durchaus gute Spiel alsbald vom allzu melodischen Gitarrenspiel aufgelöst. Die Gitarren werden zeitweise viel zu harmonisch, in einer lieblichen Art und Weise, gespielt, die nicht so recht zum grimmig kehligen Gesang passt.
In Dimensions gibt es zwar auch schnelle und harte Parts, die zum Teil auch angenehm schroff und roh sind, doch werden diese Passagen immer wieder von melodischen Arrangements unterbrochen, in denen das Keyboard oder lebhafte Riffing etwas zu dick aufgetragen wirkt. Besser ist es da schon im Titellied Black scenery avatar, dessen erste Hälfte sehr schnell und antreibend ist und in der gute, eisig akzentuierte Riffs zum Tragen kommen. Dabei bleibt es allerdings nicht allzu lange, da die zweite Hälfte als ruhiges, instrumentales Outro fungiert.
Wie gesagt, Black scenery avatar ist ein enorm wechselhaftes Werk, in dem vor allem die teilweise zu überladenen melodischen und harmonischen Arrangements den guten Ansätzen die Schau stehlen. Israthoum beweist ja mit Guidance, und auch in der ersten Hälfte des Titelliedes, dass man es versteht, kalten und packenden Black Metal zu spielen. Ich weiß es nicht, aber es war vielleicht nicht unbedingt klug, sieben Leute an der Entstehung und Umsetzung teilhaben zu lassen. Wer keine Probleme mit stark melodisch eingehauchten Black Metal hat, wird das vielleicht anders sehen.
01. The eldritch circle
02. The storm wich lies ahead
03. Guidance
04. The ghostly hour
05. Dimensions
06. Black scenery avatar
http://www.israthoum.com/
Den Anfang macht das langsam gehaltene The eldritch circle, in dem vor allem das nahezu durchgängig zu hörende, harmonische Keyboard für Bezugspunkte sorgt. Das Gitarrenspiel ist gleichfalls als melodisch zu bezeichnen, doch unterliegt es zumeist dem Keyboard. Lediglich der Gesang und einzelne Riffs bringen etwas Härte in das sonst harmlose und keyboardgeladene Lied.
Es folgt dann The storm which lies ahead, welches schnell, hart und treibend beginnt und aufgrund des schnellen Riffings ein wenig thrashig wirkt. Diese flotten und trashigen Parts werden immer wieder mal von eingängigen oder harmonischen Keyboardpassagen unterbrochen, weshalb The storm which lies ahead sehr abwechslungsreich wirkt, da es ein kurzes Lied ist.
Mit sieben Minuten Spielzeit ist Guidance nicht nur das längste Lied der CD sondern auch das mit Abstand beste. In diesem Stück hat Israthoum alles richtig gemacht. Es gibt herrlich arrangierte Passagen, die einen eingängig schnellen Rhythmus haben und dezent vom Keyboard begleitet werden, sodass Israthoum eine wunderbare kalte Atmosphäre entwickelt, die alles und jeden unmittelbar gefrieren lässt. Auch die Wechsel und die ruhigeren atmosphärischen Parts sind gleichfalls vielversprechend und gelungen, so, dass man am Ende der sieben Minuten das Gefühl hat, das Lied sei viel zu kurz.
The ghostly hour beginnt zwar schnell und treibend und dank des kehligen Gesanges auch grimmig, doch wird dieses geradlinige und durchaus gute Spiel alsbald vom allzu melodischen Gitarrenspiel aufgelöst. Die Gitarren werden zeitweise viel zu harmonisch, in einer lieblichen Art und Weise, gespielt, die nicht so recht zum grimmig kehligen Gesang passt.
In Dimensions gibt es zwar auch schnelle und harte Parts, die zum Teil auch angenehm schroff und roh sind, doch werden diese Passagen immer wieder von melodischen Arrangements unterbrochen, in denen das Keyboard oder lebhafte Riffing etwas zu dick aufgetragen wirkt. Besser ist es da schon im Titellied Black scenery avatar, dessen erste Hälfte sehr schnell und antreibend ist und in der gute, eisig akzentuierte Riffs zum Tragen kommen. Dabei bleibt es allerdings nicht allzu lange, da die zweite Hälfte als ruhiges, instrumentales Outro fungiert.
Wie gesagt, Black scenery avatar ist ein enorm wechselhaftes Werk, in dem vor allem die teilweise zu überladenen melodischen und harmonischen Arrangements den guten Ansätzen die Schau stehlen. Israthoum beweist ja mit Guidance, und auch in der ersten Hälfte des Titelliedes, dass man es versteht, kalten und packenden Black Metal zu spielen. Ich weiß es nicht, aber es war vielleicht nicht unbedingt klug, sieben Leute an der Entstehung und Umsetzung teilhaben zu lassen. Wer keine Probleme mit stark melodisch eingehauchten Black Metal hat, wird das vielleicht anders sehen.
01. The eldritch circle
02. The storm wich lies ahead
03. Guidance
04. The ghostly hour
05. Dimensions
06. Black scenery avatar
http://www.israthoum.com/
17.03.2008
Lönndom - Fälen Från Norr | 2008 | Eisenwald | CD | Black Metal / Folk
Hinter Lönndom stecken A. und S., die vor allem durch Armagedda und LIK bekannt sind. Fälen från norr
ist das Debütalbum, welches dieser Tage auf Vinyl veröffentlicht werden
wird und düsteren sowie gitarrenlastigen Metal mit Anleihen von Rock
und Folk enthält.
Entsprechend dieser Rahmenbedingungen ist die Musik von Lönndom von einem ruhigeren Naturell. Die zwei Hauptmerkmale sind der vorwiegend klare und sonore schwedische Gesang und die diversen Gitarrenmelodien, die nicht selten bizarre und düstere Züge aufweisen. Dieses Gitarrenspiel ist es dann auch, welches mir am besten an Lönndom gefällt. Zuweilen werden an den Saiteninstrumenten nämlich großartige Melodien und Harmonien geschaffen, die mich in ihrer düsteren und vereinnahmenden Merkwürdigkeit ein wenig an Lifelover erinnern. Lönndom hat hierbei das richtige Maß an Eingängigkeit und Veränderung gefunden.
Es wird aber nicht nur klar gesungen, dann und wann ist auch leicht verzerrter Gesang zu hören, der ein wenig dem von Armageddas letztem Album Ond spiritism: Djæfvulens skalder gleicht. Ich hätte mir mehr davon gewünscht, da das düstere Gitarrenspiel und der leicht verzerrte Gesang wunderbar miteinander harmonieren.
So gefallen mir an Fälen från norr vor allem die Instrumentalpassagen mit dem guten Gitarrenspiel und die wenigen Parts mit verzerrtem Gesang. Vollends ist Fälen från norr also nicht mein Fall. Wer sich aber nicht an klaren Gesang stört und düstere Gitarrenmusik mag, wird Lönndom vermutlich weitaus mehr abgewinnen können als ich. Und wer LIK mag, wird Lönndom mit Sicherheit ebenfalls mögen.
01. Vid elden
02. Ripeluokte
03. Himlalågor
04. Tjåkkå
05. Stállo
06. Ripeluokte II
07. Nordafejd
08. På fjället
Entsprechend dieser Rahmenbedingungen ist die Musik von Lönndom von einem ruhigeren Naturell. Die zwei Hauptmerkmale sind der vorwiegend klare und sonore schwedische Gesang und die diversen Gitarrenmelodien, die nicht selten bizarre und düstere Züge aufweisen. Dieses Gitarrenspiel ist es dann auch, welches mir am besten an Lönndom gefällt. Zuweilen werden an den Saiteninstrumenten nämlich großartige Melodien und Harmonien geschaffen, die mich in ihrer düsteren und vereinnahmenden Merkwürdigkeit ein wenig an Lifelover erinnern. Lönndom hat hierbei das richtige Maß an Eingängigkeit und Veränderung gefunden.
Es wird aber nicht nur klar gesungen, dann und wann ist auch leicht verzerrter Gesang zu hören, der ein wenig dem von Armageddas letztem Album Ond spiritism: Djæfvulens skalder gleicht. Ich hätte mir mehr davon gewünscht, da das düstere Gitarrenspiel und der leicht verzerrte Gesang wunderbar miteinander harmonieren.
So gefallen mir an Fälen från norr vor allem die Instrumentalpassagen mit dem guten Gitarrenspiel und die wenigen Parts mit verzerrtem Gesang. Vollends ist Fälen från norr also nicht mein Fall. Wer sich aber nicht an klaren Gesang stört und düstere Gitarrenmusik mag, wird Lönndom vermutlich weitaus mehr abgewinnen können als ich. Und wer LIK mag, wird Lönndom mit Sicherheit ebenfalls mögen.
01. Vid elden
02. Ripeluokte
03. Himlalågor
04. Tjåkkå
05. Stállo
06. Ripeluokte II
07. Nordafejd
08. På fjället
16.03.2008
Noneuclid - The Crawling Chaos | 2008 | Merciless Records | CD | Death / Thrash Metal
Das Debütalbum The crawling chaos stellt eine eigenwillige
Progressivmischung aus Thrash und Death Metal dar, wobei vor allem
progressive Thrash-Elemente zum Tragen kommen. So progressiv Noneuclid
aufspielt, so vielschichtig sind die sieben Titel des Albums. Neben
harten und schön treibenden Passagen übergießen die Musiker den Hörer
immer wieder mit ausgeklügelten Gitarrenarrangements, die nicht selten
sehr sphärische und kosmische Züge haben. Überhupt ist der
sphärisch-atmosphärische Anteil am Album recht hoch. Es tauchen immer
wieder harmonisch gespielte Gitarrensoli und atmosphärische
Klangelemente auf, die zusätzlich zu den sehr wechselbehafteten
Strukturen dem Ganzen eine sehr komplexe und tiefgehende Ausstrahlung
verleihen.
Denn wenn The crawling chaos eines nicht ist, dann in irgendeiner Art und Weise eingängig. Noneuclid hält fast immer etwas in Bewegung: Zahlreiche Tempowechsel und das sehr ausdifferenzierte Gitarrenspiel sorgen für eine sehr lebendige Stimmung in der Musik. Kräftige Riffs und stampfende Rhythmen gibt es zwar auch, doch eben nur in einzelnen Parts, die von atmosphärischen Passagen oder den Soli zerstückelt werden. Durch diese Vielschichtigkeit und das hohe Maß an steter Veränderung und Bewegung ist The crawling chaos kein Album, das einfach mal so runter geht wie Wasser. Dem Album liegen zum Teil sehr komplexe und abstrakte Strukturen zugrunde, die mir auf Dauer etwas zu anstrengend werden. Ich hätte mir mehr von den harten und geradlinigen Parts gewünscht.
Interessant ist The crawling chaos allemal und wer es gerne abwechslungsreich mag, wird hiermit nicht zu kurz kommen. Das Album enthält quasi von allem ein wenig: druckvoll treibende Thrash-Parts, düstere atmosphärische Instrumentalpassagen und eine menge Soli – alles verpackt und zusammengeschnürt in einem progressiven komplexen Thrash/Death Metal-Paket.
01. Worm
02. The digital diaspora
03. Coming in tongues
04. Void bitch
05. Xenoglass
06. Time raper
07. Murder of worlds
Denn wenn The crawling chaos eines nicht ist, dann in irgendeiner Art und Weise eingängig. Noneuclid hält fast immer etwas in Bewegung: Zahlreiche Tempowechsel und das sehr ausdifferenzierte Gitarrenspiel sorgen für eine sehr lebendige Stimmung in der Musik. Kräftige Riffs und stampfende Rhythmen gibt es zwar auch, doch eben nur in einzelnen Parts, die von atmosphärischen Passagen oder den Soli zerstückelt werden. Durch diese Vielschichtigkeit und das hohe Maß an steter Veränderung und Bewegung ist The crawling chaos kein Album, das einfach mal so runter geht wie Wasser. Dem Album liegen zum Teil sehr komplexe und abstrakte Strukturen zugrunde, die mir auf Dauer etwas zu anstrengend werden. Ich hätte mir mehr von den harten und geradlinigen Parts gewünscht.
Interessant ist The crawling chaos allemal und wer es gerne abwechslungsreich mag, wird hiermit nicht zu kurz kommen. Das Album enthält quasi von allem ein wenig: druckvoll treibende Thrash-Parts, düstere atmosphärische Instrumentalpassagen und eine menge Soli – alles verpackt und zusammengeschnürt in einem progressiven komplexen Thrash/Death Metal-Paket.
01. Worm
02. The digital diaspora
03. Coming in tongues
04. Void bitch
05. Xenoglass
06. Time raper
07. Murder of worlds
15.03.2008
Rigor Sardonicous - Vallis Ex Umbra De Mortuus | 2008 | Paragon Records | CD | Funeral Doom
Rigor Sardonicous steht für rauen und eingängigen Funeral Doom, der auf dem vierten Album Vallis ex umbra de mortuus
in bedrückender wie auch erdrückender Art und Weise vorgetragen wird.
Wie es sich gehört, ist das Album vor allem von einer unaufgeregten und
geradezu feierlich wirkenden Langsamkeit bestimmt, die durch die extrem
dunkel gehaltenen Riffs und dem dunkel verzerrten, festen und tief aus
der Kehle kommenden Gesang zementiert wird.
Die Atmosphäre, die von Vallis ex umbra de mortuus ausgeht, ist demnach absolut unheilvoll und könnte perfekt als Soundtrack eines Sterbenden durchgehen. Diese stete düstere Atmosphäre wird auch dadurch bekräftigt, da Rigor Sardonicous vollständig auf jedwede harmonische oder klare Passagen verzichtet, die die bleierne Todesmusik auflockern würden. Stattdessen beschränkt sich Rigor Sardonicous voll und ganz auf den rohen Funeral Doom, der zuweilen auch ziemlich eingängig wirkt, da einhergehend mit der Langsamkeit auch die Wechsel und Veränderungen entsprechend gemächlich vonstatten gehen. Vereinzelt erwacht das bleierne Spiel aber dennoch, wie etwa in Alveus de somnus, dessen Rhythmus ein schleppender, treibender und druckvoller ist.
Vallis ex umbra de mortuus ist ein eindrucksvolles Stück Todesmusik, an dem mir vor allem das Zusammenwirken von Langsamkeit, Gesang und den dunkel gestimmten Gitarren gefällt. Diese drei Attribute harmonieren hervorragend miteinander, sodass Vallis ex umbra de mortuus schlussendlich wunderbarer „Raw Apocalyptic Doom Metal“ ist, wie Rigor Sardonicus selbst von sich sagt. Wer es langsam und langsamer, düster und düsterer mag, wird mit diesem Album sicherlich seine Freude haben.
01. Mane de maeroris
02. Silens somnium
03. Incompertus quod anon
04. Laudare apocalypsis
05. Alveus de somnus
06. Prophecies I - Preapocalyptica
07. Agony
08. Rex regis fortuna
Die Atmosphäre, die von Vallis ex umbra de mortuus ausgeht, ist demnach absolut unheilvoll und könnte perfekt als Soundtrack eines Sterbenden durchgehen. Diese stete düstere Atmosphäre wird auch dadurch bekräftigt, da Rigor Sardonicous vollständig auf jedwede harmonische oder klare Passagen verzichtet, die die bleierne Todesmusik auflockern würden. Stattdessen beschränkt sich Rigor Sardonicous voll und ganz auf den rohen Funeral Doom, der zuweilen auch ziemlich eingängig wirkt, da einhergehend mit der Langsamkeit auch die Wechsel und Veränderungen entsprechend gemächlich vonstatten gehen. Vereinzelt erwacht das bleierne Spiel aber dennoch, wie etwa in Alveus de somnus, dessen Rhythmus ein schleppender, treibender und druckvoller ist.
Vallis ex umbra de mortuus ist ein eindrucksvolles Stück Todesmusik, an dem mir vor allem das Zusammenwirken von Langsamkeit, Gesang und den dunkel gestimmten Gitarren gefällt. Diese drei Attribute harmonieren hervorragend miteinander, sodass Vallis ex umbra de mortuus schlussendlich wunderbarer „Raw Apocalyptic Doom Metal“ ist, wie Rigor Sardonicus selbst von sich sagt. Wer es langsam und langsamer, düster und düsterer mag, wird mit diesem Album sicherlich seine Freude haben.
01. Mane de maeroris
02. Silens somnium
03. Incompertus quod anon
04. Laudare apocalypsis
05. Alveus de somnus
06. Prophecies I - Preapocalyptica
07. Agony
08. Rex regis fortuna
09.03.2008
ZwenZ - Alter Tage Weisheit | 2008 | Eigenproduktion | CDR | Black Metal
Nach A life's work of Natrgaard I und II war es eine Zeit lang sehr still um ZwenZ. Entsprechend überraschend ist die Auferstehung in Form der zwei CD starken Promoveröffentlichung Alter Tage Weisheit.
Nicht weniger überraschend ist dann die musikalische Darbietung mit dem Auftaktstück One's journey, da ZwenZ augenblicklich schnell, druckvoll und treibend aufspielt. Neben den harten und energischen Parts enthält One's journey zwar auch einige langsamere Passagen mit ganz dezent gehaltenen Gitarrenharmonien, doch bleibt es insgesamt ein sehr kraftvolles Lied, was nicht zuletzt auch am Gesang liegt, welcher harsch ist und den eindringlichen Ausdruck komplettiert.
Im Folgenden Ein unendliches Grab ist es zwar langsamer und atmosphärischer. Klare Gitarrenparts und ein ruhiger Rhythmus sind zu hören, doch auch hier zeigt sich der der Gesang vor allem von seiner härteren, harschen und eindringlichen Seite.
Rhythmisch vielschichtig gelagert ist Breaching the will of ignorance, in dem schnell und eingängig eingetrommelte Parts ebenso vorkommen wie schleppende Strukturen. Das eine oder andere Mal schimmert auch die Basslinie warm und druckvoll durch.
Ein sehr schönes Lied ist Winterstille, dessen erste Hälfte durch harte und kompakt stehende Riffs sowie klaren, melodischen Gitarrenharmonien gekennzeichnet ist. In der zweiten Hälfte wird es dann schön schnell, scheppernd und mitreißend – wobei mir vor allem das Schlagzeug, sowohl klanglich wie auch spieltechnisch, sehr zusagt.
Ähnliches gilt auch für die verbleibenden Stücke. ZwenZ scheint sich vom atmosphärisch rohen „Nature Metal“ losgelöst zu haben, hin zu einer härteren und druckvolleren Spielart des Black Metals. Atmosphärische und melodische Arrangements sind zwar auch auf Alter Tage Weisheit vorhanden, jedoch in einer viel dezenteren Form und vollständig auf die Gitarren beschränkt. So fehlt zum Beispiel der klare Gesang, welchen man auf A life's work of Natrgaard hören könnte.
Stattdessen wird das neue Material vielmehr von Härte und druckvollem Spiel dominiert. In Nachtfrost etwa entwickelt ZwenZ regelrecht brachiale Züge, da schnelles Geknüppel mit eingängig technischen Riffs und einer latent lodernden Basslinie kombiniert wurde.
Auf der zweiten Scheibe sind dann drei Rehearsal-Versionen und eine „Raw“-Version vertreten, sozusagen als Bonus. Naturgemäß ist ihr Klang nicht so sauber und druckvoll wie bei den Endmixen der ersten CD, doch ist der Klang noch immer ziemlich gut. Er ist lediglich etwas dunkler und dumpfer, was der Atmosphäre eine interessante sowie düstere Note verleiht.
Alter Tage Weisheit ist eine sehr ordentliche, ansprechende und überzeugende Veröffentlichung, die so sicherlich niemand erwartet hätte. Alter Tage Weisheit enthält auf knapp 87 Minuten verteilt abwechslungsreichen Black Metal der mit einigen Tempowechseln aufwartet aber dennoch stets druckvoll und treibend ist. Ich bin sehr angenehm überrascht, zumal mit Fragen eines sterbenden Geistes oder Winterstille erstklassige Titel enthalten sind, die leicht zu Ohrwürmern avancieren können.
CD 1
01. One's journey
02. Ein unendliches Grab
03. Breaching the will of ignorance
04. Give me more fucking emptiness
05. Winterstille
06. Vom ewigen Kampf
07. Blutdurst
08. Metamorphosis to evil
09. Nachtfrost
10. Fragen eines sterbenden Geistes
11. Von der Suche nach Verdammnis
12. Über die Hügel der Freiheit
13. Travelling the deepths of depression
14. The glory of self-destruction
CD 2
01. The glory of self-destruction (Raw Version)
02. Fragen eines sterbenden Geistes (Rehearsal)
03. One's journey (Rehearsal)
04. Give me more fucking emptiness (Rehearsal)
Nicht weniger überraschend ist dann die musikalische Darbietung mit dem Auftaktstück One's journey, da ZwenZ augenblicklich schnell, druckvoll und treibend aufspielt. Neben den harten und energischen Parts enthält One's journey zwar auch einige langsamere Passagen mit ganz dezent gehaltenen Gitarrenharmonien, doch bleibt es insgesamt ein sehr kraftvolles Lied, was nicht zuletzt auch am Gesang liegt, welcher harsch ist und den eindringlichen Ausdruck komplettiert.
Im Folgenden Ein unendliches Grab ist es zwar langsamer und atmosphärischer. Klare Gitarrenparts und ein ruhiger Rhythmus sind zu hören, doch auch hier zeigt sich der der Gesang vor allem von seiner härteren, harschen und eindringlichen Seite.
Rhythmisch vielschichtig gelagert ist Breaching the will of ignorance, in dem schnell und eingängig eingetrommelte Parts ebenso vorkommen wie schleppende Strukturen. Das eine oder andere Mal schimmert auch die Basslinie warm und druckvoll durch.
Ein sehr schönes Lied ist Winterstille, dessen erste Hälfte durch harte und kompakt stehende Riffs sowie klaren, melodischen Gitarrenharmonien gekennzeichnet ist. In der zweiten Hälfte wird es dann schön schnell, scheppernd und mitreißend – wobei mir vor allem das Schlagzeug, sowohl klanglich wie auch spieltechnisch, sehr zusagt.
Ähnliches gilt auch für die verbleibenden Stücke. ZwenZ scheint sich vom atmosphärisch rohen „Nature Metal“ losgelöst zu haben, hin zu einer härteren und druckvolleren Spielart des Black Metals. Atmosphärische und melodische Arrangements sind zwar auch auf Alter Tage Weisheit vorhanden, jedoch in einer viel dezenteren Form und vollständig auf die Gitarren beschränkt. So fehlt zum Beispiel der klare Gesang, welchen man auf A life's work of Natrgaard hören könnte.
Stattdessen wird das neue Material vielmehr von Härte und druckvollem Spiel dominiert. In Nachtfrost etwa entwickelt ZwenZ regelrecht brachiale Züge, da schnelles Geknüppel mit eingängig technischen Riffs und einer latent lodernden Basslinie kombiniert wurde.
Auf der zweiten Scheibe sind dann drei Rehearsal-Versionen und eine „Raw“-Version vertreten, sozusagen als Bonus. Naturgemäß ist ihr Klang nicht so sauber und druckvoll wie bei den Endmixen der ersten CD, doch ist der Klang noch immer ziemlich gut. Er ist lediglich etwas dunkler und dumpfer, was der Atmosphäre eine interessante sowie düstere Note verleiht.
Alter Tage Weisheit ist eine sehr ordentliche, ansprechende und überzeugende Veröffentlichung, die so sicherlich niemand erwartet hätte. Alter Tage Weisheit enthält auf knapp 87 Minuten verteilt abwechslungsreichen Black Metal der mit einigen Tempowechseln aufwartet aber dennoch stets druckvoll und treibend ist. Ich bin sehr angenehm überrascht, zumal mit Fragen eines sterbenden Geistes oder Winterstille erstklassige Titel enthalten sind, die leicht zu Ohrwürmern avancieren können.
CD 1
01. One's journey
02. Ein unendliches Grab
03. Breaching the will of ignorance
04. Give me more fucking emptiness
05. Winterstille
06. Vom ewigen Kampf
07. Blutdurst
08. Metamorphosis to evil
09. Nachtfrost
10. Fragen eines sterbenden Geistes
11. Von der Suche nach Verdammnis
12. Über die Hügel der Freiheit
13. Travelling the deepths of depression
14. The glory of self-destruction
CD 2
01. The glory of self-destruction (Raw Version)
02. Fragen eines sterbenden Geistes (Rehearsal)
03. One's journey (Rehearsal)
04. Give me more fucking emptiness (Rehearsal)
Vrankenvorde - Schlachtensang | 2007 | Blood Fire Death Productions | CD | Pagan Metal
Vrankenvorde konnte mich mit Schlachtensang in
jedem Fall überraschen, da ich den Bandnamen irgendwie mit
melodieüberladenem Folk Metal verknüpft hatte, was sich jedoch sehr
schnell als haltlos erwies. Statt kunterbunter und verspielter Melodien
gibt es mit dem ersten Titel Heil unserem Leben
deutschsprachigen Extreme Metal, der vor allem gesanglich in die Vollen
geht. Das gesangliche Spektrum ist überaus vielfältig und pendelt
zumeist zwischen verzerrtem aber verständlichen Pagan/Black
Metal-Kreischgesang und tiefem, zuweilen nahezu gegrunztem Death
Metal-Gesang. Entsprechend vielschichtig erscheint dann auch die Musik
von Vrankenvorde, die sich sehr schlecht in eine Schublade verfrachten lässt.
Je nach gesanglicher Tonlage und Geschwindigkeit verändert sich auch der stilistische Ausdruck von Vrankenvorde. So gibt es sehr kraftvolle und treibende Arrangements, zahlreiche mitteschnelle Strecken aber auch die von mir be- und gefürchteten, fröhlichen Folk Metal-Melodien tauchen hier und da mal auf. Glücklicherweise übertreibt es Vrankenvorde mit diesem Melodiegeschwurbel jedoch nicht.
Stattdessen bestimmt kraft- und druckvoller Extreme Metal das Geschehen, der sowohl harsch und mitreißend aber auch dunkel, technisch und bedrohlich sein kann. Mir gefallen diese dunklen und tiefen Parts mit ihrer direkten Nähe zum Death Metal am besten, da ich einerseits großen Gefallen an den tiefen Gesangseinlagen gefunden habe und ich andererseits das trockene und harte Instrumentenspiel während dieser Parts zu schätzen weiß.
Am Ende ist Schlachtensang ein sehr abwechslungsreich gestaffeltes Werk, in dem von allem ein bisschen vorkommt. Die Pagan Metal-Hymnen und Passagen sagen mir nicht so ganz zu, was weniger an Vrankenvorde liegt sondern daran, dass ich mit dieser Musik generell nichts anzufangen weiß. Die energischen Lieder und Passagen mit dem tiefen Gesang sind für mich jedoch sehr hörbar und wissen mir auch zu gefallen.
Wer deutschsprachigen Extreme / Pagan Metal mag, wird mit Schlachtensang sicherlich seine Freude haben, zumal das Album einen sehr eigenständigen Eindruck macht.
01. Heil unserem Leben
02. Sturmvogel
03. Der Geist des großen Kriegers
04. 17, 18, 19
05. Einst
06. Schlachtensang
07. Mutter Norden
08. Brandenburg
09. Instrumental
10. Des Krieges Ungeheuer
11. In eternum perflorescunt
12. Euch lachend entgegen
13. Zu früh zu jung
Je nach gesanglicher Tonlage und Geschwindigkeit verändert sich auch der stilistische Ausdruck von Vrankenvorde. So gibt es sehr kraftvolle und treibende Arrangements, zahlreiche mitteschnelle Strecken aber auch die von mir be- und gefürchteten, fröhlichen Folk Metal-Melodien tauchen hier und da mal auf. Glücklicherweise übertreibt es Vrankenvorde mit diesem Melodiegeschwurbel jedoch nicht.
Stattdessen bestimmt kraft- und druckvoller Extreme Metal das Geschehen, der sowohl harsch und mitreißend aber auch dunkel, technisch und bedrohlich sein kann. Mir gefallen diese dunklen und tiefen Parts mit ihrer direkten Nähe zum Death Metal am besten, da ich einerseits großen Gefallen an den tiefen Gesangseinlagen gefunden habe und ich andererseits das trockene und harte Instrumentenspiel während dieser Parts zu schätzen weiß.
Am Ende ist Schlachtensang ein sehr abwechslungsreich gestaffeltes Werk, in dem von allem ein bisschen vorkommt. Die Pagan Metal-Hymnen und Passagen sagen mir nicht so ganz zu, was weniger an Vrankenvorde liegt sondern daran, dass ich mit dieser Musik generell nichts anzufangen weiß. Die energischen Lieder und Passagen mit dem tiefen Gesang sind für mich jedoch sehr hörbar und wissen mir auch zu gefallen.
Wer deutschsprachigen Extreme / Pagan Metal mag, wird mit Schlachtensang sicherlich seine Freude haben, zumal das Album einen sehr eigenständigen Eindruck macht.
01. Heil unserem Leben
02. Sturmvogel
03. Der Geist des großen Kriegers
04. 17, 18, 19
05. Einst
06. Schlachtensang
07. Mutter Norden
08. Brandenburg
09. Instrumental
10. Des Krieges Ungeheuer
11. In eternum perflorescunt
12. Euch lachend entgegen
13. Zu früh zu jung
06.03.2008
Behexen - My Soul For His Glory | 2008 | Hammer Of Hate | CD | Black Metal
Nach dem Debütalbum 2000 und dem zweiten Streich 2004 wird nun am 8. Februar 2008 das dritte Behexen-Album entfesselt werden. Behexen lässt sich also jede Menge Zeit und überstürzt nichts. Dies hört man My soul for his glory auch in jedem Fall an. Das Album ist ein sehr ausgereiftes Werk, welches die traditionelle Linie Behexens mit einigen Neuerungen vereint.
Als erstes fällt in dieser Hinsicht der enorm dunkel und sauber produzierte Klang auf. Die ersten zwei Minuten des Auftaktstückes Let the horror and chaos come bestehen aus düsteren Klängen, Glocken und Stimmen, bevor Behexen dann überaus kraftvoll aber fies und räudig in einem schleppenden Gewand loslegt. Genau in diesem Moment, als die ruhige Einleitung endet und lauthals der Black Metal beginnt, fällt überraschend die erheblich verbesserte und professionellere Klangbearbeitung auf. Überraschend deshalb, da der rauere, unsaubere und vor allem grellere Klang des Vorgängers und der Split mit Horna einen gewissen atmosphärischen Charme beherbergte, den ich an Behexen schätzte. In dieselbe Kerbe schlägt dann auch der Gesang, der nun – bis auf zwei Ausnahmen in den beiden letzten Stücken - nicht mehr so hell und kreischend verzerrt ist. Stattdessen ist Behexens Gesang nun, passend zum Klang, tiefer und dunkler. Das sind Umstände, an die man sich erst gewöhnen muss, bevor das Material anfängt auf einen zu wirken.
Denn strukturell hat es My soul for his glory in sich. Das Album enthält sämtliche Essenzen, die es für ein gutes Werk bedarf. Schnelligkeit und Eingängigkeit sind ebenso vorhanden wie schleppende Parts. Es fehlen auch keine atmosphärischen Einlagen (welche allerdings rar sind) und auch das Riffing – welches zweifelsohne 100% Behexen ist – überzeugt auf ganzer Linie.
Diese verschiedenen Stilelemente wurden abwechslungsreich und in diversen Abstufungen gestaltet. So gibt es zwar schnelle Passagen und Stücke, die dann entweder eingängig treibend oder machtvoll scheppernd sind, doch entwickeln diese Parts nicht mehr solch einen harschen und brutalen Ausdruck, wie es noch vier Jahre zuvor beim Vorgänger der Fall war. Die einzige Ausnahme hierbei ist And all believers shall be damned, einem kurzen und nahezu durchgängig flott und schnell gespieltem Lied, welches punktuell die harsche Eindringlichkeit früherer Werke entwickelt.
Die mittelschnellen und schleppenden Passagen sind nicht minder vielfältig. Behexen überzeugt hier in fiesem und räudigem Spiel genauso wie in den klarer und mächtig druckvoll arrangierten Parts, was an der überragenden Arbeit an den Saiteninstrumenten liegt. Ganz gleich ob schnelle kalte Riffs oder dunkle, bedrohliche Melodiebögen und Harmonien zu hören sind, permanent erzeugen Gitarren und Bass einen vereinnahmenden Sog.
My soul for his glory ist in jedem Fall ein sehr gelungenes und überzeugendes Album obgleich es einer Eingewöhnungszeit bedarf, wenn man mit dem älteren Material vertraut ist. Behexen anno 2008 ist nicht mehr ganz so harsch und extrem, dafür aber dunkler und bedrohlicher.
01. Let the horror and chaos come
02. Born in the serpent of the abyss
03. Demonic fleshtemple
04. O.O.O.
05. Cathedral of the ultimate void
06. My soul for his glory
07. And all believers shall be damned
08. My stigmas bleeding black
Als erstes fällt in dieser Hinsicht der enorm dunkel und sauber produzierte Klang auf. Die ersten zwei Minuten des Auftaktstückes Let the horror and chaos come bestehen aus düsteren Klängen, Glocken und Stimmen, bevor Behexen dann überaus kraftvoll aber fies und räudig in einem schleppenden Gewand loslegt. Genau in diesem Moment, als die ruhige Einleitung endet und lauthals der Black Metal beginnt, fällt überraschend die erheblich verbesserte und professionellere Klangbearbeitung auf. Überraschend deshalb, da der rauere, unsaubere und vor allem grellere Klang des Vorgängers und der Split mit Horna einen gewissen atmosphärischen Charme beherbergte, den ich an Behexen schätzte. In dieselbe Kerbe schlägt dann auch der Gesang, der nun – bis auf zwei Ausnahmen in den beiden letzten Stücken - nicht mehr so hell und kreischend verzerrt ist. Stattdessen ist Behexens Gesang nun, passend zum Klang, tiefer und dunkler. Das sind Umstände, an die man sich erst gewöhnen muss, bevor das Material anfängt auf einen zu wirken.
Denn strukturell hat es My soul for his glory in sich. Das Album enthält sämtliche Essenzen, die es für ein gutes Werk bedarf. Schnelligkeit und Eingängigkeit sind ebenso vorhanden wie schleppende Parts. Es fehlen auch keine atmosphärischen Einlagen (welche allerdings rar sind) und auch das Riffing – welches zweifelsohne 100% Behexen ist – überzeugt auf ganzer Linie.
Diese verschiedenen Stilelemente wurden abwechslungsreich und in diversen Abstufungen gestaltet. So gibt es zwar schnelle Passagen und Stücke, die dann entweder eingängig treibend oder machtvoll scheppernd sind, doch entwickeln diese Parts nicht mehr solch einen harschen und brutalen Ausdruck, wie es noch vier Jahre zuvor beim Vorgänger der Fall war. Die einzige Ausnahme hierbei ist And all believers shall be damned, einem kurzen und nahezu durchgängig flott und schnell gespieltem Lied, welches punktuell die harsche Eindringlichkeit früherer Werke entwickelt.
Die mittelschnellen und schleppenden Passagen sind nicht minder vielfältig. Behexen überzeugt hier in fiesem und räudigem Spiel genauso wie in den klarer und mächtig druckvoll arrangierten Parts, was an der überragenden Arbeit an den Saiteninstrumenten liegt. Ganz gleich ob schnelle kalte Riffs oder dunkle, bedrohliche Melodiebögen und Harmonien zu hören sind, permanent erzeugen Gitarren und Bass einen vereinnahmenden Sog.
My soul for his glory ist in jedem Fall ein sehr gelungenes und überzeugendes Album obgleich es einer Eingewöhnungszeit bedarf, wenn man mit dem älteren Material vertraut ist. Behexen anno 2008 ist nicht mehr ganz so harsch und extrem, dafür aber dunkler und bedrohlicher.
01. Let the horror and chaos come
02. Born in the serpent of the abyss
03. Demonic fleshtemple
04. O.O.O.
05. Cathedral of the ultimate void
06. My soul for his glory
07. And all believers shall be damned
08. My stigmas bleeding black
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